Kapitel 3: Eine unruhige Nacht
Erschrocken erkannte Britney wer dieser Mann war...
... >> Ian...was soll das... << sagte Britney geschockt, doch dies bereute sie im nächsten Augenblick. Sie war sehr enttäuscht, dass ihr Bruder sich so verhielt, aber einen Betrunkenen, der schon verärgert ist, sollte man wohl nicht noch mehr reizen.
>> Da..sss wir..ss d..u...no.c...h bereu..nnn << lallte Ian in lautem Ton während er seine Faust gegen sie erhob.
Britney wich erschrocken zurück. Sie lief einige Schritte rückwärts bis sie über etwas stolperte und deshalb zu Boden stürzte. Als sie sich aufrichten wollte, stand ihr Bruder schon direkt vor ihr und schnitt ihr den Weg ab, sie konnte ihm nicht ausweichen.
Britneys POV:
„Was soll das Ian? Er wird mir doch nichts antun, oder? Er ist doch mein Bruder... „
Sie versuchte sich langsam nach hinten zu bewegen, damit sie ihren Bruder nicht noch mehr erzürnte, aber ihm trotzdem auf diese Weise entkommen zu können. So kroch sie langsam immer weiter Rückwärts, als sie plötzlich die kalte Schiffswand an ihrem Rücken spürte. Sie war in der Falle...
Trotzdem gelang es ihr sich wiederaufzurichten, bevor ihr Bruder sie in seinem überaus betrunkenen Zustand eingeholt hatte.
Ian ballte seine Faust nun erneut und drohte ihr damit. Sein Gesicht hatte einen wütenden, aber zudem auch noch einen verstörenden, gruseligen Ausdruck. Seine Augen sahen Britney direkt in ihre Augen, die voller Angst ihren veränderten Bruder anstarrten. Die Augen ihres Bruders schienen Britney tot zu sein, sie zeigten keinerlei Gefühl oder Liebe, sondern mehr so etwas wie Hass oder Boshaftigkeit. Das verängstigte sie mehr, als die Tatsache das er ihr mit der Faust drohte. Obwohl sie wusste, dass ihr Bruder eine enorme Körperliche Stärke hatte, fürchtete sie sich mehr von dessen innerem. So hatte sie ihren Bruder noch nie gesehen, tausende von Gedanken gingen Britney durch den Kopf. Was war passiert? Warum benahm ihr Bruder sich so? Hatte sie etwas falsch gemacht?
Doch plötzlich schoss Ians Faust in ihre Richtung. Er traf sie mehrmals am Kopf und durch seine starke Kraft schmetterte sie gegen die harte, eiskalte Wand des Schiffes. Britney fiel zu Boden. Ein starker Schmerz durchströmte ihren Kopf. Sie konnte nicht mehr klar denken. Das einzige was sie noch dachte war:
„Bloß schnell weg von hier"
Aber sie konnte nicht aufstehen, der Schmerz, der ihren ganzen Kopf durchzog, war noch zu groß. Sie blieb für eine kurze Weile liegen und sah nur noch das bösartige schadenfrohe Lächeln, dass das Gesicht ihres großen Bruders durchzog bevor sich ihr Bruder von ihr abwandte. Ian drehte sich um und trat wieder zu seinen scheinbar neuen „Freunden" und rief:
>>D...ie näch..sssstee Run...de geh..t aufff mi....ch<<
Britney nutzte den Moment, um zu entkommen. Sie versuchte sich schnell aufzurichten und als sie es geschafft hatte, sich mithilfe der kalten Wand wieder hinzustellen, bemerkte sie, dass dies nicht die beste Idee gewesen war. Vor ihren Augen verschwamm alles und ihr wurde furchtbar schwindelig und zudem auch noch schlecht. Doch sie wollte einfach nur weg und der Situation entkommen.
Trotz der immer noch leicht verschwommenen Sicht und des stechenden Schmerzes ihres Kopfes, schleppte sich Britney in das Abteil des riesigen Schiffes, in dem die Zimmer der Besatzung waren. Zum Glück kannte sie ihre Zimmernummer bereits und wusste ungefähr wo es lag, da sie am Morgen schon einmal dort gewesen war, um ihre Sachen zu verstauen. Sie musste nur noch die Treppe rauf, aber es gab 3 verschiedene Treppen, die zu verschiedenen Zimmern führten. Zwar konnte man durch den oberen Gang auch die restlichen Zimmer erreichen, anstatt die anderen Treppen zu verwenden, aber dann würde sie sich nicht mehr zurechtfinden. Sie musste unbedingt die richtige Treppe nehmen.
„Die Treppe 34A ist die richtige, also wie heißt denn diese Treppe hier... "
Doch so sehr Britney sich auch anstrengte, sie konnte nichts erkennen, da ihre Sicht immer noch nicht klar war.
„Mist...was mache ich denn jetzt? Oh, mein Kopf...Ian...warum? Und warum habe ich nicht eines der unteren Zimmer bekommen?"
>> Oh sie sind noch auf. << erklang plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Britney wurde bleich, denn sie erkannte die Stimme sofort. Es war Dean, der Fotograf, mit dem sie heute Abend ein sehr angenehmes Gespräch geführt hatte. Sie wollte nicht das er sie so sah, denn er kannte sie noch nicht richtig und sie wollte auf keinen Fall einen falschen Eindruck hinterlassen. Britney wollte nicht diese Bindung zerstören, die sie heute aufgebaut hatten, sie wollte dieser potentiellen Freundschaft nicht im Wege stehen.
>> Ist alles in Ordnung Miss? Warum antworten sie mir nicht? << Die Stimme kam näher, gleich würde er vor ihr stehen.
>> Ja, alles Bestens... Ich... << Eigentlich wollte Britney Dean nicht zeigen das es ihr nicht gut ging und so klingen, als sei alles in bester Ordnung, doch ihr Kopf funktionierte gerade einfach nicht mehr richtig. Der Schmerz zwang sie dazu Pausen zu machen.
>> Kann ich ihnen helfen? Sie sehen so blass aus...<< Als Dean nun vor ihr stand blickte er sie besorgt an. Von ihm ging wieder so eine Wärme aus, selbst seine Augen zeigten ihr, dass er sich ernsthafte Sorgen machte. So etwas kannte Britney nicht, ja selbst ihr Vater hatte nie so gehandelt. Ihr Vater war noch nie ein Gefühlsmensch gewesen. Er war ein typisches Beispiel von einem Gefühlskalten harten Geschäftsmann, der unbedingt Stärke beweisen muss. So ein gefühlvolles und liebevolles Handeln hatte sich Britney wohl immer gewünscht, denn wenn es ihr mal schlecht ging war niemand für sie da gewesen. Ihr Vater versuchte sie nur immer mit irgendwelchen Dingen aufzumuntern, die er ihr geschenkt hatte, aber nicht einmal der Gesangs Unterricht durfte abgesagt werden, wenn sie mal krank oder traurig war. Dieser Fremde kannte sie doch gar nicht, aber wie konnte er ihr so viel Liebe zukommen lassen? Aber sie wollte sich nicht verletzlich zeigen, sie würde das schon alleine schaffen, dachte sie sich.
>> Nein, ich sssollte vielleicht etwas trinken...bin wohl etwass Seekra...<<
Doch bevor sie ihren Satz auch nur beenden konnte, fühlte Britney plötzlich, wie sich ihr Magen umdrehte. Aber nicht, weil sie vielleicht Seekrank war, sondern weil ihre Kopfschmerzen die Übelkeit auslösten.
Britney lief so schnell sie konnte durch den Gang zu einem Teil der Schiffsrailing, um sich zu Übergeben.
Dean lief ihr nach und hob ihre langen geflochtenen Haare nach hinten.
Britney schämte sich, dass dies nun der Eindruck des Fremden von ihr war...
>> Geht es ihnen jetzt besser? << fragte Dean mit einer beruhigenden sanften Stimme.
Britney konnte nur nicken, denn sie brachte nun kein einziges Wort mehr heraus. Sie schaute zu Boden und wünschte es wäre alles nur ein schlechter Traum gewesen, denn so hatte sie sich den ersten Tag auf dem Schiff nicht vorgestellt. Die Billionärstochter versuchte nun zurück zu dem Zimmerabteil zu laufen, aber sie lief sehr unsicher, schwankend und nicht in eine gerade Richtung. Sie wirkte fast schon wie betrunken, da sie immer noch verschwommen sah.
Dean nahm ihren Arm und führte sie durch das Abteil zu den Treppen.
>> Welches ist nun ihr Zimmer Miss? <<
Britney wollte nicht, dass der Fremde wusste wo ihr Zimmer war, schließlich kannte sie den Fremden ja noch gar nicht. Auch wenn er sehr vertraulich erschien könnte er genauso gut auch nur spielen...obwohl diese Augen ihr nicht so erschienen als könnten sie Lügen.
>> Ich weiß es nicht mehr genau...aber wenn wir die Treppe 34A hochgehen, finde ich es bestimmt wieder. <<
Dean POV:
So half Dean ihr die Treppe hinauf und wartete geduldig, dass Britney ihr Zimmer fand. Er wollte sie auf keinen Fall in diesem Zustand allein auf dem Flur lassen. „Wer weiß welche Menschen hier überall sind...in diesem Zustand ist sie wehrlos und ihr Vater ist schließlich Billionär..." dachte Dean sich während er sie erwartend ansah.
>> Finden sie sich immer noch nicht zurecht? << fragte Dean besorgt.
>>Ich glaube, wenn ich etwas trinken würde, dann könnte ich mich besser konzentrieren...<<
„Natürlich, ich Idiot, davon hat sie doch vorhin schon gesprochen..."
>> Ok, dann kommen sie mit, wir werden schon irgendwo ein Glas Wasser für sie finden. <<
Doch Britney zögerte. >> Nein, ich möchte mich auf dem Weg nicht noch einmal Übergeben...sehen sie hier ist ein Fenster...zur Not...<<
Dean begriff, dass Britney sich nicht wohl fühlte, aber er wollte es nicht verantworten sie in diesem hilflosen Zustand allein zu lassen.
>>Würden sie mir bitte ein Glas Wasser bringen? << Britney sah ihn mit großen bittenden Augen an.
„Wie kann ich dazu Nein sagen..." Dean musste sich entscheiden.
>> Ok ich hole ihnen ihr Wasser, aber bitte bleiben sie hier und warten auf mich<<
Britney POV:
Als der junge Fotograf, um die Ecke des langen Ganges verschwunden war, lief Britney schnell zu der Tür ihres Zimmers. Ihr Plan Dean abzulenken hatte funktioniert, aber nun fühlte sie sich schlecht seine Bitte nicht erfüllt zu haben. Sie dachte daran wie dieser nun in den nächsten Minuten mit einem Glas Wasser auftauchen, und sie vergeblich suchen würde.
„Aber ich kann doch keinem Fremden soweit trauen, dass ich ihm sage wo sich mein Zimmer befindet und vor ihm mein Zimmer aufschließen, oder ihn vielleicht sogar herein bitten...Ich kenn ihn doch gar nicht..."
Britney schlüpfte in ihren Schlafanzug und legte sich ins Bett. Nachdem sie die Nachttischlampe ausgeknipst hatte versuchte sie zu schlafen. Doch ihr schlechtes Gewissen und die immer noch unerträglichen Schmerzen ließen sie nicht ruhen. Sie hörte wie Dean im Flur nach ihr rief. Am liebsten hätte sie ihm die Türe geöffnet und sich entschuldigt.
„Jetzt habe ich die Chance auf eine Freundschaft endgültig zerstört...dabei haben wir uns doch so gut verstanden..."
Als Britney endlich eingeschlafen war, glitten ihr noch einige Tränen über die Wangen. Sie hatte sich in den Schlaf geweint.
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