7. Kapitel
Am nächsten Morgen regnete es. Auch die nächsten sieben Sonnenaufgänge regnete es ununterbrochen. Schaumpfote machte der Regen nicht besonders viel aus, er genoss die kühle des sich nähernden Schneefalls. Als Schaumpfote aus dem Schülerbau schaute, eilte gerade Honigblatt an ihm vorbei. Ihr Pelz war triefend nass vom Regen und sie hielt den Kopf gesenkt. Erst jetzt fiel Schaumpfote auf, das die Kätzinnen die Köpfe immer leicht gesenkt hatten, nicht wie die Kater, die mit erhobenem Kopf durch das Lager stolzierten. Schaumpfote trat in den Regen und sofort klatschten ihm kalte Regentropfen auf die Schnauze. Luftbein kam auf ihn zugerannt, mit einer Amsel im Maul. „Luftbein, ich hab doch gesagt du musst mich nicht bedienen." Sie legte die Amsel vor ihm auf den Boden. „Ich muss." Sie schaute ihm nicht in die Augen, sondern starrte auf den Boden. Schaumpfote sah, wie sehr sie unter der Unterdrückung leidet. „Danke, aber geh wieder in den Bau, sonst erkältest du dich noch." Luftbein schaute ihn dankbar an und rannte zurück zum Schülerinnenbau. Schaumpfote schaute ihr nach. Ihr Bauch rundete sich schon leicht und Schaumpfote knurrte. Dann nahm er die Amsel und trug sie in den Schülerbau. Doch er brachte kaum einen Bissen runter, zu schwer lastete sein Gewissen auf ihm, sein Plan, der ihm immer absurder vorkam. Doch er wusste das nur das der einzige Weg war, um das ganze zu beenden.
Er liess die Amsel liegen und trat erneut aus dem Schülerbau und beobachtete die Kätzinnen. Er wusste was zu tun war und lief über den Platz zu Rabensterns Bau. Vor dem Bau hielt er kurz an und setzte seine kalte Miene auf. „Rabenstern?" „Komm rein!" ertönte Rabensterns Stimme und Schaumpfote trat ein. Rabenstern lag in seinem Nest, um ihn herum strichen seine Gefährtinnen. „Was willst du Schaumpfote?" Schaumpfote holte tief Luft. „Ich möchte meine anderen Gefährtinnen." Rabensterns Augen blitzen. „Sicher?" Schaumpfote nickte mit kalter Miene. Rabenstern erhob sich und zuckte mit dem rechten Ohr. „Ich mag dich sehr Schaumpfote, wirklich. Ich finde du bist sehr Treu deinem Clan gegenüber." Schaumpfote schnippte nur kurz mit seinem Schweif. „Und?" „Ja du kannst, komm!" Rabenstern stapfte aus dem Bau und Schaumpfote folgte ihm Wortlos.
„Alle Kater und ihre Gefährtinnen sollen sich versammeln!" Rabensterns Ruf hallte über die Lichtung, Schaumpfote stand unbeteiligt neben ihm. „Schaumpfote hat sich für zwei weitere Gefährtinnen entschieden. Doch zuvor möchte ich ihm noch seinen Kriegernamen geben, da er ein so treuer Kater ist." Schaumpfote schob seine Brust raus und hob den Kopf und lies seine Blicke über die Menge gleiten. „Schaumpfote, von nun an wirst du Schamkralle heissen, und ich ehre deine Treu zum Clan und hoffe, das du deine Gefährtinnen weise wählen wirst." Schaumkralle nickte und begann zu sprechen: „Als meine zwei anderen Gefährtinnen, wähle ich Muschelpfote und Ginsterpfote." Rabenstern winkte die zwei Schülerinnen nach vorne. „Du darfst ihnen Namen geben, ich gestatte dir diese Ehre." Die Krieger begannen zu tuscheln. Bis jetzt hat immer Rabenstern den Kätzinnen Namen gegeben, ein Krieger durfte das nie. Schaumkralle überlegte kurz und miaute dann mit lauter Stimme: „Muschelpfote wird Muschelperle heissen. Ginsterpfote wird Ginsterschatten heissen." „So soll es sein, die Versammlung ist beendet." Rabenstern sprang vom Felsen und Schaumkralle folge ihm. Ginsterschatten und Muschelperle kamen mit gesenktem Kopf auf ihn zu und Schaumkralle gab ihnen zu verstehen, das sie ihm folgen sollten.
Er führte die beiden Kätzinnen in den Wald und blieb auf einer Lichtung stehen. „Ihr wisst was jetzt passiert oder?" Beide nickten. „Hört zu, ich hab einen Plan, Rabenstern zu stürzen, doch dafür müsst ihr mitspielen, dazu gehört auch Junge zu kriegen." Muschelperle und Ginsterschatten schauten ihn interessiert an und verstanden. Schaumkralle nickte ihnen aufmunternd zu und wurde dann wieder ernst. „Ginsterschatten, gehst du kurz weg? Ich ruf dich dann." Ginsterschatten verschwand wortlos und Schaumkralle wandte sich Muschelperle zu.
An Sonnenuntergang kam Schaumkralle in Begleitung von Ginsterschatten und Muschelperle zurück ins Lager. Er schickte die zwei in den Bau und spürte Erdbeerpfotes Blick in seinem Rücken. Er drehte sich zu ihr um und schnell senkte sie den Blick und hastete zu Lichtstrahl. Schaumkralle tat sie Leid. Sie war schon vierzehn Monde alt und immer noch Schülerin. Keine der anderen Kater wollte eine Kätzin mit einem verdrehten Bein. Schaumkralle war das aber egal. Er liebte sie und das liess sich nicht verdrängen. Etwas traurig lief er in den Kriegerbau, suchte sich ein Nest aus und schlief ziemlich schnell ein.
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