17. Derek is irgendwie weird und was bitte ist mit Simon?!
Hey!
Danke für die lieben Kommis!
Hab mich sehr gefreut!
Hier ein neues Kapitel...
Tut mir echt leid, dass es so spät kommt!
Do you remember Summer 09...
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POV Harry
Als ich einen Tag später wieder mit Louis nach Hause fahren durfte, war ich nur allzu erleichtert.
Die ganze Aufmerksamkeit und Aufregung im Krankenhaus...das war mir alles etwas zu viel gewesen. Und ich war echt froh, dass die anderen meinen komischen Anfälle halbwegs gut aufgenommen hatten.
Aber ich könnte mich selbst dafür erwürgen, so bescheuert gewesen zu sein, mitten in der WG Küche eine Panikattake auszuleben.
Ich meine...argh! Wie viel schlimmer ging es denn noch?!
Ich hoffte einfach nur, dass die anderen mir ihre Abgeklärtheit nicht nur vortäuschten. Ich hatte nämlich wirklich keinerlei Lust, dass sie sich alle einmischten. Sicher wollten die anderen nur Hefen, aber...ich konnte ihre Hilfe nicht annehmen. Es ging einfach nicht. Die Blockade in Meinem Kopf ließ das nicht zu. Und ich war meiner Meinung nach einfach nicht bereit, mich dem Ganzen zu stellen. Da war weglaufen doch nun wirklich eine bessere Lösung!
Als Louis das Auto geparkt und den Motor abgewürgt hatte, was kaum gut für ihn gewesen sein konnte, wandte er sich mir zu. Sofort fühlte ich das Kribbeln in meinen Fingern und das Pochen hinter meinen Schläfen, als ich seinen eiskalten Blick sah. Er war wütend. Und ich wurde mir bewusst, dass wir in einem viel zu kleinen Raum gefangen saßen. Und dass er viel zu nah war. Zu groß. Zu stark für mich.
Im nächsten Moment konnte ich mich grade noch zusammenreißen, mir nicht die Hand vor die Stirn zu schlagen. Im Ernst, das hier war Louis. Mein bester Freund seit dem verdammten Kindergarten, den ich irgendwie heute noch vermisste.
Der Louis, der mich mit vier Jahren vor einem Wollknäul rettete (lange Geschichte) und mit sechs begann, mich jeden Abend anzurufen, um mir Gute-Nacht-Geschichten vorzulesen, damit ich auch in meinem kalten einsamen Bett schlafen konnte.
Und er war der Louis, der mich ohne zu fragen nie besucht hatte, weil ich darauf bestand. Und derjenige, zu dem ich gezogen war, als es zuhause nicht mehr ging, und der, der mich ohne eine Frage zu stellen aufgenommen und diese WG ins Leben gerufen hatte.
Er war Lou, zu dem ich auch heute noch ins Bett kriechen konnte, ohne dass es komisch wurde. Der, der mich in den Arm nahm und mir die so dringend benötigte Wärme und Sicherheit gab, wenn ich sie brauchte.
Und wie dankte ich es ihm? Indem ich an einer beschissenen Störung litt und vor seinen Augen schwach wurde? Indem ich Angst vor ihm hatte? Traurig.
Enttäuschung über meine Gedanken und Gefühle breitete sich rasend schnell in mir aus und sofort fühlte ich die erdrückende Kälte und die verräterischen Tränen in meinen Augen. Verdammt, wieso war ich auch so sensibel? Freundlich ausgedrückt. Man könnte mich auch einfach als kleine Heulsuse bezeichnen. Taten sie ja auch oft genug.
Louis Blick wurde weicher, als er meine Tränen sah und der große Wuschelkopf beugte sich leicht vor, um mich zu umarmen. Ich gab ihm allerdings kaum die Chance, ich sprang von meinem Sitz auf und drückte mich so fest an ihn, dass ich ihn kurz überrascht aufkeuchen hörte. Um meine Position irgendwie bequemer zu machen, zog ich mich auf Louis Schoß, was im Auto irgendwie schwierig war, aber seine Wärme und Nähe machten eh alles wet. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete tief ein und aus. Dabei zog ich seinen unverwechselbaren Geruch ein. Der Tränenfluss stoppte. Ich entspannte mich. Schloss die Augen und gab mich völlig Louis Geborgenheit hin.
