💜 ALICTIE 💜
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Guten Morgen, meine Lieben und einen wunderschönen Tag.
Nun zumindest hoffe ich, ihr werdet den haben. Es ist im Moment 22:29, also ja, ich bin noch in der Zeit, wenn auch ein wenig zu spät, was daran liegt, dass ich heute einer massiven Schreibblockade unterlegen bin und als ich dann angefangen habe, erst einmal von meiner Violinen-Stunde und Abendessen unterbrochen wurde. Aber hier sind wir, neuer Tag, neues Glück :) Ich hoffe, es gefällt euch allen, hier sind meine NOTES:
DAY 3
WHUMPTOBER PROMPT: Beleidigung- „Wer hat dir das angetan?" - verhöhnen
SHIP: Alicia x Katie
Clearwater - weil schon ungefähr fandom-kreierter Reinblutname, der für sich spricht.
Blumensprache:
Weiße Tulpen: Vergebung
Rote Rosen: Liebe
Wie gesagt, habt einen wunderschönen Tag,
Eure Hexe 🌺🌾🕊
Btw: Nur ein Seitensatz, aber der Credit für den Headcanon einer trans Lavendar Brown geht an das fantastische Menschenwesen @leejwrites-
Warning: Mobbing, Blut, Verhöhnung, Schimpfwörter, Gewalt
Fandom: Harry Potter
Ship: Alicia Spinet x Katie Bell
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„Uhm." Sie hält inne. „Willst du, dass ich gehe?"
Alicia verzieht die Lippen zu einem bittersüßen Grinsen. „Ich denke, dass wäre gut." Informiert sie das Mädchen auf der anderen Seite der Kabinentür und hievt sich auf den geschlossenen Toilettendeckel. „Okay." Sie kann hören, wie Katie für einen Moment innehält, sieht die schwarzen Stiefel auf den weißen Fließen. Dann dreht sich die Andere auf den Absätzen um und verschwindet.
Sie wartet, bis die Tür hinter ihr ins Schloss fällt, bevor sie in sich zusammenfällt, Stirn gegen die kühlen Kacheln, Augen geschlossen.
Das war knapp. Sie denkt nicht, dass irgendetwas Gutes dabei rauskommen würde, wenn Katie Bell sie so sehen würde, wenn Katie Bell sie überhaupt sehen würde. Schlimm genug, dass sie Alicia gefunden hat, dass sie sie weinen gehört hat, dass sie ihre Stimme kennt.
Am Anfang hatte sie wirklich den Plan gehabt, Freunde zu finden, selbst wenn ihre Eltern sagten, dass Kinder unfair und gemein sind. Alicia hat ihnen nicht geglaubt und am Anfang war auch alles gut.
Am Ende haben ihre Eltern dann doch Recht. Man vertraut Freunden oder?
Freunden erzählt man Geheimnisse um 4 Uhr nachts, versteckt unter weichen Decken, ausgerüstet mit Schokolade und Marshmeallows- den Menschen, die einem am wichtigsten sind, nach drei Jahren, in denen man sich kennt, weil man sie liebt, weil man mit ihnen wächst und gedeiht, weil man alle ihre Witze schon auswendig kennt und jedes Zucken ihrer Augen interpretieren und alle Farben Nagellack nennen kann, die sie besitzen. Freunden vertraut man. Freunde sind eben das.
Und manche sind es nicht.
Manche haben es gemerkt, natürlich, die meisten aber nicht. Manche haben es gesehen, aber sie haben nichts getan, manche haben ihre Rücken gedreht. Manche hatten Angst und andere haben die Klappe gehalten, weil es ihnen gesagt wurde, aber irgendwie hat es niemand so richtig gemerkt.
Das Alicia Spinnet, das Mädchen mit den bunten Prints auf ihren Shirts und den Funkeln in den Augen und der Liebe für Muffins ganz langsam immer und immer weiter ein wenig verschwand. Irgendwie rutschte sie in die Schatten, erst langsam und dann immer und immer schneller, eine hohle Hülle eines Mädchens, ein Schatten eines Menschen.
Alicia steht auf und lauscht, aber der Waschraum ist still, nur das Tropfen des Wasserhahns zu hören. Im Vorbeigehen fällt ihr Blick auf den Spiegel und sie legt den Kopf schief. Schwarzes Haar zerzaust, und dunkle Ringe unter den Augen und Blut, dunkel und jetzt wo sie es sieht, schmeckt sie es auch- metallisch und süßlich in ihrem Mund- rinnt aus ihrem rechten Nasenloch. Sie betastet den Knochen, nur um sicher zu sein, aber nichts ist gebrochen und so nimmt sie ihren Ärmel und wischt das Blut aus ihrem Gesicht.
Sie kann die Anderen im Gemeinschaftsraum lachen hören, Witze reißen und ein „Still, ich mag mich konzentrieren." Hin und wieder und leise Musik im Hintergrund. Sie steht da für einen Moment, Hand gegen die Wand und lauscht und beobachtet das warme Flammenlicht an den Wänden, bevor sie dem Szenario den Rücken kehrt und in Richtung Schlafsaal verschwindet.
Ihre Jeans hat ein neues Loch und der Pulli ist drei Tage alt und jetzt ist Blut an den Ärmeln und sie weiß, sie sollte wechseln, aber sie ist zu müde, Bewegungen unkoordiniert und schummrig und ihr Kopf brummt, also kriecht sie einfach so unter die dicken Decke, Gesicht im federweichen Kissen und wenn sie morgen aufwacht, Kissen tränennass, nun dann soll es so sein. Eh keiner da, den es interessieren würde.
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Tage verschwimmen in ihren Gedanken, ziehen sich zu einer einzigen, langen Masse, einem Strom an Worten und Gesten und Taten, Zauberstab schwingen und zu wenig essen, manchmal zu viel und harsche Worte und fiese Stöße, Papierkugeln gegen den Kopf und hinterhältig ausgestreckte Beine.
Sie vergisst zu zählen, wie oft Pergament und Bücher über den Boden rollen, wenn sie fällt oder jemand sie aus ihrer Hand stößt, egal wie, am Ende sind sie sowieso am Boden, sie hat aufgehört zu zählen, wie oft ihre Feder bricht, wie oft sie jemanden lachen hört, während der Kiel in zwei Hälften schnappt und irgendwann fängt sie an mit kaputten Federn zu schreiben, aber dann beginnen sie die Spitzen abzuschneiden und sie weint beinahe, wenn es zum ersten Mal passiert.
Sie bringt Tinte nur noch in kleinen Mengen, weil sie sonst über ihrer Kleidung landet oder irgendwo auf dem Boden und sie legt Schutzsprüche über das Glas, damit es nicht mehr bricht. Lächle und stehe auf und halte den Kopf hoch und gehe weiter.
Sie hört auf eine Tasche für ihre Sachen zu haben, nachdem die vierte ruiniert ist, Träger durchgeschnitten. Wie auch immer. Sie liest nur noch in der Bibliothek, nachdem sie das dritte Mal ein runiniertes Buch zu Madame Pince bringen muss und die junge Frau sie mit dunklen Augen durchbohrt. Sie hört auf Sprüche auf die zerschrammten Knie zu legen und die Löcher in den Hosen zu flicken, wozu auch? Sind doch eh gleich wieder da.
Es hört auf Spaß zu machen- irgendwann.
„Hey," grüßt Alicia leise, wenn Ruby sie in den Waschsaal schubst, Bücher fallen zu Boden, Tinte rollt davon, halber Federkiel.
„Hey Wunderland." Der alte Spitzname ist zur Beleidigung geworden, zum Symbol für alles, was zwischen ihnen schiefgelaufen ist. Die Augen der Rothaarigen untersuchen die gefallenen Gegenstände. „Jona." Sie deutet auf das kleine Fläschchen Tinte und der Junge grinst, bevor er zutritt und das Glas splittert. Alicia seufzt.
„Dachtest wohl, du wärst so witzig, hmm?" Ihre alte Freundin lacht. „Dachtest du hättest es raus- Wunderkind." Sie verzieht das Gesicht zu einer wütenden Grimasse und tritt zu und Alicia rollt sich instinktiv zusammen, als die gehackten Stiefel ihren Magen treffen.
„Sieh mal einer an, nicht mehr ganz so großmäulig die kleine Hure." Höhnt sie, bevor sie sich niederkniet und Hände in Alicias Haaren zieht sie das andere Mädchen hoch, so dass sie sich in die Augen sehen können. „Ist das nicht süß?" Fragt sie leise und ihre Zeigefinger streicht über ihre Wangenknochen, bevor sie zuschlägt und sie wieder fallen lässt, wie eine Puppe, deren Faden durchgeschnitten wurden.
Das größere Mädchen lacht und Jona tritt noch einmal zu und noch einmal und Alicia schließt die Augen und wünscht sie wäre irgendwo anders. Irgendwo nicht hier.
Jonas Schritte entfernen sich, seine Gangart immer ein wenig plump, wenig Eleganz, mehr Kraft. Ruby bleibt und kniet neben ihr und streicht ihr das Haar aus dem Gesicht. „Ich hasse dich Alicia Spinnet," Stimme kaum ein Flüstern und doch so voller Gift. „Ist es nicht schade Wunderland, das es so geworden ist?" Sie legt den Kopf schief, Alicia kann es nicht sehen, aber sie weiß es einfach. „Alles dank eines kleine Geheimnisses, alles deine Schuld." Sie kann das Grinsen hören. „Und jetzt wisch das auf." Sie schubst sie, Ellbogen und Unterarm landen in der Tinte und Ruby lacht. „Na komm."
Alicia tuts. „Eine schöne kleine Hure bist du mir," sie lacht wieder. „Das kannst du am besten nicht wahr Wunderland? Anderer Leute Dreck wegräumen, so tun, als wärst du gut, nachdem alles deine Schuld war?" Ein letzter Stoß, ein letzter Tritt.
Sie steht auf und geht.
Alicia rollt auf den Rücken und hustet. Die Decke ist blanker Stein, grau und eintönig, wie jeder gottverdammter Tag auf dieser Welt. Sie grinst wieder, bitter und irgendwie traurig und sie schließt die Augen und atmet durch für einen Moment.
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Katie kennt Alicia- natürlich. Jeder kennt Alicia Spinnet. Niemand redet mit ihr, niemand interessiert sich wirklich dafür, was passiert und doch liegen alle Augen auf ihr. Weil sie diejenige ist, die jede Faust ins Gesicht nimmt ohne zu blinzeln, die jedes gespottete Kommentar wegsteckt, dass Ruby Clearwater ihr entgegenschleudert. Weil Alicia Spinnet ein Schild für alle ist, die es sonst mit der Rothaarigen zu tun bekommen würden. Alicia ist eine Heldin ohne, dass sie es weiß und irgendwie bewundert jeder sie dafür, immer noch zu stehen. Katie kennt sie ein wenig mehr, ein wenig näher.
Trotzdem dreht sie sich weg, wie die Anderen, trotzdem schaut sie nicht hin. Clearwaters gehen weit zurück, zu weit, als dass man gegen sie stehen will. Sie haben Macht und Einfluss und man will sich nicht mit einem von ihnen anlegen. Schon gar nicht mit Ruby, Personifikation der Perfektion der Kunst des reinblütigen Hochmuts, der den ihr gegebenen Adel ausmacht.
Alicia ist das Bild der stoischen Resistenz, ein wenig gar wie eine Metapher, dass Schild gegen all die Ideologie und Betrügereien, gegen hämische Manipulation und eiskalte Eleganz und sie merkt erst, dass etwas falsch ist, dass sie alle einen Fehler gemacht haben, wenn sie eines Tages das leise Weinen hört.
Sie weiß, wer in der Kabine sitzt und ihr wird heiß und kalt bei dem Gedanken und trotzdem geht sie, wenn Alicia sagt, sie soll. Sie hat sich vor langer Zeit versprochen, das andere Mädchen zu ignorieren, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch wenn es ein nagendes Gefühl im Magen auslöst, dass sie nie ganz erklären kann.
Aber von da an, hat sie ein Auge auf die Schwarzhaarige, stets aus den Augenwinkeln.
Katie ist ein fröhliches Kind, eine junge Frau, die ihr Leben lebt, schonungslos und schamlos, kein vor und kein zurück, ganz in ihrem Augenblick. Denn die Vergangenheit steht in Stein gemeißelt und die Zukunft ist noch nicht geschrieben, aber das hier und jetzt liegt ihr zu Füßen, die Welt unter ihren Fingerspitzen und sie kann entscheiden und sie hat es unter die Kontrolle, endlich.
Katie ist ein fröhlicher junger Mensch, jemand, der Schokoladenkekse liebt und Lavendar Brown bunte Bänder in ihre Braids flechtet, nachdem sie sich als trans outet, weil ihre Stiefmutter und -schwester ihr gezeigt haben, wie es geht- und sie liebt ihren Morgenkaffee und Schlittenfahren im Winter und sie spielt Karten und malt Porträts.
Und an den Wochenenden feiert sie wilde Partys mit ihren Freunden und sie tanzt und lacht und trinkt und hat Sex mit Jungs und Mädchen und knutscht in dunklen Ecken und am nächsten Tag lachen sie mit Fred und George, wenn die beiden wieder Mist gebaut haben und sie fliegen auf den Astronomieturm mit Besen und betrinken sich und es war die dümmste Idee in ihrem Leben und zugleich die witzigste Nacht und Morgens sitzt sie auf der Treppe und raucht mit Penelope.
