29. Zuhören würde nicht schaden
Hey❤️
Hier sind wie wieder!
Hab euch lieb!
Weiter geht's nochmal mit Harry und Derek...
FROHE WEIHNACHTEN UND
EINEN WUNDERSCHÖNEN TAG!
All the love
Everything you said to me
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Pov Harry
Ich bekam in Physik einen Eintrag für nicht gemachte Hausaufgaben und einen zutiefst enttäuschten Blick von der Lehrerin.
Tja, das war wohl der Preis für mein ausgeartetes Date mit Derek gewesen.
Ich hatte den anderen nichts von der Auseinandersetzung im Bistro erzählt, als ich spät nach Hause gekommen war. Nur Liam und vielleicht auch Franzi schienen bemerkt zu haben, dass mich etwas beschäftigte, aber ich schätze, beide wären mir kaum eine Hilfe gewesen. Franzi war so selbstbestimmt und offen, nie würde sie verstehen, warum die Jungs mich so getroffen hatten und warum ich jetzt so sehr über ihre Worte nachdenken musste. Auch Liam war absolut er selbst und hatte nie Ein Problem mit seiner Homosexualität gehabt - ziemlich bewundernswert.
Der einzige, mit dem ich hätte sprechen wollen, war Lou.
Aber der schien nicht besonders gut auf mich zu sprechen zu sein, seit ich mit Derek gegangen war hatte er mich nicht mal mehr angesehen.
Ich seufzte und raffte meinen Kram zusammen, um den Physiksaal zu verlassen. Ein Fach, in dem ich früher neben Simon gesessen und immer Spaß gehabt hatte. Jetzt saß Simon am anderen Ende des Raumes und bemerkte mich scheinbar gar nicht mehr. Das versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich vermisste unsere unbeschwerte Freundschaft.
Naja, es half ja nichts.
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Alleine schlenderte ich zur Kantine, wo ich für die Freistunde mit Derek verabredet war. Auf dem Weg grüßen mich zwar viele, lächelten mich an oder wechselten ein paar Worte mit mir...aber die kannten mich nicht. Nur die Fassade.
Ich wusste manchmal selbst nicht mehr so genau, wer darunter überhaupt schlummerte.
Aber das ging wahrscheinlich nicht nur mir so, sondern der halben Welt.
Derek erkannte ich schon von Weitem. Seine muskulöse Gestalt hob sich vor dem Eingang zur Kontine von der Schülermasse ab, die an ihm vorbeilief. Vielleicht lag es daran, dass er die 8 Klasse hatte wiederholen müssen und einfach einen großen Altersunterschied zu den anderen aufwies, naja, er war nur ein halbes Jahr älter als Louis,...aber sein ganzer Körperbau strotze nur so von Kraft und Dominanz.
Ich wusste das am Besten.
Trotz seiner unheimlichen Aura und des verkniffenen Gesichtsausdrucks sah ich seine Augen aufleuchten, als er mich entdeckte.
Es war wie immer, wenn sein schwarzer Blick meinen grünen traf.
Seine strahlten immer auf vor Glück, Lust und Stolz, meine wurden wärmer, wenn sie seine einfingen.
Ich wollte ihm beweisen, dass ich ihn liebte. Er musste sich dessen sicher sein können.
Als ich Derek erreichte, senkte dieser den Kopf leicht zu mir nach unten und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er kommentarlos meine Hand packte und mich hinter sich her aus dem Schulgebäude zog. Ich folgte dicht hinter ihm, zum einen, weil sein Griff es kaum anderes zuließ, zum anderen, weil er ein hervorragender Bug durch die Massen von Schülern war, die um diese Uhrzeit alle in das Gebäude zu ihren Unterrichtsräumen hinein wollten. Mit meiner Körpergröße wurde man da schon mal leicht übersehen obwohl die Meisten, die mich einmal kannten, mich auch nicht mehr über den Haufen liefen. Ich wusste nicht, ob das an meinem Freund oder meiner höflichen Persönlichkeit lag...wahrscheinlich an beidem.
