"Ich bin da!" genau richtig zum Filmanfang, platziere ich mich neben Lucy aufs Sofa.
Verwundert, da Lucy's Abstand zu Moritz ziemlich groß ausfällt, schaue ich sie an und will gerade fragen was los ist, da erklärt sie mir schon das Problem:
"Moritz stinkt so nach Salsa und ich kann das wirklich nicht ab!"
"Schatz, du weißt schon, das Elli das auch gleich isst, oder?" Moritz' amüsierter Gesichtsausdruck lässt mich ebenfalls schmunzeln.
"Echt jetzt? Na dann tauschen wir die Plätze! Ich will nicht zwischen zwei Salsa-Stinker sitzen." Lucy steht nörgelnd auf und lässt Moritz aufrutschen.
"Hau rein und ignoriere das gemotze. Das ist immer das gleiche.." er stellt das Tablett mit den Nachos und der Soße zur Hälfte auf meine Füße und zur Hälfte auf seine.
Wir futtern wie die verrückten und ich kann einfach nicht genug bekommen.
Nach einer halben Ewigkeit stößt Tom ebenfalls zu uns dazu und krallt sich das Popcorn.
"Alles okay?" irgendwie kommt er mir etwas seltsam vor.
"Ja, klar!" ohne mich eines Blickes zu würdigen stopft er sich Massenweise die kleinen weißen Knubbel in den Mund.
Ist der jetzt wirklich beleidigt weil ich ihn hab stehen lassen?
Ich nehme mir fest vor ihn schmoren zu lassen, denn er hat mit dem Verbotskram angefangen und nicht ich.
Moritz und ich haben wirklich Spaß und lachen uns fast kaputt, während in "Hangover" alles den Bach runter geht.
Die zwei Miesepeter neben uns verziehen nicht einmal die Mundwinkel und starren stur auf den Bildschirm.
Zwischendurch kommen Phil und Franco nach Hause und gesellen sich ebenfalls zu uns.
Sie lassen sich durch unsere Lache anstecken und als der Film zuende ist, muss ich mir erst mal das Gesicht trocknen, da ich vor lachen mehr geheult habe als sonst irgendwas.
Phil und Franco schnappen sich die restlichen Nachos und schalten den zweiten Teil von Hangover ein.
Ich beobachte Tom eine Weile und frag mich was gerade in seinem Kopf vorgeht.
Da ich wirklich keine Lust auf dieses Schweigen habe, lasse ich meine Hand an seinem Rücken unter das Tshirt wandern.
Mit kleinen kreisenden Bewegungen streiche ich mit meinen Fingernägeln sanft über seine Haut und verursache damit eine Gänsehaut auf seinem Körper.
Lang hält er das nicht mehr aus.
Hahahhaa.
Ich rutsche etwas näher an ihn dran, schmeiß meine Füße über seinen Schoß und lehne meinen Kopf an seine Schulter.
Tom's Körperspannung lässt etwas nach und ich weiß das es nicht mehr lange dauert, bis er einknickt.
Somit wandert meine Hand in seinen Nacken und ich kraule ihn am Haaransatz, was ihm ein kleines Lächeln entlockt.
Bingo!
Nach ein paar Minuten zieht er mich über seinen Schoß hinweg und drückt uns seitlich waagerecht aufs Sofa.
Seine Hände umschlingen meinen Körper, während er mir leicht brummend einen Kuss im Nacken platziert.
Geht doch!
Meine Finger der rechten Hand gleiten zwischen seine und plötzlich kann auch Herr Griesgram über den Film lachen.
Moritz hat es anscheinend auch geschafft Lucy einzulullen, denn ihr Kopf liegt entspannt auf seinem Schoß.
Mein Blick wandert zu Moritz, der mich im selben Moment anschaut und daraufhin nur grinsend mit dem Auge zwinkert.
Nachdem der Film zuende ist, ist die halbe Mannschaft eingeschlafen, inklusive Tom.
Nur Moritz und ich sind noch wach.
"Zum Glück sind die zwei Miesepeter so leicht um den Finger zu wickeln!" Moritz streicht Lucy über den Kopf und gähnt vor sich hin.
"Ja, das geht irgendwie ganz leicht. Hätte ich jetzt nicht erwartet!"
"Tom kann dir einfach nicht wiederstehen! Er ist total gefesselt von dir. Das hab ich bisher noch nie bei ihm erlebt!" Moritz legt seinen Hinterkopf an der Sofalehne ab und sucht meinen Blick.
"Ich kann das gar nicht wirklich verstehen. Mein Leben ist ein einzigstes auf und ab, vollgepackt mit Problemen und Hindernissen" bei diesen Worten schleicht sich wieder ein kleines Unbehagen ein, das Moritz nicht entgeht.
