❤️ SCARLETWIDOW II ❤️
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Sommer 2020. Sommer 2020, habe ich meinen ersten Scarletwidow-OS veröffentlicht und ich bin mir sogar fast sicher, dass ich zu dem Zeitpunkt in Trier war. Wollt ihr wissen, wie viele Menschen mich seitdem nach einem Teil 2 gefragt haben? Wenn ja tut mir leid, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. VIELE. Fucking viele. Dieser OS ist der einzige OS, bei dem ich jemals gefragt wurde, mehr zu schreiben. Und hey, ich hasse den Schreibstil von damals und habe mich deswegen drum rumgedrückt, aber nun, eineinhalb Jahre später, hat der WHUMPTPOBER PROMPT Tag 16 beschlossen perfekt zu passen und mich zu zwingen, 3000 Worte Fortsetzung zu schreiben. Hier sind meine Notizen:
DAY 16
WHUMPTOBER PROMPT: Erholung, Narben, Nachwirkungen
SHIP: Scarletwidow
"kisa" (киса, Katze),
"milaya" (милая, honey, Süße),
"solnce moyo" (солнце моё, meine Sonne),
"dorogaya" (дорогая, Liebste),
"lyubov' (moya)" (любовь (моя), (meine)Liebe),
"sokrovische" (сокровище, Schatz),
"zolotce" (золотце, Goldene)
Red Room = (Krasnoy Kumnatze)
https://context.reverso.net/translation/english-russian/Red+Room
Btw, wer das Wort real in der Geschichte englisch ausspricht und damit den Flow des Satzes bricht, ist selbst schuld.
So und nun genießt Scarletwidow Teil 2!
Alles Liebe
Eure Hexe 🌻🕸🌹
Warning: Narben, Albträume
Fandom: Marvel
Shipping: Wanda Maximoff x Natascha Romanov
PS: Ignoriert die Tatsache, dass ich nicht umhinkam Tony zwei Paragraphen lang wegen seines Kapitalisten-Daseins aufs Korn zu nehmen :)
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Beinahe ein halbes Leben lang hatte Wanda Maximoff von Natalia Alianova Romanova geträumt. Hatte sie im Fieber gesehen, hatte in Dissoziation ihre Hand gehalten, ihrer Stimme gelauscht, bis sie zu einem Echo geworden war, ein Nachhall vergangener Tage, bis Schmerz ihr selbst Natkas Augen genommen hatte, bis sie nur noch grün waren, aber sie nicht mehr jeden Sprenkel in ihnen aufzählen konnte.
Sie vergaß Natalia langsam, schleppend vergaß sie, während sich Reue in ihrer Magengegend breit machte, während sie verzweifelt festhielt, während die Erinnerung an eine der wenigen Menschen, welche sie jemals geliebt hatte wie Sand durch ihre Finger floss, bis auch Pietros Worte nicht mehr halfen, wenn er saß und ihr über die Haare strich und Satz für Satz die Geschichten erzählte, welche sie ihm beigebracht hatte, weil sie es nicht mehr konnte.
H.Y.D.R.A war bitter, dass sie es geschafft hatte eine der Witwen zu korrumpieren, dass sie einen Riss in das perfekte Bild getrieben hatte. Sie waren wütend und sie ließen es sie fühlen, jede Minute, jede Stunde und jeden Tag, während Zeit sich streckte und bog, bis sie vergaß, wie grün das Gras, wie weit der Himmel und wie hell die Sterne gewesen waren und wie breit Natalias Lächeln, wie rot ihr Haar. Es machte ihr Angst, mehr als andere, was H.Y.D.R.A für sie bereithielt.
Wanda fühlte sich machtlos und glaub mir, wenn ich sage, dass es nicht einfach ist, die Scharlachhexe verzweifeln zu lassen.
Wanda hatte geträumt und irgendwann war es nicht mehr als das gewesen. Ein Traum, ein sicherer Ort in ihren Gedanken sich zurückzuziehen und zu vergessen, zwischen Erinnerungen, so wenige glückliche es auch gab.
