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12 | Creepy Confession.

Es waren mittlerweile drei Tage vergangen, seitdem ich Jackson das letzte Mal gesehen hatte. Wir schrieben hin und wieder, schickten einander GIFs und hatten gestern Abend auch sogar telefoniert. Ebenso hatte ich ihn nach einem andauernden Hin und Her in meinen Gedanken gegoogelt, wobei ich einen endlos langen Steckbrief über ihn gefunden hatte.
Er war 26 Jahre alt. Dass ich endlich sein Alter wusste, wäre sogar eine Hausparty wert. Ebenso war er Einzelkind, hatte Geschäftsleute als Eltern und hatte im Cruisergewicht in der WBA gekämpft, das bis 90,71kg ging.
Ja, das hatte ich mir tatsächlich gemerkt.
Ja, ich war eventuell ein richtiges Fangirl.
Ja, die Daten konnte ich mir besser merken als so manche Daten und Fakten in meinem Studium. 
Das waren aber nicht die einzigen Daten, die nun zeitlos durch meinen Kopf flogen, da der Kuss auch noch sehr präsent war.
Der Kuss von Mittwoch saß mir noch immer in jeglichem Nerv meines Körpers. Seine zarten Lippen, die meine auf eine so vorsichtige, dennoch intensive Art berührt hatten, stellte ich mir immer und immer wieder in Gedanken vor. Wenn ich an den Moment zurückdachte, wie ich meine Arme um ihn und er seine Hände auf meine Wangen gelegt hatte, hatte ich kurz das Gefühl, es erneut zu spüren auf meiner blanken Haut.
Die Berührung. Sein Atem auf meiner Haut. Seine Haarspitzen, die mich im Gesicht gekitzelt hatten. Die Sonnenstrahlen über uns, die inmitten der Menschenmasse auf uns gestrahlt hatten, als wären wir der einzige Mittelpunkt Chicagos gewesen.
Ob Jenna davon wusste? Ob er es ihr erzählt hatte? Immerhin waren sie nach wie vor die dicksten, unzertrennlichsten Sandkastenfreunde, die ich kannte. Wobei das zwischen Quinn und mir nicht anders war - nur kannten wir uns nicht seit der Sandkastenzeit. 
Ginge es um Sandkastenzeiten, dann wäre meine Freundin Kaede in Japan eher die Ansprechpartnerin, mit der ich seit elf Jahren fast nur noch über das Internet Kontakt hielt. Ich sah sie wennschon, wenn wir mit der Familie einen Kurzurlaub in Japan machten, um Verwandte und Freunde zu besuchen, die wir zurücklassen mussten, um in die USA auszuwandern. Aber ansonsten waren unsere Zeiten face-to-face voreinander sehr stark begrenzt worden.

Quinn: Wenn ich das gerade richtig gesehen habe, dann bist du bald berühmt.

Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, was genau sie meinte.
Auch wenn Jenna eventuell nichts über unseren Kuss wusste, so hatte sie dennoch Maßnahmen ergriffen, um mich loszuwerden.
Und die beste Möglichkeit, ein Fandom gegen mich aufzuhetzen, war ein Bild zu posten, worauf wir drei im Café zu sehen waren. Ich hatte das Bild am Donnerstag, einen Tag nach unserem Treffen, bereits gesehen, da ein Fan es scheinbar von seinem Sitzplatz schräg hinter uns aus geschossen und gepostet haben musste. Und Jenna hatte dies scheinbar gemerkt und dachte sich, es wäre eine wunderbare Idee, mein unbekanntes Gesicht - es war nur im Halbprofil zu sehen, allerdings reichte mir dies schon - auf ihrem Account zu veröffentlichen.
Sie hatte es mit #FanPost beschrieben, was sie scheinbar öfters unter Bildern schrieb, die sie von Fanseiten nahm. Also war dies hier zwar nicht das erste Mal, allerdings das erste Mal mit einer nicht berühmten Person auf dem Bild, die ausnahmsweise keine Millionen Follower besaß, ihren Namen nicht auf Abspannen von Filmen stehen hatte und nicht mit ihrem Gesicht ein Modemagazin nach dem anderen füllte. 
Das war ihre Methode mich zu enthüllen. 
Und den Kommentaren nach zu urteilen gelang es ihr auch zum Teil.
Jackson hatte sich dafür lediglich entschuldigt und Jenna scheinbar gesagt, dass das ohne meine Zustimmung nicht richtig gewesen wäre, allerdings hatte sie das Bild natürlich nicht gelöscht - geschweige denn sich dafür bei mir entschuldigt.
Ich hatte Quinn das Bild gezeigt, als ich es selber auf Instagram gesehen hatte auf einer Fanseite, allerdings war es zu dem Zeitpunkt noch relativ unbekannt gewesen. Aber nun nicht mehr. 

Ich: Ich habe mir die Kommentare auch gerade durchgelesen. Einige drehen völlig am Rad, nur wegen meines Halbprofils.
Quinn: Bist du damit denn überhaupt einverstanden?
Ich: Ein Fan hatte es ursprünglich gepostet, also wäre es ohnehin irgendwo auf Fanseiten aufgetaucht. Aber das Jenna es so in die Öffentlichkeit ziehen musste, war schon überflüssig.
Quinn: Du könntest es melden, da es ohne dein Einverständnis gepostet wurde :D

Daran hatte ich auch schon gedacht. Die Möglichkeit stand mir bei Instagram immerhin zu Verfügung. Allerdings konnte ich diesen Weg nicht gehen, da das wahrscheinlich genau das ist, worauf Jenna abzielte. Wenn ich sie deshalb melden sollte, würde sie eine Verwarnung erhalten und da dies das aktuellste Bild von ihr war und das einzige ohne berühmte Person mit drauf, wüsste sie auch sofort, wer sie gemeldet hätte. Und dies würde sie als Chance sehen, mich öffentlich zu blamieren und als egoistische, gehässige Person zu demütigen.

Ich: Das würde sie nutzen, um mich fertigzumachen. Auch wenn sie nur sehen würde, dass sie anonym gemeldet worden ist. Sie wüsste sofort, dass ich es gewesen wäre.
Quinn: Glaubst du wirklich, dass sie so weit gehen würde?
Ich: Beim Treffen hat sie sich aufgeführt, als könnte sie nicht bis Drei zählen und am Ende kannte sie plötzlich meinen Nachnamen und bedrohte mir, dass Jackson ihr gehöre. Also... ja. -.-
Quinn: Uff. Hina, such dir lieber einen unbekannten Schlucker. Eric ist noch zu haben :D
Ich: Danke :D Behalte ich mir im Hinterkopf, falls das mit Jackson nichts wird.

Danach endete unser Gespräch kurzzeitig und ehe ich mich versah, war ich wieder in dem Buch vertieft, welches ich aufgeschlagen auf meinem Schoß liegen hatte. Mein Früchtetee dampfte neben mir auf meinem Nachttisch, während meine Nachttischlampe mir die nötige Beleuchtung gab, um die einzelnen Buchstaben im Buch überhaupt zu erkennen.
Falls man sich durch Lesen bei zu wenig Licht wirklich die Augen verderben sollte, dann war ich gerade auf dem besten Weg dahin.
Shadow Falls Camp - Band 1
Was sollte ich sagen... ich hatte immer noch einen Faible für das Übernatürliche und Werwölfe. Auch wenn in dieser Geschichte nur ein einziger Werwolf mitspielte, der nicht einmal der Protagonist war. 
Ich las drei Kapitel weiter, trank währenddessen meinen Blaubeerentee und legte am Ende schließlich mein Lesezeichen zwischen die Seiten, als ich zu müde wurde und die Wörter nicht mehr richtig lesen konnte. Ich legte es auf meinen kleinen Bücherstapel neben meine Nachttischlampe und nahm mir stattdessen mein Handy. Neue Nachrichten hatte ich keine, sodass ich stattdessen die Sozialen Medien ein wenig nach Neuigkeiten bei meinen Freunden, Memes, Neues von meinen Lieblingsbands und ein paar Life Hacks durchforstete. 
Etwas Interessantes hatte ich allerdings nicht entdeckt.
Es war noch relativ früh am Abend - acht Uhr abends, um genau zu sein. Und da heute ein Samstag war, wollte ich nicht jetzt schon im Bett liegen und ins Land der Träume wandern. Allerdings war ich gestern Abend bereits mit Quinn und zwei ihrer Freundinnen in der Stadt unterwegs gewesen, sodass ich heute auch irgendwie einen Abend zum Entspannen und Nichtstun haben wollte.
Nur war Nichtstun anstrengender als erwartet.
Hätte ich eine Badewanne und wäre es der tiefste Winter wie in Sibirien, dann hätte ich es mir darin mit heißem Wasser, meterhohem Schaum und Blubberblasen gemütlich gemacht, allerdings traf dies nicht zu - die Hitze in meiner Wohnung allein verneinte diese Idee mit ihrer puren Anwesenheit.
Hätte ich einen Hund, dann wäre ich mit dem um die Blocks spazieren gegangen oder zu einem nahelegendem Park, in dem Hunde erlaubt waren.
Hätte ich eine Katze, hätte ich mich mit der beschäftigt und hätte ich einen Hamster, dann würde ich selbst den nerven.
Aber ohne Haustiere - hier waren ohnehin Haustiere verboten - und ohne sibirischem Winter gingen meine Ideen leider nicht auf. Natürlich könnte ich ohne Hund spazieren gehen, allerdings wollte ich abends ungern alleine die Blocks umrunden. Große Angst besaß ich zwar nicht, allerdings galt Chicago als eine der kriminellsten Städte der USA... und ich wollte kein Opfer werden, das dieser Statistik recht gab.
Aber vielleicht würden mich Aliens dann töten wollen und ein Lycantant würde mit seinen schwebenden Boots kommen, um mich zu retten, so wie in Jupiter Ascending, der immerhin auch in Chicago gespielt hatte. Er war einer meiner Lieblingsfilme und dass dieser so viel Kritik von der Öffentlichkeit abbekommen hatte, konnte ich ehrlich nicht nachvollziehen. Meinetwegen hätten die davon eine ganze Staffel drehen können.
