47. Ein richtiges kleines Traumpärchen!
Es tut mir so leid, aber ursprünglich waren das Kapitel hiervor, dieses und das Folgende als eins geplant...was mich auf insgesamt gut 5300 Wörter gebracht hat. Ich habe es also in drei Teile geteilt, weshalb ihr auch hier und im Folgenden Franzis und Nicks Date bekommt!
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem!
And let me kiss you!
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POV Franzi
,,Es ist wunderschön!", hauchte ich, als Nicks ‚Überraschung' vor mir auftauchte.
Eigentlich beschrieb diese Überraschung eine kleine Eislaufbahn, welche auf einem der vielen Weihnachtsmärkte Londons errichtet worden war. Das glatte Eis, welches grade noch von einem der Betreiber durch eine der Eismaschinen gereinigt wurde, glitzerte selbst im spärlichen Licht der Sonne, die sich hinter Nebelfetzen und Wolken verkrochen hatte. Der ganze Platz war weihnachtlich dekoriert, eine kleine Kapelle spielte Weihnachtssongs und es duftete nach Plätzchen. Das Ambiente war der Hammer!
Auch der Schneefall stellte sich nach und nach ein, was meine Haare vor weiterem Schaden bewahrte. Ich verfluchte mich innerlich längst, keine Mütze mitgenommen zu haben, aber das war eigentlich auch egal. Was zählte, war, dass Nick sich etwas überlegte hatte. Er hatte geplant mit mir her zu kommen und Eiszulaufen, obwohl wir eigentlich nicht mal abgesprochen hatten, auszugehen.
Das war so süß von ihm, verdammt! Ich grinste von einem Ohr zum anderen. Also war das hier wieder ein Date?
,,Welche Größe brauchst du?", fragte Nick lächelnd und riss mich in die Gegenwart zurück.
Da gab es nämlich ein Problem... ich konnte nicht mal Eislaufen. In Australien gab es nunmal kein Eis, zumindest nicht da, wo ich lebte. Ich würde mich jetzt zu Tode blamieren! Mein Blick wanderte zu Nick bei der Schuhausleihe. Sollte ich ihm sagen, was los war? Aber es war mir so peinlich!
,,Love, ist alles okay?", fragte Nick jetzt leicht besorgt und ich fasste mir ein Herz. Es würde ja doch darauf hinauslaufen, dass es ihm auffiel. Also konnte ich wenigstens ehrlich sein.
,,Ich bin noch nie Schlittschuh gelaufen. Ich kann das nicht."
Nick stutze für einen Moment, dann verzog sein Gesicht sich zu einem selbstgefälligen Grinsen. Oh je, wahrscheinlich hatte ich sein Ego jetzt unglaublich in die Höhe gesteigert, aber es half ja nichts.
,,Dann werde ich dir eben helfen! Aber auf dem Eis bist du wohl oder über von mir abhängig, Franzi!"
Ich grinste erleichtert zurück. So unrecht war mir das schließlich nicht. Ich hoffte bloß, dass ich nicht völlig unbegabt war. Ich wollte ungern alle paar Sekunden den Boden küssen oder so. Das wäre mit tatsächlich unangenehm.
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Ich war eine absolute Niete, das wussten wir schon nach fünf Minuten. Ich konnte kaum eine Sekunde ohne Nicks Hand oder die Bande stehen, geschweige denn fahren! Peinlich, einfach nur blamierend!
Nick störte das aber nicht wirklich, immer wieder zeigte er mir geduldig, wie ich mich bewegen musste, um vorwärts zu kommen. Ich war ihm ja echt dankbar und wir lachten uns die Ärsche ab, aber als ich nach vierzig Minuten grade meine dritte Runde an seiner Hand fuhr, fühlten sich meine Beine an, als wären sie aus Gummi. Ich konnte einfach nicht mehr, und als Nick das hörte, lächelte er nur fürsorglich und brachte mich zu einem der kleinen Tische am Rand der Eisbahn.
Von dort aus bestaunte ich die Läufer auf der Bahn, die wirklich was drauf hatten. Irgendwie unfair, aber was sollte man machen?
Nick hockte grinsend neben mir, aber je länger wir hier saßen, desto näher kam er mir, bis sich schließlich sein Arm um meinen Schultern schlang und mich an seine Brust zog. Nahe meinem Ohr konnte ich Nicks Herzschlag wahrnehmen, ein beständiges Klopfen und so beruhigend, dass ich genüsslich die Augen schloss. Die Nervosität, welche mich sonst immer erfasste, wenn er mich berührte, war verschwunden. Ich fühlte mich einfach nur wohl. Das Kribbeln in meinem Bauch erschien mir plötzlich wie eine leise Musik, die die Situation perfekt unterlegte und alles fühlte sich gut an. War das Liebe, wie sie sein sollte? Angenehm, voller Glück und Wärme? Ohne die Angst, abgewiesen zu werden? Einfach schön?