Als Derek mich durch die Tür zog, erkannte ich kurz Franzi im Augenwinkel, mit den roten Haaren kaum zu übersehen. Neben ihr erhaschte ich einen Blick auf Jade und Lou, wobei letzterer kurz meinen Blick erwiderte und dann rasch davoneilte. Ich senkte den Kopf. Louis schien wirklich etwas gegen mich zu haben. Wüsste ich bloß, was ich getan hatte, um ihn so zu verärgern!
Ich hatte kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment hatte Derek sein Ziel erreicht: den kleinen Schrebergarten hinter der Turnhalle, wo immer nur die Raucher oder Pärchen zum Rummachen hinkamen. Auch heute tummelten sie drei Schwänzer hier, die aber nach einem kurzen Blick von Derek sofort Leine zogen. Er bekam eben immer, was er wollte.
Im nächsten Augenblick presste Derek mich auch schon gegen die Wand und drückte seine Lippen auf meine. Ich hatte es erwartet, insofern war ich kaum überrascht und auch mein Herz beruhigte sich schnell wieder. Ich lehnte mich mit dem Rücken an das kalte Metall und genoss einen Moment das Gefühl der Liebe, dass durch den Kuss aufkam, aber schon bald änderte sich dieses Gefühl. Dereks Küsse wurden fordernder, wilder und mehr Zunge kam ins Spiel. Erst genoss ich auch das. Mein Freund löste sich von meinen Lippen, öffnete geschickt meinen Mantel und verteilte Küsse auf meinem Hals, den ich ihm reflexartig darbot. Bald schon nutze Derek seine Zähne, um mich als Seins zu markieren und ich seufzte leise auf, als er meine Schwachstelle fand.
Als nächstes spürte ich seine Hand nach unten wandern und schauderte kurz. Das ging mir eigentlich zu weit, wir waren immer noch in der Öffentlichkeit. Derek schien das egal zu sein, er drückte sich noch fester an mich und mich damit gegen die Wand, was langsam weh tat. Als Dereks Lippen wieder auf meine trafen, im selben Moment, indem seine Finger sich in meine Hüfte und um mein noch immer schmerzendes Handgelenk krallten, konnte ich Dereks Kuss nur noch schwer erwidern. In meinem Kopf ertönen immer noch die Stimmen der Kerle gestern im Bistro.
Schwuchtel
Homosau
Flachlegen
Ich er schauderte. Ich konnte den verlangenden Kuss nicht mehr erwidern. Irgendwie war es falsch. Die Stimme hatten alle Gefühle verdrängt.
Es ging nicht mehr. Es fühlte sich nicht länger gut an.
Er war zu kalt. Zu fordernd.
Mein Freund versuchte noch einen Moment, mich dazu zu bewegen, ihm zu geben, was er wollte. Als er merkte, dass ich wie eine Salzsäule dastand und auf nichts, was er tat, irgendwie reagierte und in meinem Kopf mit den gestrigen Ereignissen gefangen war, ließ er langsam von mir ab, nur um mir einen genervten Blick aus seinen dunklen Augen zuzuwerfen.
Ich wusste, dass das nicht okay von mir war, ihn so abblitzen zu lassen, aber ich konnte grade einfach nicht.
Ich senkte den Kopf, als die Schamesröte über meine Wangen kroch.
,,Babe? Was ist denn?", kam auch schon Dereks genervte Frage.
Ich antwortete wider besseren Wissens nicht.
Derek knurrte ungeduldig, legte seine Finger um mein Kinn und drehte mein Gesicht zu sich nach oben. Ich blinzelte, als mir die Tränen in die Augen schossen.
,,Was ist es, Harry?"
Ich zuckte nur mit den Achseln.
Ob er verstehen würde, dass mich das verletzt hatte?
Ob er auch darüber nachdachte?
Oder interessierte es ihn gar nicht?
Nur warum hatte er sich dann so aggressiv auf die Jungs in dem Bistro gestürzt?
Unbewusst rieb ich mir das verletzte Handgelenk.
Die Blutergüsse waren für mich noch immer präsent.
Dereks Blick fand mein Handgelenk.
Sein Blick wurde weicher.