Kritiker versauten echt alles.
Gerade, als ich meine Gedanken wieder dem Produktivem zuwenden wollte, hörte ich mein Handy auf meiner Bettdecke vibrieren, welches ich dort vor wenigen Minuten abgelegt hatte, um starr durch mein Zimmer zu schauen.
Ich nahm es auf und den Anruf von Quinn entgegen, der mich einerseits verwunderte und andererseits entgegen meiner Langeweile freute.
Ich wollte mit der Begrüßung loslegen, allerdings kam mir Quinn zuvor. Ihre ernste, aufgebrachte Stimme zerriss meine Gedanken, die ich mir in Bezug auf die Begründung dieses Anrufes gemacht hatte.
»Hina, ich glaube Henry hat meine Adresse herausgefunden.«, war das erste, was sie mir entgegenbrachte. Sie klang aufgewühlt und nervös, gleichzeitig auch so, als müsste sie ihre aufkommende Panik mit Zwang und Konzentration zurückhalten. Ich wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte, sodass es zwischen uns für ein paar Sekunden totenstill war. Die Leitung knackte einmal, bevor ich endlich meinen Mund öffnete.
»Bist du dir sicher?«, war das einzige, was ich herausbringen konnte. Und die Frage war auf alle Fälle dämlich genug, sodass ich mich selbst dafür schlagen könnte. Quinn würde solch einen Scherz nicht an einem Samstagabend machen. Vor allem nicht, wenn es um Henry ging, der ihr bereits genug Probleme bereitete. Diese konnte man ihr nämlich immer wortlos aus dem Gesicht ablesen, sobald er Thema des Gesprächs wurde.
»Ja. Ich habe gerade jemanden an meiner Tür gehört und einige Minuten später nachgeschaut, was los ist. Ich habe einen unfrankierten Brief in meinem Postkasten gefunden mit dem Absender E.H. Er war hier!«, erklärte sie aufgebrachter denn je. Ich schluckte bei ihrer Aussage und merkte, wie mein Puls und mein Adrenalin selber anstiegen. Zu hören, wie sehr dies sie belastete und was genau vorgefallen war, brachte mich selbst in Unruhe.
»Ein Brief? So wie der Liebesbrief?«, hinterfragte ich.
»Ja, richtig. Genau die gleiche Handschrift, gleichen Initialen und gleiche Schreibweise. Ich drehe durch...!«, erwiderte sie mit Geräuschen im Hintergrund. Wahrscheinlich hatte sie ihr Handy irgendwo abgelegt und den Brief in ihrer Hand, der diese Geräusche verursachte.
»Soll ich vorbeikommen? Auf dem Weg zu dir kann ich Ausschau halten nach ihm.«, schlug ich vor und war bereits vom Bett aufgesprungen, während mein Blick zu meinem Kleiderschrank schweifte. Da ich bereits meine Schlafklamotten angezogen hatte, um es gemütlicher zu haben, müsste ich mich nochmals umziehen. Quinns Antwort ließ ein wenig auf sich warten, allerdings willigte sie wenige Sekunden später ein.
»Du weißt wie er aussieht, richtig?«, vergewisserte sie sich. Ich erinnerte mich an den Instagram-Account, den sie mir von ihm gezeigt hatte. Er hatte ein paar Selfies gepostet und das ♥T in seiner Biografie stehen gehabt. Seinen Namen und sein Gesicht hatte ich mir gemerkt für den Fall, dass dies wirklich etwas Ernstes werden sollte zwischen den beiden - ernst im negativen Sinne wohlgemerkt.
»Ja. Ich bin auf dem Weg und in zwanzig Minuten bei dir.«. Mit diesen Worten legte ich auf, zog mich schneller um als jemals innerhalb der Woche, wenn ich zur Uni musste, und saß dann schneller auf meinem Fahrrad als erwartet. Meine Haare wehten mir um die Ohren und der Wind hatte ein wenig zugenommen, sodass ich kräftig strampeln musste, allerdings blendete ich dies einfach aus.
Henry Edwards. 
Quinn und ich hatten also beide Probleme, was die Thematik Liebe anging, auch wenn unsere Probleme meilenweit auseinander lagen. Mein Problem hatte ich mir selbst eingebrockt, währenddessen Quinn von ihrem Problem widerwillig geplagt wurde. Von ihrem Problem mit den Initialen E.H.!

Nach etwa zwanzig Minuten war ich bei ihr angekommen. Mein Fahrrad hatte ich vor der Eingangstür der Doppelhaushälfte am Fahrradständer angeschlossen, bevor ich die Stufen zur linken Haustür hochlief. Ich drückte auf die Klingel mit der Aufschrift Q. Williams, wobei mir Quinn schneller als erwartet die Tür geöffnet und mich in ihre Wohnung hineingezerrt hatte. Hinter mir schloss sie ihre Tür, schaute ein letztes Mal mit prüfendem Blick durch die Gardinen ihrer Fensterscheibe ihrer Haustür durch und widmete sich dann mir.
