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101. Luft unter den Füßen

Neues Kapitel, neuer Versuch.
Viel Spaß beim Lesen! Hab euch lieb!
Goodbyes are bittersweet
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Pov Harry

Jedes Mal, wenn das Flugzeug auch nur ein winziges bisschen wackelte, fing Nils an zu beten.

Es tat mir leid, dass ihn die Turbulenzen so mitnahmen - ich selbst starb hier drin immerhin auch halb vor Angst, war aber nicht gläubig genug, um Gott um Hilfe anzuflehen. Lieber krallte ich mich in den Sitz und verschreckte Franzi mit panischem Gejapse. Sie dachte wahrscheinlich, dass ich jeden Moment eine Panikattacke kriegen würde. Aber das hier war eine ganz andere Form der Angst, hier würde ich höchstens anfangen zu schreien.

Aber ich musste zugeben, dass es mit Musik auf den Ohren leichter war, die hundert Kilometer bodenlose Luft unter uns zu vergessen. Ein Glück, dass ich meine liebste Playlist zuvor heruntergeladen hatte. Der Tipp von Franzi war besser gewesen als der, beim Start Kaugummi zu kauen. Ich wäre beinah erstickt.

Im Grunde war der Flug nicht unheimlicher als die Schule oder der Flughafen. Hier oben konnte ich zwar jederzeit Bekanntschaft mit der Schwerkraft machen, aber da unten bestand immer die Gefahr, Derek zu begegnen. Und es gab momentan nichts, vor dem ich mich mehr fürchten könnte, auch keinen Flugzeugabsturz.

Während wir in der Schlagen gestanden und alles an Formalitäten für den Flug erledigt hatten, war mir in jedem zweiten Gesicht irgendeine Ähnlichkeit zu Derek aufgefallen. Bei jedem Blinzeln entdeckte ich den gut aussehenden Riesen irgendwo, ob nun in der Schlange vor uns, beim Gepäck oder in einem der Shops...ich sah ihn überall. Und jedes Mal jagte es mir einen Schauer über den Rücken.

Und das Schlimmste daran war, dass ich nicht mal wusste, ob ich ihn mir nur einbildete oder ob er wirklich dort gewesen war.

Noch vor ein paar Monaten hätte ich nicht im Traum daran gedacht, eine Reise überhaupt und wenn dann ohne meinen Freund zu unternehmen. Vor ein paar Wochen war es mir unmöglich erschienen, mich nicht mal von ihm zu verabschieden und seine Erlaubnis in der Tasche zu haben. Und bis vor ein paar Tagen hätte ich nicht mal ahnen können, dass Derek mich verfolgen würde, sobald ich die Wohnung verließ.

Ich wusste, dass man das Stalking nannte. Und ich wusste, dass da genauso strafbar wie seine Gewalt oder sein Konsum war. Aber ich wusste auch, dass ich ihn niemals anzeigen würde. Oder könnte.

Er jagte mir eine Heidenangst ein, indem er überall dort auftauchte, wo ich grade war. Es spielte keine Rolle, ob ich allein - was Louis nicht mal zum Joggen gern sah - oder mit den anderen unterwegs war, ob ich Bahn oder Auto fuhr oder lediglich einkaufen ging. Immer stand er urplötzlich ein paar Meter entfernt, starrte mich an und machte einen Schritt auf mich zu. Meistens zogen mich meine Freunde dann allerdings schnell genug fort, sodass ich seine Stimme nur noch nach mir rufen hörte.

Diese zufällig wirkenden Konfrontationen raubten mir den Schlaf, der sowieso schon von Alpträumen gespickt war und genau darum hatte ich die letzten Nächte immer bei Lou geschlafen. Irgendwie wusste ich da, dass mir nicht mal eine schlechter Traum was anhaben konnte.

Trotzdem spürte ich mit jedem Mal, wenn ich Derek sah, mein Herz ein Stückchen weiter brechen. Es war eigentlich schon sehr sehr lange zertrümmert gewesen, aber die scharfkantigen Splitter bemerkte ich erst jetzt. Viel zu spät. Es tat unheimlich weh, meinen Freund sehen zu müssen, aber genau zu wissen, dass es fatal wäre, ein Gespräch mit ihm zu führen. Denn wir wussten beide, dass ich einfach einknicken würde. So war ich eben.

Ein einziges Mal hatte er mich auf dem falschen Fuß erwischt. Ich war vor zwei Tagen mit Emma und Zayn im Kino gewesen, um einen der älteren Star Trek Filme zu schauen - das winzige Kino drei Straßen von unserer Wohnung entfernt wiederholte diese alten Schinken jeden Mittwoch Abend. Die zwei hatten uns Popcorn besorgt, ich die Kinokarten. Als ich vor dem Saal auf meine Freunde gewartet hatte, ragte neben mir innerhalb eines Wimpernschlags ein breiter, dunkler Schatten auf. Ich hatte Derek nie so schnell in Erinnerung gehabt.

,,Harry."

Mehr hatte er nicht gesagt, aber nur mein Name war genug gewesen, um meine Knie in Wackelpudding zu verwandeln. Seine Wirkung auf mich war schon immer immens gewesen. Langsam begann ich zu verstehen, dass das vielleicht nicht einfach nur Liebe war.

Derek hatte nach meiner Hand gegriffen und ich hatte es zugelassen. Es fühlte sich so falsch an. Und gleichzeitig so richtig, so vertraut. Ich spürte die Unsicherheit noch immer in mir brennen, als wäre der Moment, in dem sich unsere Finger berührten, erst seit ein paar Sekunden Vergangenheit.

,,Ich vermisse dich so sehr, Babe. Ich kann nicht ohne dich und du nicht ohne mich...du musst doch sehen, wie das Licht aus deinen Augen verschwunden ist, seit sie dich zwingen, mich zu meiden. Bitte, Harry. Harry Harry Harry."

In meinem Kopf sagte er noch zwanzigtausend mal meinen Namen, auch wenn er das nicht getan hatte. Seine dunkle, raue Stimme hatte mir einen Schauer über den Rücken gejagt und jeden einzelnen Nerv in meinem Körper mit einem Feuer entzündet, dass mich damals im Kino fast verschlungen hätte.

Ich erinnerte mich daran, wie sehr ich mich danach gesehnt hatte, mich in seinen Arm zu schmiegen, seine Stärke und Sicherheit zu fühlen, die mir die angesammelte Angst und all die schlimmen Dinge in meinem Kopf sofort genommen hätte...aber zu einem Preis, von dem ich nicht wusste, ob ich ihn zu zahlen bereit war. Und bevor ich das nicht klar wusste, würde ich mich seinen Versprechungen nicht hingeben können.

Im Kino hatte Zayn mich schließlich gerettet, der mich suchen gekommen war und Derek von hinten überrascht hatte. Die Wut in seinen dunklen Augen hatte mir für eine Sekunde beinah Angst eingejagt, aber die hatte ich energisch zum verstummen gebracht, es war immerhin Zayn gewesen. Mein Zayn, der Junge, den ich seit immer kannte, so wie Lou und Li und Niall.

Ich seufzte, als ich daran dachte, wie Zayn Derek so zusammengestaucht hatte, dass das halbe Kino uns alle Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Solche Momente brachten mich dazu, mir die Unsichtbarkeit zu wünschen. Aber gut, dankbar war ich Zaynie trotzdem. Auch wenn ich es nicht hatte sagen können.

Das Flugzeug schwankte ein wenig zur Seite. Mein Magen sackte ein Stück weiter gen Boden und einer der Kopfhörer rutschte aus meinem Ohr.

,,Oh Gott, bitte lass uns lebend hier raus kommen, bitte bitte bitte...", flehte Nils neben mir mit zusammengekniffenen Augen und krümmte sich in den Sitz, als wolle er mit ihm verschmelzen. Mitfühlend verzog ich das Gesicht. Ich wusste, wie er sich fühlte, zumindest ansatzweise. Dieses Fliegen war echt gruselig. Ich krallte mich in die Armlehnen und kniff für einen Moment ebenfalls die Augen zusammen, als das Flugzeug ein Stück herab sackte.

,,Nils, entspann dich, Zeus sagt nur einmal Guten Tag!", beschwichtigte Franzi zu meiner Linken jetzt ihren großen Bruder, aber das fette Grinsen auf ihrem Gesicht, welches mich quasi ansprang, als ich ein Auge öffnete, um sie anzusehen, und ihre Wortwahl drückten eigentlich nur Schadenfreude aus. Fies von ihr, sie schien gar kein bisschen Angst zu verspüren. Das aufgeschlagene Buch auf ihren Knien musste sich entspannend auswirken. Vielleicht sollte ich auch etwas lesen.

,,Zeus? Oh Gott, Franzi, du kannst keine Gotteslästerung begehen, während wir uns in so einer Situation befinden! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?", grunzte Nils und ein kleines bisschen erinnerte er mich an ein Schweinchen. Aber ein süßes Schweinchen!

,,Gotteslästerung wäre es nur, wenn ich...", setzte Franzi böse grinsend an, aber Nils unterbrach sie, bevor ein weiteres Wort ihre Lippen verlassen konnte.

,,Oh nein, Madame, halt den Mund! Ich will nichts mehr hören, Gott und ich haben grade einen guten Draht zueinander!"

Franzi lachte so laut, dass sich die ältere Dame auf dem Sitzen vor mir empört umdrehte und einen bösen Blick in ihre Richtung schoss. Ich schluckte. Die sah böse aus. Vielleicht sollte sie auch was lesen.

,,Nils, du glaubst nicht mal an Gott, dich würde er ganz bestimmt nicht retten! Hier gibts sicher gläubigere Passagiere als dich, die ihm da eher ins Auge fallen würden.", kicherte Franzi unbeirrt. Die bösen Blicke der Frau waren ihr entweder nicht aufgefallen oder aber egal. Vermutlich Letzteres. Ich beneidete sie drum.

,,So funktioniert das mit Gott aber nicht."

Meine Stimme klang dünn, fast so, als müsste ich mich echt bemühen, um nicht jeden Moment zur Toilette zu eilen. Ganz so schlimm fühlte ich mich allerdings zum Glück nicht und ich hoffte wirklich, dass ich nicht ganz so kränklich wie Nils dreinschaute.

Franzis Aufmerksamkeit lag augenblicklich auf mir und sie zog eine ihrer Augenbrauen hoch. Nils murmelte leise etwas vor sich hin, vielleicht das Vaterunser.

,,Glaubst du an Gott, H?", frage meine beste Freundin neugierig und ich zuckte mit den Schultern.

,,Weiß nicht. Ja, da wird es wohl etwas Großes geben, was über uns steht, aber ob es ein Gott ist...weiß nicht. Und ob es der christliche Gott ist, weiß ich auch nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher , dass er nicht nach Sympathiepunkten gehen würde, sollte das Flugzeug jetzt abstürzen.", erwiderte ich und kam mir im selben Moment ganz schön dumm vor.
Ich war nie gläubig gewesen. Nick hatte mir immer erzählt, es gäbe keinen großen Gott, der uns beschützen könnte, wir wären ganz auf uns gestellt. Liams Mom hatte mich aber ein paar Mal mit in die Kirche genommen und ehrlich gesagt gefiel mir die Idee eines Gottes ziemlich gut. So jemand, der alles über dich wusste und dich doch liebte.

Vielleicht war das ja auch so eine Sache wie die mit dem Schicksal.

,,Und wonach geht dieser Jemand dann, wenn er entscheiden muss, wen hier er rettet?" Franzi schien verwirrt. Ich wusste nicht mal, ob sie eigentlich gläubig war.

,,Er rettet niemanden, ganz einfach."

Nils schnappte nach Luft und riss die Augen auf, als ich diesen Satz mit so viel Ernsthaftigkeit wie nur möglich aussprach. Wie es aussah, hatte ich ihn ganz schön schockiert...dabei war es doch nur logisch. Oder?

,,Wie bitte?! Jetzt rettet er gewiss keinen mehr, du zweifelst an ihm! Scheiße, wir werden alle Sterben...Gott, vergib mir, vergib mir...denn dein ist das Reich und die Kraft...", stammelte Nils vor sich hin und ich wünschte mir, meine Worte zurücknehmen zu können. Er sah so verängstigt aus...mir hingegen half das Gespräch, um mich abzulenken. Es tat gut. Schuldbewusst biss ich mir auf die Unterlippe.

,,Er rettet niemanden?", zweifelte Franzi, ihren Bruder geflissentlich ignorierend. Ich nickte und konzentrierte mich wieder auf die Rothaarige, auch wenn ich Nils im Auge behielt, sollte es ihm schlagartig schlechter gehen. Vielleicht könnte ich ja etwas für ihn tun, auch wenn es nur das Reichen einer Kotztüte wäre.

,,Genau. Er greift nämlich nicht ins Weltgeschehen ein."

Meine kargen Erklärungen schienen Franzi ein bisschen zu nerven, aber ich konnte grade nicht weiter als ein paar Sätze lang denken und sinnvoll Wörter aneinanderreihen. Dieses ganze Rumgeschaukel hier machte mich doch etwas nervöser, als ich zugeben wollte.

,,Wie meinst du das? Gar nicht?", fragte meine beste Freundin und ich nickte. Angestrengt ignorierte ich meine Umgebung, in der viel zu viele Menschen viel zu laut viel zu viel redeten und versuchte mich an die Worte von Karen zu erinnern. Sie hatte mir das Ganze immerhin erklärt, weil Liam mich mit seinen ganzen Gottesvorstellungen verwirrt hatte. Ich vermisste diese Zeiten irgendwie. Die, als wir noch klein waren.

,,Zumindest nicht auf diese Art und Weise, weißt du? Nicht irgendwie bestrafend oder belohnend...er ist einfach immer da und du kannst ihn spüren, aber er kann dich oder dein Leben nicht lenken. Er unterstützt dich einfach immer als Begleiter. Oder sendet dir Liebe. Sowas. Er kann nicht eingreifen und verhindern, dass das Flugzeug abstürzt.", erklärte ich.

,,Das Flugzeug abstürzt?", wiederholte Nils panisch und ich konnte ein paar Schweißperlen auf seiner Stirn erkennen.

,,Es wird nicht abstürzen, Nils, es ist sehr viel sicherer als Autofahren!", grätschte Franzi mitten in meine Überlegungen, wie ich Nils helfen könnte und griff dann nach meinem Arm. Meine Aufmerksamkeit flackerte sofort zu ihr zurück.

,,Das klingt ziemlich weise, Harry. Aber auch esoterisch, oder?", versuchte sie es mit sanfter Stimme erneut und ich zuckte wiederholend mit den Schultern.

,,Hm, vielleicht. Es ist eine Glaubenssache, denke ich. Gott ist sowieso etwas...individuelles. Ich würde nicht sagen, dass ich besonders gläubig bin."

,,Das fällt dir ja früh ein, wo du hier grade den Prediger gespielt hast. War das eigentlich schon Blasphemie?", keuchte Nils und dieses Mal fuhr ich zu ihm herum. Seine Augen wirkten größer als sonst und ich konnte in Zittern sehen. Irgendwie fühlte ich mich auch schlagartig schlechter.

,,Du weißt ja nicht mal, was das ist, Brüderchen.", lachte Franzi unbefangen und klopfte mir auf die Schulter, was mich zusammenzucken ließ. Franzi zwinkerte mir zur.

,,Egal, ob du glaubst oder nicht, dein Gott scheint ja grade bei dir zu sein. Richte ihm liebe Grüße aus und entspann dich ein bisschen. Nils macht dich ja verrückt!"

Nils schnaubte beleidigt und ich lächelte Franzi etwas gezwungen zu, bevor ich Nils eine der Kotztüten reichte. Sicher ist sicher. Dann atmete ich einmal tief durch und rutschte solange auf dem Sitz herum, bis ich eine halbwegs bequeme Position fand. Die Lautstärke um mich herum wurde mit einem Schlag von absoluter Stille ersetzt, als ich mir die Kopfhörer aufsetze und augenblicklich löste sich die Spannung meiner Schultern ein Stück weit. Wenigstens etwas Ruhe.

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Wir stürzten weder ab, noch bestrafte uns irgendeine höhere Macht wegen Gotteslästerung.

