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110. Versuchen ist alles

Eigentlich sollte Give us a chonce nur 110 Kapitel haben. Tja, das kann ich leider nicht einhalten, weil ich das Ende nicht finde, aber hey, vielleicht schaffe ich das bei der Fortsetzung.
Blöderweise können Give us a chonce und One room jetzt keine Zwillinge sein (ich bedaure das immer noch sehr, _Linea_ ) aber ihr bekommt so noch etwas mehr zu Lesen, ob ihr nun wollt oder nicht.
Herzlichen Glückwunsch.

Ich weiß, es zieht sich, ich weiß. Aber irgendwie muss das werden. Bestimmt.
Hab euch lieb, ihr seid die Besten!
Crisp trepidation

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Pov Franzi

Der Einzige, den der Hutmacher nicht zum Lachen oder zumindest zum Weinen bringen konnte, war Harry.

Harry war zur Salzsäule mutiert, wie es aussah. Der Hutmacher war einfach keiner dieser Charaktere, die einen nicht berührten, einem nichts bedeuteten der sagten. Definitiv nicht. Irgendetwas war hier im Busch und es war nicht die Grinsekatze.

Und dabei hatten wir beim Abendessen so viel Spaß gehabt! Ja, meine Wut, meine Trauer, mein Schmerz, das alles war noch da und würde lange bleiben - ich wusste, dass mein Dad dachte, ich würde mich bald wieder einkriegen, aber ich kannte mich. So leicht würde ich nicht über die Vergangenheit hinweg kommen - aber mit Oma, meinem Bruder und meinem besten Freund am Tisch im Garten in Australien am Meer zu sitzen und über Bücher zu diskutieren, war ein Heilmittel gegen alles. Alles Alles.

Und ich war mir ziemlich sicher, dass es Harry ähnlich wie mir ergangen war. Er hatte Spaß beim Barbecue gehabt, definitiv, auch, wenn er nicht besonders viel Fleisch gegessen hatte, und als ich mich ins Bad verabschiedet hatte, war er noch glücklich gewesen. Glücklicher als seit sehr langer Zeit. Bis eben tat Australien ihm wirklich ebenso gut wie mir selbst.
Aber jetzt, nachdem ich ihn aus seinem Zimmer entführt hatte, strahlte mein bester Freund nicht mehr. Irgendetwas musste ihm gehörig die Stimmung versaut haben und das gefiel mir gar nicht. Auch wenn ich nicht so begeistert von Alice im Wunderland war wie meine Oma - sie hockte vor dem Fernseher, als fielen grade ihr Geburtstag und Weihnachten auf einen Tag - wusste ich doch, dass man einen solchen Film nicht emotionslos aufsaugen konnte. Und genauso saß Haz da: kalt, nicht wirklich im Hier und jetzt, erstarrt.

Im Halbdunkeln tastete ich nach Harrys Arm.

Der gemütlichen Atmosphäre zur Liebe war das Wohnzimmer dank der Vorhänge abgedunkelt worden. Oma hatte, wie sie nun mal war, trotz dem reichlichen Abendessen einige Schalen auf dem kleinen Couchtisch verteilt, die bis oben hin voll mit Keksen und Nüssen waren und obwohl die warmen, australischen Temperaturen Decken und Kissen ersparten, war das ganze Zimmer mit Glück und Liebe gefüllt. Ich fühlte mich wohl, Zuhause. Hoffentlich nicht nur ich.

Harrys Shirt fühlte sich unter meinen Fingerspitzen rau an, als ich daran zupfte. Der Grünäugige zuckte zusammen, blinzelte, als würde er die Welt um sich herum jetzt erst wieder wahrnehmen können und richtete sich ein Stück weit auf, um mir fragend ins Gesicht sehen zu können. Ich blinzelte zurück, während ich im Geiste meine durch das Internet angefertigte Liste an Anzeichen einer Panikattacke durchging. Desorientierung hackte ich schon mal ab, dann beugte ich mich näher zu ihm rüber.

,,Was ist los, H?", flüsterte ich in Harrys Ohr, um Oma nicht dabei zu stören, wie sie der Teeparty auf dem Bildschirm beiwohnte. Ich lauschte einige Sekunden Harrys gleichmäßigem Atem, dann schenkte ich ihm einen fragenden Blick.