Ich genoss den Moment der Ruhe. Ich wusste, dass Louis Fragen stellen würde. Er machte sich eben immer die größten Sorgen. Aber ich konnte das grade nicht gebrauchen, also nutze ich es aus, dass es meine Kuschelattacke als Themenwchsel akzeptierte. Er hatte seine langen Arme um mich geschlossen und heute, wo ich mich endlich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, genoss ich seine Nähe. Er beruhigte mich, auch wenn ich seine eisblauen Augen noch immer auf mir spürte.
So leicht lies Lou also doch nicht locker. Verdammt.
,,Haz...ich...wir müssen darüber sprechen."
Ich seufzte und streckte meine Nase noch näher an seinen Hals, um mein Gesicht in seiner Schulter und im großen Pullover zu verstecken.
,,Wiesooo??", jammerte ich und klang dabei bestimmt wie ein Kleinkind. Tja, ich hatte mich schließlich auch selbst in diese Situation gebracht...
Ich spürte Louis Unwohlsein und seine Hände, die jetzt anfingen, nervös durch meine Locken zu fahren, um mir die Kopfhaut zu massieren, zeigten mir, wie ungerne er auf mir herumhackte, aber er wollte Antworten. Ich seufzte. Ewig würde ich eh nicht davonlaufen können. Aber hoffentlich noch eine Weile...
,,Ich...ich möchte dir helfen, Harold. Ich meine...wie soll ich wissen, wann du die nächste Attacke hast? Ich würde einfach gerne vermeiden, dass so etwas wieder passiert. Deshalb...wenn du mir sagst, wovor du solche Panik hast...oder warum du diese Panikattaken hast, dann könnte ich sie verhindern!"
Ich seufzte ein weiteres Mal. Ich hatte es doch geahnt. Louis wollte helfen. Und vielleicht meinte er es wirklich so. Aber ich wollte das nicht. Zum einen konnte und wollte ich einfach weder darüber sprechen, noch daran denken, was los war und zum zweiten...wüsste er es, würde Louis ausrasten. Alles aufmischen, alles schlimmer machen, ohne es zu wollen. Und außerdem...er würde mich mit Samthandschuhen anfassen, mich nicht mehr alleine lassen, jeden noch so kleinen Auslöser sofort loswerden wollen. Dabei ging es mir meistens gut. Ich konnte die Panik bezwingen. Nur wenn zu viel zusammenkam, dann konnte ich es nicht mehr aushalten und die Panik brach wie durch eine Wasseroberfläche ans Licht.
Ich schüttelte als Antwort also nur stumm den Kopf. Ich wollte nicht streiten. Ich wollte nur hier sitzen, bei Lou. Die Realität vergessen, so tun, als wäre alles anders und in bester Ordnung. Louis schien das anders zu sehen.
,,Du kannst doch nicht einfach den Kopf schütteln!", motzte er und ich spürte, wie seine langen Finger sich in meine Kopfhaut bohrten. Sofort schlug mein Herz wieder schneller, doch ich zwang mich dazu, langsam und bewusst ein und auszuatmen, wie immer schon. Louis Geruch, der wie eine Mischung aus süßem Obst und etwas Kaltem, Rauchigem schien, kroch in meine Nase und irgendwie beruhigte mich das weiter, bis ich in der Lage war, Lous Ausruf zu vestehen. Stimmt ja, ich sollte Worte benutzen. Ups.
,,Ich...Lou, es geht nicht, wirklich. Ich rede nicht darüber. Es geht mir aber gut, okay? Ich kann es unter Kontrolle halten, keine Angst. Ich krieg das schon hin.", antwortete ich also leise und mit belegter Stimme. Innerlich betete ich, dass Lou es dabei belassen würde. Fehlanzeige.
,,Haz, es geht hier nicht darum, ob du es unter Kontrolle hast. Das geht glaube ich gar nicht. Es geht darum, dass du seit Jahren In Panik lebst und immer wieder Angstzustände erleben musst. Das sollte so nicht sein.", sagte Louis plötzlich ganz leise. Er schien tatsächlich ziemlich mitgenommen. Überrascht wollte ich zu meinem besten Freund hochlinsen, da hatte er schon den Kopf gesenkt und seinen Mund dicht an mein Ohr gelegt.
,,Ich will doch nur, dass es dir gut geht."
Ich erschauderte bei seinen Worten. Eine Gänsehaut legte sich über meinen Rücken und ich spürte plötzlich eine wohlige Wärme in meinem Inneren. Ein Lächeln teilte meine Lippen. Das war es, was ich brauchte. Zuspruch. Zuneigung. Und Lou gab sie mir, sooft ich es brauchte. Dafür war er mein ganzes Leben lang an meiner Seite gewesen.
Die Wärme verschwand mit einem Schlag, als ich plötzlich Dereks Worte von letztem Mal im Ohr hatte.
Du gehörst nur mir! Wehe, du kommst jemandem zu nah...sonst wird etwas passieren! Frag Miller, den Freak!
Ich will doch nur das Beste für dich, Harry. Das weißt du doch!
Ich schauderte erneut, dieses Mal vor Kälte. Ich wusste nicht, warum Derek Simon erwähnt hatte. Ich musste ihn dringend anrufen. Er war so ein guter Kerl, wenn ihm was zugestoßen wäre...ich würde mir das nicht verzeihen. Und seine Worte...nur das Beste...meinte Louis das auch so? Ich begann zu zittern.
Lou, der wundervolle beste Freund, der er eben trotz seiner Ausraster war, bemerkte das sofort. Ich wusste, dass es ihn verletzte, aber anstatt etwas zu sagen öffnete er bloß die Fahrertür und schob mich kurzerhand nach draußen, bevor er mir schweigend hinterherstieg und dann abschloss.
Ich atmete erleichtert aus. Hier, wo ich Freiraum genug hatte, war es auf einmal kein Problem mehr, meinen Fehler zu erkennen. Niemals würde Louis es so meinen wie Derek. Er war schließlich der Louis. Fertig. Alles war gut. Mein Körper hatte wieder überreagiert.
Louis Blick lag auf mir, als wir schweigend die Treppen zur WG hinaufstiegen. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, mit ihm über eben zu sprechen. Ich hatte mir quasi ein Eigentor geschossen und jetzt wusste Louis endgültig, dass es mir nicht gut ging. Und dass ich es nicht unter Kontrolle hatte. Verdammt. Verräterisches Ich aber auch!
Meine Gedanken umschiffte Derek und alle möglichen anderen dunklen Dinge und konzentrierten sich völlig auf Simon. Ich beschloss, ihn sofort anzurufen und morgen in der Schule aufzusuchen. Immerhin hatte Derek ihn genannt...ups, da war er ja wieder. Mensch eh!
Ich bemerkte, dass Louis während meines äußerst interessanten Gedankengangs bereits die Tür geöffnet hatte und mir jetzt die Jacke abnahm, sobald wir drinnen waren. Trotzdem hielt er Abstand, wahrscheinlich die Angst, etwas falsch zu machen. Eben hatte er sich wohl gemerkt, dass nur verschiedene Faktoren gemeinsam mich in Panik versetzen. Wen er nur wüsste, wie anders es war...
Naja, mir sollte es recht sein, so beharrte er nicht auf dem Thema. Mein Glück.
Unsere Ankunft blieb nicht unbemerkt, im nächsten Moment ertönten schon Begrüßungen und der erste, der durch die Küchentür in den Flur gelaufen kam, war Niall. Er grinste glücklich, als seine Augen meine fanden und seine Freude erfasste auch mich, weshalb ich sofort wie mein übliches Ich reagierte, als ich das Glück des anderen spürte.
,,Ni!", kicherte ich und hüpfte in seinen Arm, was den größeren Iren zum Lachen brachte.
,,Hazzyyy!!", stieß er aus und ich freute mich ehrlich über den Spitznamen, als er mich an sich drückte. Louis genervtes Schnauben ignorierten wir geflissentlich. Die anderen kamen jetzt auch aus ihren Zimmer und als nächstes wurde ich in eine Bärenumarmung von Li, eine Oh-mein-Gott-Harry-Umarmung von Emi, eine kurze Mensch-Bro-Umarmung durch Zaynie, eine Harry-du-Idiot-ich-bin-ohne-dich-verhungert-Umarmung von Nilsi und in eine Was-für-ein-Theater-aber-gut-dass-du-da-bist-Umarmung von Franzi gezogen. Wow, auf meinem Grabstein stand dann wohl Rip Hazza, erdrückt von den Spendern dieses Steines. Klasse.
Ich musste lächeln, als ich die anderen alle um mich hatte. Alle waren laut und lachten, mal abgesehen von Lou, der Spaßbremse, und ich fühlte mich zuhause. Akzeptiert. Angekommen. Und ich wusste es zu schätzen, dass niemand mich ausquetschte. Sie schienen wohl wirklich verstanden zu haben, dass ich nicht reden wollte.
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Nach dem Abendessen am Tisch, was voller Gelächter und komischer Geschichten gewesen war, sodass sich alles wie vor meinem Anfall anfühlte, wusch ich zusammen mit Franzi das Geschirr ab. Die hübsche Rothaarige schien in Gedanken und ich merkte, dass sie nicht bei der Sache war. Ich konnte nicht anders, als mir Sorgen um sie zu machen. Das Mädchen war grade 18 und schon von ihrem Vater und dessen ihrer Aussage nach schrecklichen neuen Frau abgeschoben worden, um auf einem anderen Kontinent zu leben. Ganz allein. Naja, bei uns, aber...wir waren wahrscheinlich kaum eine Bereicherung. Mitgefühl erfüllte mein Herz.
,,Hey, Franzi?", fragte ich also leise und versuchte, so einfühlsam und freundlich zu lächeln, wie möglich. Mir hatte mal jemand gesagt, dass es dann unmöglich war, sich mir nicht anzuvertrauen. Wahrscheinlich war das aber Zayn, um sich über mich lustig zu machen. Haha.
Das rothaarige Mädchen sah überrascht auf und sah mich kurz überrumpelt an, dann wurde ihr Blick plötzlich weich und ihre Gesichtszüge liebevoll. Kurz zögerte sie noch, dann öffnete Franzi den Mund. Hah, es funktionierte ja wirklich!
,,Jaja, alles gut Harry. Ich...es ist nur...ich mache mir Sorgen um dich. Aber...das ist dein Leben. Ich rede dir da nicht rein.", begann das humorvolle Mädchen und nuschelte noch ein zwei weitere Sätze, die ich leider nicht mehr verstand. Aber bei ihren Worten ging mir das Herz auf und ich lächelte sie sanft an. Sie musste sich nun wirklich keine Sorgen machen!
,,Hey, das ist süß von dir wirklich. Aber mir geht es gut. Das war nur Ausrutscher!", antwortete ich so überzeugend wie möglich und erntete dafür einen skeptischen Blick ihrerseits. Allerdings änderte dieser sich nach ein paar Sekunden in einen liebevollen um und ich entspannte mich. Sie glaubte mir bestimmt. Sie war Franzi.
,,Sicher, Hazza, wie du meinst.", stieß sie dann hervor und irgendwie klang es gequält. Als sie allerdings lächelte, lachte ich mich selbst aus. Mit Gefühlen kannte ich mich doch gar nicht aus!
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Schlussendlich wählte ich Simons Nummer erst, als ich abends müde auf meinem Bett saß. Es hatte ein halbe Ewigkeit gedauert, mit dem Gips zu duschen aber jetzt war ich soweit.
Simon hob nicht ab. Vielleicht war er zu langsam gewesen.
Ich probierte es erneut. Nichts.
Also Zehn Minuten später ein weiteres Mal. Immer noch keine Reaktion. Langsam wurde ich unruhig.
Eine halbe Stunde später nahm er immer noch nicht ab, dabei wusste ich, dass er abends immer am Handy saß. Wieso jetzt nicht?! War etwas passiert?
Ein letztes Mal. Dieses Mal tutete es exakt zwei Mal, dann verstummt mein Handy. Der Anruf wurde weggedrückt! Was?! Wieso drückte Simon mich weg?
Beunruhigt schickte ich ihm eine SMS.
Si, was ist los? Alles okay? - Haz
Ich sah, dass er die Nachricht gelesen hatte. Eine Antwort bekam ich nicht. Wow, er musste wirklich beschäftigt sein. Verwirrt legte ich mein Handy zur Seite. Naja, dann würde ich eben morgen in der Schule nach ihm sehen. Schließlich hatten wir Bio zusammen.
Grade, als ich Schlafen gehen wollte, empfing mein Handy doch noch eine Nachricht. Von Derek. Mit klopfendem Herzen öffnete ich sie.
Sei morgen früh da. Und schau dir Simon gut an, bevor du das nächste Mal zu weit gehst. Das könnte nicht nur er sein.
Ich stockte, Tränen schossen mir in die Augen. Was war denn nur mit Simon?! Ihm durfte einfach nichts passiert sein, verdammt!
Ich blinzelte die Tränen weg und erkannte, dass Derek die Nachricht bereits zurück gezogen hatte. Nun pragte etwas neues dort.
Schlaf gut, Harry. Ich liebe dich, das weißt du doch. Ich will nur dein Bestes. Süße Träume! 💕
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So, das wars!
Danke fürs lesen!
Was meint ihr, wie Harry auf Simons Verletzungen reagiert?
Und was ist mit Derek's Nachrichten gemeint?
Lieben Harry und Derek sich wirklich?
Ist Franzi überzeugt?
Naja, Wunderschönen 1. Advent noch!
All the love xD ❤️
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