»Hast du ihn gesehen?!«. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem chaotischen Dutt geknotet, woraus bereits die ersten Strähnen gefallen waren. Ihre grauen Augen sahen mich mit ihrer normalen Intensität an, auch wenn sie nun innere Panik und Ungewissheit ausstrahlten. Ich konnte nun in ihrem Gesicht eindeutig ablesen, wie groß der Schock in ihr wirklich war.
Ich schüttelte meinen Kopf und zog meine Übergangsjacke aus, die ich mir angezogen hatte, ehe ich ihr in ihre offene Küche folgte.
Ihre Wohnung war zwar keine Ein-Zimmer-Wohnung, allerdings war sie ähnlich aufgebaut, da Küche und Schlafzimmer nur mit einer halben Wand abgetrennt waren, so wie bei mir. Ihr Badezimmer, sowie ihr zusätzliches Zimmer für Büro und Sport waren getrennt. Auch ihr Eingang war mit einer gläsernen Tür von dem Aufenthaltsbereich Küche + Schlafzimmer abgetrennt, allerdings stand diese meinen Erinnerungen zufolge meistens immer offen.
»Hier ist der Brief.«. Sie deutete auf den weißen Umschlag auf ihrem Küchentisch, der herzlos geöffnet wurde - das verrieten mir die Schnipsel, die vom Umschlag des Briefes an der oberen Seite abgerissen worden waren.
Ich nahm ihn entgegen, als sie ihn mir entgegenstreckte und nahm den Inhalt heraus, während ich den Umschlag in meiner anderen Hand inspizierte.
Der Brief hatte als Absender auf der Hinterseite wirklich nur E.H. stehen - keine Anschrift, keine Postleitzahl, keine Stadt. Dass er unfrankiert war, stimmte ebenfalls, da ich nirgendwo auf der Außenseite eine Postmarke erkennen konnte.
Allein dies bewies auch, dass er persönlich eingeschmissen worden sein musste, da die Post den ansonsten irgendwie anders entsorgt hätte. Und die Post würde so spät am Abend auf einem Samstag auch keine Briefe mehr austeilen.
Ich legte den Umschlag auf den Tisch und faltete den DIN-A4 großen Zettel auseinander, der als einziger Inhalt darin zu finden war. 
Die Handschrift glich der aus dem Liebesbrief, nur war dieser mit einem schwarzen Kugelschreiber geschrieben worden - den Kugelschreiber erkannte ich auch nur, weil die Schrift versaut und unordentlich aussah, als hätte die Person mehrmals über seine eigene Schrift gestrichen und sie somit verwischt.
Meine geliebte Quinn, begann der Brief. 
Allein die Anrede ließ meinen Magen einen unangenehmen Laut von sich geben, der sich so quälend anfühlte wie er klang. Es war schwierig die einzelnen Buchstaben voneinander zu trennen und zu lesen, da die Schrift wirklich schmierig und unsauber war - letzteres war nicht auf den Kugelschreiber zurückzuführen.
Ich denke Tage und Nächte an dich.
Dein goldenes Haar, deine lieblich hellen Augen.
Deine Stupsnase und dein Muttermal unter deinen Lippen
.
Ich schaute vom Papier auf und zu Quinn, die neben mir stand und aussah, als wenn sie gleich einen mentalen Zusammenbruch erleiden würde. Das Muttermal auf ihrer rechten Gesichtshälfte unter ihrer Unterlippe war nicht einmal mir wirklich aufgefallen. Zwar hatte ich es schon einmal gesehen, aber wenn ich sie rein aus meinen Erinnerungen her beschreiben müsste, wäre dies eine der wenigen Sachen, die ich vergessen würde.
Dein Parfum von ›Lancôme‹, das so süßlich riecht wie dein Aussehen.
»Moment, was? Er kennt sogar die Marke deines Parfums?«, fragte ich perplex mit Blick auf den Zettel. Ich konnte Quinns Nicken aus dem Augenwinkel erkennen und ebenso ihren verdutzten und wahnsinnig werdenden Blick.
»Ich habe noch nie jemanden meine Parfummarke genannt. Na gut, meiner Mom vielleicht, aber ganz sicher keinem Jungen. Selbst mein Ex kennt sie nicht!«, antwortete sie aufgebracht. Als ich sie ansah, sah sie aus, als wäre sie den Tränen nahe, allerdings gab sie ein aggressives Seufzen von sich, welches mir dann doch das Gegenteil erwies. Sie war mehr erzürnt als bestürzt, weshalb ich auch weiterlas.
Deine Grübchen, die bei jedem Lachen wie ein Segen auf deinen Wangen erscheinen.
Dein Eyeliner, der perfekt gezogen über deine Lider wandert.
Deine Stimme, die mir nachts im Traum den Weg weist
.
»Je mehr ich lese, desto skurriler wird es.«, kommentierte ich zwischen den Zeilen, worauf mir Quinn ein knappes, gefürchtetes Ja antwortete.
Ich weiß wer du bist, kenne dich wie ein Teil meiner selbst.
Und du sollst wissen, wer ich bin. Lernen, dass ich der fehlende Teil zu dir bin.
Wünschen, dass ich bei dir bin, wenn du alleine bist.
Ich wache über dich, Tag und Nacht.
E.H.

