'round with guys like me
»Adam!«, Chris breitet seine Arme aus, seinen Koffer lässt er einfach neben sich stehen, bevor er auf den dunkelhaarigen Frontsänger der Band Maroon 5 zugeht und die beiden sich brüderlich umarmen.
»Es freut mich, dass es geklappt hat!«, sagt Adam und klopft Chris auf seine Schulter. Für einen kurzen Moment bin ich verwundert, dass die beiden sich kennen. Doch beide sind große Stars, kennen die sich nicht alle untereinander?
»Es freut mich auch, dabei sein zu dürfen«, während er das sagt, lösen die beiden sich und ich spüre Chris Augen auf mir. »Hi. Ich bin Aurelia«, sage ich dann etwas nervös zu Adam.
Ich versuche mir einzureden, dass er auch nur ein normaler Mensch ist - so wie ich. Doch trotzdem kommt es mir einfach surreal vor. Doch in dem Moment, wo er mich freundlich in eine kurze Umarmung zieht, wird mir etwas klar. Ich habe es geschafft und auch, wenn niemand an mich geglaubt hat, ich stehe jetzt hier und kann meinen Traum leben.
Was habt ihr geschafft?
»Adam, aber das weißt du bestimmt«, zwinkert Adam mir zu, nachdem wir uns gelöst haben.
»Ich habe schon mal von dir gehört«, sage ich frech, was ihn zum Glück lachen lässt. Nicht alle Menschen sind so locker wie er.
»Dann kommt mal mit! Die Koffer könnt ihr in den Nebenraum stellen«, erklärt er uns. Chris und ich bringen unsere Koffer, so wie Adam gesagt hat, in den Nebenraum, dann führt er uns einmal durch das komplette Lager.
Überall befinden sich Kameras, Menschen, die umher wuseln, und verschiedene Sets werden aufgebaut.
»Wow«, hauche ich verstört und sehe mich in einer kleinen quadratischen Box um, wo künstliche Schweineteile aufgehängt worden sind.
»Was für ein Musikvideo drehen wir?« In einer Umdrehung bewege ich mich mit hochgezogener Augenbraue zu Adam um, der bei meinem Anblick lachen muss.
»Ich kann das erklären!«, beschwichtigend hebt er seine Hände, was wirklich urkomisch aussieht, immerhin hängen hinter ihm immer noch die künstlichen Überreste mehrerer Schweine über den Kopf.
»Der Song heißt Animals und wird in unseren neuen Album V erscheinen.«, erklärt er und ich nicke. Ich kenne die Jungs zwar, doch wenn, dann höre ich sie nur im Radio. Linn hat zwar erwähnt, dass es sich um einen neuen Song ihres neuen Albums handelt, doch diese Information war eher weniger wichtig für mich, deswegen habe ich es bestimmt vergessen.
»Also geht es mehr oder weniger um Tiere?«, frage ich vorsichtig nach. Immerhin habe ich absolut keine Ahnung, worum es in diesem Song geht. Doch der Name deutet es zumindest an.
»Nicht wie du denkst - ich darf dich doch duzen? -«, ich nicke und dann fährt der Frontsänger schon fort.
»Es ist viel mehr die animalische Seite an uns, der Trieb in Menschen, der uns mit den der Tiere gleichsetzt.«
»Interessant...«, murmelt Chris und löst seinen Blick von den Schweineteilen.
»Bevor ich das vergesse«, in dem Moment kommt James Valentine angerannt, den man sofort an seinen langen, dunkelblonden Haaren erkennt. Er ist kein anderer als der Gitarrist von Maroon 5.
»Hi«, begrüßt auch er uns mit einem freundlichen Grinsen. »Sorry für die ganze Hektik, aber bei den Chaoten-« , bei diesem Blick schielt er kurz zu Adam, der ihm daraufhin seinen schönsten Finger zeigt. »Ist es manchmal ganz stressig. Hier ist das Skript«, lacht er am Ende und drückt jeweils Chris und mir einen ganzen Haufen an Zetteln in die Hand.
»Danke!«, bedanken Chris und ich uns. Er nickt, schenkt uns nochmal ein kurzes Lächeln, bevor er so schnell wieder verschwindet, wie er auch aufgetaucht ist.
Adam winkt uns weiter, wir folgen einer Wendeltreppe nach oben, die uns in ein Schlafzimmer bringt.
»Du kannst dich ja schon einmal reinlegen«, zwinkert Adam mir zu, als wir darin stehen bleiben. Womit er nicht rechnet, dass ich tatsächlich Anlauf nehme und in das Bett springe. Ich höre die raue Lache von Chris hinter mir, als ich mich umdrehe und grinsend zu den beiden Männern schaue, die mich belustigt ansehen.
»Gemütlich?«, fragt Chris und ich recke einen Daumen nach oben.
»Kannst du mehr über den Song erzählen?«, ich richte mich auf, bevor ich kurz durch meine Haare fahre. Ich will so viel wie möglich im Vorfeld wissen, damit ich mich richtig in meine Rolle reinversetzen kann. Das Skript verrät mir zwar viel, aber nicht die wirkliche Intention des Sängers, der diesen Song geschrieben hat.
»Wie bereits gesagt, es ist eine Tiermetapher und wenn man nur den Song hört, könnte man denken, es dreht sich um eine Trennung, die nicht von langer Dauer ist. Doch das Musikvideo zeigt die wahre Intention dahinter, die wirklichen Abgründe des lyrischen Ich's, dass eine Frau beim Fleischer sieht und sich sofort in sie verliebt, sich in seinem kranken Gehirn sowas wie eine Beziehung ausmalt - er stalkt die Frau, verfolgt sie, hat Tagträume von ihr - doch in Wahrheit schafft er es nicht einmal sie anzusprechen«, fasst der Sänger kurz zusammen.
»Klingt echt krass...«, murmle ich und erhebe mich aus dem Bett. »Das ist es...«, seufzt Adam und kurz herrscht zwischen uns dreien Stille. Bis die Stille durchbrochen wird, als Chris' Bauch anfängt zu knurren.
»Ich glaube, ich zeige auch gleich das Catering«, lacht Adam und setzt sich in Bewegung. Chris streicht sich über seinen Bauch, während er mich ansieht und eine Schnute zieht.
»Na los, wir wollen ja nicht, dass du verhungerst«, ich gehe an Chris vorbei, der mir einen scherzhaften Augenroller schenkt. Wir kennen uns gerade mal seit wenigen Stunden, doch es fühlt sich an, als würden wir uns schon seit Jahren kennen - wir befinden uns einfach auf der gleichen Wellenlänge.
Adam führt uns wieder einmal komplett durch das Lagerhaus, bevor er eine weiße Tür aufschwingt. Sofort schlägt uns der Geruch von Essen entgegen und jetzt knurrt auch mein Magen, der Flug hat mich hungrig gemacht.
»Links geht eine Tür ab, sie ist für euch. Ihr könnt das Skript durchgehen und euch ein wenig kennenlernen - auch wenn ich glaube, dass ihr euch schon gut versteht - ich muss jetzt schon los. Wir drehen die ersten Szenen ohne euch«, lässt er uns wissen und zwinkert uns am Ende zusagend zu, was mich rot werden lässt und schnell drehe ich meinen Kopf zur Seite, dass Adam meine Reaktion nicht sehen kann.
Ich nicke. »Viel Spaß«, wünsche ich ihm noch, während Chris sich schon an dem Buffet gestellt hat.
»Wünfe ich auch«, sagt er mit vollem Mund, nachdem er sich eine saure Gurke in den Mund gesteckt hat. Adam lacht, dann verschwindet er aus der Tür und lässt uns allein zurück. Die ganze Crew befindet sich beim Dreh, deswegen haben wir den Raum für uns.
»Teller?«, frage ich Chris belustigt und halte ihm einen Plastikteller hin, nachdem er sich eine zweite Gurke genommen hat.
»Danke«, er nimmt den Teller entgegen und füllt ihn gleich mit Essen. Ich mache es ihm nach, dann setzen wir uns an den Tisch, fangen an zu essen, während wir ein lockeres Gespräch führen, was ziemlich schnell abdriftet und wir wirklich über alles reden. Doch Chris ist ein unfassbarer guter Zuhörer und lässt mich nicht fühlen, dass meine Meinung, meine Worte unbedeutend sind. Irgendwann lehne ich mich mit gefülltem Magen nach hinten. Mein Blick gleitet zu dem Skript, das wir neben uns auf den Tisch gelegt haben.
Nach dem, was Adam erzählt hat, bin ich wirklich gespannt, was dort drinsteht. Aber vor allem bin ich auch nervös.
»Bereit?«, Chris grinst mich von der anderen Seite des Tisches an. Die Teller haben wir zur Seite geräumt, die Skripte liegen nun vor uns.
»Bereit!«, herausfordernd sehe ich ihm entgegen. Gleichzeitig schlagen wir das Skript auf und einige Minuten herrscht Stille, während wir uns in unsere Rolle reinlesen.
Mit großen Augen hebe ich meinen Blick und treffe auf das sanfte Blau von Chris Augen.
»Bist du durch?«, fragt er und mehr als ein Nicken kriege ich nicht zustande.
»Findest du es schlimm?«, fragt er sofort und sieht mich aufmerksam an.
»Nein!«, rutscht es mir sofort raus. Er soll nicht denken, dass ich irgendwas dagegen habe, mit ihm sowas zu machen. Die Szenen sind eben nun mal krass - wie der Song - und ich habe mir im Vorfeld alles vorgestellt - nur nicht das. Was auch nicht schlimm ist.
»Es ist nur sehr...«, ich ringe nach den richtigen Wörtern.
»Krass?«, hilft Chris mir auf die Sprünge und sofort nicke ich.
»Ja. Krass trifft es ziemlich genau.«
Das Skript fängt eher harmlos an, mit einer Szene, in der ich in eine Fleischerei gehe, wo ich auf Chris treffe. Dieser sieht mich und entwickelt eine Obsession mit mir. Schnell eskaliert es, er verfolgt mich, beobachtet mich, fotografiert mich, lauert mir auf. Es folgt die eine oder andere Szene, in der ich nackt in den Spiegel blicke, in der ich im Bett schlafe, während er mich einfach nur beobachten muss - doch dann... Dann gehe ich in einen Club. In dieser Szene spielt Maroon 5 in dem Club, spielt den Song, während Chris - mein Stalker - mich anspricht, oder es versucht.
Es endet mit ziemlich viel nackter Haut, Chris auf mir, wie wir uns mehr als nur leidenschaftlich küssen, Chris und ich nackt, Arm in Arm, während über uns rote Farbe verschüttet wird.
Wie soll ich das überleben?
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