Der Flug dauerte eine gefühlte Ewigkeit und Nils schaffte es bedauerlicherweise nicht seinen Mageninhalt beisammen zu halten, aber ich hatte mich erfolgreich von den Menschen um mich herum und der Luft unter meinen Füßen ablenken können. Die Musik hatte dabei eine ebenso große Rolle gespielt wie Louis.

Während das Flugzeug stundenlang durch die Wolken glitt und sich der Schwerkraft widersetze, spielte sich in meinem Kopf immer wieder unser Gespräch von vorhin ab, als Louis mich verabschiedet hatte, als wolle er mich davor bewahren, jeden Augenblick in Tränen auszubrechen. Oder sich selbst. Vielleicht hatte er bei uns beiden Recht gehabt.

Mein bester Freund war seit Tagen in einer etwas gedrückten Stimmung und ich wusste, dass er neben mir schlechter also sonst schlief. Vielleicht hätte ich allein deswegen wieder in mein Zimmer umziehen sollen, aber ich war egoistisch gewesen und war geblieben. Jetzt könnte er vielleicht endlich wieder ein wenig schlafen.

Vorhin hatte es allerdings eher weniger danach  ausgesehen, als freue sich Lou auf ein bisschen Schlaf. Er hatte ausgesehen wie ein kleiner verlassener Welpe, seine zerwühlten Haare hatten dieses Bild auch noch unterstützt. So, wie er hinter uns hergesehen hatte, als wir ihn in der Flughalle zurückließen, hatte ich erwartet, dass er uns hinterherlaufen würde.

Ich bin jederzeit erreichbar, ja? Egal wann.

Louis war in letzter Zeit sehr sehr fürsorglich mir gegenüber gewesen und dieser Eindruck hatte sich auch vorhin wieder bestätigt. Ich war dankbar, ihn zu haben, sonst wären die letzten Tage echt eine Qual gewesen. Ich fühlte mich zwar auch ziemlich egoistisch, weil ich ihn ein wenig als Kummerkastentante benutzte, aber Louis schaffte es immer wieder, mich zu besänftigen.

Ich bin so stolz auf dich, Sun.

Dieser Spitzname erweckte immer ein Feuerwerk aus Glücksgefühlen in mir aus und auch vorhin war keine Ausnahme gewesen. Mit ein paar Sätzen, vielen Umarmungen und ein paar liebevollen Anstupsern hatte Lou mir ein Stück weit Angst nehmen können - weniger die vor dem Flug als die, doch noch im letzten Moment zu kneifen, wie ich es die ganze Zeit von mir erwartet hatte - und mich deutlich beruhigt. Ich wusste, dass er da war, jederzeit. Auch wenn es mir ein schlechtes Gewissen verschaffte, wo ich doch in letzter Zeit weniger ein guter Freund als kleine Klette und Angsthase war.

Ich warte auf dich, wenn du zurück kommst.

Ich lächelte in mich hinein, während die Wärme durch meine Adern sickerte, als sei sie flüssiges Gold.
Die Menschen um mich herum wurden ebenso egal wie die Höhe, in der ich mich befand, als Louis Stimme in meinen Ohren widerhallte.

Du bist nicht allein.

Ich streckte die Finger aus, um Nils und Franzis Unterarme zu streifen und öffnete die Augen ein Stück weit, um sie anzulächeln. Nils schlief, aber Franzi erwiderte überrascht den Blick und musterte mich für ein paar Sekunden, ehe sie ebenfalls die Hand ausstreckte, um mich sanft an zu stupsen. Ihr Gesicht leuchtete glücklich und sie sah so hoffnungsvoll und vorfreudig aus, dass etliche meiner Zweifel für einen Moment ihre Stimmen verloren und mir einen Augenblick des Friedens schenkten. So, wie als Lou und ich an der Themse gesessen und die Lichter Londons beobachtet hatten.

Und dann quietschte das Kind in der Reihe hinter uns laut auf, weil es die ersten Flecken Land unter uns erkennen konnte.

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Es tut mir wahnsinnig leid, dass das hier so spät kommt! Ich hatte eine furchtbare Woche und leider werden die nächsten paar auch nicht besser, aber hey, zumindest Give us a chonce soll langsam beendet werden!

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