Ich legte den Zettel auf den Tisch, nachdem ich ihn mehrmals in meiner Hand gedreht hatte, um mich zu vergewissern, dass auf der Rückseite nichts mehr geschrieben stand.
Als ich den Zettel abgelegt und eine rätselnde Mine aufgelegt hatte, sah mich Quinn schweigend, aber eindringlich an. Sie wollte wissen, was ich davon hielt und wie ich dies angehen würde - ihre Augen sprachen hilfesuchend genau diese Worte aus.
Ich kam ihr näher, legte eine Hand auf ihre Schulter und formte ein kleines, aufheiterndes Lächeln auf meinen Lippen. Allerdings fehlten mir die Worte, die ich ihr gerne als Antwort entgegenbringen würde.
Dieser Brief war absolut und ohne Zweifel das Gruseligste, was ich jemals in Briefform gelesen hatte. Ich kannte erschreckende Nachrichten, die von irgendwelchen Creeps and weibliche Accounts in den sozialen Medien geschickt wurden, aber es war ein riesengroßer Unterschied, ob solch eine Nachricht über das Internet geschickt oder aber in einem Brief niedergeschrieben wurde, der dann auch in den Briefkasten der adressierten Person geworfen werden musste.
Und E.H. - Henry Edwards - wusste scheinbar ganz genau, wo dieser Briefkasten war.
»Du solltest deinen Eltern davon erzählen.«, war das erste, was ich ihr irgendwie helfend entgegenbringen konnte, allerdings runzelte sie inmitten ihres schockierten Eindrucks nur ihre Stirn. »Weshalb?«, kam natürlich als Reaktion.
»Wenn sie wissen, dass er so etwas abzieht, kündigen sie ihm bestimmt. Sie sollten wissen, das sie so einen Kerl bei sich arbeiten lassen. Ich wette, dein Vater würde nicht zögern, ihm noch eine Moralapostel hinterherzuschmeißen bei seiner Kündigung.«, erklärte ich meinen Gedankengang, den sie sich aufmerksam anhörte. Sie sah allerdings nicht so aus, als ob ihr diese Idee gefallen würde. Ihre dunklen Augenbrauen zuckten, während sie ihre Mundwinkel nach unten verzog. »Und was, wenn er dadurch Hass auf mich bekommt und hier schlussendlich einbricht?«, 
»Kannst du mit Gewissheit sagen, dass er dies auch nicht ohne Kündigung tun wird?«, stellte ich meine ernst gemeinte Gegenfrage. Es kam allerdings härter über meine Lippen, als ich dachte, sodass Quinn mich auch erschrockener ansah als gewollt. Ich legte deshalb meine zweite Hand auf ihre Schulter und sah ihr eindringlich in ihre Augen. 
»Nimm den Brief und geh zur Polizei. Er hat deine Adresse ausfindig gemacht, Quinn. Er ist ein Stalker.«. Das letzte Wort aus meinem Satz schien sie zu erschlagen, da ihre Lippen langsam zu zittern begangen und ihre Schultern zuckten. Ich schloss sie in eine Umarmung, ehe sie antworten konnte und drückte sie fest. Mit ihren kraftvollen Armen erwiderte sie die Umarmung und verharrte in dieser Position, sodass wir mehrere Momente schweigend in ihrer Küche standen, bevor sie die Umarmung auflöste und mich nochmals direkt ansah. Ihr Blick hatte sich geändert, allerdings wirkte sie nach wie vor zerbrechlich. 
Noch nie zuvor hatte ich diese starke Persönlichkeit vor mir so zerbrechlich und angreifbar gesehen. Es zerbrach mir das Herz. Niemand sollte meiner besten Freundin etwas antun, dass sie so zurückließ wie jetzt. Dass ihr Lachen verschlug, ihre glänzenden Augen mattierte und die harte Schale von ihr zerspringen ließ.
»Die Polizei wird sicherlich nichts machen können, immerhin hat er mir noch nichts angetan. Die werden mir wahrscheinlich nur sagen, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen soll.«, wandte sie ein. Unrecht hatte sie nicht, so würde es wahrscheinlich wirklich ablaufen. Aber es wäre doch schon einmal ein Anfang, wenn die Polizei von dieser Sache Wissen erlangte, oder? Wenn sie zumindest schon einmal Bescheid wussten, falls Henry wirklich weiter gehen sollte als hier.
»Und deine Eltern?«, hinterfragte ich vorsichtig und ließ ihr die Zeit zum Antworten, die sie brauchte. Sie sah nachdenklich aus mit Blick gen Boden und regloser Körperhaltung. Sie setzte sich an ihren Eichenholztisch, ehe sie antwortete. Ich tat es ihr gleich, setzte mich gegenüber und ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Ihren Blick hatte sie auf die Tischoberfläche verlagert, während sie ihre Lippen zusammenpresste.
»Ich sollte es ihnen wirklich sagen. Die kennen Henrys Handschrift bestimmt auch.«, erwiderte sie schließlich zustimmend. Ich nickte ihr dankbar und zufrieden zu, kommentierte es allerdings nicht weiter. Für mehrere Minuten saßen wir an ihrem Tisch mit der Deckenlampe über uns und dem geöffneten Brief mit dem sichtbaren Zettel zwischen uns.
