30. Nur Freunde
Hey!
30 Kapitel!!!
Wow, irgendwie bin ich stolz auf mich!
Viel Spaß mit dem Kapitel!
All the love ❤️
Why is loving you not fair?
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Pov Louis
Samstagmorgen.
Vor einer Woche hatte Haz in meinem Arm gelegen, mit mir gekuschelt, mich warm und glücklich gehalten. War an meiner Seite gewesen. Haz war zu mir gekommen, als er am Schwächsten war.
Und heute?
Noch Donnerstag hatte er mit Derek wild im Flur rumgeknutscht, sich direkt vor unseren Augen quasi ausziehen lassen und war dann für Stunden mit ihm verschwunden. War ja klar, was sie getrieben hatten.
Und gestern.
Die zwei waren nach draußen abgegehauen und nur wegen Harrys letzter verbliebener Würde hatten sie geschwänzt und es hier zuhause getan. In meinem Zuhause. Das tat noch mehr weh.
Vorallem, weil Haz seit dem nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen war, was nur bedeuten konnte, dass er über und über mit Dereks Markierungen verziert war.
Als wäre er seins.
Harry war sein.
Und Harrys verletzter Gesichtsausdruck, als ich mich, als er Donnerstag nach Hause kam oder gestern im Flur, von ihm abgewendet hatte, war ungewöhnlich befriedigend gewesen.
Er wusste ja gar nicht, wie sehr er mir wehtat. Sollte er doch in seiner perfekten Welt auch mal ein bisschen Ablehnung erfahren!
Im selben Moment, in dem ich das gedacht hatte, schrie ein Herz mich auch schon an. Es zog sich zusammen und bescheuerterweise flennte ich mal wieder drauf los. Nein, Harry hatte alles Glück auf dieser Erde verdient.
Er sollte niemals Schmerz spüren.
Und außerdem...
Seine Panikattacken zeigten, dass irgendetwas bei ihm ganz und gar nicht in Ordnung war, ebenso wie die Alpträume, die regelmäßig seinen Schlaf störten. Ich wollte wissen, was mit ihm los war. Ich wollte meinem Haz doch nur helfen und an seiner Seite sein. Aber wie sollte ich das tun?
Dann müsste ich ertragen, dass Derek ihn bei jeder sich bietender Gelegenheit schnappte und weiß Gott was mit ihm anstellte. Derek war Harry gegenüber ähnlich besitzergreifend wie ich, wenn nicht sogar mehr. Er stalkte quasi Harrys Aufenthaltsorte, er kümmerte sich um alles, was Harry betraf, ohne ihn zu fragen, er war einen ständige einschüchternde Präsenz neben dem Lockenkopf. Wie sollte ich es ertragen, Harry in Dereks Händen zu sehen? Immer, wenn ich etwas zwischen den beiden mitbekam, ging ich auf Distanz. Ich wollte nicht noch mehr Schmerz, das hielt ich nicht aus.
Aber diese Distanz zu Haz tat ebenso weh. Was sollte ich nur tun?
Mein Herz wusste es bereits. Und auch mein Verstand war sich sicher, was zu tun war.
Ich liebte Harry, soviel stand fest. Ich war schwul, Niall hatte recht.
Und ich wollte das Beste für Harry.
Und was er brauchte, war ein bester Freund, der sich um ihn sorgte und seine Probleme und Gedanken kannte. Also würde ich mich darauf beschränken, Harrys Kumpel zu sein. Egal, wie weh es tun würde, ich hatte versprochen, an seiner Seite zu sein.
Und das würde ich. Noch brauchte Haz mich.
Denn eine Sache war Derek nicht: Emphatisch.
Das zählte zwar nicht zu meinen Stärken, aber ich war mir sicher, dass Derek keine Ahnung hatte, was in Haz vorging und welche Panik er hatte. Das war meine Rolle in Harrys Leben. Seine helfende Hand. Seine Stütze.
Egal, wie sehr ich daran zerbrechen würde, die Liebe meines Lebens täglich mit einem anderen zu sehen.
Ja.
Wenn ich eins wusste, dann das.
Harry war die Liebe meines Lebens.
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Es war noch still in der Wohnung.
Kein Wunder, mein Handy zeigte auch erst 6.30.
Keiner würde da aufstehen wollen, außer mir natürlich.
Aber ich war mir sicher, dass Haz auch schon wach war. Ich hatte ihn hören können. Nur kurz und leise, aber das Schniefen hätte ich überall erkannt. Offensichtlich weinte er leise. Und meine Erkenntnis eben hatte ich in meinen Kopf eingebrannt.
Nur Freunde
So musste ich ihn ab jetzt behandeln. Wie einen Freund.
