USS Edsall
Am 1. März 1942 war ein einzelner amerikanischer Zerstörer der alten Clemson-Klasse unterwegs nach Java, um 32 Piloten zur Insel zu bringen, die dort zur Verteidigung beitragen sollten. Dieser Zerstörer war die USS Edsall, kommandiert von Kapitän Joshua James Nix. Bevor der Krieg für die USA begonnen hatte, war sie in der Bucht von Manila in den Philippinen stationiert gewesen, bevor sie von Admiral Hart, Befehlshaber der Asienflotte, nach Balikpapan in Borneo befohlen wurde, da sie sich in Manila in einer verwundbaren Position befunden hätten. Bei Kriegsausbruch hatte sie sich unterwegs nach Batavia befunden, bevor sie nach Singapur befohlen wurde und bei der Rettung von Überlebenden vom Schlachtschiff HMS Prince of Wales und dem Schlachtkreuzer HMS Repulse half. Später war sie das erste amerikanische Schiff, das bei der Versenkung eines feindlichen U-Bootes half, als sie zusammen mit einigen australischen Korvetten zusammen das japanische U-Boot I-124 in der Nähe von Darwin versenkte.
(USS Edsall)
Während Konvoi-Diensten wurde sie durch eine ihrer eigenen Wasserbomben beschädigt, die auf dem Deck explodierte, was ihre Geschwindigkeit von 35 auf 26 Knoten reduzierte.
Am 26. Februar eskortierte sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff USS Whipple den Flugzeugtender USS Langley, der der erste Flugzeugträger der USA gewesen war. Mittlerweile war sie zu einem Tender umgebaut worden und konnte somit keine Flugzeuge mehr starten, sondern nur noch transportieren. Sie transportierte 32 P-40 Jagdflugzeuge samt Piloten nach Tjilatjap an der Südküste Javas. Am Tag darauf, am 27. Februar, wurden sie von japanischen Flugzeugen angegriffen, die die Langley schwer beschädigten, woraufhin das Schiff evakuiert und von der Edsall und der Whipple versenkt wurde. Sie nahmen den Grossteil der Besatzung auf und zogen sich zurück.
(USS Whipple)
(USS Langley als Träger)
(Langley als Tender)
(Langley wird beschädigt und versenkt)
Am 28. trafen sie sich mit dem Tanker USS Pecos in der Nähe von Christmas Island und übergaben die meisten Überlebenden an das Schiff, dass auch zahlreiche Überlebende von anderen Schiffen transportierte, insgesamt über 700. Der Tanker wurde nach Australien befohlen und die Whipple bekam einen separaten Auftrag. Die Edsall sollte mit den Flugzeugbesatzungen, die an Bord der Langley gewesen waren, nach Java segeln und sie dort abladen. Das war das letzte Mal, dass sie von alliierten Schiffen gesehen wurde.
(USS Pecos)
Die japanische Flugzeugträgerflotte unter Chūichi Nagumo befand sich allerdings im Gebiet, um Schiffen, die sich zurückzogen, die Fluchtroute abzuschneiden und die Pecos wurde entdeckt und mehrmals aus der Luft angegriffen. Das Schiff sendete mehrere Notrufe, die unter anderem von der Whipple empfangen wurden, die aber zu weit entfernt war, um zu helfen. Als die Pecos sank, wurden die Schiffbrüchigen von den japanischen Flugzeugen beschossen. Ein Besatzungsmitglied Namens Lawrence J. McPeake bemannte eine Flugabwehrstellung des sinkenden Schiffes und feuerte damit auf die Flugzeuge, um sie von den Überlebenden abzulenken, bevor er dann ebenfalls vom Schiff sprang und nie mehr gesehen wurde. Er erhielt für seinen Einsatz einen Silver Star, die dritthöchste Auszeichnung im US-Militär.
Kurz nachdem die Pecos gesunken war, tauchte um 15:50 Uhr in weniger als 50 Kilometer Entfernung die Edsall auf, die die Notrufe anscheinend mitbekommen hatte und gewendet hatte, um ihren Kameraden zu helfen. Doch zwischen der Edsall und der gesunkenen Pecos befand sich ein Teil von Nagumos Flotte. Und zwar die beiden Schweren Kreuzer Tone und Chikuma und die beiden Schlachtkreuzer/Schlachtschiffe Hiei und Kirishima. Mit 26 Knoten war die Edsall langsamer als all diese Schiffe, weshalb eine Flucht ausgeschlossen war.
(Tone)
(Chikuma)
(Hiei)
(Kirishima)
Von den japanischen Schiffen zuerst als Leichter Kreuzer der Omaha-Klasse identifiziert, da dieser Schifftyp ein ähnliches Profil hatte, leckten die Japaner Blut und näherten sich dem Zerstörer, um diesen zu versenken.
Zwei Schweren Kreuzern und zwei Schlachtschiffen gegenüberstehend, die er nicht abhängen konnte, beschloss Kapitän Nix, den ungleichen Kampf aufzunehmen und begann, einen Rauchvorhang zu legen.