Sie hat Spaß.
Und als Alicias endloser Schatten aus ihrem Sichtfeld verschwindet, merkt sie es für einen Moment nicht, aber als ihr auffällt, dass es zu lange her ist, dass sie sich erinnern könnte, die Andere gesehen zu haben, sorgt sie sich.
Katie findet Alicia im gleichen Waschsaal wie zuvor, nur ist sie diesmal nicht in einem der kleinen Kabinen. Sie sitzt in der Mitte des runden Saals, umgeben von Waschbecken auf den dunklen Kacheln, Rücken zur Tür.
Aber Katie muss ihre Schultern nicht sehen, um zu wissen, dass sie weint, zuckende Schultern, geschüttelt von stillen Schluchzern und leises Schniefen verraten es ihr auch so. Alicia kann spüren, dass jemand den Raum betritt, das kann sie auch sehen, der extra Moment, in denen sich die Muskeln in ihren Schultern verkrampfen.
„Was willst du?" Sie hat die Andere lange nicht mehr wütend gesehen oder gehört. Einmal drüber nachgedacht hat sie aber nicht mehr wirklich viel von der Anderen gehört.
Und bevor sie etwas sagen kann, hat die Andere ihre Sachen genommen und fallen gelassen, Bücher und Pergament und Feder. „Da, Alicias Sachen auf dem Boden, wo sie hingehören, Arbeit gespart- zufrieden?" Ihre Schultern zittern voller unterdrückter Wut, aber ihre Stimme tanzt am Rande der Verzweiflung.
„Ich-" sie hält inne und kurz denkt sie drüber nach, sich umzudrehen, einfach so wieder zu gehen. Aber es ist nicht möglich, denn Alicia dreht sich um und starrt sie an, braune Augen weit und verschreckt, wie ein Reh im Scheinwerferlicht.
„Katie." „Hey." Ist alles, was sie rausbekommt.
Alicia sieht schrecklich aus. Schrecklich müde. Schrecklich zerschlagen. Schrecklich erschöpft. Schrecklich traurig. Ein Schauer rennt ihr über den Rücken.
Sie macht einen Schritt. Alicia rührt sich nicht. Noch einen. Immer noch keine Bewegung. Katie hält den Atem an und hebt die Hand, ganz langsam. Sie hält inne. „Weiße Tulpe?" Stimme kaum mehr als ein Wispern, aber sie weiß, dass Alicia sie gehört hat.
Der Moment scheint sich in die Ewigkeit zu ziehen, bevor die Andere nickt und Katie- immer noch zögerlich hebt die Hand und legt sie an Alicias Wange, schließt ihre Finger ganz sanft um ihr Kinn. Ihr Daumen streicht über ihren Wangenknochen und dann, ganz vorsichtig, Finger schweben beinahe über die Haut der Anderen, wischt sie das dunkle Blut davon, welches aus ihrem rechten Mundwinkel rinnt und Alicia bricht zusammen, Knie geben unter ihrem Körper nach und sie sackt zusammen.
Gerade so fängt Katie das andere Mädchen auf, Hände schließen sich um ihre alte Freundin.
Vergib mir, hatte sie gefragt, vergib mir, dass ich nie gefragt habe, dass ich meinen Vermutungen nicht nach gegangen bin. Das ich nie einschritt und dir half, oh vergib mir Liebling, dass ich dich im Stich gelassen habe, dass ich auf deine Worte gehört habe. Du hast mich beschützt und ich habe weggesehen und du hast gelitten und oh vergib mir Geliebte, für all die Fragen, die nie gestellt wurden.
Und Alicia klammert sich an die Schulter ihre Freundin wie eine ertrinkende und sie macht sich klein und halte mich bitte, Kate, halte mich, weil ich nicht mehr kann. Ich vergebe dir, habe dir schon lange vergeben und es tut mir leid, tut mir leid, dass ich dein Herz gebrochen habe, ich vergebe dir und bitte, Geliebte, vergib mir für all die harschen Worte.
„Oh Alicia, Liebling, wer hat dir das nur angetan." Sie wissen beide, wer es getan hat und so ist es mehr Feststellung als Frage und Katie hält sie und nie wieder lasse ich dich los, Liebling, nie wieder lass ich dich gehen, bleib bei mir Geliebte, nah bei mir, damit ich dich beschützen kann.
Sie sitzen dort, bis lange nachdem die Uhr Mitternacht schlägt, Arme umeinander, denn Herzen mögen gebrochen worden sein, aber sie haben einander- immer noch, auch nach den Jahren noch.
Rote Rosen- Ich liebe dich.
•2325 Wörter•
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