Ein einsamer Park im Herzen einer unbekannten Stadt. Ein junges Mädchen sitzt alleine auf einer weißen Parkbank. Mit ihren schulterlangen, glatten blonden Haaren und ihrer hochgewachsenen Figur mit den langen Beinen sieht sie fast wie ein gewöhnliches Mädchen aus. Der einzige Unterschied sind die großen traurigen Augen. Das besondere an ihnen ist, dass sie keine Pupillen besitzen und die Iris durch und durch die violette Farbe eines Amethysten hat.  An manchen Tagen, wenn die Sonne besonders stark scheint, kann man goldene Sprenkel in ihnen entdecken. Isidira liebt ihre eigenartigen Augen, die so gut zu ihrem schmalen und runden Gesicht passen. Leider sind sie auch der Grund, warum sie so einsam und alleine in dieser lauen Sommernacht auf der Parkbank sitzen muss. Nicht das  sie keine Verehrer hätte, oh nein, ganz im Gegenteil! Jedes männliches Wesen im Alter von sechzehn bis fünfundzwanzig Jahren ist im ersten Moment von ihr total hingerissen, aber eben nur im ersten Moment! Und auch nur solange der Junge nicht direkt in ihre Augen schaut.

Denn dann fängt es an: die Furcht, das Entsetzen in den Augen des Gegenübers. Die Haut wird blass, ihre Blicke werden ungläubig und es fällt ihnen ganz plötzlich ein, dass sie noch dieses und jenes vergessen haben und ganz schnell los müssen. Sie versprechen am nächsten Tag anzurufen, aber lassen nie wieder was von sich hören.

Auch heute Abend hat sie ein Date und zwar mit dem neuen Schüler aus ihrer Klasse. Isidira hat sich gleich am ersten Tag in Alex verliebt, als er in die Klasse gekommen ist.

Sie hatte gehofft, er wäre anders und jetzt sitzt sie alleine auf dieser verfluchten Bank. Dabei hat es am Anfang so gut ausgesehen für sie beide, Alex hat sich gerne mit ihr verabredet, als sie fragte. Doch kaum haben sie in der Disco engumschlungen getanzt, da schaut er in ihre Augen. Dies war der Moment, den sie so sehr gefürchtet hat.

Sie hat sich die Situation so oft in ihren Träumen vorgestellt, wie Alex wohl reagieren wird, wenn er ganz tief in ihre Augen sehen würde. Sie hat davon geträumt, das es ihm nicht auffallen würde und dass er sie dann innig und zärtlich küssen würde. Doch leider sind Träume eben nur Schäume...