Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

19. Versöhnung trotz unwissentlicher Probleme

Habe ich die Schicht in der Waschküche für mühsam gehalten, stellt sie sich im Vergleich zur Arbeit im Laden als ein Zuckerschlecken heraus. Gut, das stimmt so nicht vollständig. Meine Wortwahl schließt mal wieder übers Ziel hinaus.

Nichtsdestotrotz treiben mich die unterschiedlichen, nicht angeschriebenen Preise in den Wahnsinn, das lange Stehen nach dem gestrigen passt meinen schmerzenden Muskeln überhaupt nicht und die permanenten Wartezeiten bis vielleicht mal eine Kundin oder Kunde kurz „vorbeischnuppert" – mehr ist es nie – langweilen mich zu Tode.

Sollte sich eine Gruppe zu uns verirren, begrüße ich sie freundlich, wobei mein neuer Boss weiterhin stumm auf seinem Hocker sitzt. Ein Hocker, von dem es nur genau einen gibt. Echt unfair.

Positiv dagegen empfinde ich die Stille zwischen uns. Ich möchte seine Meinung zur Welt nicht hören und er meine ebenso wenig. Nicht, dass ich sie ungern teilen würde, sondern vielmehr, weil ich ein mögliches Konfliktpotenzial kaum ausschließen kann.

Nach einem zähen Tag des Nichtstuns verabschiede ich mich. Es entspricht einem vollen Erfolg. Jedenfalls auf das Ergattern eines ungewünschten Jobangebotes bezogen. Als einzige Bewerberin. Na ja. Besser so als gar nicht.

Müde mache ich mich auf den Weg zurück ins Institut. Die Busfahrt geht schnell vorbei, weswegen ich überraschend früh beim Bahnhof oder der Station oder, wie auch immer man den Beginn einer Zahnradbahn nennt, ankomme.

Von einer anderen Frau abgesehen, befinde ich mich ganz alleine in einem Warteraum mit verrosteten Bänken. Das ändert sich in der folgenden halben Stunde. Schon bald tummeln sich etliche Jugendliche auf den Plätzen und im Eingang.

Das zu erwartende Gefährt trifft ein, wir gesellen uns in die Abteile. Während der ganzen Fahrt spricht mich keiner an.

Ich beobachte die Tunnelwände aus Beton mit ihren vom Wasser verdreckten Schlieren, schaue zur Decke, die ein Glasdach darstellt, vergraben unter jeder Menge Eis. Zuletzt nehme ich die grob geschnittenen Löcher auf der Seite in Augenschein. Sie fungieren als eine Art Fenster und bringen gleichwohl kalte, frische Luft ins Innere.

Beim Speisesaal angekommen, mache ich mir nicht die Mühe, auf weiteres Alleinsein zu pochen, denn kaum laufe ich durch den Torbogen, ruft mich Linda zu sich.

„Endlich. Da bist du ja!", entweicht es ihr erleichtert, als ich mich ihrem Tisch nähere. „Wir dachten schon, du kommst nicht mehr. Bestimmt hat dich der Förster eingestellt, oder? Ich freue mich so für dich!"

Sie strahlt über das ganze Gesicht, steht auf und umarmt mich. Aisha, die neben Ivana und dem kleinen Mädchen sitzt, schmunzelt bei unserem Anblick.

Ich fühle die Abneigung nicht mehr, die ich am Morgen verspürt habe, stattdessen genieße ich Lindas Fürsorge und ihr Wohlwollen. Der gedehnten Ewigkeit im Laden verdanke ich ein Umdenken meinerseits.

Wenn „wir Kleinkriminellen keinen Deut besser sind", so sind wir auch nicht in jedem einzelnen Charakterzug schlechter als der Rest. Und obwohl ich mich nicht mit den Straftäterinnen und Straftäter identifiziere, sehe ich die Menschen hinter ihrem Versagen. Was ich bisher mit ihnen erlebt habe, entspricht in keinem Moment einem Risiko. Ivanas gestrigen Wutaufbruch schiebe ich auf den Eifer des Gefechts zurück, denn auf einen Reiz – zum Beispiel mich – folgt immer eine Reaktion – zum Beispiel Empörung. Ansonsten verhalten sich alle hervorragend. Und mal ganz zwischen uns: Ein Internat für verwöhnte Gören und Lausbuben wäre sowieso nichts für mich. Warum also nicht die Gelegenheit am Schopfe packen und sich unter das gewöhnliche Volk mischen?

In diesem Fall spreche ich selbstverständlich von Nicht-Reichen. Mir ist durchaus bewusst, dass Kriminelle nicht zum Durchschnitt der Masse gehören.

Linda lässt mich los und gibt mir damit die Möglichkeit, beim Buffet nach etwas Essbarem zu suchen. Ganz wie Aisha gesagt hat, finde ich ein veganes Menu. Es besteht aus Kichererbsen, Brokkoli, Karotten und Polenta. Eine ziemlich gewagte Mischung, in der ich hoffentlich genug Nährstoffe finde, um bis zum Frühstück durchzuhalten.

Kaum bin ich zurück, rutscht Linda ein Stück nach links. Ich setze mich auf die nun freie Stelle. Die Gabel mit Gemüse vollgepackt, linse ich auf die leeren Teller meiner Sitznachbarinnen.

„Seid ihr alle schon fertig?", frage ich zwischen zwei Bissen.

„Jap", bestätigt mir Linda und deutet auf eine Uhr neben der Tür zur Küche. „Unsere Schicht endet immer um vier. Wir helfen dienstags der Fischerin."

Sie rümpft die Nase, als würde sie sich an einen unangenehmen Geruch zurückerinnern. Dann fährt Linda mit den Zeigefingern von der Nasenwurzel, den Brauen entlang bis zu den Schläfen. Sie seufzt tief.

„Wenn sie mehr Unterstützung braucht, werde ich es dir als erstes erzählen, damit wir da gemeinsam hingehen können", bietet sie an und lächelt mir zu.

Dankend winke ich ab. „Tote Meerestiere sind nicht ganz meines." Schon nur bei dem Gedanken an diese leeren, ausdruckslosen Augen wird mir schlecht. Ich schlucke den momentanen Inhalt meines Mundes mühsam herunter, warte einige Sekunden, bis sich die Übelkeit normalisiert.

„Stimmt ja, du isst nur veganes Zeug. Wird dir das mit der Zeit nicht irgendwann zu eintönig?"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro