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💜 PANSMIONE 💜

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Heyho meine Lieben,

How is it going? Wisst ihr, was sich ganz viele von euch immer und immer wieder wünschen. Neben noch mehr Linny? Noch mehr Pansmione. Und wer bin ich, um euch das zu verweigern? Also ich bin ganz sicher nicht der Mensch, der dezent übertreibt, sich eine ganze Storyline ausdenkt, die Weltgeschichte durchgeht und über eine Woche lang 13314 Wörter schreibt... Nein? Okay doch...Ich hoffe es wars wert. Also der Request kam von @jb007g und auch von @BubbDubb. Ich hoffe sehr, es wird euch gefallen.

Btw: Die Meisten historischen Ereignisse hier stimmen und ich habe ein paar Menschen eingebaut, die so existiert haben. Nun ja, ihr werdet schon sehen. Bei Fragen an mich ^^

Lieder sind: 

🔸 Chelidonisma, ein Kinderlied aus dem antikem Griechenland 

🔸The Bonnie Banks of Loch Lomon, ein schottisches Traditional. Die Melodie ist zum ersten Mal 1841 aufgetaucht, der Text war da aber noch anders. Ich verlinke euch in den Kommentaren eine ziemlich coole Version von Ella Roberts. 

🔸Wie immer: Ignoriert meine kläglichen Versuche zu dichten. 

Lots of Love, take care of yourself and our beautiful earth.

The little witch ♥️🧡💛💚💙💜

Warning: Tod, Krieg – EXPLIZIT- Ich wiederhole, KEINE abstrakte Gewalt, ich habe mich ausgetobt.

Fandom: Harry Potter

Shipping: Hermine Granger x Pansy Parkinson

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Und als sie sich zum ersten Mal küssen, mischt sich Salz in den Geschmack von schwarzem Tee, Honig und Morgentau. Es ist ein süßer Kuss, ein bisschen zögerlich von Pansy's Seite vielleicht. Sie macht das schon viel zu lange, Pansy's Lippen so unglaublich altvertraut, als dass es unsicher sein könnte.

Aber sie weint. Die Schwarzhaarige macht einen Schritt zurück, mustert sie und wischt mit ihrem Daumen die Tränen weg. Sie lehnt sich in die Berührung. „Alles okay?" Pansy klingt besorgt, sie winkt ab und reibt sich über die Augen. „Alles gut," antwortete sie, Stimme heiser, aber der Ton ehrlich und lächelt. Es ist ein liebevolles Lächeln. Es ist nicht schwer, wenn Pansy in der Nähe ist. „Es ist nichts," und sie küsst die Schwarzhaarige noch einmal.

Pansy weiß nicht, wie genau das hier passiert ist.

Sie hatte nur ihre Ruhe haben wollen. Sie hatte nur einen Moment lang Ruhe gebraucht. Einen Moment lang Stille. Also war sie geflohen, raus in die Nacht. Es war ihr egal, dass es verboten war. Es war ihr egal, ob es eine gute Idee war oder nicht. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe.

Die Sommernacht war lau gewesen, das Gras unter den bloßen Füßen noch warm von der Sonne des Tages, die gerade erst begann, im Westen zu verschwinden, während der Mond und die Sterne über dem verbotenem Wald aufgingen. Sie war geflohen, vor der Welt, dem Leben und im Licht der blauen Stunde, den letzten Strahlen des Tages und den ersten der Nacht, hatte sie ihre Ruhe gefunden.

Diese Momente waren selten für die Slytherin, waren eine Kostbarkeit, jeder einzelne sogfältig in ihren Erinnerungen gehalten, gepflegt und bewahrt, Diamanten ihrer Gedanken. Im Schneidersitz einfach auf den Klippen sitzen, auf den See und die Sterne blicken, nicht denken, fühlte sich richtig an. Friedlich. Und Frieden ist ein Schatz, die Mutter der Hoffnung und der Träume. Denn wie soll man hoffen und träumen, auf etwas, was man nicht kennt?

Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass jemand sie in ihrer Ruhe stören würde. Zumindest hatte es sich wie eine Störung angefühlt. Also so ungefähr. Wenn sie später zurückblickte, ging ihr auf, dass die Andere so einfach in das Gefüge ihrer Welt gerutscht war, als hätte sie es schon immer getan. Als gehöre sie dorthin.

„Hey," ihr Lächeln war süß gewesen, freundlich. In dem Moment war es die letzte Person gewesen, mit der Pansy etwas zu tun haben wollte. Und sie dachte, für die Andere gelte das Gleiche.

Überraschender kam es, als sich das Mädchen neben sie fallen ließ. „Ein wunderschöner Abend nicht wahr?" Für jeden Anderen hätte es mehr als albern geklungen. Aber sie? Es klang natürlich. Nicht wie eine der typischen Small Talk Fragen. Nein, sie schaffte es, diese simple Frage so klingen zu lassen, als lägen all die Schätze, all die Geheimnisse dieser Welt in ihrer Antwort. Es war fremd, es war anders und es war magisch.

Später war das die Lüge, die sie sich selbst erzählte. Dass es das Fremde wäre, welches sie anzog, dass sie ein Enigma entschlüsseln wollte, eine Antwort auf die Frage, warum die Augen einer 14-Jährigen mehr hielten, mehr sagten, als all die Menschen in ihrem Leben.

Die Antwort würde sie nie finden. Aber am Ende ging es auch nie darum. Aber das merkte sie erst später. Viel später.

Reden mit ihr war einfach, das merkte Pansy am ersten Tag, an diesem ersten Abend. Sie stolperte über all ihre Worte und sie wusste nicht über was sie reden sollte, was sie sagen sollte, aber sie tat es einfach, Worte in einem endlosen Fluss aneinandergereiht. Es waren noch nicht einmal Geschichten am Anfang, keine tiefen Gedanken, oder langen Überlegungen. Es waren einfach nur Dinge. Dinge, die sie taten, Dinge, die sie sahen und Bücher, die sie lasen. Es ging um Sterne und Konstellationen. Als sie in Astrologie reinrutschten, fragte Pansy, ob die Andere an Schicksal glaube. Sie lachte nur.

Es waren kleine Dinge, unbedeutende Dinge. Und doch war es das Größte, was sie je getan hatte in 14 Jahren Leben und 14 Jahren Magie.

Sie trafen sich wieder, zwei Nächte später. Und diesmal tanzten sie. Sie wusste nicht warum, aber sie tanzten und sie hatte sich noch nie so frei gefühlt. Pansy konnte nicht tanzen, aber die Andere konnte es und wie sie es tat. Sie wirbelte Pansy herum, als hätte sie nie etwas anderes getan. Aber als die Slytherin fragte, lachte sie nur.

Später würde ihr einfallen, wie oft sie es getan hatte, wie oft sie lachte, wenn man fragte. Aber das war erst später, viel später.

Sie trafen sich wieder. Und wieder. Sie tanzten im Spätsommer und schauten nach den Sternen. Sie tranken heißen Kakao und lasen Bücher im Herbst. Sie fuhren Schlitten und bauten Schneemänner und machten Schneeballschlachten. Und sie pflanzten Blumen im Frühling und kletterten auf Bäumen. Sie lernten auch zusammen. Sie lachten und spielten Schach und weinten, wenn der Roman zu traurig wurde, den sie gerade lasen. Sie spielten und lagen einfach nur den Nachmittag lang auf den Steinbänken im Rosengarten und taten nichts.

Die Andere, das merkte Pansy schnell, war anders. Und mit anders meinte sie: Verdammt, sie konnte alles.

Sie lehrte Pansy ein paar Dinge und wenn ihnen langweilig war, dann fing sie mit etwas Neuem an. Sie konnte Ballett tanzen und Geige spielen, Klavier und Gitarre und Flöten aller Art. Vermutlich könnte sie alleine ein Orchester spielen, so genau wusste das Pansy nicht.

Sie konnte auch die meisten Bücher fast auswendig, sie konnte berühmte Leute zitieren und den Sternenhimmel kannte sie sowieso auswendig. Die Weltgeschichte, so schien es, war ihr Spielplatz und es fiel ihr immer etwas ein. Immer.

Manchmal wunderte Pansy nicht, aber sie fragte nie, denn sie vergaß es eh, sobald sie wieder anfingen. Sie hatte den Ruf schlau zu sein, es stimmte also. Was sollte sie da noch Fragen stellen?

Nein, Pansy genoss ihre Zeit und sie sammelte ihre Diamanten, sammelte sie sorgfältig und pflegte sie in ihrem Herzen. Und sie begann zu leuchten. Sie merkte es nicht, aber die Anderen taten es und sie fragten sich, was los sei, mit Pansy Parkinson.

Aber keiner wusste von Nachmittagen und Nächten, süß wie Honigtau und wild wie ein jeder Sommersturm.

Aber Pansy's Augen leuchteten und ihre Schritte waren schwungvoll. Sie summte und lachte, sie las und grinste in sich hinein, sie wusste Dinge, die Andere nicht wussten, sie konnte plötzlich tanzen. Sie lief barfuß und probierte, bunte, neue Klamotten aus. Sie machte so viele Dinge, die so wenig Pansy Parkinson an, dass manche tuschelten, dass wäre nicht sie, sondern jemand, der mit Vielsafttrank in ihre Gestalt geschlüpft war.

Die kühle, manchmal etwas zickige Pansy, die andere Menschen runtermachte und nichts anderes tat, als dem lieben langen Tag zu tuscheln, zu kichern und über Muggelgeborene zu lästern, war mit einem Mal so unglaublich menschlich, menschlicher als die meisten von ihnen. Und es irritierte sie alle, aber das störte die Slytherin nicht. Denn sie hatte ihre Diamanten und das war alles, was sie brauchte.

Sie hörte nicht auf das Wispern und die Gerüchte. Sie war nur froh, endlich aus den Masken und Netzen entkommen sein, die sie das ganze Leben lang gefangen gehalten hatte. Es war die Maske der Reinblutkindern, übergegangen in Fleisch und Blut, denn sie waren Puppen aus Glas, sie waren die Tänzer im Spiel der Welt, der Dynastie, welche die Reinblüter sich vor solch langer Zeit gebaut hatten, aus der sie nicht mehr entkamen, gefangen in den Kuppeln, deren Schlüssel sie vergessen hatten.

Sie waren Spieler und ihre Eltern hielten die Fäden, wie es die Ihren noch aus dem Grabe heraustaten. Und schnitt man sie durch, so vielen die meisten, vielen zu Boden und standen nicht mehr auf, denn sie hatten nicht gelernt wie und es gab niemanden, der willig war zu helfen und so drehte und drehte sich der Kreis in endlosen Reigen, niemals zu enden.

Vielleicht sagte sie es nicht. Vielleicht dachte sie es nicht. Aber sie wusste es. Sie wusste, dass sie dankbar war, dankbarer, als sie es jemals sagen könnte, dass sie nicht in Worten fassen konnte, wie erleichterte sie war, dass die Andere da war, gekommen war und sie an der Hand genommen hatte, sie geführt hatte und ihr gezeigt hatte, was es bedeutet, zu leben. Nicht nur zu leben, sondern es zu genießen, fernab von ewigen Tänzen und Marionetten-Strängen. Allein. Ohne zu bereuen, ohne zu fragen. Ohne Grenzen, voller Leidenschaft.

Immer auf der Suche nach dem perfektem Moment, mit dem einzigen Ziel vor Augen, zu wissen, was man hinterlassen würde. Das alles, was zählte war, zu leben, ohne zu bereuen, zu wissen und zu wählen, was zu tun.

Sie wusste wie es ging. Und Pansy tat es nun auch. Sie sprach es nicht aus, aber sie schien es zu wissen. Beobachtete sie mit einem sanften Lächeln. Und manchmal, nur aus den Augenwinkeln, glaubte sie, so etwas wie Stolz zu sehen, liebevolle Zuneigung. Doch wenn sie sich drehte, war es verschwunden, verweht wie Asche im Wind.

Sie wusste nicht, ob sie es sich einbildete, sie wusste es nie. Aber etwas war da. Und irgendwann würde sie herausfinden was.

Am Ende würde sie nicht wissen, ob sie es gefunden hatte, oder nicht. Aber sie würde wissen, dass es etwas gab. Und sie würde wissen, dass es nicht das war, dass zählte. Zu wissen, was es war. Nur, dass es war.

Die Andere war ein Enigma, so fremd und so anders und es dauerte ein Jahr und ein halbes, bis sie sah, was sie schon so lange gesehen hatte. Was sie gewusst hatte, als sie sie gesehen hatte und als zum ersten Mal die Schmetterlinge im Bauch gespürt hatte, zum ersten Mal wieder.

Hermine wusste vieles nicht mehr so genau. Auf allem Tage. Sie erinnerte sich hier und da und sie wusste hin und wieder was passiert war. Manchmal wenn sie die Sterne sah, dann erinnerte sie sich. Manchmal wenn sie tanzte, erinnerte sie sich. Manchmal, wenn sie etwas roch oder hörte, wenn sie einen bestimmten Gang entlang ging, wenn jemand es sagte, erinnerte sie sich. Sie erinnerte sich oft.

Und plötzlich stand sie auf einer Bühne und tanzte, während die Leute jubelten und lachten. Oder sie sah ein kleines Mädchen, lachend, kichernd, der rote Rock wild drehend und wirbelnd, als sie sich um die eigenen Achse dreht, zum Klang der Violine, die sie zwischen Kinn und Schulter geklemmt hatte. An die Sterne über Schweden und das Nordlicht in Alaska. An Berge und Wälder, an Sterbende und Lebende, an Weinende und Lachende. Sie erinnerte sich an den Eifelturm und wie sie da oben gestanden hatte. Sie erinnerte sich an Schokoladeneis, als sie durch die Straßen von Rom streifte. Sie erinnerte sich auch Kirschblüten. Vielleicht war das in Japan, sie erinnerte sich nicht so wirklich. Auch an eine Dschungel, konnte sie sich erinnern.


Sie konnte sich an Vieles erinnern. An tausende Leben, tausende Jahre, an Weltgeschichte. An Menschen, hunderte von Seelen. Freunde und Familie und denen, denen sie geholfen hatte und die, die sterben hatte sehen und die deren ersten Atemzug sie begleitet hatte. Sprache, Düfte, Lieder, sie alle vermischten sich zu einem Karussell der Erinnerung und treiben sie immer weiter.

Und es stimmte. Es war zu viel, so viel, dass manches verloren ging. Nicht ganz, aber es verschwamm und verschwand irgendwo in den hintersten Ecken ihrer Gedanken. Aber sie wusste noch, wo es angefangen hatte. Und sie erinnerte sich noch. An die Akropolis und die Statuen und Tempel. Sie erinnerte sich an Athen. An die Kindheit in den Olivenhainen und die Märkte, an denen sie verkauften. Manchmal auch daran, wie die Philosophen dort sprachen. Sie mochte Sokrates. Er war gut gewesen. Sie hatte interessant gefunden, was er gesagt hatte. Sie erinnerte sich, wie sie sich versteckt hatte, in der Menge, um nicht gesehen zu werden, weil die Frauen nicht dazugehörten. Sie hörte trotzdem zu.

Sie erinnerte sich auch daran, wie die Spartaner gekommen waren. An die Kriege und ihren kleinen Bruder, der ein Läufer war. Sie erinnerte sich auch an Flammen, als das kleine Haus im Olivenhain in Flammen aufging und alles, was sie kannte zu Asche wurde, einfach so verschwand. Sie erinnerte sich an die Schreie und das Blut und das Gefühl eines Schwertes durch ihren Bauch und einem Pfeil in ihrer Schulter. Weil man sich erinnert. An erste Male.

Und sie erinnerte sich an ihre Schreie. An ihr Weinen. Sie erinnerte sich an die Trauer und die Leere und die Wut. Sie erinnerte sich, gefragt zu haben, warum sie? Sie erinnerte sich daran, wie es war. Nicht älter zu werden, nicht sterben zu können. Unsterblich waren nur die Götter und es war diffus. Sie hatte zuerst Angst gehabt, das Wort zu benutzen. Unsterblich. Aber mit der Zeit, war es nicht mehr schönzureden gewesen.

Sie erinnerte sich auch an die Magie. An das plötzliche Wissen, an das Kribbeln und die, die ihr lehrten und zeigten, wie es einzusetzen war, das Geschenk der Göttin. Sie erinnerte sich auch an geheimnisvolle Rituale und nächtliche Opfer an Hekate, ihrer aller Mutter, derer mit der Magie in ihrem Herzen.

Und sie erinnerte sich an Medea. Denn niemals, würde sie Medea vergessen, die junge Priesterin, ein Mädchen so schön, wie der Frühling selbst und Augen, braun und tief und voller weißen Bedachts.

Und sie erinnerte sich an Schmetterlinge im Bauch und Nächte im Olivenhain und Tänze und leises Lachen, weil sie nicht erwischt werden sollten. Sie erinnerte sich an Küsse, zart und vorsichtig. Sie erinnerte sich.

Und sie erinnerte sich, wie die Magie ihr geholfen hatte, eine Illusion aufrecht zu erhalten, über Alter und Aussehen. Darüber, dass sie war wie die Anderen und nicht so. Unsterblich. Und sie erinnerte sich, wie Medea gestorben war, an einem Sommermorgen, als die ersten Strahlen der Sonnen durch den Olivenhain schienen und der Hahn krähte, und wie sie das Mädchen hielt, welcher all ihre Liebe galt und wie sie zusah, als sie ging und sie zurückließ, verdammt auf immer alleine.

Sie erinnerte sich an all diese Dinge, aber nicht an ihren Namen und nicht an manche Tage. Und sicher, war da mehr noch, wie der Name ihrer Freundin und der Lehrerin, aber es war lange, lange her und sie alle waren Asche und Staub und es gab ihn nicht mehr, den Olivenhain ihres ersten Lebens. Sie waren alle fort und was blieb waren die Worte des Sokrates, aber nicht die, seiner Freunde und Gefolgsleute, oder des alten Mannes, der am Markt die Orangen verkaufte und seiner Frau mit den bunten Perlen im schwarzen Haar oder seinem Sohn, welcher sich mit dem des Anderen prügelte, dem, der die Zitronen feilbot.

Sie erinnerte sich, wie sie gegangen war und wiedergekommen, hin und her und immer wieder, immer wieder zurück nach Athen. Sie hatte getrauert. Um Medea. Sie war hin und her gewandert, alleine in den Bergen und an den Meeren, war mit Schiffen gefahren und hatten den Philosophen gelauscht. Sie hatte sich treiben lassen, nun wieder in der Gestalt eines jungen Mädchens, frei von Illusionen. Trotzdem hätte sie lieber jede Illusion aufrechterhalten, als Medea zu verlieren.

Sie trauerte, bis sie eines Tages auf dem Marktplatz mit einem Mädchen zusammenlief, so alt wie sie, vielleicht, Haare lang und schwarz, der Zopf voller kleiner Perlen, in den Gewanden einer der feinen Damen und ihr in die schwarzen Augen sah. Und es war, als würde sie fallen, Schmetterlinge in ihrem Bauch und Augen groß und weit, weil sie diese Person erkannte, weil sie den Sing Sang, der Seele kannte.

Sie hatte geglaubt, wie alle anderen, dass die Seelen in der Unterwelt landeten. Sie hatte schon gehört, von manchen der Sklaven und Männern und Händlern aus fremden Ländern, welche kamen, ab und zu, die glaubten, dass die Seelen wanderten, von einem Leben ins Nächste. Und sie hatte nicht daran geglaubt, wie alle anderen es auch nicht geglaubt hatte.

Aber sie kannte diese Seele, sie kannte diese Augen. Es war anders, natürlich war es anders, aber irgendwie war es Medea und ihre Augen wurden weit. Auch wenn sie im gleichen Moment wusste, irgendwie wusste, dass sie es nicht wusste. Sie sah es in ihren Augen. Sie war Medea und sie war es nicht. Selbe Seele, keine Erinnerung. Ein neues Leben.

Wie genau, es danach passiert war, wusste sie an meisten Tagen nicht, vergessen. Sie wusste, sie hatten sich noch öfter getroffen, Briseis und sie, trafen sich immer wieder, auf den Marktplätzen, ein netter Plausch. Briseis, wie die Geliebte des unbesiegbaren Achilles. Sie fand es ironisch, war doch sie selbst wie der Held. Unbesiegbar. Mit dem Unterschied, dass sie die Schwachstelle noch nicht gefunden hatte.

Wo die Erinnerung dann wieder klar war, so klar es eben ging, war später. Als Briseis sie als Dienerin in ihren Haushalt lud. Sie war verheiratet worden, an einen hochrangigen Militärmann, ständig weg. Sie konnten nicht sagen, dass es sie störte. Hermine erinnerte sich an die Spaziergänge im Hof unter Orangenbäumen, an lange Nächte und süße Küsse, an Leben und Werken. Sie erinnerte sich daran, wie sie die Magie wegließ in dieser Zeit, weil Briseis in diesem Leben keine Hexe war, nur ihre Illusionen aufrecht hielt.

Sie erinnerte sich an gemeinsame Spaziergänge im Park, an leises Lachen und fröhliche Geschichten. Und sie erinnerte sich auch, wie sie den Blumenkranz wandte und auf das weiße Leichentuch legte. Sie war nur eine Dienerin, aber aus der Familie waren nur noch Wenige da und so fragte sich keiner, ob es angebracht war, dass sie half. Sie legten die Münze zu der Toten und setzten sie bei, im ersten Licht der Toten. Hermine mischte sich unter die Klageweiber, sang und weinte, um noch eine tote Liebe, fragte sich, ob sie noch einmal so glücklich sein würde, dem gleichen Stern noch einmal zu begegnen.

Im nächsten Leben, fand sie sie nicht. Aber sie verkleidete sich als Mann und studierte das Ärztetum, wurde Hebamme. Agnodike nannte sie sich damals. Aber das wusste sie auch nur, weil sie noch heute von ihr sprachen. Die liebste Geschichte der Ärzte. Agnodike. Die Liebe fand sie nicht, aber sie half vielen Frauen, vielen Kindern. Sie lernte, sie lebte und sie hoffte, wie das Leben nun mal ging.

Dann reiste sie. Sie traf Medea, Briseis, Creusa, Kore, Mariam oder wie auch immer sie im heißen mochte, in jenem Leben und dem nächsten, manchmal tat sie es nicht. Sie mochte auch andere Frauen und andere Männer, ganz wie es war, mit dem Leben. Sie reiste und sah und hörte und lernte. Sie lebte vor sich hin, gefangen in ihrer eigenen Blase, aus der es keinen Ausweg gab.

Aber irgendwie störte es sie nicht. Manchmal wurde sie traurig, manchmal war sie einsam, aber dann schaute sie in die Berge und die Sterne und auf das Meer und machte weiter. Denn es machte Spaß. Sie wurde von Räubern überfalle, manchmal in den hohen Bergen. Meistens verhexte sie sie. Es war einfacher, damals. Weil sie alle glaubten, an die Legenden und Geschichten. Weil man einfach so hexen konnte, und wenn man sie das nächste Mal suchte, war sie schon verschwunden. Hin und wieder schloss sie sich noch einmal den Anbetern und Anbeterinnen der Hekate an, ging nach Sparta und Kreta, nach Lesbos und Euböa. Und wenn ihr langweilig wurde, zog sie weiter, tanzte weiter, ein neues Gesicht, ein neues Leben und ein neue Menschen an ihrer Seite, eine neue Tätigkeit. Es war nicht schlecht das Leben.

Und sie sah sie alle gehen. Freunde und Geliebte und sie sah Schlachten und Kriege und sie sah Philosophen wie Platon und Aristoteles und Herrscher wie den Alexander den Großen. Sie sah Welten kleiner und größer werden. Und irgendwann machte sie den Schritt und verschwand aus Griechenland. Begrub die letzten Toten und ging, ließ alles hinter sich. Sie wollte keiner Freunde mehr begraben, keine Familie mehr sterben sehen. Also schnitt sie durch alle Stränge, brach alle Brücken und ließ das Leben hinter sich. Auf in ein Neues.

Und sie sah Ägypten und das Reich der Osmanen, ging nach Italien, verliebte sich in Rom, wo Medea Lucretia hieß. Sie blieb eine Weile, blieb in Rom und lernte und ging dann weiter. Weiter, immer weiter, nach Karthago und rundherum, bis sie einmal um das große Meer gewandert war. Aber das reichte nicht, also ging sie weiter, weiter, bis sie in das Land kam, welches sie später Gallien nannten. Sie zog von Stamm zu Stamm. Und manchmal töteten sie sie. Manchmal starb sie. Fiel, ertrank, wurde von einem Schwert durchbohrt. Oder einem Speer, einem Pfeil, einer Axt. Es machte nichts. Manchmal tötete ein Bär sie, manchmal waren es die Wölfe, wenn sie allein war im Wald.

Menschen töteten sie irgendwann nur noch selten, meistens entkam sie dem Kampf. Töten tat sie meistens nicht. Warum auch. Sie hatten nur das eine Leben, sie hatte sie alle. Es machte irgendwann nichts mehr aus. Wie oder warum? Sie war tot und dann war sie es nicht mehr. Keine Schwachstelle, wie Achilles eine hatte, nicht einmal die Zeit. Sie ließ sich treiben, von Stamm zu Stamm, fasziniert von den Kelten und Galliern, den Helvetieren und Alobrogern, Pikten und Galater, Belgern und Cantiaker. Sie war bei Carvetiern und Alaunen und wie sie auch immer hießen. Der Norden war wild und rau, voller Wälder und Unbekannten und sie brannte darauf, es zu finden.

Sie fand auch hier Medea. Erin, Maeron, Myrrddin. Sie hatten andere Namen, die Wilden aus dem Norden. Aber schöne Namen. Sie waren ganz anders, als Ägypten und Rom, als Griechenland, oh wie sie sich manchmal sehnte, nach den zerklüfteten Felsen und den hohen Bergen, den Wellen und der Wärme, der Architektur und dem Wissen.

Aber auch sie hatten ihre Kultur, ihre Sprache und ihr Denken. Manchmal töteten sie sie, bevor sie nur ein Wort sagen konnte, manche brachten es ihr bei, so zu reden, wie sie. Eine Weile lang hatte sie ihre Götter angebetet, die Griechischen, aber dann schaute sie zu. Bellenus, Abbellio, Abianus, Bedaius, Cobannus, Glanis, Vindonnus. Auch sie waren Götter. Andere Götter. Und so reihten sie sich ein, in die Reihe derer, die sie verehrte und zu denen sie betete.

Dann kamen die Römer. Sie ging nach Britannien auf die Inseln, dann nach Schottland, dann nach Irland, zog weiter. Sie suchte neue Götter, neue Sprachen, neue Menschen und verliebte sich in diese Welt, in diese Inseln, so grün und rau und anders, als alles, was sie je gesehen hatte. Aber die Römer kamen auch hierher, also ging sie wieder nach Schottland zu den Pikten und Piktinnen, die all gemeinsam kämpften, Frauen wie Männer, in einer Dynamik, die sie bisher niemals gesehen hatte und die sie ins unendliche faszinierte.

Aber sie musste weiterziehen, denn man konnte nur so oft sterben, bis Fragen gestellt wurden. Sie ging zu den Wikingern, in den Norden, den Nordmännern. Sie verliebte sich in Frya, Hildur und Gunnhild, in Gerda. Sie erinnerte sich auch noch ein bisschen an Thordis und Thorid und Artemas. Freya und Odin reihten sich ein in die Reihe der vielen Götter. Sie waren sich ähnlich, Germanen und Kelten und Gallier und Briten und Wikinger. Irgendwie. Aber sie waren anders, ganz anders.

Sie blieb lange im Norden, denn sie mochte ihn, aber irgendwann zog sie weiter. Es kam vor, dass sie niemanden sah, jahrelang, denn sie zog weitab von den Pfaden der Menschen und den Reitern der Wüste, die man später Hunnen nannte. Sie bestieg die Berge der Mongolei und lebte eine Weile in China, Indien, Japan. Lernte und las und sah. Und staunte.

Sie hatte einst gedacht, Griechenland währe groß gewesen, in Sprache und Gebaren und Kultur, aber hier in Asien, war es anders. Größer, älter, weiter. Eine Weile lang, lebte sie so. Fernab. Mal Ninja, mal Frau eines Samurai, mal fand sie Medea, mal tat sie es nicht. Lernte lesen und schreiben und rechnen und Sprachen. Es war anders, fremdartig, schön.

Dann lernte sie die Einsiedler kennen und sie erinnerte sich, wie sie sich zurückgezogen hatte, für lange, lange Zeit. Einfach in einer Höhle gesessen und meditiert, nichts getan. Nichts, außer Denken und erinnern, Leben um Leben lang auf der Suche nach nichts. Es war eine schöne Zeit. Niemanden, den sie zu Grabe tragen musste. Irgendwo da draußen, war Medea. Aber sie hatte noch ein Leben mit ich zu teilen und noch eines und noch eines. Und sie war müde, so müde, sie wieder und wieder zu verlieren, weil nichts auf ewig hält. Die Liebe vielleicht schon, zugegeben. Aber es anstrengend und erschöpfend. Das ganze immer wieder.

Als sie nach Europa zurückkehrte, war die Welt eine Andere. Christus, von dem sie alle irgendwann Mal geredet hatten, vor Jahren, und diese Religion das Christentum waren jetzt plötzlich allgegenwärtig. Die Stämme, die sie kannte, waren nicht mehr da. Wikinger gab es nur noch ein paar, oben im Norden. Dafür gab es jetzt Könige und Herzöge. Und die Menschen litten in Ausmaßen, wie sie es selten gesehen hatte. Bei Zeus und Bellenus, was hatten Griechenland und Ägypten und Rom gearbeitet für die Zivilisation, nur um am Ende das zu haben? Seit wann war sich waschen etwas Schlechtes? Sie verstand sie nicht, die neue Welt.

Aber sie traf Igritte, eines der Bauersmädchen. Sie erinnerte sich dumpf an Spaziergänge im Wald und nächtliche Treffen, heimlich und in der Hoffnung, dass keiner es sehen würde. Nein, einfach machten sie es gewiss nicht in dieser Zeit. Aber sie sah zu, wie die Zeit verging. Hexenverbrennung, war eine grauenhafte Sache. Aber wie sie schnell feststellte, brannten die Hexen nicht. Und sie starb schon gar nicht. Trotzdem, sie zog weiter nach England, denn sie misste die Inseln. Und sie schaute zu, wie die Schule erbaut wurde, für Menschen wie sie. Für Zauberer und Hexen.

Sie hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde, und sehnsüchtig dachte sie an die Opfer der Hekate, damals vor langer Zeit. Und nachts weihte sie die Mauern mit altem griechischem und keltischem Gesang, solle sie geschützt sein, die Burg im Namen von Hekate und Nanna und Bragi und Freya und Odin. Vielleicht waren sie da, vielleicht auch nicht, wer wusste das schon. Sie selbst nahm Trost in dem Gedanken, etwas zu tun.

Sie besuchte die Schule auch. Und sie wusste, dass das hier wirklich, wirklich gut war. 900 nach Christus wie sie jetzt rechneten und endlich hatten die Hexen und Zauberer ein Platz im Leben.

Auch Hermine ging. Es schien ihr sinnvoll zu sein. Doch vorher musste sie noch einmal gehen. Sie zog in die Highlands und übers Land. Dorthin, wo sie vor Jahren einmal stand, wo vor Jahren die Anderen standen. Der Hadrianswall war noch da. Sie war es auch noch. Hier hatten sie gekämpft, Pikten und sie. Einen Moment schloss sie die Augen, erinnerte sich. Wie schnell die Zeit verging. Wie seltsam, schleppend, langsam. Sie zog durch das Land und redete mit den Menschen, eine Vagabundin für sich allein.

Dann kehrte sie nach Hogwarts zurück. Hogwarts, zerrissen nun durch den Streit der Freunde. Oh, wie sehr es ihr leid tat um die Zeit, um alles, was hätte werden können. Sie ging trotzdem und wurde eine Ravenclaw, auch wenn sie nicht wusste, was der Hut dabei gesehen hatte. Weise, ja vielleicht, wenn sie drüber nachdachte.

Und so lebte sie nun in einer Schule, wenn sie doch so viel älter war, als all Anderen es je sein würden. Knapp 1200 Jahre war sie schon hier. Aber zum ersten Mal lernte sie das Zaubern mit Sprüchen und Stab, so wie sie es noch nie gekannt hatte. Keine Formeln, kein Beten, keine Bewegung mit der Hand.

Die Welt hatte sich verändert und sie mit ihr.

In der vierten Klasse, kamen die Schmetterlinge wieder und sie schaute in die Augen von Ing. Ing... auch jetzt waren die Namen anders. Ing war hübsch mit hellem, rotem Haar und großen, grünen Augen. Sie war mutig und wild und abenteuerlustig, eine Gryffindor mit all ihrem Herzen. Und Hermine gab ihr ihr Herz, den es gehörte Medea und Ing war Medea und war es wieder nicht und trotzdem liebten sie sich.

Der erste Kuss war unter einer kleinen Weide, unten am schwarzen See. Ing lachte und plötzlich lagen ihre Lippen aufeinander. Es war zögerlich und zart und süß und Hermine liebte es immer noch. Am nächstem Tag, spielten sie der Schule einen Streich. Das Nachsitzen war es durchaus wert.

So ging die Zeit. Mit Nächten und Tagen und kleinen Heimlichkeiten und frohen Streichen und harter Arbeit, wenn der Sommer kam. Aber das störte sie nicht. Und Hermine, die damals Cecil hieß, kam bald mit zu Ing, jede Ferien und half auf den Feldern, ihre Hände und Muskeln, erinnerten sich, an all die längst vergangene Arbeit. Sie hatte gelernt und geliebt und gelebt und sie beherrschte jede Arbeit bis auf die Perfektion, die der Hof brauchte. Und so lebten sie, ein perfektes Paar, auch wenn es keiner wusste.

Und inmitten all der Härte dieser neuen Welt, fanden sie ein kleines bisschen Glück.

Und als im zartem Alter von 25 die Krankheit kam, sang sie Ing einmal mehr in den Tod, sah zu, wie sie ihr entglitt, einmal mehr sie zurückließ in einer solchen Welt. Auch ihr Ehemann hatte geweint, ein kleines bisschen, wie man es eben tat, denn ständig starben sie die Menschen und immerhin, 12 Jahre waren sie aneinander zur Seite gestanden und vier Kinder hatte sie im geschenkt.

Am nächsten Tag verabschiedete sie sich und zog weiter in die Welt. Denn so war es eben, das Leben, immer auf der Suche nach Neuem und einem nach dem Anderen sah sie zu, wie sie zu Grabe getragen wurden.

Eine Weile lang, verzog sie sich ins Frankenland, ins Reich von Karl dem Großen, wie sie ihn nannten und beinahe hätte sie gelacht, denn so viel Größere kannte sie. Natürlich, sein Reich war groß, aber es litt. Und sie hatte Rom gesehen und Griechenland und Ägypten, die asiatischen Dynastien und die Stämme, durchorganisiert bis auf den letzten Mann.

Und so kehrte sie zurück, nach Griechenland und Athen. Eine zerfallene Hochkultur, in die Knie gezwungen und doch, die Olivenhaine, waren zu Hause. Eine Weile lebte sie hier. Und sie erinnerte sich an Spaziergängen zwischen Zitronen und Orangen und Oliven und kleine Häuser und die Großen. Mit Klio und Kretia und Zoe und Soi und Selene. Aber es gab auch andere, nicht nur Medea. Sie erinnerte sich auch an Rena und Sontje und Theofanis. Und dann zog sie weiter, ins Reich der Osmanen und sie staunte über ein blühendes Reich, denn sie kannte große Reiche, wenn sie eines sah. Aber diesmal wollte sie weiterziehen. Wollte wissen, was hinter der Wüste lag. Und so zog sie immer weiter.

Sie hatte ein paar Dschungel gesehen, in Asien, wo sie gewesen war, für ein oder zwei, vielleicht drei Jahrhunderte. Aber das hier übertraf alles, was sie je gesehen hatte. Ziehen durch Europa, war nichts, verglichen hier zu. Bäume, so hoch, dass sie den Himmel zu berühren schienen, Tiere so fremd, sie hatte sie noch nie gesehen, fremd und wunderschön, geheimnisvoll. Sie konnte sich nicht satt sehen an dieser Welt. Und auch hier lernte sie die Menschen kennen und auch hier lernte sie Götter kennen und Musik kennen und Jagen und Tanzen und Singen und Leben, auf einer gänzlich Anderen Art.

Manchmal töteten sie auch Diese, aber meistens lebte sie mit ihnen, passte sich diesem Rhythmus an, der hier das Leben ging. Auch hier fand sie Medea, auch hier fand sie Neues und nie hatte sie so viel gesehen. So wundersam. Auch diese Menschen, waren gänzlich anders, gänzlich fremd, doch ihre Lebensweise genauso schön.

Sie kehrte zurück nach Griechenland, nach Europa Pest und Krieg und Schlacht, Hexenverbrennung, machten ihr das Leben schwer und eine nach der Anderen, einem nach den Anderen, trug sie sie alle zu Grabe. Und auch wenn sie wusste, dass Medea wiederfinden würde, vielleicht irgendwann, ihren Stern und das Licht, wusste sie auch, dass es mit den Anderen nicht mehr so war.

Und manchmal sah sie sie noch. Die Gesichter all dieser Mädchen, die sie liebte. Geliebt hatte, liebte und immer lieben würde. Jede Version, jede Gestalt, alles. Medea hatte ihr Herz gestohlen und die anderen waren gefolgt. Und sie gab ihr Herz wieder und wieder und wieder und wieder verteilte sie sanfte Küsse, teilte Spaziergänge im Mondschein und schaute zu, wie die Welt sich veränderte.

Wie die Menschen sich veränderten.

Sie sah Reiche aufschwingen und wieder fallen. Sie sah Menschen sterben und starb. Wenn auch nie für Lange. Es war die Zeit, die lief, aber Zeit ist relativ und manchmal verging nur ein Wimpernschlag und ein Jahrhundert verstrich. Ein Wimpernschlag und das Leben eines Anderen, war vorbei, waren dreißig Jahre vergangen und die Überfahrt über den großen Teich geschafft.

Sie war ein bisschen spät gekommen, aus den Tiefen des Kontinents, aber sie hatte es alles sehen müssen, wie sie es nun mal tat, wenn sie sich herumtrieb auf der Welt. Trotzdem kam sie in den Süden Amerikas mit den Konquistadoren. Und sie verschwand in den Dschungeln dieses Landes, verschwand in einer gänzlich anderen Welt, einmal mehr vergessend, was sie gesehen hatte und was nicht. Sie tauchte ein und lernte und starb und trug Menschen zu ihrem Grab.

Es war nicht das Leben, dass alle wählen würden. Es war alles andere, als das. Vielleicht würden Andere es anders machen. Aber sie war nicht die Anderen. Sie sah die Welt, hell und dunkel, mit allen Facetten und allen Schattierungen. Und sie sah die Menschen leiden und sterben, sah das Schlimmste und Schlechteste, die tiefsten Abgründe.

Aber sie sah auch das Andere. Die hellen Flecken, die Bergspitzen, die Höhen. Sie sah das Licht und das Wundervolle, sah zu was Menschen fähig waren, Dinge, deren Hintergründe sie nie verstehen würden. Und sie sah auch, was die Natur tun konnte, was diese Welt tun konnte, was sie sein konnte. Vielleicht hätte sie ihre Ruhe haben können. Vielleicht hätte sie ihren Frieden haben können.

Aber die Menschen waren Menschen. Sie waren weder hell noch dunkel. Sie waren so grau, unendlich grau. Und es gab immer die, die ihr zeigten, wie diese Welt eine Welt sein konnte, nicht ihre Eigene. Ein unfairer, gefährlicher Ort, voller Hass und Gier. Aber es würde auch immer eine Medea geben. Es würde immer Familie geben, Freunde geben. Menschen, die sie verlieren würde, immer, wiederfinden, niemals ersetzten, neu entdecken würde. Menschen, die zeigten, was ihre Herzen konnte.

Sie tanzten und musizierten zu der Melodie, spielten die Flöte des Lebens und sie lachten und lernten und lehrten und liebten und staunten, ein Licht in den Augen, wie sie es nie gesehen hatte. Es gab sie überall. Es gab sie hier und dort, und überall wo sie war. Und sie liebte es. Sie liebte diese Menschen und sie staunte für diese Welt.

Und deswegen, rannte Hermine nicht. Sie konnte nicht sterben, hatte all diese Leben, um diese Welt zu sehen, wenn die Anderen nur das Eine hatten. Und sie hatte die Magie. Manchmal fragte sie sich, ob es nicht zu viel war. Ob sie nicht zu viel war. Ob sie es verdiente. Das Beste, was sie tun konnte, war zu helfen. Also half sie. Sie hatte mit der Pest geholfen, mit den Kriegen geholfen, mit den Stämmen und Kriegen und den Kindern. Hermine mochte es zu helfen. Sie mochte das Gefühl, welches mit dem Lächeln der Anderen kam. Und sie mochte das Gefühl, welches damit kam, zu wissen, dass sie ein bisschen etwas verändert hatte.

17. Jahrhundert und sie konnte immer noch nicht fassen, dass sie da war. Mehr als 2000 Jahre Leben. Eine Welt gesehen, eine Fallen gesehen und die nächste am Kommen.

Kommen und gehen, ein ewiger Kreis, nicht zu durchbrechen. Aber irgendwann würde sie gehen diese Welt. Sie würde vergehen und Hermine würde mit ihr gehen.

Vielleicht würde sie auch vorher gehen, wer wusste das Schon. Aber darum ging es nicht. Das war nicht, was das Leben bestimmen sollte. Wenn Zeit ihr Eines gelehrt hatte, Generation um Generation zu sehen, dann, dass es darum ging, was man hinter sich ließ, wenn man ging.

Die Welt drehte und drehte und drehte sich. Hermine ging nicht, aber sie drehte sich mit ihr und in gewisser Weise ging sie doch, denn sie zog weiter, immer weiter, von einem Leben ins Nächste.

Sie erinnerte sich noch an Potosí, eine Stadt in dem Land, welches sie heute Bolivien nennen. Sie fragt sich, wie es aussieht in noch einmal 500 Jahren. Ob Bolivien dann immer noch Bolivien heißt. Ob die Welt sich dann immer noch dreht?

Potosí war interessant, anmutend wie die Tribute von Panem, so ein bisschen. Oder die Geschichten von Nottingham und Robin Hood. Auch wenn sie das damals noch nicht gewusst hatte. Damals war Potosí nur ein Ort der Ungerechtigkeit gewesen. So wie viele, aber dort war es anders gewesen. Extrem.

Die einen lagen im Staub, starben wie die Fliegen. Gewalt und Zustände, wie bei Pest und dreißigjährigem Krieg, wild und rau und unerträglich. Die anderen, sonnten sich im Leuchten der Edelsteine auf denen sie saßen, tranken aus Gläsern aus Diamant, hatten mehr Gold als sie essen konnte und rauchten Zigaretten gemacht aus Geld.

Bei den Göttern, das war die Stadt so groß wie London, aber es waren zwei Welten, zwei Universen. Fremd und anders und unterschiedlich.

Hermine war nicht die für Geld gewesen, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass wenn sie gewollt hätte, mittlerweile mehr hätte, als die ganze Stadt zusammen. Aber das war nicht sie und so lebte sie in der unteren Stadt, mit den Menschen, deren Leben am seidenen Faden hing, mitten in den Straßen und plauderte und stahl und lachte und tanzte, wie sie es ein Leben lang getan hatte und das davor und das danach.

Sie hieß Ana, das wusste sie noch, Ana Lezama de Urinza, das wusste sie, weil es die Geschichten sagten. Und eines Nachts, in einer Gasse, traf Ana Dona Eustaquia de Sonza und die Sterne gingen auf.

Medea war reich in diesem Leben, groß, Tochter einer dieser Männer in ihren Villen mit Dienern und goldenen Palmwedeln. Aber Eustaquia war einsam. Hermine erinnerte sich an freche Sprüche und lachen, was die beiden tauschten und der spontanen Einladung der Anderen, denn sie war einsam in diesem Leben und wünschte sich eine Freundin und Hermine verließ die Gassen und kam mit ihr, denn Medea war ihr Stern und Medea war Eustaquia und sie würde ihr folgen, in diesem Leben und dem letzten und dem nächsten und dem danach. Sie würde Medea's Seele folgen, durch die Zeit, so lange sie konnte, so lange sie ging und es machte nichts, mit wie vielen Mädchen und Jungen sie es trieb, wenn sie nicht da war, am Ende war es Medea. Finden, lieben, verlieren und schloss sich der Kreis. Wieder und wieder und noch einmal.

Manchmal dachte sie zurück an diese Zeit als Einsiedlerin. An die Hölle, in der sie meditiert hatte, Yoga praktiziert, Hunderte Jahre lang, nichts. Als die Welt um sie herum gestoppt hatte für diese Zeit, diese unendlich lange Zeit, welche manchmal in einem Wimpernschlag verging, denn Zeit war relativ und sie lebte lang, länger, als Andere überhaupt denken konnten. Zeit zählte nichts und doch alles.

Und manchmal wünscht sie, dass es stoppt. Alles. Die Bilder, die Zeit, dass Verlieren, der Wechsel. Manchmal wünscht sie sich Konstante.

Medea ist Konstante. Nicht sie, aber die Liebe, das Gefühl. Die Berührungen und das Funkeln.

Medea war eine tolle Frau, ein tolles Mädchen, war es in jedem Leben. Auch als Eustaquia war sie gut. Eine junge Frau mit feurigem Gemüt und voller Abenteuerlust, laut und wild und mit Feuer im Herzen und Sternen in den Augen.

Sie lernten Schwertkampf, oder besser gesagt Eustaquia lernte es und Ana verbesserte, was si3 gelernt hatte, auch wenn es nichts mehr zu verbessern ging. Aber das machte nichts. Was zählte war die Zeit mit Eustaquia.

Und dann zogen sie los. Von den Partys der Reichen in die Gassen der Armen, Gerechtigkeit für die Unschuldigen, Schwerter an den Seiten und dann in die nächste Party, ins nächste Casino, ein neuer Trunk, ein neuer Tanz, ein neuer Kampf. Und sie liebte dieses Leben.

Sie mochte auch den Namen Ana. Judith, Elena, Esperanza, Julia, Anastasia, Elizabeth, so viele Namen, so viele Frauen. Sie behielt den Namen bis in das Jahr 1840, dem Jahr in dem Anne Lister starb. „Die erste Lesbe der Moderne" Sie musste schmunzeln bei dem Titel, jedes Mal, wenn sie ihn hörte. Auch wenn es selten vorkam. Man hörte im Generellen wenig von den Frauen der Geschichte, den vielen, vielen, die sie gekannt hatte, von denen sie wusste, die sie gewesen war.

Anne Lister hatte ein lustiges Leben geführt, den Männern ihre Mädchen ausgespannt, war in Hosen und Hemd durch die Straßen gelaufen und hatte Buch geführt. Sie war heute noch stolz auf den Code zwischen ihrer Muttersprache -Altgriechisch-, Interpunktion und Algebra.

Anne Lister traf Medea als Ann Walker. Sie war nicht die erste Frau, die sie geheiratet hatte, aber die erste christliche Trauung. Es war ein schönes Leben gewesen und es folgte ein Nächstes.

Sie ging wieder auf Hogwarts und dann gleich noch mal, denn die Welt veränderte sich und die Hexerei tat es auch und sie wollte diese Ruhe, traf das Mädchen namens Minerva und den Jungen namens Albus und Gelert und Poppy und Izzy und Tina und Kamelia. Sie erlaubte sich viele Freunde in diesem Leben.

Und dann kam der erste Krieg und sie starb und starb und tat es wieder und die Anderen starben und es war nichts, was sie bisher gesehen hatte. Ein bisschen wie das Abschlachten der Uhreinwohner von Amerika und Afrika und auch ein bisschen wie Australien, denn sie schlachteten sich ab, fielen und fielen, starben und starben und ihr Herz hatte geblutet zu sehen, wie diese Welten zerstört wurden, Welten, die sie kannte, wie sie aus dem Wunder, dass Afrika war, dass Amerika war, Süden, wie Norden, die Stämme und Traditionen und Legenden und Religionen, die Wunder und Träume in den Sand getretene Erinnerungen wurden, Asche im Winde verweht und ihr Herz blutete jetzt, denn das war anders, schlimmer.

Die Waffen waren automatisch, Stellungskrieg ein unbekanntes Konzept. Und sie sah es doch. Sie hatte Schlachten gesehen und Kämpfe und alles dazwischen. Sie hatte Rom gesehen und Ägypten und die Konquistadoren und Kolonien und Kämpfe zwischen Stämme und Raubzüge der Wikinger, Kriege mit Trollen und Kobolden. Mit Schwert und Schild, Schleuder und Speer, Pistole und Zauberstaben, mit Peitschen und Steinen und Hellebarden und Lanzen, aber das hier war bestialisch und ewig und nicht enden wollend. Rennen, schießen, sterben, zurückziehen und wieder rennen.

Zum ersten Mal hatte sie Angst um diese Welt, welche sich verändert hatte, in nur einem Wimpernschlag.

Sie wünschte sich zurück in ihre Höhle, in das Leben der Einsamkeit, die Stille. Sie wünschte sich in die Dschungel Afrikas und die Steppen der Mongolei. In die Kirschblütengärten Japans und die Olivenhaine Griechenlands. Auf di Gipfel der Anden und der irischen Hügel, in die Wälder Nordamerikas und Skandinaviens, überallhin, wo es still war, überallhin, wo Frieden gewesen ist, einst. Überallhin, wo die Menschen im Einklang lebten mit Tag und Nacht und Natur und es keine anderen Waffen gab als Speere und Schwerter und Schlachten Tage dauerten und keine Jahre. Weit weg, in die Antike, zurück in den Olivenhain, zurück zu den Orangen, zu Medea, bevor es Fabriken gab und Gewehre und all diese Dinge, die das Leben leichter machten und es zugleich erschwerten.

Und kaum war dieser Krieg vorbei, starteten die Zauberer den Nächsten. Albus gewann über einen alten Freund und sie war stolz, doch sie wandte sich von Hogwarts ab. Sie wollte nicht hier sein, nicht jetzt.

Und dann kam der nächste Krieg und sie schrie in lautem Frust und Verzweiflung, denn wie viele mussten sterben, damit die Menschen sahen, dass es schlecht war? Viele, wie es schien. 6 Millionen Juden, und darüber hinaus Homosexuelle, Roma, Sinti, „Asis" und schwarze, alle die nicht in das Weltbild der Nazis passten.

Die Jahre machten sie wahnsinnig. Sie hatte Völkermord gesehen, oh das hatte sie, erinnerte sich noch an Schneller Fuchs, das Indianermädchen, an die Schlacht im Reservat und die Massaker. 3-6 Millionen warn auch dort gefallen. Aber nicht in so kurzer Zeit. Es waren nur 12 Jahre. 12 Jahre waren nichts für sie, nichts gegen mehr als 2000 Jahre Weltgeschichte, aber es machte sie wahnsinnig. Es machte sie wahnsinnig und ihre Herz blutete und schrie und die Bilder fügten sich ein in die Galerie des Schreckens, das Orchester des Todes in ihrem Kopf.

„Oh ewig bittre Symphonie,

Ich wünscht ich hätt,

Nur eine Nacht,

Für mich allein.

Nur eine Nacht.

Nur ich und Mondesschein.

Eine Nacht auf dieser Welt

Ohne bittrem Lied im Ohr.

Nur honigsüßer Chor,

Weit weg von deinem Schrecken.

Weit weg von eisig Klauen.

Oh ewig bittre Symphonie.

So Mensch.

Und doch bist du es nicht.

Sie hatte in ihrem Leben selten etwas so sehr gemeint.

Dann wurde die Welt besser. Ein bisschen zumindest. Zu Teilen. Es gab immer noch Krieg, es gab immer noch Leiden. Der Westen stieg auf, andre befanden sich noch im Chaos. Hermine wanderte durch die Welt, etwas, was nun schneller ging und besuchte Altes wieder, versuchte Neues zu finden.

Cornelia, Li, Enya, Ashley, Helene, Kefi, Ann. So viele Namen, so viele Menschen, so viele Mädchen, so viele Freunde, Familien, Geliebte. Es war eine Zeit der Ruhe. Sie war in Kenia, als sie zum ersten Mal von Voldemort hörte. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Am Ende, besuchte sie Hogwarts für ein Jahr, lernte interessant Menschen kennen. Aber sie schienen sich zu halten. Der Krieg war grausam, aber irgendwie hielt es sie nicht.

Und sie erinnert sich, wie sie ging.

Es geht darum, was man zurücklässt. Man kann sie nicht alle retten. Vielleicht im nächsten Leben. Oder in dem danach. Nicht heute, hatte sie entschieden und ging.

Manchmal fragt sie sich, ob es ihre Schuld war. Aber das hatte Zeit auch gelehrt. Es ist nicht alles ihre Schuld. Der Fluss der Zeit ist unaufhaltsam und Schicksal ist es ebenfalls.

Sie lebt zu der Zeit 40 Jahre mit Elisa. Es sollten noch 20 kommen. 60 Jahre, so lange hatte es nie gehalten, bis zu diesem Tag. Die Welt hatte sich verändert. Elisa und sie lebten in buntes Leben. Sie war eine schlau Frau, klug und hübsch. Ein Muggel, aber das zählt nichts in Hermines Welt. Sie arbeitete als Sekretärin, Hermine bei einer Telefongesellschaft, zusammen lebten sie in einem Vorort einer kleinen, amerikanischen Stadt, Hand in Hand. Zusammen gingen sie auf Proteste, schwangen Regenbogenflaggen und schrien mit den Menschen.

Es fühlte sich gut an, selbst für Hermine, die die ganz Welt gesehen hatte. Sie nähten Kleider und gärtnerten und als sie jung waren, brachte Hermine ihr eins Tages den Schwertkampf bei. Sie zogen auch in diesem Leben durch die Clubs, immer als Freunde, später eröffneten sie ihre eigene Gay-Bar, berühmt und berüchtigt. Sie lebten ohne zu bereuen in den Tag hinein, ein bisschen wie mit Eustaquia, ein Wirbelsturm.

Es war ihre Geschichte, ihr Tanz und ihr Leben und es war wunderschön. Als Elisa starb, trauerte sie und warf trotzdem ein Fest. Es war das, was sie gewollt hatte. Eine Woche später, verschwand Herminone Willsen und Hermine Granger zog nach England, 10 Jahre alt, krause Haare und grüne Augen, dunkle Haut, einen leichten Überbiss und einen Knacks für Bücher und das Lernen.

Es war nur eines von vielen Leben. Aber irgendwie ... Irgendwie war es dann doch jedes Leben, ein Besonderes. Jedes Leben hatte neue Menschen, neue Geschichten, neue Liebe, neu Seiten zu beschreiben.

Unsterblichkeit war ein Fluch, aber Leben konnte ein Geschenk sein. Und so machte sie das Beste draus.

Die Abenteuer mit Harry und Ron kamen so überraschend wie ihre Freundschaft. Und auch wenn sie sie längst nicht mehr beeindrucken konnten, zu viel hatte sie schon gesehen, so kam sie nicht umhin, zu fürchten um ihr Freunde. Um das was passieren würde. Nicht ihr, aber ihnen. Sie wollte es sich vielleicht auch gar nicht so richtig vorstellen.

Harry und Ron waren noch jung. So jung, Wunder in ihren Augen und dieses Glitzern, dieses Glitzern. So klein. Und auch wenn ihr Leben nur ein kleiner Wimpernschlag war, kam es ihr wichtig vor. Vielleicht, weil es den beiden so wichtig war. Ich Leben war so kurz in ihren Augen. Aber so lang in dem Ihren. Sie hatten nur das Eine, erinnerte sie sich selbst. Hermine hatte viele. Und man lernt zu schätzen, was selten ist.

Pansy war ihr natürlich aufgefallen. Am Rande ihres Blickfeldes. Schwarze, kurze Haare, die Haut schneeweiß stand sie im krassen Kontrast zu Hermines eigener jetzigen Gestalt. Ihre Augen wären schwarze Teiche, sagte Luna einmal. Aber so richtig wusste das Hermine nicht, denn sie hatte nicht hingeschaut, hatte nur aus den Augenwinkeln zugesehen.

Übertriebene Gesten und schrille Worte, eckig und kantig, aber weich wo sie es wollte. Oberflächlich mochte Pansy wirken. Aber sie war einen Schauspielerin, eine gute, geübte Schauspielerin, aber immer noch jemand der sich verstellte. Und keiner konnte sich von Hermine verstecken. Sie kannte diese Welt zu gut.

Als sie die Andere allein sah, ließ sie sie also nicht in Ruhe. Denn wenn so viel Zeit vergeht, zählen die harschen Worte nur noch wenig im Vergleich mit dem, was man gesehen hat. Pansy war nur eine von vielen unangenehmen Menschen in ihrem langen Leben, in hunderten und hunderten von Jahren und sie war bei Weitem nicht die Schlimmste Person, die sie getroffen hatte.

Und als Pansy aufblickte, sah sie die Sterne in ihren Augen und sie wusste, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Denn Medea hatte einmal mehr zu ihr gefunden.

Die Zeit mit Pansy war zart und zögerlich, die Schwarzhaarige unsicher in Bewegungen und Gebaren, Sprache und Ausdruck, gewohnt so zu sein, wie es erwartet wurde, nicht wie sie es wollte. Doch Hermine hatte diese Welt für Jahrhunderte gesehen, durch Zeiten hindurch, in denen Frauen, Queere und religiöse Menschen sich hatten feststellen müssen, hatte gesehen und gelernt und irgendwann gelehrt und sie wusste auch, wie man zeigte, wie man das Leben lebte. Grenzenlos und Reuelos, wild und rau und ungebändigt.

Sie zeigte es auch ihren Freunden, aber sie legte Augenmerk auf Pansy, den Pansy war offensichtlich überfordert von einer Welt, in der sie Auswahl hatte, in der sie aussuchen konnte, was sie tat und wer sie war.

Hermine nahm ihre Hand und zeigte ihr das Leben ohne auch nur zu zögern.

Tanzen wie sie es getan hatte, am russischen Ballett und Bogenschießen, wie es ihr die Wikinger beigebracht hatten, Schwertkämpfen wie die Kelten. Trommeln, wie die afrikanischen Stämme und Geschichten in den hellsten Farben von den Bergen und Kirschblüten und Sternen dieser Welt. Fabeln der Ureinwohner Australiens und Amerikas und allen Ländern und Legenden der Götter. Sie erzählte und lehrte und zeigte und sie tat es gerne, tat es mit Leidenschaft.

Sie küssen sich im Herbst des 5. Jahres, zögerlich und sanft und bittersüß, denn es kommen die Bilder von all den Leben und all den Lieben und all den Mädchen und all den Toten. Sie weint, aber als Pansy fragt warum, winkt sie ab.

Manche Dinge müssen nicht erzählt werden, um zu wissen. Manche Dinge zählen auch nicht. Manche schon.

Jahr 5, Voldemort ist zurück und Hermine bebt vor Aufregung. Das letzte Mal ist sie gegangen. Diesmal wird sie nicht rennen, wird niemanden verlassen. Diesmal sind alle hier, die sie liebt, alle die sie verteidigen muss. Und auf allem ist Pansy da. Pansy, die sie liebt, wie sie jede von Ihnen geliebt hat, alle anders, alle ihre Eigenen und doch irgendwo, irgendwie gleich.

5. Jahr ist anstrengend. Der Orden und die Jagd nach Voldemort spannen Harry und Ron vollständig ein und Hermine ein wenig, mal ganz abgesehen von Madame Umbrige.

Hermine schlüpfe zum ersten Mal aus ihrer Rolle als Musterschülerin und stellt eine Rebellion auf. Schwer ist es nicht. Sie hat von den Besten gelernt.

Pansy schließt sich der Gruppe des pinken Ekels an, weil sie ihre Eltern nicht enttäuschen will. Hermine ist geduldig und hält ihre Hand, küsst sie auf die Stirn und beruhigt sie mit leisen Worten und Liedern. „Alles gut, Darling."

Und dann fliegen sie auf, Harry rennt in eine Falle, Sirius stirbt. Hermine wendet sich ab, als ihr alter Freund durch den Schleier verschwindet. Sie hat ihn nur ein Jahr gekannt, bevor sie zurück zu Elisa ging. Aber sie waren Freunde. Er ist ein Anderer auf einer langen Liste von Namen, manche langsam verblassend.

Man sollte erwarten, dass es irgendwann weniger wehtut, dass man sich daran gewöhnt, aber man tut es nicht. Es wird nur noch schlimmer, nur noch hoffnungsloserer, wenn sie alle einer nach dem Anderen, eine nach dem Anderen im Grab verschwinden, im Winde verwehen. Asche und Staub und darauf baut ihre Welt.

Als sie zurückkommen, steht Pansy am Eingang zum Schloss, auch Malfoy und ein paar Andere Schaulustige. Als die „Helden" zurückkehren.

Und dann rennt Pansy auf sie zu, Strähnen fallen aus dem losen Knoten, zu dem sie die Haare gebunden hat, schwarze Auge, ein wenig nass. Hermine kennt diesen Ausdruck, Pansy hat Angst. Um sie. Gerne würde sie ihr versichern, dass es nicht nötig ist. Sie wird immer zurückkommen. Andere tun es nicht. Sirius tut es nicht.

Aber sie hält die Klappe und Pansy ignoriert Harrys und Rons Protest und wirft sich ihr um den Hals, schlingt ihre Beine um ihre Hüfte und vergräbt das Gesicht in der Halsbeuge der Braunhaarigen. „Hey-hey- Darling, alles gut, mir geht es gut," ihre Hand malt kleine Kreise auf Pansy's Rücken, dann lehnt sie den Kopf seitwärts und gibt ihr einen Kuss.

Das die Schule schaut, ist ihr egal. Es ist ihnen beiden egal.

Alles was zählt, sind die verschlungenen Arme und sanften Berührungen, das leise Murmeln. Es zählt, wie sie das Herz der jeweils anderen schlagen hören können, laut stark, da. Das ist, was zählt. Nicht Malfoy's empörtes Keuchen und Rons überraschtes Japsen. Alles was zählt, sind ihre Herzen, die hier schlagen, jetzt und hier und im Moment, gleichmäßig und stark und zusammen. Es zählt, dass sie leben, zusammen und es zählt, dass sie sich lieben. Es zählt.

Sie sind DAS Gespräch am nächsten Tag und dann kommen die Ferien. Hermine findet Pansy auf der Treppe vor dem Schloss. Die schwarzen Haare verstrubbelt, Pulli viel zu groß, Augen rot und Wangen tränennass.

„Darling?" Hermine lässt sich neben sie in den Schneidersitz sitzen. Pansy dreht ihre Kopf. „Hey baby," Sie muss lächeln. Eigentlich kann sie den Spitznamen nicht leiden. Aber das ist der Witz. „Ich will nicht gehen," die Schwarzhaarige schaut in die Sterne. „Ich will nicht nach Hause," sie schnieft und ballt die Hände zu Fäusten. „Die bringen mich um, Mine. Die bringen mich um."

Sie rutscht näher ran und legt ihren Arm um ihre Freundin. „Ich hab dich. Ist okay. Ich hab dich," sie zieht Pansy näher und legt ihr Kinn auf ihren Kopf, lässt es einen Moment zu, sich zu entspannen. „Wir schaffen das," erklärt sie. Denn sie werden das schaffen. Hermine ist mehr als 2000 Jahre alt. Sie kann verdammt noch einmal ihre Freundin vor ihren bescheuerten Eltern retten.

Pansy schüttelt nur den Kopf. „Wie denn?" „Komm mit mir."

Mad-Eye bekommt einen Anfall, Remus schimpft, wie er schon immer geschimpft hat, Tonks schaut unsicher, die Weasleys verschränken die Arme und Ron redet nicht mehr. Aber sie stellt sich vor den Orden, kneift die Augen zusammen und greift nach Pansy's Hand. „Andromeda Black ist eine Blutsverräterin. Sirius Black war ein Blutsverräter. Und Pansy Parkinson ist es auch."

Pansy ist es natürlich. Sie war es schon immer. Ist wie Hermine ein Enigma der Zeit, wie ihre Liebe, wie das Band ihrer Seelen. Sie sind schon immer so gewesen, werden es immer sein. Rebellinnen. Liebende. Tanzende. Es ist, was sie tun. Und sie zieht Pansy hoch in ihr Zimmer. „Machs dir gemütlich Darling."

Trotz Voldemort, ist es einer der schönsten Sommer ihres Lebens. Ron fängt irgendwann wieder an mit ihr zu sprechen, Ginny freundet sich mit Pansy sogar an, nachdem sie ihr ihre Version eines Wenn-Du-Ihr-Wehtust-Pack-Ich-Dich-Auf-Meinen-Besen-Und-Lass-Dich-Fallen-Gespräches gegeben hat und sogar Mad-Eye hört irgendwann auf zu schimpfen.

Es ist die Ruhe vor dem Sturm.

Jahr 6 vergeht hektisch. Die Schüler und Schülerinnen misstrauen sich, es gibt kleine Duelle, viele haben Angst. In den Zeitungen gibt es wieder Liste mit den Toten, wie beim ersten Krieg, man hört von Mord und Toden. Hogwarts ist eine Insel und trotzdem ist nichts mehr, wie es einmal war. Harry verschwindet immer wieder, Hermine findet heraus, was er tut, sie hat Angst um ihren Freund. Horocruxe. Der Name schickt ihre Gänsehaut über den Rücken.

Pansy und sie versuchen sich immer noch Zeit zu nehmen. Sie schaffen es meistens. Und wenn sie einsam sind, treffen sie sich im Raum der Wünsche und verbringen die Nacht zusammen. Nach einer Weile zieht Pansy ganz dorthin. Der Gemeinschaftsraum im Kerker ist eine Falle für sie geworden, ihre Eltern haben wütend mit den Andern geredet, verschreckte Slytherins machen was ihnen gesagt haben, vertreten ihre Meinung oder versuchen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Pansy wünschte, sie könnte helfen, aber weiß nicht wie.

Und dann stirbt Albus. Hermine sieht ihren alten Freund fallen und weiß, dass es nun vorbei ist. Hogwarts ist nicht mehr der sichere Platz, den sie so bitterlich brauchten. Albus war, was das Schloss gehalten hat. Sie schreit, mit den Anderen und doch schreit sie Anders.

Auf der Beerdigung ist sie still. Und wieder ist es einer, den sie zu Grab trägt. Ihr Blick ruht auf dem Sarg, als er in die Erde gelassen wird. Die anderen Schüler geben erstaunte Laute von sich, als eine silbrige Spur in der Luft erscheint, sie rührt keinen Muskel. Ihr Blick bleibt auf dem Sarg.

'Von einer alten Freundin. '

„ἦλθ', ἦλθε χελιδών
καλὰς ὥρας ἄγουσα
καὶ καλοὺς ἐνιαυτούς,
ἐπὶ γαστέρα λευκά
κἠπὶ νῶτα μέλαινα"


Es kam, es kam die Schwalbe,
schöne Zeiten bringend
und schöne Jahre,
auf dem Bauche weiß
und auf dem Rücken schwarz.

Das Lied ihrer Kindertage klingt in ihr nach, die letzten Töne verwehen im Wind und die Menge sitzt da und staunt und wundert. Sie hat nicht ihre Stimme genutzt, natürlich nicht. Aber Medea's hatte sowieso süßer gesungen als sie, klarer, heller, weicher. Und sie hatte die Erinnerung genommen und der Magie gegeben. Ein weiterer Freund im Grabe. Albus hatte ein langes Leben. Manchmal wünschte Hermine sie wäre länger geblieben. Nicht einfach verschwunden, als alles vorbei gewesen war. Aber es gibt kein Umkehren mehr. Nur ein weiteres Grab, ein weiteres Monument, mehr Asche im Wind, mehr Erinnerungen zu Staub. Sie lehnt sich an Pansy's Schulter und lauscht dem Wind.

Sie muss mit Harry und Ron gehen. Pansy kann nicht mit. Hermine sie will sie nicht gehen, aber sie muss es tun. Ihr Magen zieht sich zusammen bei dem Gedanken. Aber Pansy lacht nur und gibt ihr einen Kuss. Es sei okay, versichert sie. Sie müssten tun, was getan werden muss, das Richtige. Hermine hört, wie falsch das Lachen ist, wie rau die Stimme unter falscher Positivität. Manchmal hasst sie nichts mehr, als das Richtige zu tun.

Einen Moment lang will sie egoistisch sein. Aber sie hat all diese Leben. Es geht um das, was wir zurücklassen, dass ist die Regel. Sie steht dazu. Also packt sie ihr Tasche, wochenlang, bereitet sich vor, weil sie ganz genau weiß, dass Harry es nicht tun wird.

Pansy und Hermine haben nur einen kurzen Augenblick. Ihre Augen treffen sich, dann ihre Lippen, ein schneller Kuss. Pansy schmeckt nach Vanille und schwarzem Tee, Geburtstagskuchen und Sommerwind. Einen Moment lang spürt sie den Atem der Anderen auf den Lippen, dann dreht sie sich weg, schnappt Harry und Ron und verschwindet.

Sie steckt das Sommerkleid in ihre Tasche, zieht gewöhnliche Kleidung an. Einen Moment lang atmet sie in das Kleidungsstück. Es riecht nach Zitronengras und Kräuter, Tee und frischem Regen. Pansy.

Sie darf jetzt nicht dran denken. Es ist das Richtige.

Hermine hasst, wie Ron und Harry sie nun manchmal ansehen, nachdem Bellatrix „Schlammblut" in ihren Arm geritzt hat. Als wäre sie zerbrechlich. Manchmal fragt sie sich, ob sie weniger an Schauspiel hätte nutzen sollen, vielleicht würden sie sie dann in Ruhe lassen. Die Wörter sind sowieso kaum zu lesen, ein paar alte Narben sind auch noch da.

Hermine hat das Mittelalter während der Hexenverbrennung überlebt und ist öfter durch Pfeil und Speer und Schwert gestorben, als sie zählen kann. Naja, nicht gestorben, das ist ja irgendwie das Problem. Ihr Rücken und ihr Bauch sind schlimmer vernarbt, als es sich die Meisten ausmalen können, die paar Wörter sind nichts Dramatisches. Manchmal ist sie kurz davor, ihre Freunde anzuschreien, sie fühlt sich beengt.