Krasnoy Kumnatze, der rote Raum. Es war der Käfig Natalias Kindheit, die Hölle auf Erden. Sie mochte längst gestorben sein, verschwunden. Rote Haare und blasse Knochen neckten sie in albtraumhaften Halluzination, brannten sich vor ihr Auge.
Der Weg einen schwarze Witwe zu werden war hart, härter als sich es die meisten vorstellen konnten und Natalia war gut, doch wie gut war sie wirklich? Und was würde geschehen, wenn sie tatsächlich eine Witwe war, wenn sich ihre Schwärze über die Erde legte, wenn sie begann zu morden und zu quälen, wenn sie die Puppe ward, die der rote Raum anstrebte zu schaffen?
Wollte Wanda das wirklich, wollte sie die Toten, die Gequälten und Natalias zersplittertes Sein, für den Preis ihres Lebens, war es das wert?
Sie dachte mal so, mal so, nie sicher, was genau sie meinen sollte und blieb am Ende unentschieden.
Vielleicht war es gut so gewesen und vielleicht hätte sie mehr Hoffnung gebraucht, aber als Natalia sie hält, fest wie der Fels in der Brandung, der sie ist, an ihre Brust gedrückt, geschützt, behütet, als würde sie einen Schatz tragen, als würde sie niemals mehr loslassen und – Gott sie wünscht, dass Natalia nie wieder loslässt, dass sie hier bleiben kann auf ewig und ihrem Herzschlag lauschen, sich selbst davon zu überzeugen, dass es wahr ist, kein Traum mehr und es ist es nicht, denn sie sieht alle Sommersprossen, die sie längst vergessen, alle grünen Sprenkel in ihren Augen und kein Fiebertraum war jemals so greifbar, so real- ist es egal.
Die Anderen reden und sie kann die Anderen Gefangen fühlen, die Gedanken derer, welche Jahre mit ihr eingesperrt gewesen waren und der Wachen, welche hinter ihnen gestanden waren.
Dann ist da Schreien, ein lautes, schnippisches und Streiten und sie regt sich in den Armen ihrer Geliebten. „Natalia," Jahre hatte es gedauert, bis sie sich in ihren Kräften fand, bis sie den Wirbelsturm willkommen ließ, bis scharlachroter Nebel und stilles Hexen zweite Natur wurden. „Pietro. Sei still." Das Schreien verstummt im selben Moment, in dem Natalia stoppt. „Ja Kisa?" „Pietro. Der, der gestritten hat." „Ich kümmere mich drum." Wanda vertraut Natalia und sie schließt die Augen, lässt Worte über sich waschen, als sie wieder zu dem Rauschen in ihren Ohren werden, das den Schmerz begleitet.
„Sokrovische. Sag deinem Bruder, dass er sich benehmen soll." „Pietro? Sei ruhig. Das hier ist Natalia." „Die Natalia?!" „Die Natalia."
Ein silbriges Zischen und im nächsten Moment liegen Hände auf ihren Wangen. „Baby Sis." Sein Daumen streicht über die Schnitte auf ihrer Wange. Wanda hustet. „Zwölf Minuten." Ihre Stimme ist mehr ein Krächzen, aber sie kann Pietro trotzdem lachen hören. „Trotzdem meine Baby Schwester."
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Fury mag eiskalt wirken, strategisch herzlos, aber die, welche die Ehre bekommen, einen näheren Blick zu wagen, merken, dass es ganz und gar nicht so ist. Als die Avengers im Tower ankommen, wartet er auf sie. „Natascha hat eine Affäre mit einer der H.Y.D.R.A-Ladys," erklärt Tony in seiner üblichen unbekümmerten Art und Weise. Fury zuckt nicht einmal mit der Wimper. „Ich bin mir dessen bewusst Stark. Genauso wie ich mir bewusst bin, dass sie und ihr Bruder Sie nicht leiden können und ich Sie deshalb bitten muss, nach drinnen zu gehen. Barton?" „Fury?" Der Direktor legte seine Hand auf Clints Schulter. „Geh mit Stark. Wir haben die ersten Akten rübergeschickt, erklärs ihm." Der Bogenschütze öffnet den Mund, aber Fury unterbricht ihn. „Hill und Coulson sind dabei ein Safe-House aufzuziehen und die zwei Gefangenen von den Listen verschwinden zu lassen." Barton nickt. „Habe verstanden Sir."