,,Nichts, wieso?", lautete Harrys tonlose Antwort, die er mir nach einem Seitenblick zu Nils übermittelte. Mein Bruder sah so aus, als würde er jeden Moment einschlafen. Zu seiner eigenen Sicherheit sollte Oma das besser nicht mitbekommen, sonst würde Nils mehr zu hören bekommen als das Wort ‚Kulturbanause'.

Ich blinzelte und zog eine Augenbraue hoch, als Harrys Worte bei mir ankamen. Einige Sekunden lang starrten wir uns gegenseitig schweigend an. Er wusste ja wohl, dass ich ihm das nicht abkaufte, oder?
Ich blinzelte nicht. Harrys Augen waren glanzlos grün, soweit das im Dunkeln zu beobachten war ich zögerte einen Augenblick. Sollte ich ihn wirklich dazu drängen, mit mir zu sprechen?

Wann, wenn nicht jetzt. Genau in der Sekunde, in der ich diese Entscheidung traf, wandte Harry seinen Blick als Erster ab und zuckte kraftlos mit den Schultern, während er nach Worten suchte.

,,Ich...Ich..."

Ich lächelte ermutigend. Dass Haz zumindest versuchte, sich mir anzuvertrauen, bedeutete mir viel und ich wollte, dass er das wusste. Geheimnisse für sich behalten war etwas Legitimes, aber etwas, das einen schreckliche belastete, sollte man teilen. Zwei tragen eine Bürde leichter als einer alleine, nicht? Zumindest in der Regel.

,,Ich hab seit dem Flug einige Nachrichten von Derek und auch von...von Nick bekommen. Ich hab sie nicht gelesen, weil ich irgendwie...Angst hatte, aber jetzt hab ich's eben doch gemacht und ich...ich hätte es einfach lassen sollen, Franzi.", wisperte Harry nun und das so leise, dass ich mich wirklich bemühen musste, um den Jungen zu verstehen.
Seine Stimme klang gequält und ich schluckte.

Nick und Derek also, was eine Überraschung - die zwei würden noch jeden guten Tag mit ihrer reinen Existenz versauen.
Ich wollte gar nicht wissen, was sie Harry alles an den Kopf geworfen hatten und womit insbesondere Derek meinem besten Freund nun drohte, aber gleichzeitig musste ich mich zusammenreißen, um nicht nach Harrys Handy zu suchen und nachzusehen. Die schrecklichen Charaktere beider würde ich ja doch erst in vollem Ausmaß kapieren, wenn ich aus Harrys Sicht alles mal aus nächster Nähe mitbekam. Und irgendwie wollte ich wirklich verstehen, wie die beiden, besonders Derek, tickten. Ich verstand nämlich einfach nicht, wie man jemanden, den man abgöttisch liebte, verletzten konnte.

Vielleicht war ich dazu aber auch ein bisschen zu naiv.

,,Ich bin so schwach, Franzi, ich bin so leicht zu beeinflussen, ich...", stammelte Haz und ich strich beruhigend über seinen Arm, als seine Stimme brach. Es tat mir weh, ihn so zu hören, meine eigenen negativen Emotionen verschwanden darunter völlig. Vielleicht war das das einzig Gute an dieser Geschichte. Sofort schämte ich mich für den Gedanken.

,,Bist du nicht, Hazza, die sind nur manipulativ, brutal und absolut unmenschlich egoistisch. Ihre Worte bedeuten nichts, Harry, denk dran, du bist du und du darfst du sein. Sie haben nicht zu bestimmen, wo du mit wem wann bist, sei einfach glücklich. Du musst keine Angst haben.", versuchte ich es kläglich, aber ohne zu wissen, was Derek Harry wieder erzählt hatte, konnte ich schlecht argumentieren. Mal davon abgesehen, dass Harry das alles ja doch theoretisch wusste, nur nicht ganz glaubte. Vermutete ich jetzt mal.

,,Aber ich habe Angst. Ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der an diesem Schlamassel Schuld hat, und ich habe gelernt, wirklich. Ich hab kapiert, dass das zwischen Derek und mir alles nicht ganz richtig ist und dass es so nicht weitergehen kann, ja, ja, ich weiß. Aber...ich liebe ihn doch trotzdem, und ich hab Angst, dass ein paar seiner Worte alles wieder kaputt machen können. Ich möchte nicht mehr willenlos nach der Pfeife von wem anders tanzen.", schniefte Harry, während er sich bemühte, seine Stimme leise zu halten. Sie bebte.

Meine Oma wandte leicht den Kopf, um uns anzusehen, und für eine Sekunde trafen sich unsere Blicke, dann lächelte sie und drehte sich zum Bildschirm zurück. Ich spürte die Dankbarkeit in mir aufblühen.
Dann konzentrierte ich mich wieder auf Harry, der wie ein Schluck Wasser in der Kurve neben mir auf dem Sofa hing und gleichzeitig aufgebracht und verängstigt auf seine Hände starrte. Schwierige Mischung. Aber ich war froh, dass er so weit war, wie er es war. Noch vor ein paar Monaten oder Wochen wäre Haz nicht mal im Traum mit hierher geflogen und hätte die Nachrichten seines Freundes ignoriert.

Vorsichtig rutschte ich näher an meinen besten Freund heran. Worte zurechtlegen hatte ich noch nie gekonnt, also redete ich einfach rauf los. Nicht mit der Tür ins Haus fallen, Liam, jaja, aber wenn man Franzi heißt, ist es nicht so leicht, das zu verhindern.

,,Und das ist gut, Harry. Und es ist absolut verständlich, dass du diese ersten Einsichten nicht verlieren magst...und ich freue mich darüber ehrlich gesagt ziemlich, weil du noch vor ein paar Tagen genau vor denen Angst hattest. Aber Haz...hab Vertrauen in dich, ja? Du kannst lernen, du hast es doch schon längst. Können Worte aus der Ferne das wirklich wieder zunichte machen?"

Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. So wie immer. Ich konnte nur sagen, was ich dachte, aber ich wusste, dass das Harrys Probleme auch nicht lösen würde und das tat fast mehr weh als der Gedanke an meinen Vater. Fast.

Harry seufzte.

,,Ich...sie können sie mir nicht mehr nehmen, hoffentlich zumindest. Aber vielleicht machen sie mir so viel Angst, dass ich nicht danach handeln kann, weißt du? Ich...ich bin nicht mutig, Franzi. Oder stark. Ich verhalte mich so, wie es andere sehen wollen.", murmelte er dann und ich spürte, wie viel Angst er wirklich hatte. Vor sich selbst. Oder vor Derek?

,,Du bist der stärkste Mensch, den ich kenne, Harry. Viele andere würden in dieser Situation ganz anders reagieren, weißt du?", versuchte ich, zu Harry durchzukommen, aber ich wusste, dass Haz ein ganz anderes Selbstbildnis besaß. Und es war nun mal nicht wirklich leicht, jemandem zu erzählen, wie toll er war, wenn der das nicht sehen konnte.

,,Hmmhmm." Wie zu erwarten glaubte mein bester Freund mir mehr schlecht als recht.

,,Hör mal.", flüsterte ich etwas energischer und setze mich ruckartig auf. Nils riss vor Schreck den Kopf hoch und verließ seinen Tagtraum.

,,Du bist du, Harry. Und du bist nicht allein. Derek versucht natürlich, seine alten Maschen anzuwenden, ich schätze er droht dir und macht dir ein schlechtes Gewissen. Aber du weißt es doch besser, oder?"

,,Ja, theoretisch..."

,,Du weißt es, Punkt. Und deshalb können weder Derek noch Nick jemals wieder in deine Gedanken, weil du jetzt verstanden hast, wie das Spiel funktioniert. Und was das Handeln angeht...ein Schritt nach dem anderen, Harry. Du bist nicht allein. Du hast uns, und wir helfen dir, deinen Weg zu finden und zu gehen. Hab Vertrauen in uns und besonders in dich. Du kannst das."

Meine Stimme war einen Deut zu laut geworden, aber Oma und Nils taten höflicherweise so, als hätten sie nichts mitbekommen. Ich spürte meine Augen brennen. Das ging mir alles mal wieder zu nah, ich hoffte, Harry auch. Ich wusste, dass ich nicht die beste Rednerin war. Aber versucht hatte ich es, würde ich immer.

Harry saß da, als wäre er in einen Sturm geraten. Weit aufgerissene Augen, rote Wangen und das Wasser in den Augen. Ich hoffte, dass das gut war. Vorsichtig strich ich Haz über den Arm und plötzlich begann er unter Tränen zu lächeln.

,,Ich versuch's, Franzi, Ich versuch's. Du hast recht...ich habs verstanden und ich muss auf meine Gedanken in Zukunft aufpassen. Und ihr seid da. Ich versuch's.", stammelte er ein kleines bisschen nach Luft ringend und ich öffnete die Arme, um eine Umarmung anzubieten. Auch ich hatte gelernt. Harry drückte mich an sich.

,,Versuchen ist das Beste, was du tun kannst, Hazza. Ich bin so glücklich, dass du mir die Chance gibst, dir zu helfen.", wisperte ich leise und erntete ein sachtes Nicken.

Ich wusste, dass Harry jetzt nicht weniger durch den Wind war als zuvor. Ich wusste, dass diese Nachrichten ihn furchtbar aufgewühlt hatten und dass sein Herz eine Emotion nach der anderen überstehen musste, aber das war etwas, wobei ich ihm nicht helfen konnte. Er musste nur wissen, dass ich, dass wir, da waren. Und dass er sich nicht so viele Sorgen machen musste, auch wenn er es trotzdem tat. Manchmal half es auch, wenn jemand versuchte, einem zu helfen.

Harry löste sich von mir und wischte sich über die Augen. Ich lächelte sanft. Das hier war alles noch lange nicht überstanden, aber wir gingen in die richtige Richtung. So weh das auch alles tat.

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Alice im Wunderland würde wohl niemals Nils oder Harrys Lieblingsfilm werden, beide hatte ja nicht mal die Hälfte davon mitbekommen, aber jetzt war meine Oma glücklich, Nils satt und eher müde als länger traurig und Harry schien ein kleines bisschen weniger salzsäulenartig als zuvor. Ich für meinen Teil schloss die Gemütlichkeit des  Abends in mein Herz ein und verdrückte vor dem Zubettgehen ein paar kleine Tränen, die weniger schmerzten als erleichterten.

Als unten alles aufgeräumt war, die Zeiger auf der Uhr weitergerückt und alle in ihren Bett waren, tastete ich im dunklen Zimmer nach meinem Handy. Ich öffnete einige Nachrichten meiner Freund: Emma schrieb über ihre nervige kleine Schwester, Zayn erzählte davon, wie sehr sich seine Mom über seine heutigen Backversuche gefreut hatte, Liam schwärmte von Roman, Niall hatte ein Selfie von sich und seinen Eltern bei McDonalds gesendet und Louis wünschte mir eine gute Nacht.

Ich lächelte. Ich hatte sie alle so unglaublich lieb, die Tränen trockneten. Es war schön, so viel Zuneigung auf einmal zu bekommen. Auch, wenn ich die Idioten jetzt alle etwas vermisste.

Noch ein paar Tage, dann würden wir uns wiedersehen,dann würden wir nach London zurückkehren. Ich hoffte, dass Harry in dieser Zeit genügend Kraft tanken konnte. Ich wusste nicht, was genau ich tun musste, damit er den Mut aufbrachte, den nächsten Schritt zu gehen, aber ich wollte zumindest, dass mein bester Freund ein paar Tage ohne Angst vor Derek und ohne irgendwelche Einflüsse von sonst wem durchatmen konnte. Eine Auszeit.

Ich grinste schief. Funktionierte bisher ja super.
Müde rieb ich mir die Augen und legte das Handy zurück auf den kleinen Holztisch, bevor ich mich ins Bett kuschelte und die Wärme Australiens mich davon abhielt, eine Decke zu benutzen. In London würde ich jetzt frieren.

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Hach, Ich finde den Punkt nicht, so ein Mist.
Was glaubt ihr, wird Harry den nächsten Schritt gehen können?

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