Die Wanduhr von ihr über der Eingangstür tickte im Sekundentakt und erfüllte so die Stille zwischen uns, die sich kurzzeitig ergeben hatte. Eine so ruhige Geräuschkulisse verschlimmerte diesen Moment um ein vielfaches, allerdings wollte ich Quinn nicht hetzen oder bedrängen. Sie sollte sich zum Überlegen alle Zeit der Welt nehmen, immerhin war dies ihr Problem und sie sollte aussuchen, wie sie es lösen wollte. Ich bot ihr lediglich meine Hilfe an, nicht meine Führung - es sei denn, sie wird sie irgendwann brauchen.
»Okay. Es ist halb neun und meine Eltern werden sicherlich Zuhause sein. Würdest du mit mir zu ihnen fahren? Ich will es ihnen wennschon jetzt sagen, nicht erst morgen.«, erhob sie ihre Frage mit einem eindringlichen Blick zu mir. Ich nickte ihr zu, ehe wir uns direkt erhoben. Es dauerte auch nicht lange, bis wir uns in einem Bus befanden, der auf Umwegen aus West Town ins Gemeindegebiet Avondale fuhr, wo wir ausstiegen, um den restlichen Weg zu Fuß bis zum Haus ihrer Eltern zu laufen. Die Umgebung hier war ruhiger, da wir weiter vom Kern der Stadt entfernt waren. Als ich zum Himmel schaute, erkannte ich die einkehrende Dämmerung, die rötlichen Wolken, die von den letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne noch angestrahlt wurden. Die Straßenlaternen waren bereits überall in der Stadt angegangen und fluteten die Straße vor uns mit spendendem Licht, welches die Schatten der Dämmerung vertrieb.
Wir bogen in eine ruhige Straße ab, an der mehrere kleine Wohnhäuser standen. Sie erinnerten mich an die Umgebung, in der meine Familie wohnte, da es hier genauso ruhig und friedlich wirkte. Nach einigen weiteren Minuten standen wir vor der Tür eines einstöckigen Ziegelsteinhauses, welches eine karge Beleuchtung vor der Tür durch den Bewegungsmelder hatte. Quinns Anspannung konnte ich selbst ohne Worte von ihr merken. Sie schwappte schon beinahe auf mich herüber, sodass ich mich konzentrieren musste ruhig zu bleiben. Sie sollte immerhin jemanden an ihrer Seite haben, der nicht total ausflippte und hysterisch durch die Gegend schrie, sondern jemanden, der einen klaren und kühlen Kopf bewahrte. Ich konnte von mir zwar nicht behaupten, dass ich immer so war, wie ich mich gerade beschrieb, aber jetzt gerade versuchte ich zumindest genau in dieses Schema hineinzupassen.
Nach einer kurzen Weilen wurde die Haustür vor uns einen Spalt breit geöffnet und ein neugieriges, wenn auch zuerst skeptisch dreinblickendes Augenpaar kam uns entgegen. Als die männliche Person dann allerdings Quinn erkannte, wurde sein Blick weicher und die Tür wurde komplett geöffnet.
»Hi Dad.«, begrüßte Quinn ihn mit leiser, kraftloser Stimme und einem erzwungenem Lächeln auf den Lippen. Auch wenn ihr Vater noch kein Wort von sich gegeben hatte, so konnte ich anhand seiner Mimik erkennen, dass er Quinns Probleme mit Leichtigkeit von ihrem Gesicht ablesen konnte.
Was ist los?, Ist etwas passiert?, Warum kommst du so spät ohne Vorankündigung hierher? waren nur einige der Fragen, die er ihr stellte, bevor er uns ins Haus ließ. Ich musste mich mittlerweile nicht mehr vorstellen, da ich ihre Eltern vor einigen Jahren bereits kennengelernt hatte, als wir einen Ausflug mit beiden Familien zum Field Museum of Natural History gemacht hatten. Zugegeben war das Museum an sich weniger interessant gewesen, da ich mich lieber in der Natur aufgehalten hätte, als ihn irgendwelchen Museumssälen, allerdings war der Tag an sich sehr positiv verlaufen. Dadurch wusste ich auch, dass ihr Vater sie über alles liebte und wahrscheinlich so einiges wegen Henry unternehmen würde.
Als wir in das Wohnzimmer ihrer Eltern gelangten - ein kleines, aber gemütlich eingerichtetes, quadratisches Zimmer mit einem großen Flachbildfernseher an der Wand -, begrüßten wir auch ihre auf dem Sofa sitzende Mutter, die direkt aufstand, um Quinn liebevoll zu umarmen und mir höflich die Hand zu reichen. Wir setzten uns zu ihnen, während ihre Mutter den Fernseher ausschaltete und sofort Tee und Kekse anbot. Es war schwer den Keksen zu widerstehen, die sie bereits auf den Tisch gestellt hatte, allerdings konnte ich mich zusammenreißen und dem Problem meine Aufmerksamkeit widmen.