Die japanischen Schiffe, bewaffnet mit 20.3cm und 35.5cm Geschützen, eröffneten das Feuer auf grosse Entfernung. Die Edsall leitete Ausweichmanöver ein, um den Beschuss zu vermeiden, was relativ einfach war, da die Granaten bis zu eine Minute brauchten, um zu ihr zu gelangen, was genug Zeit für diese war, eine Kurskorrektur vorzunehmen. Sie drehte Kreise, stoppte, drehte Scharf zur Seite, versteckte sich im Rauch und in naheliegenden Regengebieten und weiteres. Sie ging sogar in den Gegenangriff über und feuerte mit ihren Geschützen und Torpedos auf die japanischen Schiffe, wobei sie die Chikuma mit den Torpedos nur knapp verfehlte. Allerdings war sie ausser Reichweite ihrer Kanonen, weshalb diese nicht bis zu den japanischen Schiffen gelangten.
Nach über einer Stunde hatten die Japaner 1'335 Granaten auf die Edsall abgefeuert und sie damit nur einmal getroffen, ohne sie zu verlangsamen. Frustriert mit der Tatsache, dass zwei Schlachtschiffe und zwei Kreuzer nicht einmal einen einzelnen Zerstörer versenken konnten, kontaktierten sie die Flugzeugträger von Nagumos Flotte und die drei Träger Kaga, Hiryū und Sōryū starteten mehrere Sturzkampfbomber, die sich dem Kampf anschlossen und die Edsall schwer beschädigten und in Brand setzten.
(Kaga)
(Hiryū)
(Sōryū)
Um 17:22 Uhr kamen die japanischen Schiffe näher heran und eröffneten erneut das Feuer auf kurze Entfernung, womit sie die Edsall in Stücke schossen und diese kenterte neun Minuten später um 17:31 Uhr. Die Chikuma hielt aufgrund von U-Bootgefahr nur kurz an, um eine handvoll Überlebende aus dem Wasser zu sammeln, die dann auf der Stelle verhört und gefoltert wurden. Ein Grossteil der Besatzung war vermutlich während dem Gefecht ums Leben gekommen, aber weitere Überlebende im Wasser wurden entweder ihrem Schicksal überlassen oder mit Maschinengewehrfeuer ermordet.
(Die Edsall sinkt)
Kein einziges Besatzungsmitglied der USS Edsall überlebte. Die Überlebenden wurden später enthauptet, vermutlich, weil sie es gewagt hatten, die japanischen Schiffe während dem Gefecht schlecht aussehen zu lassen. Mehrere Leichen der Edsall (fünf oder sechs, je nach Quelle) und fünf von der Langley, die möglicherweise ebenfalls von der Edsall stammten, wurden in zwei Massengräbern, wo sich insgesamt 34 enthauptete Leichen befanden, 1946 gefunden und identifiziert. Jahrelang war unklar gewesen, was mit dem Schiff passiert war und die ganze Geschichte wurde erst in den 80er-Jahren enthüllt. Die Besatzung bestand entweder aus 101 Besatzungsmitgliedern oder 153, da die Besatzung im Zweiten Weltkrieg anscheinend grösser war. Dazu kamen dann noch die 32 Piloten. 133 bis 185 Menschen kamen beim Untergang der Edsall ums Leben oder wurden später ermordet. Und das wahrscheinlich nur, weil sie sich tapfer gegen eine massive Übermacht gewehrt hatten.
Von der USS Pecos wurden später 232 Überlebende von der USS Whipple gerettet.
01.03.21
Habe ich schon einmal gesagt, dass das japanische Militär des Zweiten Weltkrieges mich ankotzt? Falls nicht, ich habe es jetzt gesagt und werde es vermutlich noch weitere Male sagen. Diese Typen haben Kriegsverbrechen begangen, die die Deutschen im Vergleich wie Kindergärtler aussehen lassen und diese Kriegsverbrechen sind, im Gegensatz zu denen der Deutschen, ziemlich in Vergessenheit geraten. Die Ermordung der Überlebenden der Edsall war eines dieser Kriegsverbrechen und da es zusätzlich auch noch ein interessantes Ereignis war, wollte ich noch dazu schreiben.
Die japanischen Schiffe, die an diesem Gefecht beteiligt waren, wurden alle während dem Krieg versenkt. Die drei Träger sanken bei Midway, Hiei und Kirishima bekamen einen enormen Tritt in den Arsch während der Guadalcanal-Kampagne und die Chikuma wurde in der Schlacht von Samar von einem Geleitzerstörer und einigen Flugzeugen zerfetzt, mit nur einem einzigen Überlebenden. Die Tone überlebte am längsten und wurde im Juli 1945 im Hafen versenkt.
Ich bin der persönlichen Meinung, dass das das Karma der Edsall war, dass sie einholte.
Jetzt, wo ich darüber nachdenke... die Chikuma schaffte es hier nicht, einen Zerstörer mit Unterstützung zu versenken und verlor bei Samar ein Duell mit einem Geleitzerstörer... war die Chikuma das inkompetenteste Schiff der japanischen Marine? Kann sein, das muss ich mir näher ansehen.
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