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59. Erfolgloses Suchen

Jeden Schritt, den ich tue, jede minimale Bewegung erhöht das schlechte Gefühl in meinem Bauch. Immer wieder starre ich auf das regungslose Gerät. Vielleicht funktioniert die rote Glühbirne nicht mehr, wer weiß. Oder Linda hat eine Pinkelpause eingelegt und deshalb den losen Zeitplan durcheinandergebracht. Oder irgendetwas ist gewaltig schief gelaufen. Besonders letzteres bereitet mir Sorgen. Durch meine verschwitzten Handflächen rutscht mir das quaderförmige Ding fast aus der Hand.

Mitten auf den Treppen halte ich inne, stütze mich auf den Knien ab. Im Computerraum ist sie nicht mehr. Stattdessen werfen mir Ivana und die Kleine merkwürdige Blicke zu.

Ich eile wieder aus dem Ostflügel, suche nach einem anderen Weg in unseren Schlaftrakt. Trotz Erschöpfung sprinte ich bis zum Warteraum der Direktorin. Da kommt sie mir endlich entgegen.

Lindas Brauen rücken nahe aneinander, eine steile Falte legt sich auf ihre Stirn. Ich sehe von weitem ihre geweiteten Augen. Ihr Adamsapfel hüpft, als sie schluckt.

Sie schüttelt immer wieder den Kopf, betrachtet mich missmutig.

„Was ist los, Linda?", frage ich vorsichtig. Meine Stimme zittert, zu aufgewühlt bin ich noch von den letzten Ereignissen, zu verwirrt von Lindas momentaner Haltung mir gegenüber.

Ihre Lippen färben sich weiß, so sehr presst Linda sie zusammen. Sie geht an mir vorbei, würdigt mich keines Blickes.

„Linda?" Ihr Name hallt durch die Gänge. Niemand befindet sich in ihnen außer wir zwei. Alle anderen Anwesenden sitzen entweder gerade im Computerraum oder in einem der Zimmer. Es scheint mir unmöglich, dass sie mich nicht gehört hat.

Obwohl ihre Panik zu mir übergreift, drehe ich um und hole das wenige Stück Weg auf, das sie von mir trennt.

„Was ist los, Linda?" Mein dritter Versuch. Noch immer keine Reaktion. Die Angesprochene blinzelt wie in Zeitlupe, die Lider weiten sich.

Ein undefinierbares Geräusch entweicht ihr, eine Mischung zwischen einem Schluchzer und einem Seufzer.

„Ich hab's getan. Ich hab's veröffentlicht. So kann er dir nichts mehr anhaben. So gehört er mir allein", sagt sie leise, wobei jedes Wort gellend heiß durch die verheißungsvolle Stille schneidet. Ich verbrenne mich daran, bleibe kerzengerade stehen.

„Was?" Trotz der deutlichen Ausdrucksweise starre ich sie verblüfft an, verstehe überhaupt nichts mehr. Linda und ich sind doch Freunde, oder nicht? In diesem Moment weiß ich das nicht. Nein, falsch. Ich weiß es genau. Wir sind keineFreunde, denn niemals würde ich jemanden so betiteln, die oder der mir in dieser Art in den Rücken fällt.

„Ich habe die Fotos ins Netz gestellt", wiederholt meine Instruktorin tonlos. Sie fasst sich selbst an die Wangen, zieht die Haut schmerzlich hoch. Eine Träne läuft aus ihrem Augenwinkel.

Vergeblich suche ich in unserer bisherigen Geschichte nach einem Hinweis, der mir ihre Entscheidung erklärt. Die zwei Wochen tauchen sprunghaft vor mir auf, die ganzen Situationen, wie sie mir die Räumlichkeiten zeigt, den Ausblick auf dem Berggipfel, das Schwimmen mit der Kleinen, ihre Hilfe wegen Jace, die süß-saure Mandarine von gestern Nacht. Nichts davon entsendet eine unterschwellige Botschaft. Ziemlich spät im Kabinett meiner Erinnerungen erscheint mein erster Abend vor mir, als Linda auf die Jungs deutet und ihren Kommentar ablässt, von wegen: „Für ein Date mit einer dieser Typen würde sie so manches geben."

Die Bedeutung wird mir erst jetzt klar. Sie hat nie irgendeinen von ihnen gemeint, sondern einen ganz bestimmten. Ich spüre, wie sich meine Brust zusammenzieht.

Ist das der Preis, den sie zahlen will? Gnadenlos wird sie zur Mittäterin und das alles nur für ein Aus-dem-Weg-räumen der vermeintlichen Konkurrenz.

„Du stehst auf Jace?" Es entspricht mehr einer Erkenntnis als einer Frage. Ich wende mich von ihr ab. Eisige Kälte breitet sich von meinen Fingerspitzen immer mehr Richtung Herzen. Mein ganzer Körper zittert.

„Natürlich tue ich das. Jeder tut es", schreit Linda und da treten sie heraus, die Tränen, die sie mühevoll zurückhält.

Zum ersten Mal verspüre ich nicht das Bedürfnis, auf die weibliche Form zu beharren, denn in diesem Punkt besitze ich eine deutlich andere Meinung. Jace ist niemand, der von allen geliebt werden sollte. Weil er weder einen gesunden, moralen Kompass, noch sonst etwas aufweist, was in zu einem Vorbild oder einem Objekt der Begierde machen sollte.

„Ich nicht." Mit mahlenden Kiefern hebe ich das Kinn an, verstecke die Verachtung ihr gegenüber nicht im Geringsten. Mein Puls erhöht sich, die Verzweiflung bricht den Damm, den ich zuvor so sorgfältig für meine letzten Kraftreserven errichtet habe.

Mein Vater wird es erfahren.

Einer seiner Marketing-Minions betrachtet bestimmt rund um die Uhr die Neuigkeiten bezüglich unserer Familie. Schliesslich sind sie dafür zuständig, jegliche negativen, privaten Information vor der Presse zu finden. Vater wird herausfinden, was die Narbe an meinem Unterleib bedeutet, dass sie von einem Kaiserschnitt herstammt. Und dann wird er Lucinda verklagen, ihr die Schuld meiner Entscheidung zuschieben. Weil ich Matteo zur Adoption an sie weitergegeben habe, wo sie sich doch so lange ein eigenes Kind wünscht. Was hätte ich auch anderes tun können? Ich bin noch nicht erwachsen, nicht bereit, mein Leben einem kleinen Bündel zu widmen, das wachsen wird, ein sicheres Umfeld braucht, eine kompetente Mutter. Ich weiß selbst nicht, wo mein Platz in der Welt liegt. Da will ich diesen Umstand auf keinem Fall auf diesen süßen Sprössling übertragen.

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