I11I
Mein Gesicht war nicht besonders aufwändig geschminkt. Jeden Falls nicht im Vergleich zu den Outfits in den letzten Jahren. Wie letztes Mal wurden mir Fischschuppen aufgemalt. Über der rechten Augenbraue und meine Lippen waren in einem schönen Perlmutt. Ansonsten wurden nur unreine Stellen überdeckt und Kanten und Weichen und so in meinem Gesicht hervorgehoben.
Allerdings war mein Kleid dieses Mal sogar noch besser als letztes Mal. Eine Schulter war frei, also es gab nur einen Träger über meiner Schulter. Dieser bestand aus kleinen, Fingernagel großen, perlmuttfarbenen, im Licht wundervoll glänzenden, Fischschuppen gemacht, die sich nach unten hin über meiner Brust zuerst vereinzelt wurden und schließlich gar nicht mehr zu sehen waren. Mein Kleid war bis zur Mitte hin Perlmuttfarben aber ab da gab es einen Übergang ins dunkelblaue. Nach unten hin wurde das Kleid immer weiter und buschiger. Unten beim Dunkelblauen waren ebenfalls Schuppen angebracht worden. Wenn ich mich drehte, sah mein Kleid aus wie Wellen.
Meine brauen Haare waren unten dunkelblau und fielen mir leicht und offen über die Schulter und über den Rücken. Eine aufwändige Flächtfrisur lag über ihnen. Überall wo es nur möglich war, hatte mir Adley oder das Vorbereitungsteam die kleinen perlmuttfarbennen Schuppen ins Haar gesteckt. Es war einfach wunderschön und atemberaubend.
,,Na?", verschmitzt blickte Adley mich an. Ich sah ihr an wie zufrieden sie sowohl mit dem Kleid als auch mit meiner Reaktion war.
,,Damit kann ich arbeiten", antwortete ich und wand meinen Blick von meinem Spiegelbild zu ihr. Auch ich lächelte, doch mein Lächeln war Vorfreude auf meine drei Minuten.
Zu zweit gingen wir nach draußen wo bereits die anderen warteten. Maverick trug einen Anzug. Oben auf seinen Schultern waren wie bei mir Schuppen, die sich im laufe nach unten auflösten. Auch sein Anzug war perlmuttfarben und bei seiner Hose wurde es auch wie bei mir dunkelblau.
,,Ach ihr seid so schön! Ich wünschte ihr könntet-", schwärmte Cases, bis seine Stimme verstummte. Wahrscheinlich hatte er etwas sagen wollen wie ,,Ich wünschte ihr könntet die Arena umgehen" oder so etwas in die Richtung sagen können.
Maverick schien sein Gefasel zwar wie mir zu gefallen, allerdings sah ich ihm an, dass es ihm nicht gefiel das Ende des Satzes nicht gehört zu haben.
Wir alle Schwiegen einen Augenblick, bis Cases sich wieder gefangen hatte und auf den Aufzug deutete. Er ging voran und wir folgten ihm. Im Aufzug war es sehr eng, auch weil wir zu sechst waren und wegen meinem sehr breiten Kleid, welches mir schwer auf der Schulter drückte.
Cases hatte, typisch Kapitol, wieder eine Perücke auf den seine Haare waren jetzt viel länger als vorhin. Sie waren passend zu unseren Klamotten, Perlmutt und dunkelblau, wild gelockt und waren somit gut doppelt so groß wie sein Kopf.
Erst jetzt sah ich das Gesicht meines Mittriebut. Wie bei mir waren seine Konturen hervorgehoben worden. Seine Haare wurden nach oben gekämmt. Gefühlt würde ich sagen, dass seine blonden Haare, die eher schon in ein Braun übergingen, heute noch blonder waren. Teilweiße klebten Strähnen von seinen vorderen Haaren aneinander und sahen fester aus, als seine normalen Haare.
Der Aufzug hielt und wir stiegen aus. Draußen war es schon dunkel. Cases führte uns in eine Halle und dort auf eine Bühne hinter einen Vorhang wo schon die anderen Tribute standen.
So wie bei den anderen machten ich auch unsere Stylisten schon noch ein Mal an uns zu schaffen. Bei Maverick wurden die Haare noch ein Mal mit einem Kamm nach oben gekämmt und auch Adley richtete noch ein paar meiner Strähnen.