Ich stand vor Harrys verschlossener Zimmertür. Lauschte. Kein Geräusch mehr drang durch die dicke Tür, aber ich wusste, dass Harry Angst hatte. Irgendwie fühlte ich, dass er allein und einsam war. Ich klopfte leise und drückte schon mal die Tür auf. Ich würde ja eh eintreten.
Drinnen mussten meine Augen sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen. Ungewöhnlich, meinstens hatte Harry mindestens eine Lampe an oder ein Fenster unbedeckt, um ein wenig Licht im Raum zu haben. Er hasste die Dunkelheit. Oder er hatte Angst. Das war es wahrscheinlich.
Ich ließ meinen Blick wandern.Weitere ungewöhnliche Dinge sprangen mir ins Auge. Es war unordentlich.
Harry liebte das Aufräumen komischerweise, als wäre es in sein Blut übergegangen, Dinge an ihren richtigen Paltz zu tragen. Die Decke lag auf dem Boden. Meinem besten Freund wurde schnell kalt, er schlief selbst im Hochsommer unter einer Daunendecke. Und es war Dezember, draußen lag noch ein Rest Matschschnee. Es war eiskalt. Der Geruch im Zimmer machte mir aufs Neue klar, was hier passiert war.
Ich zog die Nase kraus, hätten sie nicht wenigstens ein Fenster öffnen können?
Ich sah zum Bett. Es überraschte mich kaum, dass Derek nicht da war. Er blieb selten über die Nacht.
Wie auch immer er Haz so zurücklassen konnte.
Harry lag zitternd vor Kälte auf dem für ihn zu großen Bett. Er trug eine Jogginghose, sonst nichts und Gänsehaut bedeckte seine Arme. Ich zwang mich, meine Augen zu seinem Gesicht zu lenken.
Nur Freunde
Haz träumte offenbar. Er schwitzte, seine Finger hatten sich im Bettlacken verkrampft und er wimmerte bei jeder seiner ruckartigen Bewegungen leise auf. Ich seufzte traurig, als ich ihn so verletzlich und völlig fertig sah.
Dann fiel mein Blick auf Harrys Hals. Dieser war rot und blau verfärbt, ein Knutschfleck neben dem anderen reihten sich die Verfärbungen bis zu seinen Schlüsselbeinen.
Ich verzog das Gesicht. Wow, das war doch leicht übertrieben? Angenehm war bestimmt auch was anderes. Sogar an Harrys Handgelenken entdeckte ich rötliche Verfärbungen. Alles klar.
Ich trat einen Schritt auf das Bett zu, auf dem sich Harry wand, dann setzte ich mich vorsichtig auf die Bettkante.
Ich konnte einfach nicht anders, als eine Hand auszustrecken, um Haz eine verschwitzte Strähne aus den Augen zu wischen.
Er zuckte unter meiner Berührung und trotz seines schweißnassen Gesichts waren meine Finger auf seiner Haut brennend heiß.
Ich runzelte die Stirn.
Er war definitiv krank geworden, so viel stand fest.
,,Haz."
Sanft rüttelte ich an Harrys Schultern, wobei ich nicht umhin kam, seine hübsche und wunderschöne Gestalt zu bewundern, die nur durch die Verfärbungen gestört wurde.
Ich knurrte leise. Dann besann ich mich eines Besseren und rüttelte etwas fester.
,,Haz!"
Tatsächlich schlug Harry jetzt die Augen auf. Das strahlende Grün war verschleiert, stumpf und die einzige Emotion darin war die Angst.
Harry zuckte zusammen, als er mein Gesicht so nah an seinem entdeckte. Er wimmerte ein weiteres Mal leise auf und versuchte, sich von mir zu entfernen, was drin endete, dass er noch weiter weinte und sich zu einer Kugel zusammenrollte.
Ich fühlte den Kloß in meinem Hals. So wollte ich Harry nicht sehen müssen. Vorsichtig nahm ich etwas Abstand zu ihm.
,,Haz? Haz, sieh mich bitte an, ja? Ich bins, Lou."
Harry drehte tatsächlich den Kopf, als er meine sanfte Stimme hörte. Wahrscheinlich reagierte er nur auf meinen weinerlichen Tonfall, aber was solls, er reagierte immer hin. Seine Augen streiften mein Gesicht, bis er meinen Blick fand.
Grün traf Blau.
Augenblicklich wurde alles in mir warm und kribbelig.
Liebe.
Das Gefühl erfüllte mich bis zu den Fingerspitzen, es breitete sich wie eine Hitzewelle in meinem ganzen Körper aus und ich fühlte mich, als würde ich von innen heraus strahlen oder vor Glück überlaufen. Es war wundervoll.