Quinn erzählte ihnen die Geschichte mit Henry und ihr, über seine Nachrichten, die er ihr immer schickte und dem Liebesbrief von E.H.. Am Ende kramte sie dann schweigend den verknüllten Brief von heute aus ihrer Jackentasche und übergab ihn ihrem Vater. »Dieser Brief wurde heute persönlich bei mir eingeschmissen und ich schwöre bei Gott, dass das Henrys Handschrift ist.«, fügte sie der Geste hinzu, bevor sie in ihr quälendes Schweigen neben mir auf dem Sofa verfiel. Ihre Augen waren nonstop auf den Brief in den Händen ihres Vaters konzentriert, der diesen nun öffnete und den Inhalt laut vorlas. Bei den Sätzen konnte ich erkennen, wie sehr Quinn mit ihren Gefühlen kämpfte, da sich ihre Gesichtszüge hin und wieder verzogen, bevor sie ihr Pokerface erneut aufsetzte.
Als ihr Vater den Brief vollständig vorgelesen hatte, verfielen wir zurück in das einheitliche Schweigen zwischen uns vieren, das alle Geräusche in der unmittelbaren Umgebung direkt mit in die Geräuschlosigkeit zog. Es war so ruhig, dass ich meinen langsam steigenden Puls bereits in meinen Ohren hören konnte; mein gereiztes Herz, das derzeit so viel Blödsinn und Achterbahnen durchleben musste.
»Das ist unglaublich.«, war das erste aus dem Mund ihres Vaters. Seine Stimme klang verzogen und rau, als kämpfte er gegen die Dunkelheit in dieser an. Ihre Mutter bleib vorerst komplett still und legte sich lediglich schockiert ihre Hand vor ihren Mund, um ihre halbe Mimik zu verbergen.
Die Luft zwischen uns war zum Zerreißen - es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte die Schnittstelle vor mir gesehen, die den Anfang dafür gebildet hätte. Die Stille war eine Qual.
»Das ist seine Handschrift, Schätzchen. Die kenne ich auch nur zu gut.«, bejahte ihr Vater in sanften, vorsichtig ausgesprochenen Worten ihre Meinung. Ich wusste nicht, ob dies half oder eher kontraproduktiv war - wir wussten also nun wirklich, dass Henry es war. Aber ich fragte mich, ob die Gewissheit für Quinn unerträglicher werden würde als die Ungewissheit.
»Und was soll ich jetzt machen? Dieser Freak weiß, wo ich wohne!«,
»Beruhige dich. Wenn dir das alles zu viel werden sollte, dann kannst du zu uns kommen und hier erstmal wohnen bleiben. Ich werde morgen in aller Frühe mit dem Burschen reden, wenn er zur Arbeit erscheint.«, antwortete ihr Vater, während er ihr beruhigend eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie griff nach dieser und hielt sie dankbar in ihren beiden Händen fest, während ich ihr mit meiner Hand sanft über den Rücken strich. Ich wusste nicht, was ich jetzt besseres machen könnte als ihre Eltern. Wahrscheinlich sollte ich einfach ruhig sein und ihre Eltern erstmal reden lassen - Elterlicher Rat war meistens der vertrauteste und intensivste Rat, den man sich einholen konnte. Sie nickte ihm dankbar zu und formte ein lautloses Danke mit ihren Lippen. Und dann kullerte die erste Träne über ihre Wange, die sie sich flüchtig wegwischte. Ihre Mutter setzte sich deshalb neben sie und umarmte sie innigst, während ich sanfte Kreisbewegungen über ihren Rücken strich. Ich wusste nicht, ob ihr es half, aber ich erinnerte mich daran, dass es mir als Kind immer geholfen hatte, wenn man mir sanft über den Rücken gestrichen hatte. Es hatte auf mich immer eine beruhigende und besänftigende Wirkung gehabt. Eine, die ich an manchen Tagen nur zu gerne erneut spüren würde.
Für eine Weile kehrte Ruhe zwischen uns vieren ein, bevor sich Quinn letztendlich erhob, mich ansah und ein kleines, gezwungenes Lächeln formte. Ihr Gesicht war von den Tränen ein wenig rot, allerdings hielt es sich noch in Grenzen und ich war fasziniert davon, wie stark sie wirklich war. Ich an ihrer Stelle, ich hätte... was hätte ich getan? Ich hätte mich vor Angst wahrscheinlich nicht beruhigen können, wäre panisch geworden und hätte mich von allen abgekapselt, die mir irgendwie verdächtig vorgekommen wären. Und geheult hätte ich. Wahrscheinlich hätte meine Seele meinen Körper verlassen, so sehr hätte ich meine Angst ausgeheult. Aber sie blieb bis auf ein paar wunde Tränen so stark; sie war wirklich eine einzigartige Persönlichkeit.
