🔵 28.07.2019 - Tim
Ich hatte was getan beziehungsweise versucht? Ihn zu küssen? Es ist mir sofort extrem unangenehm. Jan scheint es ja ziemlich gelassen zu nehmen. Wobei... er wurde immer leiser gegen Ende und hat mit auch nicht mehr angeschaut. Ich versuche die Situation zu lockern: „Naja, wäre ja nicht unser erster Kuss gewesen." Ich versuche zu lachen. Jan schaut mich nur skeptisch an. „Ja, wir haben auch schon gefickt! Das nicht." Es herrscht eine unangenehme Stille zwischen uns, aber ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll. „Mich hätte es ja nicht gestört dich auch nochmal zu küssen, aber du hattest so eine Fahne, dass ich aufpassen musste nicht noch zu kotzen.", sagt Jan, während er lächelnd in die Ferne schaut.
Er hätte mich geküsst. Er hätte mich geküsst!! Ich würde ihn auch wieder küssen, auch wenn ich nicht genau weiß warum. Aber es hatte mir gefallen, als ich ihn das letzte mal geküsst habe. Ob es ihm auch gefallen hat? Oder würde er mich nur küssen, weil ich es so wollen würde?
„Du würdest mich also küssen?" „Bist du dumm oder so? Das habe ich doch gerade gesagt! Warum nicht, wir sind beste Freunde. Wir haben uns schon mal geküsst. Und außerdem hat so ein Kuss doch nichts zu bedeuten. Abgesehen davon wären wir gestern sowas von betrunken gewesen. Du kannst dich doch auch nicht daran erinnern?" Ihm bedeutet es also nichts... Irgendwie macht es mich traurig, auch wenn ich der selben Meinung bin.
Wir setzen uns auf unsere ,geheime' Bank. Ich lasse meinen Blick schweifen, während ich in Gedanken noch bei unserem Gespräch bin. Soll ich nochmal nachhaken? Es würde mich ja schon interessieren, ob er mich auch so nochmal küssen würde. Ich würde es mache. So freundschaftlich halt.
„Um nochmal auf vorher zurück zukommen..." „Was ist?" „Also wegen dem Küssen..." Wie soll ich das denn jetzt sagen? Wir sind doch beste Freunde und ich will nichts zerstören! „Was ist damit?" „Also du meintest ja, dass du mich nochmal küssen würdest, wenn wir betrunken wären..." „Ja und? Und dann würde ich die Schnapsleiche ficken!" „Naja, würdest du mich auch nüchtern küssen?" Er schaut wieder auf den Rhein. Man warum antwortet er denn jetzt nicht? Ich bin zu weit gegangen ist. Warum bin ich auch immer wieder so dumm!!! Ich könnte mich schlagen! Warum musste ich es auch wieder ansprechen? Es ist doch völlig irrelevant, ob er mich küssen möchte oder nicht. Ich bin ja nicht verliebt in ihn.
„So nüchtern wie jetzt?", fragt Jan ohne mich anzuschauen. Was soll das denn jetzt? Warum kann er nicht einfach antworten? Was soll ich denn jetzt sagen?
„Ja, sozusagen..." Er reagiert nicht. „Gut, etwas Restalkohol habe ich bestimmt noch im Blut, aber mein Kopf ist wieder klar." Er nickt nur, schaut mich aber immer noch nicht an.
Was ist denn jetzt schon wieder los? Man jetzt habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen ihn nochmal zu fragen und er antwortete mir einfach nicht.
Dann sagt er plötzlich: „Versprich mir, dass das unsere Freundschaft nicht verändert. Das was ich gleich mache hat nichts zu bedeuten." Dann dreht er sich zu mir und schaut mir in die Augen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich habe keine Ahnung was gerade abgeht. Dann merke ich wie Jan mir immer näher kommt. Instinktiv komme ich auch auf ihn zu.
Dann spüre ich seine Lippen auf meinem.
Ich weiß nicht wie mir geschieht. In mir geht ein Feuerwerk los und ich bin wie erstarrt. Dann merke ich wie Jan seine Lippen auf meinen bewegt. Und ich erwidere. Unsere Lippen passen perfekt aufeinander uns bewegen sich im Einklang.
Ich weiß, ich sollte mich von ihm lösen. Es sollte bei einem kleinen Kuss bleiben. Wir sind beste Freunde, wir können nicht einfach so rum knutschen und danach so tun als wäre nichts. Wenn wir jetzt weiter machen, kann ich nicht mehr sicher sein, dass ich Jans Bitte nachkommen kann. Trotzdem, das Gefühl ihn zu küssen ist überwältigend. Ich kann mich nicht erinnern, dass es so schön war. Ich kann nicht widerstehen, mit meiner Zunge um Einlass zu bitten. Er öffnet seine Lippen sofort ein Stück. Während wir unseren Kuss in einen Zungenkuss verwandeln, ziehe ich ihn mit meinen Händen näher zu mir. Er platziert seine Hände ebenfalls an meinem Nacken um mich näher zu ziehen. Unsere Zungen veranstalten einen Tanz miteinander und ich schmecke den Kaffee, denn er wahrscheinlich heute morgen getrunken hat. Ich muss innerlich schmunzeln.
In mir ist ein reines Chaos und von allen Stellen an denen Jan mich berührt geht ein wohliges Kribbeln aus. In meinem Kopf kommt nur an, dass ich für immer so bleiben will.
Leider ist es nicht zu vermeiden, dass wir uns irgendwann lösen. In dem Moment, in dem Jan seine Lippen von mir löst, wird mir klar, dass nichts mehr so ist wie vorher. Ich weiß nicht, ob unsere Freundschaft zerstört ist oder sich einfach nur verändert.
Ich weiß bloß, dass ich süchtig nach seinen Lippen bin, dass ich ihn immer wieder küssen würde.
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Sorry für den Cut...
Ich kann leider nicht mehr so regelmäßig schreiben, da ich wieder in die Schule muss und dementsprechend keine Zeit habe.
Liebe Grüße und bleibt gesund
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