„Ebenfalls." Meldet sich Stark. „Und sag Natascha oder Natalia oder wie auch immer, dass wenn sie zurückkommt, ihr Zimmer ein Upgrade bekommen hat. Also eigentlich ihr alle. Ich habe das obere Stockwerk und das Penthouse renoviert und hergerichtet." Er rümpft die Nase, bevor er und Clint im Inneren des Towers verschwinden.
Es sind nur wenige Minuten, aber alle, die es sehen, die Avengers sind sich mit einem Mal etwas Neuem bewusst. Ihre kleine Gruppe mochte von Team zu Familie geworden sein und Clint und Natascha waren ein Teil dessen was sie hatten, aber davor, davor war noch eine andere Familie gewesen, geschmiedet aus den tödlichsten, besten Agenten dieser Welt, eine Familie gebaut aus Mentoren und Schützlingen und umgekehrt, verborgenen Einheit und sie werden alles tun, wenn eine der Ihren Hilfe braucht.
Es ist Natascha und es ist das geheimnisvolle Mädchen in ihren Armen, es ist ihre Vergangenheit mit einer Splitter-Organisation von H.Y.D.R.A, die im Moment Schutz braucht.
Es ist Steve, der sich räuspert und einen schnellen Blick auf den Quinjet richtet, in wessen Inneren Natalia und ihr Mädchen, denn Steve ist nicht blind gegenüber der Welt, immer noch verborgen sind. „Erlaubnis zu gehen Direktor." Es ist das Zucken im linken Auge, dass verrät, dass der Mann aus seiner Zeit den Agenten überrascht hat. Dass er nicht damit gerechnet hatte, dass das Team Natascha in Ruhe lassen würde. „Erlaubnis erteilt Captain."
Und so kommen Wanda und Pietro Maximoff bei den Avengers an.
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Wanda warf sich in ihrem Schlaf hin und her, riss die Augen weit auf, schrie und schrie und schrie, bis sie keine Luft mehr bekam. Sie wusste wie sich ersticken anfühlte, wusste wie es war, wenn einem die Luft langsam abgeschnitten wurde, bis es nicht mehr weiterging, bis es unmöglich wurde, einen klaren Kopf zu behalten. Das hier war es nicht. Das hier war würgen und Gewicht auf ihrer Brust, war zerquetscht werden.
„Milaya." „Milaya." Das Rufen ist sanft, in Kopf und Realität. Es gibt nur wenige Menschen- nein nur zwei- Menschen- ihr Blick klärt sich, sie holt Luft, schnappartig, ihr Blick fällt herum. Natalia ist an die Wand gepinnt, gehalten von rotem Nebel um ihren Hals und instinktiv fahren ihre Hände an den Ihren.
Sie lässt ihre geliebte rapide los und die Rothaarige fällt zu Boden. Wanda wimmert, krabbelt von ihr davon, rückwärts, bis sie beinahe von ihrem Bett fällt.
„Dorogaya," Vor nicht einmal einer Minute war sie an der Wand gehangen. Wegen ihr, wegen Wanda und jetzt, jetzt waren ihre Hände sanft, als sie die Ihren umschloss und sie liebste nannte. „Es ist okay Wanda. Es geht mir gut."
„Aber was ist mit dem nächsten Mal? Was mit dem danach? Ich bin einen tickende Zeitbombe Natalia und du weißt das. Du solltest niemals auch nur versuchen," ihr Gesicht wird weich. „Ich habe auch gewartet Natalia, aber vielleicht, vielleicht ist es das nicht wert." Sie schaut auf ihren Schoß, auf ihre Hände, damit sie Natalia nicht ansehen musste.