,,Franzi?", drang Nicks raue Stimme plötzlich an mein Ohr und ich schauderte, als sein heißer Atem mich streifte. Mein Herz begann erneut, wie wild zu pochen. Das wars dann mit Ruhe und Frieden, aber es hätte mir nicht egaler sein können.
,,Ja?", hauchte ich also nur.
,,Ich...ach man...du...du bist mir halt irgendwie wichtig. Ich hab ein kleines Geschenk für dich, weißt du, wegen Weihnachten.", brachte er über die Lippen und wühlte hektisch in seiner Jackentasche.
Ein neuer Schauer durchfuhr mich, als er seinen Arm zurückzog. Er hatte gesagt, ich sei ihm wichtig. Ich. Ein vorsichtiges Lächeln teilte meine Lippen. Das klang wunderschön. Es gefiel mir. Heißes Glück schwappte durch meine Adern und erfüllte mich ein weiteres Mal mit wohliger Wärme, als mir klar wurde, dass Nick nicht nur diesen Tag geplant, sondern auch ein Geschenk besorgt und seine Worte zurecht gelegt haben musste. Warum tat er das für mich?
Noch immer durchsuchte der Grünäugige leise fluchend seine Jackentaschen.
Ich saß für einige weitere Sekunden stumm daneben und war ziemlich überfordert mit der Situation, aber dann fing ich mich wieder.
,,Das musst du doch nicht, ich habe auch nichts für dich!", stammelte ich schnell und lächelte verlegen. Das war jetzt doch ganz schön unangenehm. Aber süß. Und irgendwie romantisch. Scheiße, wo kam dieser Gedanke auf einmal her?!
,,Kein Problem, ich wollte dir einfach etwas geben, um dir zu zeigen, wie viel du mir bedeutest.", sagte Nick verlegen und kratze sich nervös im Nacken, als er mir ein kleines, in rotes Geschenkpapier eingewickeltes Geschenk übergab. Ich nahm es vorsichtig entgegen. Da war es wieder gewesen. Was du mir bedeutest...konnte es vielleicht sein, dass Nick so für mich empfand, wie ich für ihn? Nein, da sollte ich nicht drüber nachdenken, es ging hier um etwas anderes. Er hatte mir ein Weihnachtsgeschenk besorgt. Und ich wollte mir in den Arsch treten, weil ich gestern nicht noch eins für ihn besorgt hatte.
Was er mir wohl schenkte? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden, also riss ich das Papier schnellstmöglich ab und öffnete die kleine Schachtel, die darin gewesen war. Neugierig wagte ich einen Blick hinein.
Auf dunklem Samt ruhte ein feingliedriges silbernes Armband mit einem Anhänger in Herzform, welcher mit winzigen Glitzersteinen besetzt war. Ich staunte. So ein Schmuckstück absaß ich nicht und hatte es erstrecht niemals geschenkt bekommen. Es sah so elegant und edel aus, wie für eine Prinzessin, wie auch immer ich jetzt darauf kam. Es sah nicht so aus, als würde es zu mir, der Rothaarigen Zicke ohne Sinn für Anmut, passen. Aber dennoch hatte Nick es für mich ausgesucht. Bedeutete das, dass ich in seinen Augen sehr wohl wie eine Prinzessin wirkte?
Keine Ahnung. Aber der Gedanke war schön, wenn auch ungewohnt.
Nick griff in die Dose und nahm das Band sorgsam heraus, um es mir sanft ums Handgelenk zu legen. Er schloss den Verschluss und ich lächelte überwältigt. Dieses Geschenk war zwar kitschig und entsprach eigentlich nicht meinem typischen Stil, aber es war nunmal wunderschön und es kam eben von Nick. Er hatte sich sicher etwas dabei gedacht.
Aber...warum der Herzanhänger? Hatte das etwas eine tiefere Bedeutung? Mein Herz schlug immer schneller und ich wagte kaum zu atmend, als Nick den Mund öffnete. Ich wollte nicht hoffen und dann niedergeschmettert werden.