"Jeder hat seine Macken, Probleme und eine Vergangenheit. Aber das ist nicht alles, was einen Menschen ausmacht. In dir steckt soviel mehr als deine Vergangenheit und die damit verbundenen Probleme. Du siehst das nur nicht, weil du dich zu sehr auf das schlechte konzentrierst. Glaubst du denn das dich alle nur aus Mitleid mögen?"
"Weist du... es ist eben jeden Tag ein Kampf und ich... Ich kann mich manchmal selbst nicht ertragen und verstehe dann nicht, wie mich andere aushalten können. Tom zum Beispiel, könnte es so viel leichter haben und bürdet sich so ein Wrack auf. Warum?" ich befreie mich aus Toms Umarmung und setze mich auf, um Moritz richtig anschauen zu können.
"Elli, Tom ist total vernarrt in dich. Er würde alles für dich tun um dir auf den richtigen Weg zu helfen. Du kannst nichts für die Schicksalsschläge und die damit verbundenen Ängste und Depressionen. Das sucht sich keiner aus. Für ihn zählen andere Dinge. Weist du denn wie ansteckend und schön dein Lachen ist? Wenn du von etwas begeistert bist, ziehst du alle in deinen Bann und schaffst es fast jeden um den Finger zu wickeln. Du hast Energie und bist zielstrebig wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast. Du hast einen wundervollen Charakter. Und vor allem, sieht man wie vernarrt du in Tom bist. Da braucht es keine Worte, dein Blick sagt alles!"
Wow, das hätte ich jetzt von Moritz nicht erwartet!
Mir hat es momentan die Sprache verschlagen und ich weis gar nicht was ich sagen soll.
Moritz grinst wissend vor sich hin:
"Es gibt noch viel mehr, was an dir faszinierend ist, aber das soll dir dein Freund aufs Brot schmieren. Ich will nur, das du nicht immer das schlechte an dir siehst. Tom hat genauso seine Macken! Er war vorhin beleidigt wie ein kleines Kind. Aber du hast es geschafft ihn wieder auf den Boden zurückzuholen und das schafft echt nicht jeder. Vor allem nicht so schnell! Meiner Meinung nach, seid ihr perfekt füreinander. Ihr schafft das alles zusammen! Und wir sind ja auch noch da und unterstützen dich gerne. Wir sind alle ein Team!"
Vor lauter Rührung laufen mir ein paar Tränen die Wange runter, während ich zu Moritz rutsche und ihn fest Umarme.
"Danke Moritz!"
"Das ist nur die Wahrheit Elli!" er erwiedert meine Umarmung und streicht mir aufmunternd über meinen Rücken.
"Jetzt wecken wir mal die schlafende Bande! Lucy und ich müssen morgen früh raus.." wir lösen uns aus der Umarmung und wecken zuerst Phil und Franco.
Die beiden sind fast nicht wach zu bekommen, aber nach ein paar Minuten sind wir dann doch erfolgreich.
"Was ist denn los?" Franco ist total verwirrt und schaut sich orientierungslos im Raum um.
Ich knie mich vor das Sofa und geinse ihn an:
"Du bist eingeschlafen. Geh lieber ins Bett, da ist es gemütlicher!"
"Da könntest du recht haben!" Franco quält sich vom Sofa hoch, während Moritz Phil in eine aufrechte Position zieht.
Beide schlurfen nach einem leisen "Gute Nacht" die Treppe nach oben und verschwinden in ihren Zimmern.
"Soll ich dir mit Tom helfen?" Moritz mustert den verstrubbelten Kerl, der da friedlich auf dem Sofa schlummert.
"Ich denk den pack ich schon irgendwie!"
"Okay, dann werde ich mal meine Prinzessin nach oben tragen. Schlaf gut Elli!" Moritz schaufelt Lucy auf seine Arme und läuft nach meinem "Du auch Moritz" mit ihr die Treppen hoch.
Ich gönne mir noch ein paar Minuten und starre Tom an, um mir mein Glück mal wieder vor Augen zu führen.
Es dauert nicht lange, da tasten seine Hände auf dem leeren Sofa vor sich, worauf er kurz darauf seine Augen öffnet:
"Was machst du da?"
"Ich wollte dich gerade wecken! Komm, gehen wir hoch" ich küsse ihn auf die Stirn, stark darauf bedacht ihm nicht meinen Salsa-Atem ins Gesicht zu hauchen.
Total fertig steht er vom Sofa auf, schnappt mich an der Hand und zieht mich auf schnellsten Weg nach oben.
Während er versucht ohne umzufallen sich aus seiner Hose zu befreien, ziehe ich mich ebenfalls um und schlüpfe als erste ins Bett.
Tom klettert nach erfolgreicher Mission über mich drüber und zieht mich ganz fest an sich.
Seine Lippen treffen auf meine, worauf er zufrieden seufzt und meinen Körper stark gegen seine nackte Brust drückt.
Meine Hand vergräbt sich in seinen Haaren und mein Körper wird mit einer wohligen Wärme durchflutet.
"Gute Nacht Tom!"
"Nacht Elli!"
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