Kapitel 29
PoV Eren
Müde setzte ich mich auf meinen Platz und sah kurz auf mein Handy. Armin war krank, Mikasa würde gleich erst kommen. So wartete ich, begrüßte meine Mitschüler, mehr oder weniger freundlich, als sie in die Klasse kamen und dachte über die vergangenen Tage nach.
Natürlich hatten Armin und Mikasa gefragt, warum ich nicht mit ihnen zur Schule laufen würde. Und vermutlich hatten sie auch schon den wahren Grund im Kopf gehabt, doch ich konnte mich bisher gut rausreden. Sagte ihnen, dass Farlans Mutter mich mitnehmen würde, wenn sie ihn abgesetzt hatte. Auch sagte ich Mikasa, dass meine Nachbarin auf Isabell aufpassen würde, wenn ich arbeitete.
So gerne ich auch rumposaunen würde, dass Levi und ich irgendwie so gut wie zusammen waren, wusste ich, dass ich mich zurückhalten musste. Wenn das rauskam – solange ich noch auf der Schule war – wäre er seinen Job und ich meine Ausbildung los. Und gerade jetzt, wo ich Motivation gefunden hatte, sie doch zu beenden, wollte ich das vermeiden.
„Eren.", hörte ich es und Mikasa setzte sich neben mich und sah mich prüfend an. „Was denn?", störten sie meine Augenringe? Levi und ich waren heute Nacht noch etwas länger wach geblieben.
„Wieso sagst du es uns nicht, wenn du eine Freundin hast?", sie grinste hämisch und piekte mich in den Hals. „Ey.", beschämt hielt ich mir die Hand vor den Knutschfleck und drehte meinen Kopf weg. „Wer sagt, dass ich 'ne Freundin habe?" – „Deine Leute machen sonst keine Flecken. Und wenn, dann weißt du sie zu verstecken. Also entweder ist es dir neuerdings egal, oder du willst, dass sie jemand sieht."
Mikasa grinste immer noch und lehnte ihren Kopf auf ihren Arm.
„Sagen wir mal du hast Recht und ich habe einen Freund, lässt du mich dann mit deinen Fragen in Ruhe?", murrte ich und sie nickte eifrig. Doch wie zu erwarten, plapperte die Schwarzhaarige gleich weiter: „Wieso hast du es uns nicht erzählt? Und wie sieht er aus? Hast du ihn bei der Arbeit kennen gelernt? Ist es dieser hübsche blonde Barkeeper?"
Ich rollte nur genervt mit den Augen und antwortete ihr nicht mehr. Was mitunter daran lag, dass mein Lehrer in die Klasse kam und seinen Laptop auf den Tisch stellte. Die Klasse wurde ruhiger und Levi begann seinen Unterricht über Lerntheorien.
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Gerade sahen wir uns einen Film an. Eine Dokumentation über unser Thema, da vibrierte mein Handy und kurz sah ich rauf. Levi wusste, dass ich nur aufs Handy sah, wenn ich Nachrichten bekam. Immerhin könnte es was mit Isabell sein, weshalb er zwar zu mir sah, jedoch nichts unternahm.
Eine E-Mail von Isas Lehrerin. Na super.
>Lieber Herr Jäger,
Im Namen einer Schuluntersuchung bitte ich Sie und Isabells Vormund um ein Gespräch. Bitte melden Sie sich bei mir für genaue Einzelheiten.<
Mit freundlichen Grüße, blah blah blah.
Mit mir und Isabells Vormund? Mit mir und Grisha? Ich hatte Glück, wenn er mir nicht den Kopf abreißen würde, wenn wir uns wieder sehen. Immerhin war ich ohne ein Wort mit Isabell und all dem restlichen Geld verschwunden. Und Levi kannte er nicht. Zu merken, dass der Typ, den er erst für meinen Freier hielt, eigentlich mein Lehrer war, würde bei dem zugesoffenen Hirn lange dauern, wenn es überhaupt möglich war.
„Alles gut?", fragte Mikasa leise und ich nickte. „Die Schule will ein Gespräch über Isa mit mir und Grisha.", murrte ich ebenso leise und Mikasa nickte verstehend. Sie wusste natürlich, warum das ein Problem darstellen würde. Doch ich wollte mich in diesem Moment einfach nicht damit beschäftigen. Das hatte auch Zeit, bis der Unterricht vorbei war. Bis ich mich wieder sicher fühlte offen darüber zu sprechen, was diese Nachricht wirklich mit mir anstellte.
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Ich denke mal, dass die Geschichte so um die 40 Kapitel haben wird.
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