Mit einem sehr buschigen Pinsel fuhr sie mir noch über mein Gesicht. Es fühlte sich so an als könnte jeder so mit dem Pinsel über mein Gesicht fahren, aber zumindest der andere Distrikt außer 1 und 2, konnten das nicht.
Während den anderen Tributen viel Glück gewünscht wurde, sagte Adley nur ,,Viel Spaß!" zu mir. Auch Cases kam zu mir und schwärmte noch davon, wie toll es doch werden würde und wie er sich darauf freute, bevor er mir versicherte, dass ich toll aussah. Mags war die Einziegste die mir viel Glück wünschte.
In zwei Reihen mussten wir uns vor dem Vorhang aufstellen. Immer in einer Reihenfolge, sodass wir später neben unserem Distrikt Partner saßen und in der Reihenfolge der Distrikte saßen.
Ich lächelte Adley noch einmal mit einem Siegeslächeln an, welches ich auch unseren Verbündeten schenkte. Alle erwiderten es. Außer Asla. Sie war die Einziegste die mich aufmunternd und mit einer Mischung von Zuversicht und Angst anlächelte.
Der Vorhang ging auf und die Reihe, in der ich stand, bewege sich vor. Wir setzten uns auf die vierundzwanzig Stühle, die in zwei Reihen auf der Bühne standen. Neben mir saß der Junge aus fünf auf der anderen Seite Maverick. Für den Jungen aus fünf war es definitiv Glück und auch besser neben mir zu sitzen als neben Maverick.
,,Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir, die Tribute aus den Distrikten Panems!", rief Mevery in die Menge. Das Publikum jubelte und grölte. Da ich in der ersten Reihe saß, konnte ich die Menge besser sehen wie die hinter mir. Somit hatte ich auch eine bessere Sicht auf die Menschenmenge und ihre absurden, aber wunderbaren Kostüme. Eine Frau trug ein so großes Kleid, dass sie zwei Plätzte belegte und es bei ihrem Nacken so weit hoch ging, dass die hinter ihr, bestimmt nichts mehr sahen.
Als das Publikum sich wieder etwas beruhigt hatte, begann Mevery wieder zu sprechen. ,,Begrüßen sie mit mir Zachary Notak aus Distrikt eins!" Wieder jubelte das Publikum, kam dieses Mal aber schneller zur Ruhe.
Gespannt lauschte ich Zacharys Gespräch. Er hatte sich anscheinend dafür entschieden mit Schlauheit und Vorausschauen Eindruck im Kapitol zu machen. Als er sich wieder setzte jubelte das Publikum.
Als Kiolee aufgerufen wurde staunte ich nicht schlecht. Sie hatte ein wunderschönes weißes Kleid an, allerdings prangte leicht unter ihrem Po ein roter Fleck. Sie schien das zu wissen denn als ihr Interview zu Ende war, ging sie dem Publikum winkend an ihren Platz zurück, ohne den Menschen ihren Rücken und somit auch den roten Fleck zu präsentieren.
Rilay machte seine Sache ebenfalls sehr gut. Er überzeugte das Publikum mit Ehrgeiz und Charm. Auch Asla machte einen guten Eindruck. Allerdings überzeugte sie mit Wissen und Weisheit.
,,Und jetzt, aus Distrikt vier, Verika Vinesko!"
Lächelnd erhob ich mich von meinem Stuhl und lief die wenigen Schritte zu Mevery. Die Menschen des Kapitols waren jetzt keinen Schritt mehr von mir entfernt.
,,Hallo!", begrüßte die Frau mich. Sie trug ein Farbenfroher Kleid. Eine Stelle war Perlmuttfarben, eine andere in demselben dunkelblau wie mein Kleid.
,,Also, gleich mal die erste Frage, du hast dich freiwillig gemeldet, wieso?"
Ich lies mir etwas Zeit mir der Antwort. Obwohl ich wusste, was ich darauf Antworten würde. Aber so machte ich nun einmal die Leute in den Distrikten neugierig. Aber mal ernsthaft, so sehr mir das Kapitol auch gefällt, die Leute, die den Spielen zuschauen und nicht zur Regierung gehören, scheinen ziemlich naiv zu sein. ,,Ich denke..."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro