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7. Noch mehr neue Charaktere?

Über meine Prinzipien lässt sich nicht diskutieren. Sie sind das Gerüst meines Glaubens, meiner Moral, die Paradigmata, die nur in einer absoluten Notsituation abgeändert werden. Sollte dies geschehen, so beeinflusst es jeder meiner bisherigen Entscheidungen, jeden Gedanken und jedes Gespräch. Die Thesen, für die ich einstehe, sind das Fundament meiner Handlungen. Für sie würde ich mein Leben geben.

Und aus diesem Grund hungere ich. Fasten wegen des eigenen Glaubens ist eines der wenigen Lehren, die ich von der Religion meiner Eltern übernehme. Ich akzeptiere es lieber, statt einen gewaltigen Schritt zurückzutreten und erneut tierische Produkte als gerechte Mahlzeit anzuerkennen. Denn dem entsprechen sie nicht.

Wie wir aus Tieren ein Produkt machen, wie wir unser Verhalten ihnen gegenüber anpassen, als wären sie plötzlich nur noch ein Ding ohne Schmerzrezeptoren, ohne Geist, ohne Leben... Das kann ich nicht unterstützen, denn ich finde es unmenschlich. Und Unmenschlichkeit ist das letzte der Charaktereigenschaften, mit denen ich mich selbst beschreiben möchte.

„Gianna?", holt mich Linda aus meinem Dilemma. „Alles okay?" Sie versucht sich an einem Grinsen, doch mittlerweile brauchen wir beide nichts weiter als ein schön warmes, weiches Bett. Oder ein Fleck auf dem Boden tut es auch, solange er noch unbesetzt ist.

„Alles gut", bestätige ich gähnend. Lüge. Und das weiß sie genauso gut wie ich. Mehrere Minuten gehen wir bereits schweigend nebeneinander. Der Weg zum Schlaftrakt bringt viele Ecken und Kanten, also endet mein Orientierungssinn nach der fünften oder sechsten.

Zum Glück erreichen wir die gewünschte Destination bei der nächsten Abzweigung, denn Linda sagt: „Tada!", und macht Jazz-Hände, an denen der übriggebliebene Teil ihres Enthusiasmus durch die Schicht der Müdigkeit durchschimmert.

Wir treten ein und Linda bezieht sich mit einer allumfassenden Bewegung auf das gesamte Zimmer. „Unser Reich! Ist es nicht wunderschön?" 

Im Inneren erhaschen wir ein eher ungewohntes Szenario.  Eine Jugendliche steht mitten im Raum, die Arme in die Seiten gestemmt, den Kopf in den Nacken gelegt und die vollständig schwarze Kleidung mit Mehlflecken übersäht. Warum ich von Mehl ausgehe? Nach den Regeln des Instituts kann ich Drogen ausschließen, was gegensätzlich zu ihrer folgenden Aussage steht. „Aber wenn Reiten ein solcher Mädchensport ist, warum bekommen wir dann monatlich die Periode? Glaubst du, es beflügelt, jede vierte Woche beim Traben immer wieder ins eigene Blut zu sitzen?"

Dem Thema entsprechend erwarte ich eine Gleichaltrige die Stufen der Leiter herunterklettern zu sehen, doch es handelt sich um ein kleines Kind, kaum ausgewachsen genug, um in voller Größe bis zu meinen Schultern zu reichen. Meine Augen weiten sich überrascht.

Die Jugendliche dreht sich um und erblickt uns im Eingang.

„Oh, Hi!", ruft sie freudig aus. Automatisch positioniere ich mein Zeug unterhalb der linken Achsel, die freie Hand ausgestreckt. Sie ergreift sie. „Ich bin Aisha."

Der Tag ist lang genug, die neuen Begegnungen steigern sich ins Unermessliche. Mittlerweile liegen meine Kräfte irgendwo in einer mentalen Nische und schlummern vor sich hin. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie völlig perplex anzustarren.

„Gianna", entkommt es mir schließlich. Der bunte Mix an Farbe in ihren Irden zieht mich in ihren Bann. „Freut mich sehr." 

Aishas Begleiterin holt rennend zu ihr auf. Sie steckt den Daumen in den Mund und lehnt sich an ihr Vorbild an. Die zwei verlassen den Raum, während ich mich noch immer im Türrahmen aufhalte.

„Die sind immer auf Zack, aber man gewöhnt sich recht schnell daran", meint Linda schulterzuckend, den Griff bereits am Geländer, den Blick nach oben. „Die beiden schlafen im oberen Stock, während unsere drei restlichen Betten hier unten stehen."

„Drei?", vergewissere ich mich. Meinem Gehör traue ich überhaupt nichts mehr zu. Ich strecke meine steifen Glieder und sie danken mir mit einem ungesunden Knacksen.

Erst jetzt fallen mir die farbig angestrichenen Wände auf. Jedes zeigt ein anderes Bild: Ein Urwald mit einem Elefanten, eine enge Gasse einer südländischen Stadt, eine Oase in einer Wüste, ein tropischer Strand aus dunklen Felsen. Sie alle enden dem Himmel entgegen mit einer Kuppel aus Sternen, so detailliert wiedergegeben, dass man die Milchstraße erahnt.

„Ivana, du und ich."

Mir entweicht ein undefinierbares Geräusch. Mehr Reaktion auf eine Antwort meiner eigenen – zugegeben mehr als unnötigen - Frage schaffe ich nicht.

Linda stößt sich ab und setzt sich in einer fließenden Bewegung auf eines der Betten. „Das ist meins", erklärt sie, „und das ist deins."

Sie deutet auf die Matratze ihr gegenüber. „Da war vor ein paar Tagen noch 'ne begabte Kunstfälscherin, jedoch hat das Malprogramm bei ihr so gut geklappt, dass sie schuldenfrei nach Hause gehen konnte. Sie verdient es wirklich, auch wenn ich vor Neid beinahe platze."

Nachdenklich fährt Linda den Bezug ihrer Decke glatt. Bevor ich die Belastbarkeit meines neuen Schlafplatzes austeste, öffne ich die einzige, vorhandene Tür. Sie führt zu einem kleinen Badezimmer, in das ich mein Necessaire stelle. Kurzerhand schlüpfe ich in meinen Pyjama und breite die feuchte Kleidung auf der Heizung aus.

Wenig später liege ich in den Federn. Zugegeben mehr als traurig woher sie stammen, aber desto öfters ein vorhandenes Objekt genutzt wird, desto umweltfreundlicher verhält man sich. Immer und immer das aktuellste Modell kaufen – das bringt doch nichts, wenn sich der Haufen an Weggeworfenem stapelt.

Linda geht ins Bad, während mir die Augen zufallen. Endlich eine Pause, endlich Ruhe.

Zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich nicht, ob ich mir wie in meiner Kindheit Peter Pan, der mich von hier weg und in eine fremde Welt holt, oder eine ruhige Nacht wünsche. Denn diese vielen, neuen Gesichter von heute Abend erzählen Geschichten, von denen ich nur zu gerne mehr erfahren möchte.

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