Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

13. Gutmenschen, ahoi!

Aisha faltet die Tüten und bringt das Gefährt in einen kleinen Abstellraum. Dann reibt sie sich die Hände an einem gestreiften Küchentuch ab. „Kann ich dir einen Vorschlag machen?", bietet sie an, während sie mit der Mise on Place anfängt.

Geschickt zieht sie sich eine Schürze über, holt Haar und Kette aus der Schlaufe. Der grüne Stein an ihrem Hals glänzt leicht vom Licht, das aus dem hinteren Fenster zu uns hineinscheint.

„Klar", antworte ich und denke mir nicht viel dabei. Diese Jugendliche entwickelt sich in den nächsten Sekunden bestimmt nicht zu einer toxischen Kumpanin, wo sie sich bisher so vorbildhaft freundlich verhalten hat.

„Lerne deine Mitmenschen erst kennen, sei nett und hilfsbereit zu ihnen, bevor du ihnen in ihre Gewohnheiten reinredest."

Ich lache auf. Nicht, weil ich dieses Statement für grundsätzlich witzig erachte, sondern weil in dieser Wahrheit ein Stückchen Ironie schlummert.

„So wie du, meinst du wohl?" Grinsend stupse ich Aisha an. Dabei kann es in einer Gruppe nur immer eine Master-Manipulierin geben. Sonst muss man sich noch um so etwas Lästiges wie eine Führungsposition streiten. „Was hast du mit all den Neulingen vor, die nach deiner Nase tanzen? Willst du durch sie die Weltherrschaft an dich reißen?"

Mein Gegenüber steigt glucksend in meine Begeisterung mit ein. Übertrieben ernst hebt sie die Braue an und vergewissert sich: „Bringt meine Weltherrschaft denn nur Gutes?"

Ich zucke wegwerfend mit den Schultern. In dieser Hinsicht mache ich mir überhaupt keine Sorgen. „Solange du sie befehligst ganz bestimmt."

Aisha schmunzelt. Es gleicht keinem dieser unterdrückten Freuden. Vielmehr entdecke ich eine Anerkennung, die bis zu ihren bunten Augen reicht. Die Blau- und Grüntöne leuchten bei Tag um einiges intensiver als in nächtlicher Dunkelheit.

„Du lernst wirklich schnell", gibt sie zu und holt ein Band hervor, um die vorderen, dunklen Strähnen in einem Knoten zusammenzubinden. „Jetzt fehlt nur noch ein lebensnotwendiges Talent. Zum Beispiel punkto Kochkunst. Dann sehe ich in dir eine ebenbürtige Konkurrentin."

Wieder entweicht mir ein Lachen. Aisha öffnet die Schublade neben mir, nimmt einen Pfannenwender heraus und lehnt sich gegen den Tresen. Bevor sie sich zum Herd dreht, spüre ich ihren Oberschenkel den meinen streifen.

Für einige Minuten hört man nur das Brutzeln von Öl. Ganz in ihrem Element brät Aisha ein paar Croutons an, ehe sie zu den Spiegeleiern übergeht.

„Also gut. Ich werde mich genauso vorbildlich verhalten wie du", kündige ich an und lehne mich ein wenig vor. „Aber kriege ich auch etwas dafür?"

Nachdenklich beißt sich Aisha auf die Unterlippe. Ihre Irden springen aufgeweckt von einem Gegenstand im Raum zum nächsten. Beim frisch aufgefüllten Obst bleiben sie stehen. Aishas Mundwinkel heben sich.

„Schaffst du es, niemanden gegen dich aufzubringen, sorge ich persönlich für veganes Essen. Und das jeden Tag, zu jeder Mahlzeit."

Abwägend hebe ich die Hände. „Das kann mal ja wohl kaum als fair bezeichnen. Immerhin musst du so oder so einkaufen gehen."

Mein Gegenüber gähnt ausgelassen. „Neben meiner Belohnung werden es dir deine Mitmenschen bestimmt direkt oder indirekt danken."

Als sie das Fleisch auspackt, fügt sie hinzu: „Und jetzt geh zum Buffet und iss 'was Richtiges, ja?"

Dem Militärgruß ähnlich hebe ich die Hand an. „Sehr wohl, Frau Psychologie-Expertin." Dieses Mal prallt mein Sarkasmus effektlos an ihr ab. Vermutlich steckt sie bereits zu tief in der Konzentration für ein leckeres Abendbrot.

Im Speisesaal angekommen treffe ich auf Linda, die mir ausgiebig von ihren Erfahrungen im Dorf berichtet. Bis auf die Informationen zur Bäckerei – dort werden Aisha, Ivana, Linda und ich jeden Donnerstag arbeiten – bringt mich ihren ausgestoßenen Wortschwall nicht sonderlich weiter. Wenigstens schaufelt sie die exakt selben Dinge wie ich auf ihren Teller. So brauche ich ihr nicht beim Schnitzel zerstückeln zuzusehen.

Der Uhr nach handelt es sich bei unserer Verpflegung um ein Ereignis zwischen zwei eigentlichen Mahlzeiten. In unserem Fall entpuppt es sich wohl eher zu einer Gelegenheit, die gleich beide miteinander zu vereinen, denn nach unserer Zusammenkunft gehe ich meinen Pflichten in der Wäscherei weiter nach.

Kaum zu glauben, wie schnell sich meine Muskeln für die Arbeit rächen. Alles fühlt sich schwach, schwer und schmerzend an. Über die letzte halbe Stunde hinweg tauchen immer mehr Jugendliche aus der Tür, aus der auch Aisha mit ihrem Wagen gefahren ist. Ihr verursachter Lärm würde mich nicht weiter stören, könnte ich nicht jedes Wort verstehen.

Bei einer Gruppe von Pinguinen platzt mir endgültig der Kragen. Nicht wegen ihrer übertriebenen Lacher und dem ständigen „Bro", sondern weil mich der eine nach einer kurzen Begrüßung zu Jace doch tatsächlich mit den folgenden Worten anspricht: „Hey, Neue, wo hast du dein Kopftuch gelassen?"

Wegen Aisha halte ich den Mund, obgleich ich ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Oder ihn schubsen, beleidigen oder einfach nur zur Rede stellen möchte. In jedem Szenario sollte ein solcher Kommentar Konsequenzen mit sich bringen.

„Nimm es ihm nicht persönlich", sagt ein Zweiter, der meinen Gesichtsausdruck offenbar richtig interpretiert, von sich. „Er hat keine Ahnung von der Welt. Und im Umgang mit Menschen erst recht nicht."

„Hey!", beschwert sich der Erste empört. Dass er keinen Spruch der Verteidigung parat hält, löst in mir Genugtuung aus. Dennoch ist die Schicht hiermit für mich gelaufen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro