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Kapitel 1


Gesha krallte ihre Hände am Rand der freistehenden Badewanne fest. So fest, dass ihre Fingerknöchel deutlich sichtbar unter der Haut hervortraten. So fest, dass sich ihre Fingernägel unter dem Druck bogen. Ihre Beine an den nackten Körper gezogen, saß sie da. Versteift. Das Wasser füllte die Wanne in rauschender Beständigkeit mit warmem Wasser.
"Ich will nicht. Bitte. Ich will nicht", flehte sie und sah Gerda verzweifelt an.
"Shh, hab keine Angst, mein geliebtes Schwesterherz. Ich bin hier, wir sind hier. Es kann dir nichts passieren, Liebes." Gerda legte beschwichtigend ihre Hand auf die ihrer Schwester, die ein Keuchen unterdrückte, während ihr Zwilling gelassen auf die Smartwatch schaute, die sie mit der anderen Hand festhielt.
"Lass mich raus. Bitte. Ich kann es nicht. Gigi, ich - ich hab Angst. Ich will nicht!"
Tränen füllten Geshas braune Augen.


"Atme. Ich bin hier, du bist nicht allein. Wir sind hier, mein Engel", erwiderte Gerda und Gesha begann, zu atmen. Ein und aus. Ein und aus. "Schließ deine wunderschönen Augen."
Gesha schloss die Augen und atmete. Ein und aus. Solange, bis ihr Herz nicht mehr so unnachgiebig versuchte, aus ihrem Brustkorb auszubrechen. Ein und aus. "So ist es gut. Du bist okay, wir sind okay", sprach Gerda und strich ihrer Schwester über die Wange. Die Hände ihres Zwillings entkrampften sich.
"Du bist so mutig. Vier Minuten. Nur vier Minuten. Das ist alles, worum ich dich bitte, mein Herz."
"Ich schaff es nicht, ich hab es noch nie so lange geschafft... bitte, ich will nicht - versprich mir, dass du mich... versprich mir, dass du - "
"Ich verspreche es dir, Gigi. Vier Minuten", unterbrach Gerda mit ruhiger Stimme und stellte den Wasserhahn ab. Zwei letzte Wassertropfen fielen plätschernd auf die Wasseroberfläche.


Geshas Zähne klapperten laut aufeinander, als sie tief Luft holte. Sie warf ihrer Schwester einen letzten angsterfüllten Blick zu und tauchte unter Wasser. Gerda strich mit dem Daumen behutsam über das Display der Uhr, um den Timer zu starten. 


Alles um sie herum verschwand. Sie war allein. Gerda hatte gelogen. Doch sie spürte keine Angst. Noch nicht. Stattdessen wurde sie von friedlicher Stille umarmt, die sie in ihren Armen wog wie Mütter ihr Neugeborenes. Sanft spürte sie die Hand ihrer Schwester über ihrem Gesicht.
"Eine Minute", kommentierte Gerda und es war, als würde sie ihr diese Worte leise ins Ohr flüstern. Noch drei Minuten, dachte Gesha. Das Wasser war angenehm warm. Langsam atmete sie die Luft aus ihren Lungen wieder aus.


"Ich weiß, dass es schwer ist. Aber du bist stark, Gigi. Du wirst es schaffen", hörte sie ihre Schwester und schloss die Augen. Wasser rauschte in ihren Ohren. Flüsternd. Gesha konzentrierte sich auf das vertraute Da-Dumm Da-Dumm Da-Dumm ihres Herzens, das weiterhin Blut durch ihre Adern pumpte, so als hätte sie nie aufgehört, zu atmen.
"Zwei Minuten."
Noch zwei Minuten, dachte Gesha. Die Hälfte hatte sie bereits geschafft und es ging ihr gut. Sie spürte lediglich einen leichten Druck in den Lungen. Doch sie könnte es schaffen.
"Ich bin so stolz auf dich, Liebes. Du bist so mutig", beschwichtigte Gerda. 


Jetzt spürte Gesha, wie ihr Körper begann, gegen den fehlenden Sauerstoff zu protestieren. Ihre Bauchdecke zog sich ruckartig zusammen, um sie zu zwingen, den Mund zu öffnen und einzuatmen. Doch sie ignorierte dieses Gefühl. Gesha wusste, dass sie es nur einige Sekunden aushalten müsste, bevor ihr Körper vorerst wieder nachgeben würde und nur der Druck auf ihren Lungen intensiver werden würde. Schleichend, so dass sie es kaum wahrnehmen würde. Nur noch zwei Minuten, einhundertachtzig Sekunden. Da-Dumm. Ihr Herz schlug weiterhin. 
"Du bist okay", hörte sie die vertraute Stimme ihres Zwillings. Sie war okay.
"Das Wasser ist nicht dein Feind. Konzentrier dich auf das Gefühl, konzentrier dich auf den Schmerz. Du hast drei Minuten geschafft." 


Eine Minute. Eine letzte Minute und alles wäre vorbei.
Sie könnte es schaffen. Diesmal würde sie nicht aufgeben.
"Nur noch eine Minute, Liebes. Weniger als sechzig Sekunden."


Mit unvorhergesehener Gewalt überwältigte sie der Überlebensinstinkt. Gesha wollte den Kopf ruckartig aus dem Wasser reißen, doch Gerda drückte sie weiterhin nach unten, ließ sie nicht entkommen. Ihre Lungen pulsierten.
Sie schrie nach Gerda, doch ihr Schreien erstarb und Wasser füllte augenblicklich ihre Lungen. Schmerz explodierte brennend in ihrem Brustkorb und es fühlte sich an, als würde ihr Körper in zwei Hälften zerfetzt werden. Panisch strampelte und kämpfte Gesha unter der Wasseroberfläche, doch ihr Zwilling gab nicht nach. "Versuch nicht, dagegen anzukämpfen. Du machst es nur schlimmer. Alles ist gut. Gib nach. Nimm den Schmerz an. Ich bin hier, hab keine Angst, Gigi."
Gesha griff nach Gerdas Hand und versuchte, sie von sich zu zerren. Sie vergrub ihre Fingernägel so fest im Arm ihrer Zwillingsschwester, dass sie für einen Moment spürte, wie Gerda ihren Griff lockerte. Mit stärkerer Gewalt antwortete ihre Schwester, sodass Geshas Schädel mit einem dumpfen Geräusch gegen den Boden der Badewanne schlug. Klatschend schwappte das Wasser über den Rand der Badewanne auf die glänzenden Fliesen.
"Zehn Sekunden."


Alles versank in unendlicher Dunkelheit und die anfängliche Gelassenheit überwältigte Gesha. Der reißende Schmerz in ihrer Brust war so präsent, so allgegenwärtig, dass sie ihn als Teil ihres Seins akzeptierte, weil sie bereits vergaß, wie sie sich ohne ihn gefühlt hatte. Sie sah funkelnde Sterne vor den Augen, bevor - Gerda gab ihr Gesicht frei und zog ihren Zwilling ruckartig zurück an die Wasseroberfläche. 


Keuchend schnappte Gesha nach Luft und klammerte sich an den nackten Körper ihrer trockenen Schwester. Sie hustete, versuchte gegen das Gefühl ihres verkrampfenden Magens anzukämpfen, gab nach, stieß ihre Schwester grob von sich und erbrach sich.
"Oh, mein Liebling. Mein armes, armes Schwesterchen. Es tut mir leid. Alles ist gut." 
Gesha begann zu schluchzen, während sie immer noch nach Luft rang. Ihre Schwester wischte ihr mit einem Handtuch über den Mund. "Shh, bitte. Wein doch nicht. Es ist alles gut. Es geht dir gut."
Das Schluchzen erstarb nicht, sondern wurde hemmungsloser, je mehr Sauerstoff zurück in ihre Lungen strömte. "Bitte. Du warst so toll. Ich bin so stolz auf dich. Aber ich flehe dich an, Liebes. Bitte, hör auf zu weinen. Du weißt, dass ich es nicht ertrage, dich so zu sehen. Du weißt, dass wir nur zusammen weinen. Es ist alles wieder gut. Hörst du? Dir geht es gut."
Gesha klammerte sich an Gerdas Schultern, die ihr mit tränenerstickter Stimme zuflüsterte: "Ich halte dich. Ich liebe dich so sehr. Atme, mein Herz. Es ist vorbei. Es kann dir nichts passieren, du bist bei mir. Du bist in Sicherheit."
Und Gesha atmete, denn es war vorbei.
Sie schwiegen.


"Du weißt, dass ich das nur für uns tue, Gigi", sagte Gerda schließlich.
Gesha nickte. 
"Wir werden vorbereitet sein. Wir werden nicht sterben, wir werden überleben. Ich werde dafür sorgen, dass wir überleben. Zu zweit", erklärte Gerda.
"Ich weiß. Aber woher willst du wissen, dass sie uns ertränken?", wisperte Gesha.
"Das wissen wir nicht, okay? Aber wir können üben, zu überleben. Wir können üben, den Schmerz lange genug auszuhalten. Wenn sie uns nicht ertränken, dann werden sie uns verbrennen oder erschießen oder zu Tode prügeln oder sie werden uns einzeln alle Knochen brechen, bis - "
"Vielleicht sollten wir aufhören. Es bringt uns doch nichts. Wenn überhaupt werden wir dadurch nur länger leiden. Am Ende stirbt Eine von uns sowieso", erwiderte Gesha und zitterte.
"Hör auf! Ich werde nicht zulassen, dass uns etwas passiert. Das verspreche ich dir, Liebling. Ich werde bis zum letzten Atemzug für dich - für uns kämpfen."
"Ich liebe dich", erwiderte Gesha und presste ihren Körper fester an den ihrer Zwillingsschwester, die ihr beruhigend über das geflochtene Haar strich.

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