Arme schlingen sich um ihre Schultern, als die Rothaarige sie in einen Umarmung zieht, als sie ihr einen Kuss auf die Stirn gibt. „Ich weiß, warum du so denkst zolocte, glaub mir ich tue es, vielleicht besser sogar, als so manche Andere. Ich werde dich nicht aufgeben." Wanda will zu sprechen ansetzen, aber Natalia ist noch nicht fertig. „Hättest du dir gewünscht, dass jemand mich aufgegeben hätte? Du weißt, was es bedeutet das ich noch am Leben bin."
Wanda schluckt. „Du bist die Witwe geworden." „Die schwarze Witwe," bestätigt Natalia und ihre Stimme ist schwer mit Schuld der Vergangenheit. „Die perfekte Puppe, die Mörderin, die sie sich gewünscht hatten, als sie das Programm starteten, die einzige Überlebende der 28ten. Ich habe 39 Mädchen meiner Altersgruppe überlebt und jahrelang im Rahmen meiner Organisation gemordet. Meine Hände sind rot, blutig rot und manchmal ertrinke ich darin. Aber Clint hat mich nicht aufgegeben und die Hölle wird frieren, bevor ich für dich nicht dasselbe tu."
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Es ist eines anderen Abends, wenn Wanda aus dem Fenster blickt, ihre Finger ihre Narben nachfahren, feine, weiße Linien, manche rot, manche frischer als andere. Es regnet draußen, einen Sturm, der den Weltuntergang versprach, peitschender Wind und Regentropfen, die gegen die Scheibe prasseln. Es ist interessant, weil durch Starks Glas, kein Geräusch dringt, weil, das Heulen und Jaulen der Böen ausgesperrt worden ist, weil nur die Blitze, welche den Himmel erleuchten von dem Aufruhr erzählen, den Mutter Natur soeben erlebt.
Stark. Pietro wäre beinahe ausgerastet, als sie es erfahren hatte. Er war der Grund gewesen, H.Y.D.R.A beizutreten, er war der Mensch, welchen ihr Bruder verantwortlich machte für den Tod ihrer Eltern und sie konnte es ihm nicht verdenken. Nur sie selbst, war müde, war müde bitter und rachsüchtig zu sein, war es müde, dass ihre einzige treibende Kraft der Hass sein sollte, wenn sie doch genau wusste, dass es schon lange nicht mehr so war. Es lagen Welten zwischen den Wandas, welche H.Y.D.R.A beigetreten und die Organisation verlassen hatte.
Sie wollte ruhen, sie wollte ihre Tage in Natalias Armen verbringen, wollte durch die Luft fliegen und die Albträume ihrer Geliebten lindern, anstatt auf die Jagd zu gehen.
Sie sagte nicht, dass sie Stark nicht als schuldig befand. Er hatte Mitschuld an den Verbrechen die mit seinen Waffen begangen wurden, jung oder nicht. Sie und Pietro waren weit jünger gewesen, als sie wegen den Bomben, die er gebaut hatte ihr Leben verloren, viel jünger, als sie auf den Straßen lebten, als sie nichts hatten und in dem Alter hatte Natalia schon für Jahre gemordet. Nicht dass das gut war, bei Gott nein, aber was sie sagen wollte war, dass Stark eine Verantwortung gehabt und vernachlässigt hatte. Er hatte Waffen produziert für die humanitären Verbrechen des US-Militärs, hatte dabei von den Oberschenkeln 18-Jähriger Supermodels gekokst und sich durch halb Amerika gefeiert, während seine Waffen Leute in Stücke rissen.
Und er hatte nicht gelernt, bis er Ende dreißig war und das Unternehmen für 16 Jahre angeführt, Milliarden aus dem Leiden anderer Leute gemacht hatte. Er hatte sich gebessert, doch er war immer noch schuldig, den Tony Stark war kein Kind gewesen, sondern ein erwachsener Mann mit großer Kraft und aus großer Kraft kommt Verantwortung.