Kraft, Energie, Lebensfreude und Hoffnung strömten in einem in mein Herz...ich wusste, dass ich mit Harrys Unterstützung und Liebe zu allem fähig wäre.
Wenn er mich denn lieben würde.
Und dann sah ich Harrys Blick. Die Panik schien immer weniger zu werden, je länger er in meine Augen starrte. Er wurde ruhiger. Sein lauter Atem schien nicht mehr im ganzen Raum widerzuhallen, sein Köper lag plötzlich still. Eine sanfte Ruhe schien wie in Wellen von ihm auszugehen.
Ich lächelte vorsichtig, den Schmerz in meiner Brust ignorierend, der sich bei meinem letzten Gedanken wieder zu Wort gemeldet hatte.
Hazza würde mich nicht lieben. Aber zumindest konnte ich so die positiven Seiten der Liebe zumindest erahnen.
Aber das war jetzt nebensächlich. Egal, wie ich mich in diesem Moment fühlte und egal, wie sehr meine reine Anwesenheit Harry so beruhigen konnte...ich musste wissen, was dahintersteckte.
Ich musste ihn beschützen.
,,Haz.", sagte ich zum dritten Mal heute Nacht leise, dieses Mal in der Absicht, ihm ein paar Fragen zu stellen.
Das sah dieser aber anders.
Irgendwie reagierte Harry wohl intuitiv. Er richtete sich langsam auf und robbte den letzten Meter auf mich zu, bevor der er seine Arme um meinen Hals schlang und auf meinem Schoß zusammensackte. Sein Kopf fand in meiner Halsbeuge Platz und sein Körper drückte sich nah an meinen. Wieder rollte die Hitze über mich hinweg. Harry schien das nicht mitzubekommen, er erschlaffte völlig und schmiegte sich an mich, als wäre ich alles, was er grade brauchte.
Ich war im ersten Moment wie zu einem Eisklotz erstarrt. Harry klammerte sich scheinbar trostsuchend an mich.
Wie sollte ich denn jetzt irgendwelche Fragen zu seiner Panik stellen?
Alles, was Harry grade wollte, war, dass ich ihn hielt. An seiner Seite blieb. Und eigentlich wollte auch ich das. Aber die Realität sah anders aus. Ich musste wissen, was Harry so zusetzte, ich wollte etwas dagegen tun.
Grade, als ich Harry ein Stück wegdrücken wollte, um ihn zu fragen, wovon er da grade geträumt hatte, da vernahm ich ein leises Schnarchen von ihm.
Super.
Harry war auf meinem Schoß eingepennt.
Risigiert seufzte ich, die Fragen konnte ich also erstmal wieder vergessen, ganz toll.
Da mir die Sitzposition auf dem Bettrand und mit Harrys zusätzlichem Gewicht auf den Beinen zu unangenehm wurde, legte ich meine Hände vorsichtig unter Harrys Schenkel, um ihn sanft in die weichen Laken zu betten. Haz seufzte, als meine Wärme ihn verließ und sogar im Schlaf nieste er und begann sofort mit dem Zittern. Super. Einfach super.
Wie sollte ich den Lockenkopf denn jetzt so da lieben lassen?
Richtig - gar nicht.
Vorsichtig schnappte ich mir die Decke vom Boden, drapierte sich um Harry herum und stieg dann zu ihm ins Bett. Es half ja nichts, er schien meine Anwesenheit zu wollen und wenn er dadurch nicht allzu krank wurde... Es war das Beste für Harry.
Auch, wenn das hier Dereks Platz war. Aber der hatte seinen Freund so zurückgelassen.
Ich seufzte und schmiegte mich letztendlich doch näher an Harry. Also begann dieser Samstag doch wieder mit uns beiden. Nur, dass die Umstände andere waren. Harry würde keinen Unterschied zu letzer Woche zeigen, nein, aber ich. Denn ich hatte endlich die Bandbreite meiner Liebe zu Harry verstanden und beschlossen, meinem Schmerz zu trotzen, um ihm das beste Leben zu verschaffen, dass er haben könnte. Ich lag jetzt in dem Bewusstsein hier, dass ich eine Aufgabe hatte. Ich musste Harry zum Reden bringen. Ich musste meinen besten Freund unterstützen und ihn dazu bewegen, auszusprechen, was ihn so sehr in Panik versetzte. Ich musste das mit seiner Angststörung klären.
Und ich wusste noch etwas.
Harry und Louis.
Grün und Blau.
Nur Freunde
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Irgendwie gefällt mir das Kapitel nicht besonders...habt ihr Tipps für mich?
Was haltet ihr von Louis nur Freunde plan?
Wird das funktionieren, dass er seinen Schmerz für Harry erträgt, oder wird etwas geschehen?
Hab euch lieb ❤️❤️
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