Hermine will etwas tun. Sie war nie eine, die so viel machte, fokussierte sich auf das Unauffällige. Außerdem gibt es die Prophezeiung. Und die Götter sind klar, was das Schicksal angeht. Also hält sie es bei sich, bleibt in dem Käfig, den sie vor so langem baute und hofft auf den Tag, an dem sie Pansy wiedersehen würde.

Der Tag kommt schneller als gedacht. Sie sind müde, erschöpft und wütend. Auf allem wütend. Neville's Gesicht macht sie so wütend wie die gleichgültige Art, mit der er über das Ganze spricht. Sie weiß nicht, was schlimmer ist.

Und dann klettern sie aus dem Loch und dann steht da Pansy, Haare verwuschelt, Augen sternenklar und Finger nervös verknotet. Ihre Strümpfe sind verschieden, einer geht bis zum Knie, einer ist knöchellang. Ihre T-Shirt ist von einem intensiven blau.

Luft weicht aus Hermine's Lungen. Pansy ist Pansy und sie ist Medea und doch ist sie es nicht. Sie ist älter geworden. Nicht nur so, ihre Augen zeigen es, halten es. Sie hält sich auch anders, der Zauberstab steckt im Stiefel. Die Pansy ist eine Andere, als das unsichere Reinblutkind, welches den elterlichen Regeln folgte, kein Wissen von grau, Welt schwarz und weiß, keine Ahnung, von Wahl und Wollen, erzogen als kleine Puppe.

Nein diese Pansy ist weit entfernt und in ihren Augen tobt ein Sturm.

Sie fällt Hermine um den Hals, schlingt ihre Beine um die Hüfte der Gryffindor, klammert sich fest. Und Hermine hält sich fest und atmet tief durch. Zitronengras und Kräuter, Tee und frischer Regen. Hermine ist wieder zu Hause.

Nur kurz währt der Frieden, dann ziehen die Wolken vor die Sonne. Und als die Nacht aufzieht, als die Sterne aufgehen und der Mond seine Reise beginnt, ziehen Risse wie Spinnennetze über das Schild, welches um Hogwarts liegt, bevor die Barriere zerbricht und auf sie herabregnet, zerschmettert wie Scherben aus Glas.

Ron, Pansy und sie holen die Zähne des Basilisken, dann suchen sie nach dem Diadem. Alles geht gut, bis Crabbe und Goyle und Malfoy auftauchen. „Pansy!" Die Schwarzhaarige klettert auf den Turm, immer höher, zieht ihren alten Freund mit sich, höher und höher.

Hermine wirft Harry und Ron einen Besen zu. „Schnappt euch Goyle und Malfoy, ich nehme Pansy." Hermine Granger kann nicht fliegen, nicht auf dem Besen. Kamile Shirley dagegen war die erste Jägerin Hogwarts gewesen, eine geniale Fliegerin, beste Freundin Minerva McGonagalls. Hermines Muskeln übernehmen, sie muss nicht nachdenken, Erinnerungen laufen im hintersten ihres Kopfes, Erinnerungen an längst vergangene Tage, an Wind und Regen und Jubeln und Klatscher und Quaffel und Schnatz.

Ihre Hand umschließt Pansy's und zieht sie auf den Besen. „Hab dich," verspricht sie.

Es ist keine Zeit, Fragen zu stellen und Hermine ist froh. Ron und Harry sehen so aus, als hätten sie viele. Aber so werden sie aufgeteilt, verlieren sich aus den Augen. Pansy und Hermine bleiben zusammen, kämpfen sich Rücken an Rücken durch die Gänge. „So habe ich uns unser Wiedersehens-Date nicht vorgestellt," scherzt Pansy und schockt einen Todesser. Der Mann fällt zurück durch das Fenster, aus welchem er gekommen war.

„Ach echt," Hermine hüpft aus der Schussbahn mit der Eleganz einer Tänzerin. Sie erinnert sich gerne an die Stunden am russischen Staatsballett, ihre Muskeln verschmilzen mit jeder Erinnerung, ihr Körper wissend, was zu tun, ohne dass sie es denken muss. Die Todesserin taumelt, stürzt die Treppe herunter. „Arresto Momentum!" auch der Spruch kommt ohne nachzudenken. Sie fesselt die Frau mit einem weiterem Spruch, nachdem sie in eine der Besenkammern gesteckt hat. Sie hofft, sie überlebt.

Hinter ihnen Geschrei. „Yep," Pansy eilt den Gang hinab. „Ich hatte mir etwas Romantisches vorgestellt. Sternennacht, Musik, Blumen, ein Kuchen, ein Drink, ein Tanz vielleicht?" Hermine muss lachen, auch wenn die Schreie der Leute hinter ihnen immer lauter werden. „Sollst du haben Darling," hinter ihnen taucht eine ganze Gruppe der maskierten Gestalten auf und Hermine stößt ein Fluchen aus.

Sie umgreift Pansy's Hand und zusammen rennen sie den Gang hinab zu den Treppen. Sie sieht die sich drehende Treppe noch vor Pansy, spürt das Zögern im Schritt ihrer Partnerin, das kurze Zögern. „Vertrau mir!" ist alles, was sie schreit, läuft weiter ohne abzubremsen. Pansy läuft mit. Sie springen zusammen, fliegen durch die Luft. Hermine zieht Pansy zu sich, rollt ab, als sie landen.

Ein kurzes Stechen fährt durch ihre Schulter, als diese Kontakt mit den Stufen macht und sie schließt die Augen. Einen Moment bleiben sie beide liegen, Augen geschlossen, Atem schwer, dann rappeln sie sich auf. „Alles okay Darling?" „Ich bin okay, bist du okay?" „Alles super." Sie rennen weiter.

Hermine hat viele Schlachten gesehen. Trotzdem mit Riesen wird es immer chaotisch. Trotzdem blinzelt sie nicht einmal, als sie das Chaos in der Eingangshalle sieht. Ihr Blick ist suchend, als sie sich Überblick beschafft, ihr Körper übernimmt das Kommando, ihre Gedanken schalten aus. Und dann bricht das Rudel von Greyback durch die Hallentür. Der Werwolf fällt die Person an, die ihm am nächsten steht, es ist Laverna. Das Mädchen kämpft Seite an Seite mit den Parvati-Zwillingen, sie schreien, als sich zwei der Wölfe auf sie stürzen, eine Frau mit ausgewaschenem, pinken Shirt, die Blumen kaum mehr zu erkennen, ein Mann mit rotem, verfilztem Bart, seine Augen glitzern wahnsinnig. Die Klingen fliegen schneller als sie gleichzeitig Flüche sprechen kann. Kleine, scharfe Klingen, eine Bewegung aus dem Handgelenk und sie fliegen alle 10 gleichzeitig, fünf für jede Hand. Eine trifft Greyback im Rücken, er hat es nicht verdient in ihren Augen, aber er ist sofort tot. Sie hat lange genug geübt um zu wissen, wo man treffen muss. Die Frau schreit, als die Klinge in ihre Lunge eindringt, der Mann wird am Hals getroffen. Einer der Männer kann aus dem Weg springen, die anderen haben nicht das Glück, die Klingen finden ihr Ziel.

Die Mädchen schreien, als das Blut über ihre Kleidung spritzt, Hermine tut es leid, es wird nicht leicht sein, dass zu vergessen. Die Attacke lenkt die Anderen in der Halle ab, es ist unerwartet.

Hermine wird nicht mehr abgelenkt. Sie materialisiert ihre Waffen in der Hand, nutzt ihre Chance. Es ist ein Massaker. Die Wölfe sind wild und rau und sie sind Hexen und Zauberer, Magier. Doch sie haben keine Chance gegen Hermine. Denn Hermine ist alles und mehr. Sie nimmt Anlauf und springt, 5 sind tot, bevor sie wieder landet, kleine Klingen zerfetzen Lungen, Herzen und Hälse, zwei sterben, als aufkommt, sie schwingt die Schwerter und bleckt die Zähne.

Die Frau vor ihr reißt die Augen auf und greift an. Hermine taucht mühelos unter ihr durch. Training und Training und Training. Aus allen Teilen der Welt, allen Epochen der Zeit. Ihr Kampf ist ein Tanz, Klingen tanzen, Magie flackert, das Wolfspack stirbt, taucht die Halle in rotes, sprudelndes Blut, befleckt ihr Shirt und die Stiefel.

Sie weiß nicht genau, wann sie zurückgekehrt ist zu Leinenhosen und Tunika, zu weicher Hüft-Korsage und Lederstiefeln, zu Handschuhen und Armschiene, zu all diesen altvertrauten Dingen. Sie blinzelt nicht einmal, als sie Pfeile schießt, als Menschen zu Boden gehen, als Klingen Fleisch durchtrennen, es ist leicht. Irgendwann denkt man nicht mehr nach.

Es ist schockierend für Andere. Aber Hermine war in der Antike aufgewachsen, sie stammt aus Zeiten, in denen es normal war, in denen es zur Normalität gehörte. Sie hat schlimmere Sachen getan und diese Zauberer und Hexen und Wölfe und Riesen bedrohen ihre Familie. Sie lässt es nicht zu. Nicht noch mehr Gräber.

Aber auch Hermine kann nur so viel tun, wenn die Feinde in Wellen kommen, wenn es immer und immer mehr werden. Sie hört Tonks schreien, als Lupin fällt. Hermine schreit mit ihr. Der Letzte der Rumtreiber ist gegangen, der letzte der Freunde, die sie einst machte- Dorcas, Frank, Alice, Sirius, Remus, James, Lily, Mary, sie alle waren gegangen.

Und dann ruft Voldemort zum Rückzug und fordert Harry auf zu kommen. Es macht Sinn. Es ist viel magisches Blut vergossen worden, eine Verschwendung in seinen Augen. Alles was er braucht ist die Erfüllung der Prophezeiung. Alles, was er braucht, ist das Blut des Potter-Jungen, welchen er damals getötet hatte, als er seine Seele- Ihr Atem stockt, als sich das Bild zusammenfügt. Als ihr klar wird, was passiert ist. Ihre Hände ballen sich zu Fäusten, entkrampfen sich wieder. Das wird- „Hermine?" Sie fährt herum.

Pansy's Hände sind über auf die Brust gepresst, das dunkelrote Blut durchweicht langsam das Shirt. Pulsiert. Quillt zwischen ihren Fingern hindurch. Einen Moment lang stockt ihr Atem, die ganze Halle hält den Atem an.

Pansy hebt den Blick. Ein weiterer Schnitt, teilt ihr Gesicht, das Blut fließt über ihre Augen, das Kinn hinab, über den Hals, vermischt sich mit dem der Wunden dort quer über der Brust. Ihre Augen sind dunkle Teiche, tief, tief, tief. Hermine fällt in das nie enden wollende Schwarz, das beklemmende Gefühl, die Angst. „Hermine?" wiederholt Pansy und stolpert nach vorne. Der Lockenschopf löst sich aus ihrer Starre.

„Pansy?" es ist mehr panisches Wispern, als wirkliches Reden, als sie das Mädchen vor auffängt, ihre Arme schlingen sich um die Schwarzhaarige. Sie kann das Blut fühlen, wie sie die weiße Bluse durchweicht, über das Leder tropft. „Pansy, Darling," sie lässt ihre Gefährtin nach unten auf den Boden sinken, als ihre Knie unter ihr nachgeben und fällt neben ihr auf die Knie. Ihre zitternden Hände fahren zum Zauberstab.

Tief im Inneren weiß sie, dass es schon zu spät ist. Selbst die Sprüche können ihr jetzt nicht mehr helfen. Ihr Atem macht einen Sprung, sie sucht nach dem Stab, aber Pansy packt ihre Hand, der Griff erstaunlich fest, für ihren Zustand.

„Wir wissen beide, dass es sinnlos ist," ihre Stimme ist heiser, sie hustet. Hermine weiß, dass sich ihre Lungen mit Blut füllen. Sie sieht auch, wie es aus ihrem Mund läuft. „Nein," flüstert sie leise. „Hörst du Pansy? Ich lass das nicht zu." Ihre Augen füllen sich mit Tränen. „Lass mich nur kurz-" Die Schwarzhaarige lässt nicht los. „Lass mich nicht allein," sie atmet röchelnd ein. „Hörst du mich?" Hermine hasst wie gebrochen Pansy's Stimme klingt.

„Ich lass dich nicht allein, niemals" sie atmet zittrig ein, wischt sich über die Wangen. Der Kuss schmeckt nach Blut, der Geschmack nach Sommerregen und schwarzem Tee beinahe verschwunden. Sie hasst es. Pansy nickt. „Kannst du-" sie zieht rasselnd den Atem an. „Musik?" sie hustet wieder. „Kannst du singen?"

Hermine will alles Andere, als singen, aber Pansy will es. Also atmet sie durch und lässt ihre Magie die Melodie spielen.

By yon bonnie banks and by yon bonnie braes,

Where the sun shines bright on Loch Lomon'

Where me and my true love will never meet again,

On the bonnie, bonnie banks o' Loch Lomon'

O ye'll take the high road and I'll take the low,

An' I'll be in Scotland afore ye

For me and my true love will never meet again

On the bonnie, bonnie banks o' Loch Lomon'

'Twas there that we parted in yon shady glen,

On the steep, steep side o' Ben Lomon'

Where in the purple hue the Hieland hills we view,

An' the moon comin' out in the gloamin'

O ye'll take the high road and I'll take the low,

An' I'll be in Scotland afore ye

For me and my true love will never meet again

On the bonnie, bonnie banks o' Loch Lomon'

The wee birdies sing and the wild flow'rs spring,

And in sunshine the waters are sleepin'

But the broken heart it kens nae second spring again,

Tho' the waefu' may cease frae their greetin'

O ye'll take the high road and I'll take the low,

An' I'll be in Scotland afore ye

For me and my true love will never meet again

On the bonnie, bonnie banks o' Loch Lomon'

Sie rutscht in den schottischen Akzent, ohne nachzudenken, zwingt sich, das Lied zu singen, auch wenn sie sich am liebsten zusammenrollen würde. Sie singt, obwohl sie weinen will. Sie weint. Sie kann die Tränen spüren.

Sie lässt ihre Finger durch Pansy's Haare gleiten, schließt die Augen, als ihr Atem immer unregelmäßiger wird, ihr Körper sich zusammen krampft. Hermine muss nicht hinsehen, um zu wissen, was es passiert, wann das Licht der der Sterne Pansy's Augen verlässt. Sie kann spüren, wie die Andere mit einem Mal steif und schwer wird, wie sie aufhört zu kämpfen und sie singt weiter und streicht durch ihr Haar.

Ihr Körper krampft sich zusammen, sobald sie geendet hat, krümmt sich über der toten Körper ihrer Gefährtin, als sie schreit. Sie schreit keine Worte, schreit einfach, während blaue Fäden blasser Magie um sie herum über den Boden wandern wie Spinnenfäden, wie sie ausschlagen, weil es nicht fair ist.

Ihre Hände krampfen sich um nichts, ihre Nägel bohren sich in die weiche Innenfläche ihrer Fäuste.

Schließlich stoppt sie abrupt, wischt sich rapide über die Wangen, auch wenn es die Tränen nicht stoppt. Mit dem Daumen wischt sie das Blut aus Pansy's Mundwinkel, dann presst sie einen Kuss auf ihre Stirn. „Wir sehen uns wieder Darling. Wir sehen und wieder, dass verspreche ich. Und ich werde dafür sorgen, dass sie dich nicht vergessen. Das sie Pansy Parkinson nicht vergessen. Wir sehen und wieder. Versprochen Darling, versprochen."

Sie hatten so oft Auf Wiedersehen gesagt. Sie hatten so oft wieder Hallo gesagt. In einem neuen Leben, einer neuen Zeit.

Erst dann sieht sie die Anderen. Laverna und die Parvati-Zwillinge stehen da. Zu dritt. Als sich Hermine erhebt, steif und taub, als einer ihrer Dolche zu Boden fällt, drehen sie sich um.

„Hey Mine," Laverna räuspert sich. „Danke fürs Retten. Und- uhm, mein Beileid," sie nickt, ihr Kopf immer noch nicht über die Tatsache. Ein weiteres Leben mit Medea vergangen, eine weitere Chance verschwunden, Asche im Wind.

Die Mädchen helfen ihr, das Mädchen bei den Anderen in der Halle aufzubahren. Stumm steht sie daneben, dann schaut sie durch die Halle. Ihr Blick fällt auf die Weasley-Familie, zu dem toten Zwilling auf dem Boden. Sie beißt sich auf die Lippen und dreht den Kopf wieder weg. Sie will nicht Tonks anschauen, oder Remus, oder Collin Creevy. Sie will sie nicht sehen, die stillen Leichen.

„Ms. Granger!" McGonagall stürmt auf sie zu. „Sind sie verletzt, so viel Blut." Hermine schüttelt den Kopf. „Es ist Pansy's." erklärt sie tonlos. „Ich bin unverletzt." Minerva's Blick wird weich. „Oh Ms. Granger," sie umarmt ihre Schülerin und Hermine nimmt die Umarmung der Frau an, welche einst ihre beste Freundin war, an, als wäre sie weg gewesen. Die Professorin weiß es nicht, aber Hermine erinnert sich. „Vielen Dank Professor." Sie löst sich. „Aber sie sollten sich um einige der Anderen kümmern. Ich ziehe das schon durch," sie zwang sich zu einem halben Lächeln. „Sind Sie sich sicher?" Hermine nickte nur. Sie zog immer durch.

Einen Moment lang erlaubte sie sich die Augen zu schließen und lehnte sich an die Wand. Ihre Finger fühlten nach Pansy's. Wir sehen uns wieder. Und sie würden es tun, sie hatten es immer getan, werden es immer.

Sie merkt nicht einmal, wie sie in das Reich der Träume sinkt.

Eine Hand auf der Schulter weckt sie auf, Ron schaut auf sie runter, Augen rot. „Hey," sie lässt sich hochziehen und umarmen, beide klammern sich für einen Moment aneinander, halten an dem gemeinsamen Schmerz von Verlust.

„Tut mir leid für dich," Hermine senkt den Blick und nickt. „Mir auch für dich- Das hat Fred nicht verdient." Ron wischt sich nur über die Augen. „Die Todesser kommen. Sie haben eine Ankündigung zu machen.

Die Nachtluft ist kühl, umschmeichelt Hermines Haut. Sie hat die Haare schlampig nach hinten gebunden, den Zauberstab hält sie fest umklammert. Ein Schwert hängt an ihrem Gürtel, mehrere der kleinen Klingen sind an ihrem Körper befestigt. Ron hat ihr einen schiefen Blick zugeworfen. Sie hat es ignoriert und die Zähne zusammengebissen.

Was dann folgt ist Chaos. Neville- wer hätte es damals gedacht vor all den Jahren- reißt sie mit, mit seinen Worten, so wie sie es die guten Führer schon für hunderte Jahre hat machen sehen. Alles, was sie denken kann, ist, dass etwas nicht stimmen kann. Harry kann nicht tot sein. Nicht noch einer heute Nacht.

Und dann mitten in dem Chaos steht Hagrid und schreit nach Harry und es fällt ihr wie Schuppen von den Augen. Harry war ein Horkrux gewesen, dass hatte sie vorher verstanden. Voldemort hatte ihn getötet- die Prophezeiung. Sie versteht. Auf dem Weg in die Halle tötet sie mehrere Todesser, die, die Andere angreifen. Die anderen verletzt sie so, dass sie bewegungsunfähig sind.

Und dann stehen sie in der Halle und Harry zieht sich seinen Mantel vom Kopf und verlangt man solle Voldemort ihm überlassen. Aber Hermine ignoriert ihn.

„Tom Riddle," alle stocken sie. "Hermine," warnt Harry. Aber sie bringt ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. Sie wählt ihre Worte sorgfältig. „Tom Riddle, kleines, törichtes Kind mit dem Wunsch der Unsterblichkeit."

Es ist totenstill in der Halle, keiner wagt etwas zu sagen. Nicht einmal Harry. Sie können sich keinen Reim drauf machen, niemand kann es. Niemand hat jemals so mit Voldemort gesprochen.

„Das Granger-Mädchen." Der dunkle Lord hat ein amüsiertes Lächeln aufgesetzt, doch seine Augen glitzern gefährlich wütend. Es beeindruckt Hermine nicht. „Und wer bist du, mich ein Kind zu nennen, wo du doch selbst eines bist. Unerfahren und unwissend. Ich bin der, der euch alle niederwerfen werde, also sag mir, wen nennst du Kind, Schlammblut?! Ich habe gehört, was Bella getan hat. Du kannst nicht leugnen, was du bist." er zischelt. Hermine bewegt keinen Muskel. „Ich bin unsterblich!" sein Lachen ist laut und kühl.

Sie muss auch lachen. „Unsterblich..." sie legt den Kopf schief. „Ist es Unsterblichkeit, zu fühlen, wie seine Seele zerrissen wird, ein Stück nach dem Anderen, zu fühlen, wie man langsam stirbt? Hast du es gefühlt, als wir deine Seele durchbohrt haben? Hat es sich angefühlt, als würde man dich erstechen? Erdolchen? Durchbohren? Als würde ein Pfeil eindringen, deine Lungen zerreißen, so dass du langsam an deinem eigenem Blut erstickst?" Kurz flackert ihr Bild.

Das Mädchen ist schön, klassisch griechisch, Haut gebräunt, Haare schwarz, Augen groß und braun wie die Augen eines Rehes. Ein Pfeil steckt in ihrer Schulter, Blut breitet sich auf ihrer Tunika aus, dunkelrot pulsiert es durch ihre Finger.

Die Menschen in der Halle schrecken ein Stück zurück, Hermine grinst und macht einen Schritt nach vorne. „Oh ja, Sparta war nicht für seine Gnade bekannt. Aber Allgemein hatte man früher weniger Probleme mit dem Umbringen," sie sieht wieder aus, wie Hermine.

„Du Tom, bist ein kleines, törichtes Kind, du weißt nicht, was du erfragst, bist blind vor Gier. Aber die Tage würden verstreichen und sie würden zu Jahren werden, zu Jahrzehnten und Jahrhunderten, zu Jahrtausenden. Und was machst du mit all deiner Zeit, wenn du es doch bist, der niemanden zu lieben hat, du es doch bist, der nicht immer und immer wieder dieselbe Seele findet, sich an sie bindet und sie liebt, bis du zusiehst, wie sie vergeht. Was wirst du tun, wenn es immer und immer einsamer wird? Wenn du zusiehst, wie Weltreiche kommen und gehen, wenn du der Menschheit zusiehst, wie sie sich selbst zerstört."

Sie ist plötzlich hinter ihm, er sieht sie niemals kommen, ein sauberer Schnitt durch die Kehle. „Du solltest mir danken, mein Lieber, der Tod ist ein Geschenk." Sie lässt ihn zu Boden fallen. „Du wirst vergessen und von neuen beginnen. Sei dankbar." Sie steckt das Messer wieder ein.

Leben süßlich, bitter zart,

Hältst uns eng und greifst uns hart,

Lässt uns frei und hältst uns hier,

Knechtest uns durch unsre Gier.

Doch will ich gehen,

Irgendwann,

Nehme ich an,

Gevatter Tode seine Hand.

Hermine wirft einen Blick in die Halle. „Wir sehen uns." Und dann verschwindet sie im Sonnenaufgang, Haar zerzaust und Bluse voller Blut.

Wir sehen uns wieder Darling. Im nächsten Leben und im Übernächsten und in dem Danach.

•13314 Wörter•

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