,,Ich...Franzi, ich möchte dir wirklich etwas sagen. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, faszinierst du mich. Zutiefst. Deine ganze Art, deine einzigartige Persönlichkeit...du bist ein besonderer Mensch und ich bewundere dich unglaublich. I-Ich...du bist mir sehr, sehr wichtig, und ich hoffe, dass ich jetzt nicht unsere Freundschaft zerstöre, die mir auch extrem wichtig ist, aber ich muss dir jetzt die Wahrheit sagen. Ich halte das nicht mehr aus. Ich habe mich in dich verliebt. Ziemlich heftig sogar.", hauchte der Grünäugige und senkte den Blick von meinem Gesicht zu Boden.
Ich konnte nur wie eine Salzsäule neben ihm hocken.
Meine Gefühle waren völlig verworren und so stark, dass ich am liebsten geschrien hätte. Ich wollte so unbedingt rauslassen, was da in mir tobte. Verdammt, es musste raus.
Mein Herz überschlug sich, meine Hände Waren schwitzig und ich bebte am ganzen Körper, als sich Nicks Worte wie ein Mantra in meinem Ohr wiederholten. Ich habe mich in dich verliebt.
Er liebte mich. Ich liebte ihn. Eine Welle von Gefühlen überrollte mich. Glück, Überraschung, Hoffnung. Unglaube, Angst, Zögern. Aber nur eines blieb, als ich zu Nick sah, der neben mir saß und seine Schuhspitzen musterte.
Liebe.
Ich holte tief Luft, aber Nick kam mir zuvor.
,,Äh...wenn du...wenn du mich nicht auf diese Weise siehst, ist das auch okay, Franzi. Ich...Wir...", brachte er bebend hervor und rieb sich erneut nervös den Nacken. Ich atmete tief durch.
Mein Blick fiel auf mein neues Armband. Der Herzanhänger. Nick liebte mich. Ich musste es nur in Worte fassen, dann würde diese riesige Anspannung verschwinden. Ich öffnete den Mund.
,,Nick...ich glaube, ich habe mich auch in dich verliebt. Auch ziemlich heftig.", flüsterte ich dann leise, unsicher. Aber schon in dem Moment, in dem die Worte meine Lippen verlassen hatten, hörte der Sturm in mir auf zu toben. Alles blieb stehen. Nichts war mehr von Bedeutung, nur Nick und ich, hier, zusammen. Mein Herz hörte auf zu schlagen, mein Atem stoppte und ich starrte den Grünäugigen an, unfähig, etwas anders zu tun, als dem Gefühl der brodelnden Liebe in meinem Bauch nachzuhängen.
,,W-Wirklich?", fragte Nick, brach die Stille.Jetzt sah er mir wieder in die Augen und hatte ein kleines, hoffnungsvolles Lächeln im Gesicht. Ich lächelte zaghaft zurück. Das fühlte sich richtig an.
,,Ja."
Augenblicklich rückte Nick ein Stück näher und ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Ich fühlte Nicks Hand auf meiner ruhen, seine Finger verschränkten sich vorsichtig mit meinen. Ich sah auf. Seine grünen Augen funkelten und sein rechter Mundwinkel zuckte nach oben. Ich erwiderte das Lächeln zaghaft und mein Blick rutschte langsam zu seinen Lippen. Überrascht zuckte ich zusammen, als ich bemerkte, dass ich sie spüren wollte. Ich wollte ihn küssen. Jetzt. Der Drang war noch größer, als die kribbelnde Liebe, die alle anderen Gefühle verbannt hatte.
Als würde er meine Gedanken lesen, lehnte sich Nick plötzlich vor. Sein Blick wanderte zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her. Ich schob mein Gesicht ebenfalls ein Stückchen näher an seins und verringerte den Abstand zwischen uns so auf wenige Zentimeter.
Dann legte Nick sanft seine Lippen auf meine. Sie waren warm, weich und ganz sanft, als der Junge vor mir langsam begann, sie zu bewegen. Ich konnte für ein paar Sekunden nur still sitzen bleiben und das Gefühl des Kusses über mich hinweg rollen lassen. Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an, verdammt! Als würden meine Gefühle für ihn endlich den Ausdruck annehmen, der sie perfekt beschrieb. Ich lehnte mich noch ein Stück näher zu Nick und begann, meine Lippen synchron zu seinen zu bewegen, was mir mehr oder weniger gelang. Nick lächelte in den Kuss hinein, als ich zaghaft erwiderte und seine rechte Hand wanderte an meine Wange, um mich noch näher zu sich zu ziehen. Ich gab mich seiner Berührung hin und seufzte glücklich, als Nick den Kuss noch weiter vertiefte. Bald schon spürte ich seine Zunge an meinen Lippen und einem Reflex folgend öffnete ich diese ein winziges Stück, was Nick auch nutzte. Im ersten Moment fühlte es sich befremdlich an, aber bald schon fand ich Gefallen an diesem Zungenkuss.
Für einen Moment fühlte sich alles perfekt an. Dies hier war mein erster Kuss, meine erste Erfahrung mit der Liebe und sie war wunderschön. Nick war warm, fühlte sich sicher an und gab mir das Gefühl, gewollt zu sein. Er hatte mir seine Liebe gestanden, sich aus seiner Komfortzone gewagt und war ein Risiko für mich eingegangen. Das bedeutete mir wirklich viel und brachte meinen Magen mal wieder in Aufruhr, die Schmetterlinge tanzten wie wild, das Kribbeln wurde immer schlimmer. Aber es fühlte sich dennoch gut an...Liebe.
Nick zog sich langsam zurück und lächelte mich atemlos an. Ich versank in seinen Augen und war mir sicher, dass meine Wangen so rot und auffällig wie ein Leuchtfeuer in der Arktis sein mussten. Ich brannte förmlich, aber es war mir egal. Nicks linke Hand lag noch immer auf meiner und seine Haut auf meiner fühlte sich fantastisch an. Nach unserem Kuss irgendwie noch intensiver...als wäre zwischen uns etwas geschehen. Etwas Großes. Mein Blick wanderte hinunter zum Herzanhänger an meinem Armband. Vielleicht war es das ja auch.
,,Franzi?", flüsterte Nick, um die Atmosphäre nicht zu zerstören.
,,Ja?", hauchte ich und erlebte dabei ein Deja-Vu Erlebnis.
,,Ich...also heißt das jetzt, dass wir ein Paar sind?"
Ich biss mir auf die Lippen, um nicht loszulachen. Das war einfach zu niedlich, wie Nick verlegen die Nase rümpfte und vorsichtig zu mir herüber spähte! Der war noch nervöser als ich!
Langsam ließ ich seine Frage auf mich wirken.
Zusammen. Ein Paar. Mein fester Freund. Das war eine große Sache. Aber allein der Gedanke daran, jederzeit Nicks Hand halten zu können und ihn küssen zu dürfen, machte mich glücklich. Mein Herz lief mal wieder einen Marathon. Eigentlich musste ich nicht über die Frage nachdenken, mein Körper antwortete für mich und auch meine Gefühle waren so eindeutig, dass ich nicht zögerte.
,,Das fände ich wunderschön."
Nick lächelte erleichtert und griff noch einmal nach meiner Hand, dieses Mal etwas selbstsicherer. Sein Daumen begann, kleine Kreise auf meine Haut zu zeichnen und ich genoss die Berührung. Es steckte so viel Liebe in ihr, dass ich einfach nur lächeln und mich an Nick anlehnen konnte. Der größere Junge grinste ebenfalls und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich seufzte wohlig. Wie einfach das alles war!
,,Gut, dann sind wir jetzt ein richtiges kleines Traumpärchen, Darling!"
Ich konnte nur überwältigt nicken. Dass dieser ganze romantische Kitsch nicht meinem normalen Stil und Verhalten glich, war mir ehrlich gesagt so egal wie nur möglich. Ich hatte jetzt einen verdammten Freund und war in einer echten Beziehung, das musste ich erst mal verarbeiten. Mein Gehirn schien nämlich noch nicht hinterher gekommen zu sein und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, als ich meinen Kopf auf Nicks Schulter bettete und seinen minzigen Geruch in mich aufsog.
Es fühlte sich alles so unglaublich wunderbar an!
Von jetzt auf gleich hatte ich meine Gefühle zeigen können, ein riesiger Druck und alle Anspannung war endlich von mir abgefallen. Es fühlte sich großartig an, befreit und ehrlich, auch wenn ich nicht mal besonders lange mit meinen heimlichen Gefühlen hatte ausharren müssen. Aber das beste an der Sache war sowieso, dass Nick meine Liebe erwiderte. Das war einfach nur wundervoll. Als könnte mich nie wieder etwas bedrücken, als wäre ich jetzt unbesiegbar, wo Nick doch an meiner Seite war.
Zufrieden grinste ich vor mich hin.
Dieser Tag war bisher sowas von perfekt!
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Das Kapitel ist mir etwas schwer gefallen. Wie drückt man Liebe richtig aus? Geht das überhaupt? Habt ihr Tipps, Ideen, Anmerkungen?
Bin nicht ganz zufrieden.
Wir haben also ein kleines Traumpaar...was haltet ihr davon?
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