57| Wie Folter
Vom Augenwinkel aus her sah ich wie seine Miene Eiskalt wurde. Gänsehaut bildete sich auf meinen gesamten Körper. Wieso musste ich es auch sagen?! Immer musste ich alles kaputt machen.
Schnell wand ich meinen Blick von ihm ab und schaute aus dem Fenster. Tränen rollten wieder über meine Wangen. Und ich dachte ich hätte schon alle Tränen verbraucht. Ein Schluchzer entfloh wieder meiner kehle. Trauer, Wut, Angst und Verzweiflung war das was ich in dem Moment fühlte.
An meinen Wangen spürte ich plötzlich zwei warme Hände. Diese drehten mein Kopf wieder zu Diego hin und bevor ich reagieren konnte, spürte ich weiche Lippen an meinen. ich rührte mich nicht. Es war einfach so geschehen. Meine Muskeln wollten mir nicht gehorchen. ich konnte einfach nur erschrocken zusehen.
Seine Lippen lagen federleicht auf meine und es fühlte sich an, als wären seine Lippen nur eine halbe Sekunde auf meinen. Trotzdem strömte so viel Wärme von ihm in mich. Als Diego seine Lippen von meinen entfernte war es als schlug mich die Kälte.
"Wa..." ich war einfach sprachlos. "ich dachte d-", "Du dachtest ich würde dir eiskalt einen Korb geben und dich dann auslachen. Da hast du dich aber getäuscht." unterbrach er mich lachend. Sprachlos und ungläubig sah ich ihn an.
"Darf ich jetzt was zu allem hier was sagen?" fragte er. Doch er würde auch ohne meine Antwort Anfangen zu reden. Deswegen blieb ich einfach stumm und hörte ihn zu.
"So also. Du bist gar nicht schwach. Wie oft hatte ich dich beneidet, weil du so Stark und selbstsicher bist. Ja, du hattest deine Freunde fast in Gefahr gebracht und ja es kann sein das sie dich jetzt hassen. Aber das wird nicht für immer so sein. Wenn die wirklich deine Freunde waren, dann werden die es immer noch tuen. Gib ihnen Zeit. Und das mit deinen Eltern, ja das alles ist scheiße. Leider kann man nichts machen. Man kann es aber selber besser machen.
Und ehrlich gesagt. Ich hatte dich am Anfang auch gehasst. Du warst in der Disco. Jedes mal hatte ich dich gesehen. Ich fand dich interessant und bewunderte deine Art. ich war einfach nur irgendwo in einer Ecke und beobachtete. Vielleicht sogar hatte ich mich in der Disco in doch verguckt. Sogar vielleicht auch schon verliebt. Als wir uns dann im Schloss begegnet waren, wegen dem Heiraten, hatte ich mich erst gefreut. Doch als ich dich wütenbrand gesehen hatte und dann dir zugehört hatte, wie du das alles empfindest, war ich schockiert. Ab da hatte ich mir gesagt, dass ich dich nerven werde." erzählte er. beim Ansprechen von der Begegnung in der Disco flammerten Bilder vor meinen inneren Augen. Es war eine schöne Zeit gewesen. Darum schmunzelte ich leicht. An dem teil als er die Begegnung im Schloss aussprach war auch mein kleines Lächeln verschwunden.
Ich hatte ihn unbewusst verletzt.
"Und nur um klar zu stellen. Ich hatte dich trotz allem nicht vergessen können, denn ich habe mich in dich verliebt. Du weißt gar nicht wie mir ein Stein vom Herzen gefallen ist, als du mir deine Liebe unbewusst gestanden hast." meinte er.
Seine Worte waren so voller Liebe und aber auch Schmerz. Unwillkürlich rollten mir weitere Tränen über die Wangen. Langsam hatte ich es satt zu weinen. Mega gerne würde ich etwas sagen, doch nichts kam über meine Lippen.
Deswegen warf ich mich in seine Arme. Da er es nicht vorhersehen konnte verlor er sein Gleichgewicht und fiel nach hinten. So kam es dazu das ich auf ihn lag. Bevor er noch was bereuen oder zurück nehmen konnte, legte ich fördernd meine Lippen auf meine.
Sofort erwiderte Diego den Kuss und er umschlang seine Arme um mich. Mit einem Ruck lag ich auch schon unter ihm. Unsere Lippen hatten sich in der Zeit nicht getrennt. Irgendwann fehlte uns die Luft und wir mussten uns von einander lösen. Nach Luft schnappend sahen wir uns tief in die Augen.
"ich bin so froh, dass endlich alles geklärt ist. Jede Nacht die ich neben dir lag war wie Folter für mich, weil ich dich nicht küssen konnte. Ich liebe dich." gab er ehrlich zu und die letzten drei Wörter hatte er mich ans Ohr gehaucht.
"Ich liebe dich auch." gab ich ebenfalls zu und hauchte diese Worte wie er ans Ohr.
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