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102. Märchenhaft, oder?

So. Australien. Franzis Familie. Eine neue Location.
Entschuldigt bitte, ich war nie dort und hab nur Google (Earth) um es mir mal anzusehen (:
Hab euch lieb! Ich bin da, falls ihr reden möchtet!
Need a Chance just to breathe, feel alive

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Pov Harry

Ein kleiner Blick aus dem Fenster der weißen Maschine reichte, um mir den Atem zu rauben.

Nie zuvor hatte ich irgendetwas aus solch einer Perspektive betrachten können, eben beim Start war die Angst größer als die Neugierde gewesen, aber ich war mir trotzdem sicher, dass nichts schöner als Australiens Anblick aus der Luft sein könnte. Auch wenn es dunkel war und ich nur wenig erkennen konnte.

Gut, vielleicht gab es doch etwas Schöneres, aber für mich war der Augenblick perfekt.

Das Meer unter uns wirkte genauso schwarz wie die Nacht, ich konnte nur ein paar winzige Teile davon erahnen, weil die Lichter der Stadt, über der wir langsam in den Sinkflug gingen, Streifen der Helligkeit darauf zogen. Die Sonne musste vor Stunden untergegangen sein und ich warf einen Blick auf mein Handy. Mir blieb der Atem weg. 22:30. aber nicht mehr an einem Freitag, sondern...wir hatten hier anscheinend längst Samstag. Verdammte Scheiße, ja, wir waren ewig lang geflogen und für fast einen Tag in dieser Maschine eingesperrt gewesen, aber mitsamt der drauf zu rechnenden Zeitumstellung hatten wir  weit mehr als einen Tag verloren. Es war furchtbar unwirklich, jetzt hier zu sein.

All diese vergangenen Stunden, in denen ich hoch über der Realität geschwebt und nichts hatte tun müssen.
Meine Augen verließen die weißen Ziffern auf meinem Bildschirm und wanderten zurück hinaus. Ich schluckte.

Hinter der dicken Fensterscheibe leuchteten Sydneys Lichter um die Wette und ließen die für mich fast legendäre Stadt des Sommers umso märchenhafter wirken. Ihre Ausmaße waren kaum zu erahnen und je tiefer das Flugzeug sank, desto weiter schien sich die riesige Metropole auszudehnen. Ich erkannte inzwischen die bekannte Skyline, all die gigantischen Gebäude und Wolkenkratzer und natürlich das Wasser der Stadt. Noch nie hatte ich etwas so Großes oder annähernd Beeindruckendes gesehen.

Nun ja, Londons Anblick aus Dereks Wohnung war gar nichts hiergegen und viel mehr kannte ich auch nicht.

Was auch immer da unten alles wartete, für einen Moment verspürte ich nicht mal einen winzigen Funken Angst, alles in mir brannte darauf, diese Welt von Nahem zu sehen. Sie wirkte unendlich anziehend und wunderhaft auf mich. Wie eine zweite Realität, in der alles anders zu sein schien. Einfacher.

Vielleicht hatten die anderen ja recht gehabt und diese ganze Reise war das Beste, was ich je getan hatte.
Oder das Dümmste. Aber jetzt war ich hier und jetzt würde ich diese Welt kennenlernen.

,,Scheiß Sydney. Es hat jedes Mal diese Wirkung auf Touris, ich hasse es.", grummelte Franzi neben mir und ich riss meinen Blick von dem Meer aus bunten Farben und grellen Leuchtstreifen los, um sie anzustarren. Ihr Tonfall war kaum zu deuten und auch der Blick in ihr von den letzten Stunden zerknittertes Gesicht sagte mir nichts. Allerdings vermutete ich, dass sie sich über mich lustig machte. Über mein Staunen.

,,Ich sag's dir, Haz, mein Zuhause ist sehr viel schöner als diese Großstadt, die ist nichts Besonderes.", erläuterte mir meine beste Freundin und zuckte gleichzeitig erschöpft und belustigt mit den Schultern. Wusste ich es doch, sie fand meine Bewunderung albern. Auch wenn ich vermutete, dass Franzi lediglich glücklich war. Sie war zuhause. Ich lächelte.

Nils schnaubte. Während wir an Höhe verloren, kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück.
,,Du kannst die Farm im Nirgendwo nicht mit Sydney vergleichen, Schwesterchen. Das weißt du, ja?"

Mein Magen knurrte zusammenhangslos. Ich hatte eigentlich nicht mal Hunger.

,,Doch, kann ich. Siehst du ja. Außerdem ist sie der perfekteste Ort der Welt, nur damit wir das mal klarstellen."

Ich grinste. Süß die zwei. Selbst nach ewigen Stunden des Herumsitzens, Schlafens und - in Nils Fall - Kotzens neckten sich die zwei noch immer an, ohne jemals ein böses Wort zu sagen. Ich hingegen fühlte mich ein klein wenig erschlagen, wenn ich ehrlich war. Aus mir würde heute vermutlich keiner mehr was vernünftiges rausbekommen.

Eine Durchsage verkündete unsere baldige Landung und Nils musste sich ein letztes Mal durch die Bewegungen des Fluggefährts quälen, während Franzi freudig aufgeregt herumrutschte und nur vor sich hin brabbelte. Ich freute mich unheimlich für sie, aber das war nicht der Grund, warum mein Magen sich erleichtert überschlug, als wir ruckelnd auf der Landebahn aufsetzten. Diese ganze Fliegerei hatte mir echt Angst gemacht, aber jetzt waren wir hier. Endlich. Vermutlich begann die ganze Tortur allerdings erst jetzt.

Louis lächelndes Gesicht tauchte vor meinen Augen auf. Ich würde ihm schreiben, sobald ich Netz hatte, so, wie ich es versprochen hatte. Vermutlich saß er sowieso längst bei seiner Mom zuhause auf dem Sofa und genoss die Zeit mit der Familie. Ich spürte, wie mich diese Vorstellung innerlich wärmer werden ließ. Louis würde in nächster Zeit endlich mal so richtig glücklich sein können, sich von Jay verwöhnen lassen und entspannt schlafen können.

,,Bitte lasst mich endlich raus hier.", flehte Nils, als das Flugzeug zum Stehen kam und der Pilot uns auf verschiednen Sprechen höflich verabschiedete. Ich war bloß froh, dass er uns lebend hier abgesetzt hatte. Auch wenn er während all der Turbulenzen nur wenig Vertrauen meinerseits besessen hatte.

Nils sprang von seinem Platz auf, sobald die Stewardess, die auch nach der Ewigkeit in der Luft kaum müde wirkte, es erlaubte. Seinen Elan hätte ich gerne, mir waren nicht nur die Füße eingeschlafen, auch wenn ich jede Stunde lustige Drehungen damit vollzogen hatte.

Ich atmete tief durch. Statt Nils sofort zu folgen, blieb ich noch einen Moment länger im Sitz hocken und saugte die Lautstärke und die Hektik all der Menschen um mich herum auf. Hier drin wirkte alles so...viel. Ohne meine Kopfhörer schien hier alles sehr viel voller und erdrückender, aber mein Körper blieb glücklicherweise weiterhin ruhig. Das hier war eine Situation, die ich halbwegs kontrollieren konnte. Ich musste nur atmen.

Außerdem wusste ich, dass dieser Flughafen mindestens genauso überwältigend für mich sein würde, und dass Franzi hier raus wollte, ich sie aber behinderte. Ich musste also aufstehen.

Ich atmete ein und dann wieder aus.

Entschlossen hievte ich mich auf meine zittrigen Beine, die das Gewicht meines Körpers nicht mehr ganz so gewohnt waren, und humpelte mit schmerzendem Hintern in den Gang hinaus. Erledigt und mit schwirrendem Kopf, Steifheit und Reizüberflutung im Gepäck gab ich mir alle Mühe, um niemandem im Weg zu stehen. Ständig rempelte mich jemand von der Seite an und ich entschuldigte mich sooft, wie ich nur konnte. Mit eingezogenem Kopf schob ich mich durch die Menschen. Franzi folgte mir ähnlich ungelenk, packte ihr Handgepäck und reichte mir meins zusammen mit einem aufmunternden Lächeln. Ich sah das Glück in ihren Augen tanzen.

,,Raus hier."

Oh ja, raus hier. Die Emotionen in mir prallten aufeinander und Angst vermischte sich mit Hoffnung, um mich ins große Chaos Sydneys zu stoßen.

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Die nächtliche Luft Australiens empfing uns mit einer sanften Brise, die nach Stadt schmeckte, so wie ich es gewohnt war. Irgendwie tröstlich, zumindest das Atmen erinnerte mich an Zuhause. Londons Luft war kaum von dieser hier zu unterscheiden.

Sonst wirkte hier allerdings rein gar nichts vertraut. Die Nacht war dunkel, aber in Sydney herrschte trotzdem Tag. Das, was ich aus dem Flughafen heraus erkennen konnte, war wildes Leben wie zu Zeiten des Feierabends in London. Die Stadt schlief nicht, natürlich nicht. Es war schließlich Wochenende. Und die Australier schienen sich auf ein buntes Nachtleben zu verstehen. 

Zayn würde es hier lieben, das wusste ich.

Der Flughafen war voll, die Menschen schrien laut durcheinander und mir fielen beinah die Ohren ab, als ich der offensichtlich deutschen Familie lauschte, die wie wir auf der Suche nach den Koffern war. Sie unterhielten sich, soweit ich das mit meinen schulischen Deutschkenntnissen sagen konnte, über ihre Kinder, deren Bettzeit längst überschritten zu sein schien.

Ihre Stimmen hallten in meinen Ohren wider und ich unterdrückte den Drang, mir die Ohren zuzuhalten.

Die Lautstärke und die Masse an Menschen um mich herum veranlassten meinen Körper dazu, in eine Art Alarmbereitschaft zu fallen, meine Augen scannten die Umgebung und die Unsicherheit überwog meine Freude, die bei jedem Blick auf die glückliche Franzi in mir aufkochte. Ich wusste nicht mehr, was hier eigentlich alles gleichzeitig passierte.

Hitze strömte von allein Seiten auf mich zu und ich schlang meine Arme um mich selbst. Irgendwie gab mir das inmitten der Menschen, die sowas wie persönliche Distanz nicht kannten, ein Stückchen Sicherheit zurück. Mein Herz schlug laut in meiner Brust.

Wenigstens sah Nils nicht mehr wie ein Gespenst, sondern bloß wieder wie ein hektischer Koffersucher aus.

,,Haz? Harry? Hörst du mich?"

Franzis Hand wedelte vor meinem Gesicht herum und ihre Stimme klang besorgt, als ich blinzelte und blinzelte, um mich aus meinen Gefühlen zu wühlen. Australien, Flughafen, Koffer suchen.

,,Ja...ja. Was ist los?" Meine Stimme klang ebenso dünn wie sie es im Flugzeug getan hatte, was mich ein wenig störte, weil ich meine Schwäche gerne versteckt hätte, aber es war nicht zu ändern. Jetzt guckten die beiden Geschwister mich beide unsicher an. Ihre Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

,,Brauchst du eine Pause, H?"

,,Nein, alles gut! Wirklich...ich bin nur ein wenig durch den Wind." Ich lächelte besänftigend.

Die wenig überzeugten Blicke der beiden bewiesen mir, dass sie sich Sorgen machten, aber die Zeit drängte und das wussten wir. Ihre Familie wartete auf uns und vorher brauchten wir unser Gepäck. Sie konnten sich nicht mit meinen Stimmungsschwankungen aufhalten. Es war spät genug.

,,Ich hol unser Zeug, das krieg ich schon hin. Wartet ihr hier.", beschloss Nils, zwinkerte mir eher aufmunternd als irgendwie cool zu und verschwand, ehe einer von uns etwas erwidern konnte.

Franzis durch dringlicher Blick ließ mich nicht grade runterkommen und ich zupfte unsicher an den Bändern meines Rucksacks herum, um mich von all dem abzulenken, was meinen Puls in die Höhe jagte. Ich hasste diesen Flughafen, so faszinierend das alles hier auch war.

,,Ich such uns was zum hinsetzen, ja?", schlug Franzi vor und als ihre Stimme dann endlich zu mir durchdrang, hatte sie schon sanft mein Handgelenk gepackt und mich langsam aus der Fülle an Menschen hinausmanövriert. Ich stolperte orientierungslos hinter ihr her und konzentrierte mich auf meinen Atem. Das war doch lächerlich, ein bisschen Lautstärke interessierte mich doch sonst auch nicht!

Franzi führte mich zu ein paar Bänken, aber ich ließ diese links liegen und marschierte auf halbwegs sicheren Beinen rüber zu einer der glatten Wände. Die half mir grade etwas besser. Dankbar lehnte ich mich gegen den kalten Stein und schloss für eine Sekunde die Augen.

,,Was kann ich tun? Mit dir Atmen?", murmelte Franzi ein wenig überfordert vor sich hin und zauberte mir gleich wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Auch, wenn es nicht hundertprozentig echt war.

,,Nichts, es geht ja auch schon wieder. Gib mir eine Minute zur Gewöhnung und dann ist es auch gut."

Meine beste Freundin zog eine Augenbraue hoch, sagte aber weiter nichts. Ich war dankbar dafür, eine Diskussion hätte mir Kraft geraubt, die ich nach dem anstrengenden Flug nicht hatte. Anscheinend hatte er mich nämlich nicht nur körperlich mitgenommen. Blödes enges Flugzeug.

,,Hab alles!"

Stolz, mit Taschen behängt und zwei Koffer hinter sich her ziehend kraxelte Nils auf uns zu, sein Ruf fiel zwischen all dem Geplapper niemandem weiter auf. Ich grinste in bisschen, als ich den schwer beladenen Jungen pfeifend atmen hörte und stieß mich sachte von der Wand ab. Meinen Koffer würde ich schön selbst tragen.

,,Bist du sicher, dass du...", setzte Franzi unsicher an, unterbrach sich bei meinem eindeutig einzuordnenden Blick allerdings wieder. Sie hatte verstanden, dass ich mich nicht würde bemuttern lassen, nicht jetzt. Jetzt war ich in Australien und was auch immer grade bei mir los war, ich würde es nicht an mich heranlassen, solange ich hier war.

Ich war in Australien. Der Gedanke fegte mich fast nochmal von den Füßen.

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Die Passkontrolle dauerte eine Ewigkeit, weil es irgendein Problem wegen des Visums gab, aber irgendwann durften wir passieren. Ich hatte inzwischen Blut und Wasser geschwitzt, weil ich irgendwie damit gerechnet hatte, einen neuen Flug buchen zu müssen, um nach London zurück zu kehren.

Während einer der Kontrolleure meinen Pass als akzeptiert auswies, warf ich einen schnellen Blick auf mein Handy. Louis Chat wurde mir ganz oben angezeigt, seine Fragen nach meinem Verbleib wurden im Laufe der Nachrichten immer besorgter. Hm. Er hatte wohl damit gerechnet, dass ich nicht ganz so lange fliegen würde oder zumindest einmal Internet haben würde.

Hoffe, dir geht's gut... Mache mir Sorgen!!! Antworte, wenn ihr da seid, ja? ((:

Lächelnd tippte ich ein paar kurze Worte, um meinen besten Freund zu beruhigen. Guter Flug, sanfte Landung, Koffer gefunden. Mehr Informationen brauchte er nicht, ich würde ihm später ein bisschen was über die Stadt erzählen. Sie war zu bezaubern, um sie Lou vorzuenthalten.

Mit einem weiteren schnellen Blick bemerkte ich, dass ich auch von Derek und Nick jeweils eine neue Nachricht erhalten hatte.

Ich schluckte. Ein schwarzes Gefühl überfiel meinen Geist. Eiskalter Frost kroch über meine Glieder und alles in mir zog sich zusammen. Natürlich musste ich wieder Mal auf diese Art und Weise reagieren. Innerlich schaffte ich es, über mich selbst zu lachen, obwohl ich eigentlich weinen wollte. Mein Finger schwebte über ihren Chats, um sie aufzurufen. Ich musste wissen, was sie geschrieben hatten. Ich musste wissen, was sie mir sagen wollten.

,,Kommst du, Haz?"

Franzi klang glücklich, so aufgeregt und voller Energie, dass sie mich aus meiner Trance riss. Mein Display verdunkelte sich. Meine Freunde warteten darauf, dass sie mich ihren Eltern vorstellen konnten. Sie freuten sich darauf, ihre Ferien zu beginnen. Ich sollte hier nicht mein Schwäche ausleben, sondern mich zusammenreißen und diesen Schritt gehen.

Ich steckte das Handy mitsamt dem Pass in die Tasche und zog ein weiteres Mal an den Schüren meines Rucksacks.
Mit einem breiten Lächeln blickte ich zu Nils und Franzi auf. Die Geschwister grinsen zurück.

,,Los geht's."

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Tut mir leid, das ist wenig und schwach, aber...ich bekomme es zurzeit nicht besser hin. Ich bin durch die Klausuren und mein Leben grade etwas überfordert, da leidet das Schreiben. Tut mir leid!

Vermutlich kommen die nächsten 2 bis 3 Wochen deshalb auch nur ein Kapitel pro Woche ):

Hab euch lieb! Bin für euch da!

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