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3. Immer dieser Badboi

Entnervt stapfe ich durch den hohen Pulverschnee, die dicksten Stiefel bereits bis zu den Knochen durchnässt. Klar, es hat geheißen, man würde den Weg von der Station zum Internat selbst gehen, aber bei diesen Wetterverhältnissen? Das ist einfach nur lächerlich.

Nur dank der guten Ausschilderung, die mich fast alle zwei Meter erneut darauf hinweist, in die richtige Richtung zu gehen, weiß ich den ungefähren Weg, der als Plateau an den Steilwänden hoher Felsen entlangführt.

Meine einzige Winterjacke passt sich perfekt an das Meer von glitzernden Eiskristallen an. Weiß in Weiß. Verliere ich das Bewusstsein, wird mich kaum jemand finden. Wobei ich diesen Fall für eher unwahrscheinlich halte. So wie die Kälte durch meine Venen fließt, entfacht sie eine glühende Hitze in mir, die mich wachrüttelt und daran erinnert, nicht stehenzubleiben. Denn bei dieser körperlichen Reaktion muss ich schon halb erfroren sein, was ich möglichst schnell zum Besseren ändern möchte.

Endlich sind die zweihundert Meter bis zum frei geschaufelten Parkplatz geschafft. Mir schlottern die Beine als hätten sie sich während einem imaginären Rockkonzert in Wackelpudding verwandelt und würden bei jedem Ton erzittern. Mit einem letzten Ruck ziehe ich meinen gefühlt tonnenschweren Koffer aus dem hellen Hügel, der bereits die Farben des Sonnenuntergangs in sich aufnimmt. Etwa zwanzig Minuten bleiben mir, bevor die Dunkelheit sich auf mich stürzt. Dunkelheit und noch tiefere Minusgrade, die mir die Luft zum Atmen rauben.

Eisern folge ich der letzten Biegung, die schon bald ein erleuchtetes Haus offenbart. Was für ein Glück. Erleichtert marschiere ich durch das hohe, metallene Tor, das weit offensteht. Ob das gewollt ist? Wofür einen Zaun, wenn dessen Tür Eindringliche kommentarlos die Möglichkeit bietet, reinzulatschen?

Plötzlich überkommt mich die Angst. Eine Handlung wie bei Frankenstein ist auf diesem Gelände nicht auszuschließen. Vielleicht besitzt die Direktorin oder der Direktor einen geheimen Bereich im Keller, in dem sie oder er die Anwesenden auseinandernimmt, um neues Leben zu schaffen...

Ich schlage mir heftig genug gegen die Stirn, dass das Klatschen an den Felswänden wiederhallt. Das Ganze quellt vor unnötig, mir zuzuschreibender Wahnvollstellung beinahe über. Näherte ich mich dem Gebäude nicht mit jedem Schritt, hätte ich gelacht. So jedoch schlucke ich die irrationalen Emotionen herunter und hebe das Kinn an. Unruhig folgt meinem Blick der Fassade, ohne bei einem bestimmten Detail zu verharren.

Der Grundriss ähnelt einer L-Form mit mehreren, kurzen Ausbuchtungen, wobei der kürzere Teil sich auf meiner rechten Seite befindet. Ihn erreiche ich als erstes.

Leicht gelbliches Licht strahlt aus den breiten Fenstern, von denen ich in einen weitläufigen Raum hineinsehe. In ihm stehen aneinandergeschobene Tische in fünf Reihen. Ab und an sitzen Jugendliche auf den langen Holzbänken. Kein Anfang eines Horrorstreifen. Im Gegenteil. Alles ziemlich schlicht und ordentlich.

Ein raues Lachen lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich zucke zusammen. Erst jetzt bemerke ich den Typen, der von der spärlichen Abenddämmerung in die erhellte Stelle des nächsten, hochgelegenen Scheinwerfers tritt. Er lehnt sich an die Außenwand, genüsslich eine stickende Zigarre rauchend.

„Wie lange stehst du schon da?", fahre ich ihn wütend flüsternd an, den Zeigefinger drohend auf ihn gerichtet. Tiefblaue Augen folgen jeder meiner Bewegungen. Sie gehören zu einem Gesicht, das so ebenmäßig und symmetrisch ist, dass ein junger Benedict Cumberbatch vor Eifersucht im Boden versinken würde.

„Lange genug, um dir zuzusehen, wie du dir selbst ins Gesicht schlägst."

Auf seinen Lippen breitet sich ein Grinsen aus, das dieser Berglandschaft sofortigen Frühling bringt. Schnell wende ich mich vom schönen Anblick in der Nische ab, was weder die glühende Hitze davon abhält, mir in die Wangen zu steigen, noch diesen intensiven Blauton loslässt, der sich rotzfrech in meinem Gedächtnis verinnerlicht. Als hätte ich lange in die Sonne gestarrt, spüre ich ein leichtes Brennen an meinen Wimpern.

„Dein Anblick sorgt für körperliche Schmerzen", meine ich bissig. Ich blinzle, doch die Gegenfarbe seiner Irden spuken mir weiterhin durch den Geist. Seine Hand fährt durch die welligen, braunen Haare, ehe er mir zuzwinkert.

„Dieses einzigartige und zugegeben ziemlich schräge Kompliment nehme ich gerne an."

Ich lache auf und mein Rachen rächt sich an mir mit einem Husten. Unauffällig suche ich nach einem Weg ins warme Innere.

„Das war kein Kompliment", gebe ich zuckersüß von mir. „Du bist der Grund, warum unsere Welt stirbt."

Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, greife ich nach seiner aufglühenden Zigarette und werfe sie in den nächstbesten Schneehaufen.

„Geht's noch?", zischt er, aber da habe ich mich bereits von ihm weggedreht.

„Gern geschehen." Er verpestet meine Luft, also habe ich jedes Recht, ihn davon abzuhalten. Außerdem schaute er nur zu, während ich am Ende meiner Kräfte hilflos durch die Gegend torkle. Ein Bystander wie er im Buche steht.

Ich hebe zum Abschied die Hand, was man in den schlechten Lichtverhältnissen möglicherweise nicht mehr erkennt. Egal. Der Gedanke zählt. „Übrigens finde ich den Eingang ohne dich, sowie ich auch die Schlacht durch die Eiseskälte alleine schaffe!"

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