,,Ah, ich weiß, was dich beschäftigt, Babe."
Nein, er wusste es nicht.
Er fing jetzt wieder mit dem alten Thema an, was ich nie in Frage gestellt hatte.
Dass meine Gedanken sich eigentlich nur um die Beleidigungen der Homophoben drehten, konnte er ja nicht wissen.
Derek räusperte sich zu seiner altbekannten Rede der Liebe.
,,Ich liebe dich. Und ich möchte, dass du alles auf dieser Welt bekommst, was du möchtest."
Ja. Das wusste ich. Hatte ich nie angezweifelt oder ausgenutzt. Derek liebte mich wirklich. Und ich ihn.
,,Hazza...wirklich, ich möchte nur das Beste für dich. Und manchmal muss ich es dir eben zeigen, das weißt du doch, oder? Wir sind doch füreinander bestimmt. Wie du gesagt hast, Seelenverwandte. Wir gehören zusammen."
Ich nickte wieder stumm.
Auch das wusste ich, keine Frage.
Derek und ich waren ein perfektes Paar. Er gab auf mich Acht, kümmerte sich um mich, gab mir alles, was ich wollte. Er würde mich niemals verlassen, seine Liebe war aufrichtig und wundervoll.
Ich zeigte ihm dafür die Zuneigung und meine Unterstützung.
Wir ergänzten einander. Waren füreinander da. Perfekt.
Ich lächelte leicht.
Das war Liebe.
Dieses Kribbeln im Bauch, dieses Vertrauen in den anderen und die Gewissheit seiner Unterstützung.
,,Bist du mir noch böse? Wegen der ganzen letzten Woche? Ich hatte wenig Zeit für dich, Babe, das hast du besser verdient. Und ich war nicht besonders reflektierend."
Ich zuckte bei Dereks sanfter Stimme.
Wofür sollte ich ihm böse sein?
Jeder brauchte auch mal Zeit für sich, Tatsache. Und außerdem wusste ich ja, dass Derek mich nie gehen lassen würde, dass er mein ganzes Leben an meiner Seite sein würde.
Ich zuckte erneut.
Das war eine lange Zeit.
Aber ich wusste, was ich jetzt zu tun hatte. Dereks schwarze Augen wurden mit jeder Sekunde weniger sanft und warm. Er öffnete die Arme, als er sich auf eine der Bänke in der Nische hinter der Halle setzte. Sein Blick war auffordernd.
Ich nickte.
Hatte meine Lektion gelernt.
Mit einem Lächeln trat ich also auf meinen Freund zu, schmiss mich in seine Umarmung, nur um auf seinen Schoß nah an den glühenden Körper gezogen zu werden. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, als Derek seine Nase in meine Locken schob und meinen Geruch anerlierte.
Ich sog seinen Duft in mich auf.
Irgendwie roch er, wie er aussah.
Wie dunkles Zedernholz.
Dominant.
Gefährlich.
Warm.
Ich seufzte und drückte mich an meinen Freund, der mich liebevoll umarmte.
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Natürlich hatten wir die 5 und 6 Stunde geschwänzt.
Es war egal, dass das meine Philosophie Doppelstunde war.
Mein Lieblingsfach.
Aber es war nicht wichtig.
Was zählte, war, dass Derek und ich so zwei Stunden für uns hatten.
Die Wohnung war leer, niemand war da und wir hatten Zeit.
Derek zeigte mir, dass er mich liebte und ich wusste, dass er es gut meinte.
Jetzt war er wieder weg.
Ich lag in meinem Zimmer, eingehüllt in die dickste Decke.
Die anderen kamen Nachhause.
Ich wollte aufstehen.
Ihnen ein Mittagessen kochen.
Aber ich konnte nicht mehr.
Ich war müde.
Alles drehte sich.
Alles schmerzte, so wie immer.
Die Stimmen verschwammen in meinen Ohren und meine Lider senkten sich.
Ich wurde müde.
Langsam driftete ich ins Reich der Träume.
Es wurde Zeit.
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Das wars mit dem Kapitel für heute!
Wie hat es euch gefallen?
Derek liebt Harry also wirklich.
❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
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