Es ist diese Nacht, in der Natalia zu ihr kommt, mit zwei Spitzenschuhen, weiß und fein und bereits eingetanzt. Sie weiß nicht, ob sie immer noch die gleiche Schuhgröße hat wie die Rothaarige, aber manche Sachen ändern sich nie.
Sie drehen die Haare nicht zu einem strengen Dutt und die engen Shirts sind bunt und sie ist dankbar dafür. Sie strecken sich und wärmen sich auf und die Spitzenschuhe schmerzen, natürlich tun sie es und trotzdem wird ihr wohlig warm, ein blubberndes, federleichtes Gefühl der kribbelnden Vorfreude, welches sie vom kleinen Zeh bis in die Haarspitzen erfasst.
Und dann tanzen sie, ein Leben später, tanzen so wie früher, tanzen in Kreisen und in Ringen und in wildem Zickzack und sie lieben sich immer noch.
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Wandas Erholung ist nicht linear, ist nicht einfach. Sie wacht auf, schweißgebadet und schreiend und manchmal zerbricht roter Nebel ein Glas oder zwei. Manchmal bekommt sie keine Luft, weil die Welt zu viel ist, zu laut, zu weit, zu groß und manchmal kann sie es nicht erwarten auf alle Berge zu klettern und alle Flüsse hinabzupaddeln. Sie kann es nicht erwarten, alle Städte zu bereisen und alles Essen dieser Erde zu schmecken. Sie will auf dem Eiffelturm stehen und Neuschwanstein besuchen, sie will den Grande Canyon sehen und in Canemore langlaufen gehen, die riesigen Bäume in British Columbia sehen. Sie will Thailand verstehen und die Wüste Australiens, will Aborigines ihrer Geschichten zuhören und in Afrika mit den Menschen reden, die so fern scheinen, weil die Medien sie ignorieren. Sie will die griechische Makia sehen, weil gerade alles brennt. Sie kann helfen, ihre Kräfte effektiver als die Feuerwehr, Gott die Dinge, die sie tun könnte. Den Menschen denen sie helfen kann. In Südamerika geht es heiß her, aber sie will in die Slums sehen und fragen, wo sie helfen kann. Sie will lernen und lesen und sie will wissen, denn Wanda hat Magie, eine Bankkarte von Stark, einen sozialistischen Supersoldaten mit Helferskomplex und eine tödliche Spionin als Geliebte an der Hand.
Sie will den Menschen helfen sich selbst zu helfen, ihre Magie für etwas Gutes zu nutzen und nicht nur, wenn Aliens die Welt attackieren- na gut dann vielleicht auch. Menschen sind unglaublich findet Wanda und sie wollte es wissen, denn sie kann ihre Gedanken hören und in ihre Köpfe sehen. Es gibt so viele Geschichten dort draußen, Geschichten mutiger Menschen, die nicht gehört werden, weil die westlichen Medien darüber sehen und Wanda sieht die Möglichkeiten um sich herum.
Wenn sie Natalia davon erzählt, eingerollt auf dem Sofa und einen Natur-Dokumentation auf dem Bildschirm, erwartet sie halb, dass sie lächeln wird und dann sagen, dass das ein bisschen zu viel sein könnte. Sie hätte es besser wissen müssen, denn Natalia erstrahlt. „Du hast einen Traum gefunden lyubov' moya. Träume sind das zweitwichtigste Ding, wenn du heilst." Zwei Wochen später stehen drei Pakete Bücher vor der Tür, alle über nachhaltiges Reisen und die Welt. Wanda weint, weil sie nicht weiß was sie sonst tun soll und Natalia hält sie fest.
An einem anderen Morgen sitzen sie auf einer Parkbank im Central Park und essen billiges Eis. „Darf ich dir einen Kuss geben Kisa?" Wanda nickt. Natalias Kuss schmeckt nach dem Erdbeereis, dass sie ist.