»Wir sollten langsam los, ansonsten werden wir auf dem Heimweg noch in ein paar illegale Geschäfte verwickelt.«, versuchte sie humorvoll zu äußern, auch wenn dies notgezwungen als Ausrede dafür wirkte, dass sie wieder nach Hause wollte. Ich nickte, lächelte ihr vorsichtig zu und stand ebenfalls vom Sofa auf, um ihr nach draußen vor die Tür zu folgen. Sie verabschiedete sich von ihren Eltern, umarmte nochmals jeden innig und voller Emotionen und lief dann mit mir zurück zur Bushaltestelle, wo wir vorhin ausgestiegen waren. Im Busstellenhäuschen warteten wir dann schweigend auf den nächsten Bus, der uns in einer halben Stunde mit Umwegen zurück zu Quinns Wohnung fuhr. Dort stiegen wir aus und betraten erneut ihre Wohnung, die glücklicherweise unverändert aussah - der Gedanke an einen Einbruch durch Henry beziehungsweise E.H. kam mir nun plötzlich gar nicht mehr so abwegig vor. 
»Willst du noch etwas trinken?«, fragte sie mich, als wir ihre Küche erreicht hatten und ich mich hinsetzte. Ich schüttelte jedoch meinen Kopf und beobachtete, wie sie sich eine warme Milch mit Honig zubereitete und sich damit an den Tisch setzte. Sie sah kraftlos und müde aus, ihre blonden Haare nun noch chaotischer und zerzauster und ihre Augen sprachen weiterhin die wortlose Angst in ihnen aus, die sich nicht verändert hatte.
Für eine nicht wirklich einschätzbare Zeit saßen wir schweigend gegenüber voneinander am Tisch, hörten dem stetigen Ticken ihrer Wanduhr zu und starrten währenddessen Löcher in die Tischoberfläche ihres Esstisches. 
Erst als ihr Handy vibrierte und sie es hochhob, um eine Nachricht zu lesen, wurde die grausame und dennoch nicht überwindbare Stille zwischen uns gebrochen.
»Meine Mom.«, waren die einzigen Worte, die sie sogar mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen von sich gab. Diese kleine, kurze Lächeln spiegelte jedoch all die negativen Emotionen in ihr wieder, die sie belasteten. Und das machte dieses Lächeln so zerbrechlich und angreifbar, das es mir in der Seele schmerzte.
»Was hat sie geschrieben?«, wagte ich vorsichtig zu fragen.
»Dass sie mich morgen besuchen kommt, um mit mir einen Kuchen zu Backen als Ablenkung. Und um mit mir unter vier Augen von Frau zu Frau über dieses Thema zu reden.«, erklärte sie, während sie zeitgleich eine Antwort zu tippen schien. Diesmal war ich diejenige, die ein kleines, zartes Lächeln auf ihre Lippen legte. Ihre Mutter war wirklich fürsorglich. Und solch eine Mutter zu haben war immer Gold wert.
»Willst du eigentlich die Nacht über alleine bleiben?«. Auf meine Frage verharrte sie kurz in ihrer Position, pausierte das Tippen und sah mich stattdessen überrascht und dennoch bereits mit ihrem Blick antwortend an. Nein!, war das Wort, dass ihre Augen mir bereits in der ersten Bruchsekunde verrieten. 
»Eigentlich nicht.«, waren auch letztendlich die Worte, die sie zögernd äußerte.
»Dann bleiben wir die Nacht über zusammen und machen ein Sleepover.«, erwiderte ich daraufhin fest entschlossen und mit einem diesmal selbstbewussten Lächeln auf den Lippen, welches sie ohne zu zögern erwiderte. Wortlos nickte sie mir zu, strahlte gerade nonverbal eine solche starke Dankbarkeit aus, dass sie mich beinahe erschlug und fuhr das Tippen auf ihrem iPhone fort, um letztendlich eine Antwort an ihre Mutter abzusenden.
Vor wenigen Stunden noch war mein Samstagabend absolut ereignislos und eintönig gewesen mit Gedanken an Jackson und meiner freien Zeit, die ich nicht zu nutzen wusste. Und nun wurde er plötzlich zu einem Abend, der unvergesslich, erschreckend, beängstigend und ereignisvoll zugleich war. Einer, der mir dennoch viel bedeutete, allein weil ich ihn mit Quinn verbringen durfte.
»Hey, ich habe Zuhause noch den guten 4$ Weißwein stehen. Soll ich den mitbringen, wenn ich meine Schlafsachen hole?«. Ihr interessiertes Augenbrauenzucken verriet mir bereits ihre Antwort, gefolgt von ihrem strahlenden, aufgeheiterten Grinsen und einem deutlichen Nicken. »Oh ja, gerade brauche ich wirklich nichts dringender als Wein und dich an meiner Seite!«,
»Vielleicht werden wir nachher doch noch stockbesoffen durch die Gegend kriechen.«, waren meine letzten Worte, bevor ich schließlich zu meiner Wohnung fuhr, meine wichtigsten, lebensnotwendigsten Habseligkeiten in eine Sporttasche stopfte und zurück zu Quinn fuhr.
Einen Samstagabend wie diesen konnte man letzten Endes nur mit Wein ertragen.
Guten, schmackhaften, studentenfreundlichen 4$ Weißwein. 
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| Creepy Confession. | - Ende.

Lange ist es her, dass ich die anderen Kapitel veröffentlicht habe. Derzeit arbeite ich wirklich an mehreren Geschichten, aber diese steht immer noch u.a. im Fokus :)
Kommentiert gerne, wie sie euch gefällt. Für konstruktive Kritik bin ich offen!











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