Irgendein Idiot ruft Worte, die sie nicht wiederholen will und Natalia zeigt ihm den Mittelfinger. Zwei Monate später und die Avengers gehen auf Pride. Stark hat gegrinst und ein altes Sextape hervorgeholt, als sie gefragt haben, ob sie gehen wollten. Sagen wir es einmal so, den berühmten Stark-Skandal von 92 hatte sie nicht sehen müssen. Natalia zerschießt den Bildschirm in kleine Stücke und alle außer Stark sind leidglich erleichtert.
Steve nickt stoisch, aber alles an ihm schreit Kummer. Es ist erst am Tag der Parade, wenn er auftaucht in Zivilisten-Kleidung und Eyeliner und der Demi-Flagge auf der Einen und dem Regenbogen auf der Anderen, einen alten Bucky-Bear in selbst-gestrickten Regenbogenpulli in der Hand, dass sie verstehen. Pietro und Clint, welcher ihr mittlerweile den Titel als Lieblingsgeschwisterkind streitig macht, so gut verstehen sich die beiden, Pietro in Silber wie immer, aber eine Regenbogen-Flagge über die Schulter und Clint gedeckt in Lila und Schwarz nehmen ihn in die Mitte.
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„Weißt du manchmal habe ich gedacht, alles wird wieder wie zuvor," Wanda hebt ihren Blick, ihre Hände fahren über die kleinen Narben an ihren Armen. Sie tut es oft. Sie denkt viel nach über ihre Narben und ihre Gedanken. Vielleicht zu oft. Natalia wartet geduldig, dass Wanda ihre Gedanken zu Ende bringen kann. „Ich hatte immer gedacht, wenn es nur ein bisschen mehr Zeit gäbe für mich, wenn ich zurückgehen könnte zu einem Normal, dann wäre es gut. Ich hatte gedacht, ich würde entweder so bleiben und mein Leben würde in diesem Loch bleiben, steckengeblieben zwischen zu engen, schwarzen Wänden oder ich würde okay sein. Repariert, ohne Albträume und ohne Panikattacken, ohne Narben." Sie schaut auf und lächelt schief.
"Rückblickend war es dumm, naiv, nenn es wie du willst. Ich habe lange nicht verstanden, dass die Zeit vergangen ist. Dass ich da war. Im Red Room, bei H.Y.D.R.A. und auf den Straßen von Sokovia, zwischen den Trümmern meiner Heimat. Ich war da und diese Momente, sind mir vor mein Auge gebrannt, sie machen mein Leben aus und so sehr ich das auch hasse, ich-" sie hält inne. „Ich kann es nicht ändern. Und ich will nicht sagen, dass ich nicht wünschte, dass es anders gegangen wäre. Denn selbst, wenn ich dich getroffen hätte," sie ist vorsichtig jetzt, bricht ab.
Aber Natalia schüttelt den Kopf und lächelt, den Natalia ist fantastisch auf diese Art und Weise. „Ich verstehe, was du meinst Solnce moyo. Sie haben dir wehgetan, haben dein Leben ruiniert. Und auch wenn wir uns gefunden haben, eine Chance ohne all die Schmerzen wäre schön gewesen."
Wanda nickt bekräftigend. „Ich liebe dich Nataschka, ich tus wirklich. Und ich will jede Möglichkeit nutzen, die das Leben mir gegeben hat, dieses Mal. Ich will den Leuten helfen und die Welt sehen und dich lieben. Aber hätte ich eine Chance, mit Mama und Papa und Pietro, ein Leben in Frieden, ohne dem Terror in der Nacht und dem halben Leben das mehr Tod als alles andere war? Ich würde es nehmen."
Sie sitzen auf einem Hügel und schauen der Sonne beim Aufgehen zu, schauen zu, wie sie die Wipfel der Tannen guten Morgen küsst, tanzende Strahlen und laue Wärme. Das Leben ist nicht perfekt und wird es niemals sein. Ihr Kopf ist ein Chaos, eine Stolperfalle, aber Natalias isst es auch und irgendwie halten sie sich gemeinsam fest, auf der Achterbahnfahrt, die sich Leben nennt. Zwei Mädchen aus der 28ten Gruppe, der 28 Generation schwarzer Witwen. Am Ende haben sie es geschafft.
•3000 Wörter•
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