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Schlacht von Kap Matapan

Im Frühjahr 1941 war die Lage im Mittelmeer etwas speziell. Seit dem Angriff auf Tarent war die Regia Marina eher defensiv unterwegs, auch wenn sie hier und da wieder ausgelaufen waren, um die Royal Navy in kleinere Gefechte zu verwickeln, die nie ein grosses Ergebnis mit sich brachten, was beide Seiten eher frustrierte. Admiral Andrew Cunningham, der britische Befehlshaber der Mittelmeerflotte, die in Alexandria stationiert war, wollte die Italiener schon seit geraumer Zeit in eine entscheidende Schlacht verwickeln, was sie ihm bisher immer verwehrt hatten.

(Admiral Cunningham)

Leider waren die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau gerade erneut in den Atlantik ausgebrochen, weshalb der Fokus der Royal Navy wieder in diesem Gebiet lag. Die Tatsache, dass die Bismarck bald Kampfbereit sein würde, trug ebenfalls dazu bei. Da das Mittelmeer ein sekundäres Kampfgebiet war, konnte Cunningham nicht auf weitere Verstärkung hoffen und musste mit dem Arbeiten, dass ihm zur Verfügung stand.

Die allgemeine Situation hatte sich nicht sehr verändert, wie sie bei Kriegseintritt Italiens gewesen war. Operationen der Royal Navy mussten immer noch stark abgesichert werden, falls die Regia Marina etwas tun würde. Die westlichen und östlichen Teile des Mittelmeeres befanden sich in Kontrolle der Briten, während die Italiener, abgesehen von Malta, den mittleren Teil kontrollierten. Die italienische Luftwaffe und ihre deutsche Unterstützung, Fliegerkorps X (römische Zahl, also 10), machten den Briten das Leben ziemlich schwer und hatten erst vor kurzem den Flugzeugträger HMS Illostrious schwer beschädigt. Ansonsten hatte sich nicht viel getan, aber das würde sich nun ändern.

Der italienische Angriff auf Griechenland war so sehr schiefgegangen, dass eine französische Stadt an der italienischen Grenze ein Schild aufstellte, auf dem Stand: "Griechen, nicht weiter vorstossen, das ist französisches Gebiet"
Genauso war die italienische Offensive in Nordafrika bereits im Dezember komplett zerschlagen worden.
Angesichts dieser Umstände, entsendete Hitler Truppen, um Mussolinis Fiaskos wieder geradezubiegen und deutsche Truppen versammelten sich bei der bulgarisch-griechischen Grenze, um eine Offensive zu starten. Churchill seinerseits hatte ebenfalls begonnen, Truppen nach Griechenland zu entsenden. Abgezogen wurden diese Truppen von Afrika. Von Griechenland aus konnten britische Bomber rumänische Ölfelder erreichen und bombardieren, was Hitler gar nicht gefiel, weshalb er Griechenland schnellst möglich erobern wollte, um diese Bedrohung zu beseitigen.

Die Deutschen wollten verhindern, dass britische Truppen nach Griechenland gebracht wurden und machten den Italienern deshalb Druck, die britischen Konvois nach Griechenland abzufangen. Die Italiener gaben nach und bereiteten starke Einheit zum Auslaufen vor. Der Zeitpunkt schien günstig. Deutsche Berichte liessen darauf schliessen, dass bei Luftangriffen ein Flugzeugträger und zwei Schlachtschiffe beschädigt worden waren, was die Briten mit nur einem einzigen Schlachtschiff und keinem Flugzeugträger liess. Die Italiener fanden zwar heraus, dass letztere Information falsch war und die Briten einen Träger hatten, aber das hinderte sie nicht daran, die Operation trotzdem zu starten.

Admiral Angelo Iachino übernahm das Kommando der Operation und lief mit dem Schlachtschiff Vittorio Veneto, sechs Schweren und zwei Leichten Kreuzern und 13 Zerstörern aus. Der Plan war, mit dieser Übermacht in die Ägäis zu laufen und den nächsten alliierten Konvoi zu stellen. Vittorio Veneto war eines der beiden neuen Schlachtschiffe und eines der Schlachtschiffe, dass den Angriff auf Tarent überstanden hatte und auf dem Papier ziemlich beeindruckend war. Bewaffnet mit neun 38.1cm Geschützen und 30 Knoten schnell war sie den einzelnen britischen Schlachtschiffen, auf die sie stossen könnte, überlegen. Die Schweren Kreuzer waren ebenfalls beeindruckend. Bei der Washington-Flottenkonferenz 1921/1922 war die maximale Verdrängung von Kreuzern auf 10'000 Bruttoregistertonnen beschränkt worden. Wie sich herausstellte, das machte es sehr schwierig, einen Kreuzer schwer zu bewaffnen und gleichzeitig genügend zu panzern. Die Italiener hatten eine einfache Lösung dazu. Sie haben das maximale Gewicht einfach ignoriert und eine schwere Bewaffnung mit guter Panzerung zusammengeworfen und so einige ziemlich stattliche und gefährliche Kreuzer gebaut.

(Angelo Iachino)

(Vittorio Veneto und Schwesterschiff Littorio)

Die Operation blieb allerdings nicht von den Briten unbemerkt. Mavis Batey, die zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt war, und ihr Entschlüsselungsteam, das Grösstenteils aus Frauen bestand, bei Bletchley Park hatten die italienischen Codes geknackt und den Funkspruch abgefangen, der das Auslaufen der italienischen Streitmacht beinhaltete. Cunningham sah die Chance auf ein grösseres Gefecht und ergriff sie auf der Stelle. Allerdings gab es einige kleine Hindernisse, die es zu bewältigen galt. Die Royal Navy konnte nicht einfach zufällig dort auftauchen, wo sich die Regia Marina befand, sonst würden die Italiener herausfinden, dass die Codes geknackt worden waren. Also wurde ein Spähflugzeug entsandt, dass eine merkwürdig spezifische Flugroute erhalten hatte und 'rein zufällig' einen Teil der italienischen Flotte sichtete. Mit dieser Sichtung hatte Cunningham nun einen Grund, den die Italiener als Erklärung benutzen könnten, wenn sie sich begegnen würden.

Allerdings befanden sich auch Spione in Alexandria, die ein Auslaufen der Royal Navy bemerken und weiterleiten würden. Diese Spione mussten getäuscht werden und Cunningham kam auf eine Idee. Am Nachmittag des 27. März verliess er sein Flaggschiff, das Schlachtschiff HMS Warspite, mit einer grossen Tasche und begab sich zu einem Club, wo er Golf spielte und allem Anschein nach über Nacht bleiben würde. Auf der Warspite selbst wurde eine Party angekündigt, die am selben Abend stattfinden würde. Kaum war es dunkel, schlich Cunningham aus dem Club und zurück zur Warspite, die dann klammheimlich mit dem Rest der Flotte Alexandria verliess.

(HMS Warspite)

Cunningham hatte, neben den abgefangenen Funksprüchen, noch weitere Vorteile. Die deutschen Berichte waren falsch gewesen. Alle drei Schlachtschiffe, die unter seinem Kommando standen, waren einsatzbereit und liefen zusammen aus. HMS Warspite, HMS Valiant und HMS Barham, alle Schlachtschiffe der Queen Elizabeth-Klasse aus dem Ersten Weltkrieg, bewaffnet mit jeweils acht 38.1cm Geschützen und 23 Knoten schnell. Die Schiffsklasse war modernisiert worden und die drei Schiffe unterschieden sich deshalb ein bisschen. Valiant war am modernsten, mit einer komplett neuen Sekundärbewaffnung und ausserdem Radar, Warspite war ebenfalls modifiziert worden, hatte aber keine neue Sekundärbewaffnung erhalten und Barham war am wenigsten modifiziert worden.

(HMS Valiant)

(HMS Barham)

Mit den drei Schlachtschiffen lief der Flugzeugträger HMS Formidable aus, genauso wie eine Zerstörereskorte, von denen einige Zerstörer von Hector Waller, dem zukünftigen Kapitän der HMAS Perth, kommandiert wurden. Vier Leichte Kreuzer und einige Zerstörer unter dem Kommando von Admiral Pridham-Wippell befanden sich bereits auf See, südlich von Kreta und würden sich am nächsten Tag mit Cunningham treffen. Drei der Leichten Kreuzer waren Schiffe der kleineren Leander-Klasse, das vierte Schiff, HMS Gloucester, war ein Leichter Kreuzer der Town-Klasse und somit grösser und schwerer bewaffnet. Die anderen Kreuzer waren HMS Ajax, HMS Orion und HMAS Perth.

(HMS Formidable)

(Admiral Pridham-Wippell)

(HMS Gloucester)

Das Kräfteverhältnis war somit ziemlich interessant. Die Briten hatten einen Flugzeugträger, die Italiener keinen. Die Briten hatten drei ältere Schlachtschiffe und die Italiener ein modernes. Bei den Kreuzern waren die Italiener eindeutig überlegen und Zerstörer hatten beide Seiten gleich viel, 13. Würde es zu einem Gefecht kommen, könnten die britischen Schlachtschiffe Vittorio Veneto zwar zusammenschiessen, aber die Kreuzer würden dafür gnadenlos überwältigt werden. Eventuell würden sie von den Schlachtschiffen unterstützt werden müssen, während die italienischen Kreuzer der Vittorio Veneto aushelfen würden.



Um 06:35 Uhr des 28. März 1941 waren Cunningham und seine Schlachtschiffe noch eine beträchtliche Distanz von seinen Kreuzern entfernt, als diese von einem italienischen Wasserflugzeug entdeckt wurden. Die Kreuzer entdeckten ihrerseits das Flugzeug und identifizierten es als eines, dass hauptsächlich von Kriegsschiffen aus operierte, weshalb solche in der Gegend sein mussten.

Die italienische Flotte operierte in drei Flottenteilen. Die sechs Schweren Kreuzer waren in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei sich die beiden Leichten Kreuzer in einer dieser beiden Gruppen befanden und das Mittelstück der dritten Gruppe war die Vittorio Veneto. Die Briten hatten ebenfalls Spähflugzeuge in der Gegend und eines davon erspähte eine der italienischen Kreuzergruppen. Als Cunningham und Pridham-Wippell die Positionsmeldung erhielten, dachten beide zuerst, dass die eigenen Kreuzer gemeldet worden waren, da die Position praktisch die gleiche war. Doch um 07:55 Uhr entdeckte eine der italienischen Kreuzergruppen Pridham-Wippells Schiffe und eröffnete das Feuer aus grosser Entfernung.

Die Schweren Kreuzer Trento, Trieste und Bolzano hatten mit ihren grösseren Geschützen einen Reichweitenvorteil und feuerten aus einer Entfernung, bei der die britischen Kreuzer das Feuer nicht erwidern konnten. Gloucester feuerte drei Salven, aber sie fielen kurz und sie feuerte nicht weiter. Da die Entfernung allerdings so gross war und die Italiener nicht willig waren, die Distanz zu verringern, erzielten sie keine Treffer. Die schlechten Entfernungsmesser der Schiffe waren ein weiterer Grund dafür. Die britischen Kreuzer drehten nach Südosten, um die italienischen Schiffe zu Cunningham zu locken.

(Trento)

Nachdem die italienischen Schiffe für eine Stunde lang nichts vollbracht hatten, drehten sie nach Nordwesten. Obwohl eigentlich die unterlegenen und langsameren Schiffe, drehten die Briten, um ihnen zu folgen und den Kontakt zu halten.

Doch um 10:55 Uhr stellte sich heraus, dass die Italiener diesselbe Idee hatten, wie die Briten. Auf der HMS Orion sagte ein Besatzungsmitglied: "What's that battleship over there? I thought ours were miles away." (Was ist das Schlachtschiff da drüben? Ich dachte unsere sind Meilen weg.) und Vittorio Veneto eröffnete das Feuer. Die britischen Kreuzer waren zum italienischen Schlachtschiff gelockt worden und standen nun unter Beschuss. Praktisch schon mit der ersten Salve fielen die Granaten um die britischen Schiffe herum. Die Entfernungsmesser der Vittorio Veneto waren sehr gut, weshalb die Briten ziemlich in der Klemme steckten.

Allerdings gab es einen Faktor, der die britischen Kreuzer für den Moment rettete. Die Qualität der Granaten der italienischen Schlachtschiffe war absolut grauenhaft und es war beinahe so, als würden sie mit einer Schrotflinte schiessen. Die Streuung der Granaten betrug bis zu einen Kilometer oder mehr, was dazu führte, dass die Vittorio Veneto auf einen der britischen Kreuzer schoss und einige der Granaten näher bei den anderen Kreuzern landeten. Dennoch gab es auf den britischen Schiffen einige Schäden durch Splitterschäden und die Gloucester hatte Maschinenprobleme, weshalb sie nicht besonders schnell werden konnte. Und würde auch nur eine der Granaten treffen, hätten sie ein grosses Problem.

Die britischen Schiffe legten eine Rauchwand und zogen sich zurück. Cunningham realisierte, wie Ernst die Lage war und befahl einen Luftangriff auf die italienische Flotte, was momentan seine einzige Möglichkeit war, Pridham-Wippells Kreuzer zu unterstützen. Formidable hatte bereits um 09:38 Uhr sechs Fairey Albacore Torpedobomber gestartet, falls sie benötigt werden würden und schickte sie nun nach Nordwest zur Unterstützung. Zwei deutsche Ju 88 Bomber, die die italienische Flotte aus irgendeinem Grund als Lufteskorte begleiteten, versuchten, die Albacores anzugreifen, wurden aber von deren Eskorten angegriffen und einer der Maschinen wurde von einer Fairey Fulmar abgeschossen. Der Angriff der Albacores blieb zwar ohne Treffer, aber die Regia Marina brach die Verfolgung ab und Iachino beschloss, sich zurückzuziehen, da die Royal Navy in diesem Gebiet die Lufthoheit hatte.

(Fairey Albacore)

Die britischen Schiffe vereinigten sich und Cunningham nahm die Verfolgung von Iachino auf. Da die italienische Flotte schneller war als seine, musste Cunningham sie verlangsamen, um sie in einem Kampf stellen zu können. Die einzige Option die er hatte, war ein weiterer Luftangriff und drei weitere Albacores und zwei Swordfish Torpedobomber wurden gestartet, um die Vittorio Veneto anzugreifen. Gleichzeitig, um 15:09 Uhr, griffen einige Bristol Blenheim Bomber an, die zwar keine Treffer erzielten, aber die Flugabwehrgeschütze der Italiener ablenkten, was, kombiniert mit Fulmar Jagdflugzeugen, die die Zerstörer mit Maschinengewehren beschossen und somit ablenkten, dafür sorgte, dass die Torpedobomber ihren Angriff starten konnten und die Vittorio Veneto in die Zange nahmen.

(Luftangriff auf die Bolzano)

Der Geschwaderführer der drei Albacores, John Dalyell-Stead, näherte sich der Vittorio Veneto bis auf 1'000 Meter unter starkem Beschuss, bevor er seinen Torpedo abwarf. Sein Flugzeug wurde abgeschossen und er und die beiden anderen Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, aber sein Torpedo traf das Schlachtschiff an der Backbordseite am Heck und trennte eine Schiffschraube ab, während eine Menge Wasser ins Schiff eindrang. Die Vittorio Veneto musste anhalten, während so schnell wie möglich Reparaturen gemacht werden mussten. Pumpsysteme waren ausgefallen, weshalb die Besatzung mit manuellen Handpumpen das Wasser aus dem Schiff befördern musste. Um 16:42 Uhr nahm das Schlachtschiff wieder Fahrt auf und erreichte nach einer Weile eine Geschwindigkeit von 19 Knoten. Dies geschah zu einem günstigen Zeitpunkt, da sich die Briten schnell näherten.

(Vittorio Veneto mit abgesacktem Heck)
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Veneto_sailing_out_of_the_battle_area.jpg#mw-jump-to-license)

Cunningham befahl einen dritten Luftangriff, um sicherzustellen, dass Vittorio Veneto nicht würde entkommen können. Sechs Albacores und zwei Swordfishs von der Formidable wurden gestartet und zwei weitere Swordfish von Kreta schlossen sich ihnen an, von denen eine den einzigen Torpedo Griechenlands besass, der von einem Flugzeug abgeworfen werden konnte. Die Griechen hatten von der Schlacht gehört und den Torpedo vom Festland nach Kreta fliegen lassen, um eine Gelegenheit zu erhalten, sich an der Schlacht zu beteiligen. Der letzte Angriff begann um 19:36 Uhr. Iachino hatte seine Schiffe in eine Enge Formation befohlen, mit Vittorio Veneto in der Mitte, was ein Angriff sehr schwierig machte. In der Dunkelheit, mit einer Menge aktiven Scheinwerfern, feuernden Flugabwehrgeschützen und Rauchvorhängen, war der Angriff ein gewaltiges Durcheinander. Torpedos wurden abgefeuert, aber die Vittorio Veneto blieb unbeschädigt.

Allerdings war dieses Gefecht nicht nur für die britischen Flugzeuge unübersichtlich. Die beiden Schweren Kreuzer Fiume und Pola kollidierten beinahe miteinander und die Pola musste anhalten, was sie zu einem einfachen Ziel machte. Eines der Flugzeuge traf sie mit einem Torpedo und traf den Maschinenraum, was das Schiff völlig ausser Gefecht setzte. Irgendwie bemerkten weder Iachino, noch sonst irgendjemand, dass das Schiff getroffen worden war und fuhren einfach weiter, womit die Pola zurückgelassen wurde.

Da die angreifenden Flugzeuge in Kreta landeten, wusste bei der britischen Flotte niemand, welchen Schaden sie angerichtet hatten und einige Personen waren dafür, sich zurückzuziehen. Cunningham war allerdings entschieden dagegen. Nachdem die Nachtgefechte während der Skagerrakschlacht im Ersten Weltkrieg ein Debakel für die Royal Navy gewesen waren, die der deutschen Hochseeflotte die Flucht ermöglicht hatten, hatte die Royal Navy sehr intensiv für Nachtgefechte geübt und war sicherlich eine der besten Marinen darin. Cunningham wollte keine Wiederholung davon und beschloss, die Verfolgung fortzuführen. Die Kreuzer, die sich bereits vor dem Hauptverband befanden und beim letzten Luftangriff nur etwa 15 Meilen hinter der italienischen Flotte waren, erhielten den Befehl, vorzustossen und der Grossteil der Zerstörer des Haupverbandes, kommandiert von Kapitän Mack, wurde ebenfalls vorgeschickt, um im besten Fall mit den Kreuzern einen Zangenangriff mit Torpedos auf die italienische Flotte zu starten. Allerdings hatte ein Spähflugzeug gemeldet, dass die Vittorio Veneto 13 Knoten schnell war, während das Schlachtschiff am beschleunigen gewesen war, weshalb eine inkorrekte Distanz zur Regia Marina vermutet wurde und Iachino hatte ausserdem seinen Kurs geändert. Die Kreuzer und Zerstörer würden deshalb ins Nichts vorstossen und dementsprechend auch nichts finden.

Die Kreuzer entdeckten um 20:15 Uhr die bewegungslose Pola mit ihrem Radar und meldeten die Position an Cunningham, bevor sie weiter vorstiessen. Cunningham hatte seine drei Schlachtschiffe, Formidable und die vier Zerstörer HMS Griffin, HMS Greyhound, HMS Havock und HMAS Stuart bei sich. Da er die Formidable nicht alleine oder mit einer schwachen Eskorte in der Dunkelheit herumfahren lassen wollte, hatte er sie bei der Hauptstreitmacht behalten. In einer Schlachtlinie segelnd, lautete die Reihenfolge deshalb Warspite, Valiant, Formidable und Barham, wobei die Geschützbesatzungen der Formidable ihre 11.3cm Geschütze sehr enthusiastisch vorbereiteten, um eine seltene Gelegenheit zu erhalten, als Flugzeugträger an einem Geschützduell teilzunehmen. Die Briten wussten nicht genau, ob es sich beim stationären Schiff um die Vittorio Veneto oder ein anderes Schiff handelte und waren ziemlich aufgeregt mit der präsentierten Chance, womöglich ein feindliches Schlachtschiff auszuschalten.



Bei der italienischen Flotte fand Iachino endlich heraus, dass die Pola zurückgelassen worden war und sendete die restlichen Schiffe der dazugehörigen Kreuzerdivision zurück, um sie in Schlepp zu nehmen. Es hatte mehrere Berichte gegeben, nach denen britische Schlachtschiffe in der Nähe waren, aber er hatte sie ignoriert. Seiner Meinung nach war nur ein feindlicher Flugzeugträger auf See und dieser auch viel weiter entfernt, als tatsächlich der Fall war. Ausserdem war er davon überzeugt, dass seine Schiffe die Pola finden und in Schlepp nehmen könnten, ohne von den Briten entdeckt zu werden, da es schliesslich Nacht war. Italienische Schiffe hatten kein Radar und sie wussten nichts von den britischen Radarsystemen.

Also drehte die Kreuzerdivision, der die Pola angehörte, um, um sie zu finden. In der Division befanden sich die beiden Schwesterschiffe Zara und Fiume und die vier Zerstörer Alfieri, Carducci, Gioberti und Oriani. Alfieri führte die Linie an, gefolgt von den beiden Schweren Kreuzern und den anderen drei Zerstörern. Kommandiert wurde die Kreuzerdivision von Vizeadmiral Carlo Cattaneo. Die Schweren Kreuzer der Zara-Klasse waren die moderneren Schweren Kreuzer der Regia Marina.

(Zara)
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Italian_cruiser_Zara_NH_111457.jpg#mw-jump-to-license)

(Oriani)
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:Oriani_and_her_crew.jpg#mw-jump-to-license)

Um 22:00 Uhr näherten sich Cunninghams Schiffe der Pola und drehten darauf zu, was während nächtlichen Manövern das Gegenteil war, was man mit Schlachtschiffen machen sollte, da sie so Torpedoangriffen ausgesetzt werden könnten. Bevor sie etwas wegen der Pola machen konnten, wurde die restlichen Kreuzer und Zerstörer mit Südost-Kurs entdeckt, die unterwegs waren, um der Pola zu helfen. Nachtgefechte waren in der Regia Marina nie trainiert worden und die Besatzungen befanden sich gar nicht in Alarmbereitschaft, mit den Geschützen in Reiseposition nach vorne und hinten ausgerichtet.

Cunningham befahl seine Schiffe auf Nordwestkurs, um die italienischen Schiffe parallel zu passieren, die sich Backbord von ihm befanden und liess sie näher kommen. Die Distanz verringerte sich bis auf 3'000 Meter, was für ein Schlachtschiff eine extrem kurze Entfernung war. Selbst die Seeschlacht von Tsushima im Russisch-Japanischen Krieg 1905 war Grösstenteils auf doppelte Entfernung oder mehr ausgefochten worden. Die Scheinwerfer auf den Schiffen wurden vorbereitet, um eingeschaltet zu werden. Auf der Valiant befanden sich die Scheinwerfer unter dem Kommando von dem zukünftigen Prinz Phillip.

Als die italienischen Schiffe ganz Nahe herangekommen waren und die Briten immer noch nicht bemerkt hatten, schalteten die britischen Schiffe um 22:27 Uhr ihre Scheinwerfer ein und entfesselten die Hölle.

Warspite eröffnete das Feuer aus nur 2'700 Metern Entfernung auf Fiume und feuerte eine schwere Salve von sechs Granaten in das Schiff hinein, von denen fünf trafen. Der obere hintere Geschützturm des Kreuzers wurde aus den Verankerungen gerissen und flog in hohem Bogen über Bord. Warspite feuerte gleich eine weitere Salve und vier Granaten der Valiant folgten. Das Schiff wurde in ein Flammeninferno verwandelt.

Formidable eröffnete aufgeregt das Feuer auf die italienischen Schiffe, bevor sich Jemand daran erinnerte, dass sie ein Flugzeugträger war und somit nichts in solch einem Gefecht verloren hatte, weshalb sie einen Befehl zum Rückzug erhielt und aus der Schlachtlinie ausscherte.

Barham feuerte mehrere Salven auf den Zerstörer Alfieri und beschädigte ihn schwer. Nun wechselten alle drei Schlachtschiffe ihren Beschuss auf Cattaneos Flaggschiff Zara und schossen dieses Schiff ebenfalls zusammen. Warspite feuerte vier Salven in den Kreuzer, Valiant fünf und Barham ebenfalls fünf, mit insgesamt 14 Salven 38.1cm Geschützen, die das Schiff in ein Schlachthaus verwandelten.

Die britischen Zerstörer konzentrierten sich währenddessen auf ihre italienischen Gegenstücke und versenkten den führenden und bereits von der Barham beschädigten Zerstörer Alfieri, bald gefolgt von der Carducci. Die beiden anderen Zerstörer, Gioberti und Oriani, führten einen Torpedoangriff auf die britischen Schlachtschiffe durch, was diese zwang, nach Norden abzudrehen. Danach legten sie Rauch und wandten sich zum Rückzug, wobei die Gioberti von Griffin und Greyhound beschädigt wurde.

Abgesehen vom erfolglosen Torpedoangriff der beiden Zerstörer hatte nur eine 40mm Flugabwehrstellung der Zara auf die britischen Schiffe gefeuert. Sonst hatte kein Geschütz der italienischen Schiffe auch nur einen Schuss abgegeben. In diesem Kampf, der nur drei bis vier Minuten dauerte, hatten die Briten die italienischen Schiffe praktisch ohne Gegenwehr völlig zusammengeschossen. Zara, obwohl komplett zusammengeschossen und von mehreren Torpedos getroffen, hielt sich über Wasser, während Fiume rasch sank.

Kapitän Mack kehrte mit seinen Zerstörern zurück und entdeckte Zara und Pola. Zara wurde mit Torpedos versenkt und ein Enterkommando wurde an Bord der Pola geschickt. Das Schiff war Grösstenteils bereits evakuiert worden und die restlichen Besatzungsmitglieder ergaben sich. Es wurde in Betracht gezogen, die Pola als Beute nach Alexandria zu schleppen, aber erwartete Luftangriffe bei Tagesanbruch verhinderten dies. Alles wichtige, dass auf dem Schiff gefunden wurde, wurde geborgen und das Schiff wurde danach versenkt.

Nachdem die britischen Schiffe 1'015 Überlebende gerettet hatten, mussten sie sich zurückziehen und meldeten die Position der Schiffbrüchigen, damit die Italiener diese bergen konnten. Diese sendeten ein Lazarettschiff, dass noch 160 weitere Überlebende fand.



Die Italiener hatten drei ihrer sieben Schweren Kreuzer verloren, die ausserdem von der moderneren Zara-Klasse waren und zwei Zerstörer. 2'303 Seeleute waren ums Leben gekommen, inklusive Vizeadmiral Cattaneo, mit 1'015 weiteren, die gefangen genommen wurden. Vittorio Veneto war beschädigt und fiel für eine Weile aus. Es war die schlimmste Niederlage der Regia Marina während des Zweiten Weltkrieges und sorgte dafür, dass sie für den Rest des Krieges kaum aktiv sein würde.

Die britischen Verluste im Vergleich betrugen ein Albacore Torpedobomber und dessen drei Besatzungsmitglieder.

Admiral Iachino wurde nach der Niederlage komplett paranoid. Aufgrund dem mangelnden Training, was Nachtkämpfe anging und keinerlei Radarsystemen, brach er beide Seeschlachten bei Syrte ab, da er keinen Nachtkampf riskieren wollte und nun überall imaginäre Schlachtschiffe vermutete, obwohl die britischen Konvois, die er angriff, nur Leichte Kreuzer und Zerstörer als Eskorte hatten.

Cunningham war mit dem Ausgang der Schlacht ziemlich zufrieden, auch wenn er enttäuscht war, dass die Vittorio Veneto entkommen war. Nach der Schlacht überraschte er Mavis Batey und ihr Entschlüsselungsteam bei Bletchley Park, um sich persönlich für die Informationen zu bedanken, die ihm zum Sieg verholfen hatten. Das war sehr aussergewöhnlich, da die Entschlüsselungsteams normalerweise nicht erfuhren, was für Auswirkungen ihre Informationen hatten, die sie weitergaben.

Die Radarsysteme an Bord der britischen Schiffe hatten für den Ausgang der Schlacht eine wichtige Rolle gespielt, was zeigte, dass das System für Kriegsschiffe in Zukunft von sehr grossem Nutzen sein könnte, weshalb es in mehr Schiffen eingebaut wurde. Radarsysteme würden sich in zahlreichen anderen Seeschlachten bewähren und in einigen von ihnen einen entscheidenden Vorteil darstellen.

Beinahe hätte während der Schlacht eine dritte Partei eingegriffen, da sich sieben griechische Zerstörer weiter nördlich befanden und auf Befehle warteten. Allerdings war es während den Übertragungen der Funksprüche zu einigen Fehlern gekommen und anstelle auf 'Orders'=Befehle zu warten, hiess es schlussendlich, dass sie auf 'Oilers'=Tanker warten würden. Als Cunningham diese Nachricht erhielt, nahm er an, dass sie auftanken müssten und gab ihnen deshalb keine Befehle. Sie hätten sich in sehr guter Position befunden, die italienische Flotte beim Rückzug abzufangen. Glücklicherweise für die Regia Marina befand sich die Georgios Averoff nicht bei den Zerstörern, weil diese sonst vermutlich, ohne auf Befehle zu warten, alleine vorgeprescht wäre und die halbe italienische Flotte versenkt hätte. 

Die Schlacht von Kap Matapan ist neben der Schlacht von Samar die einzige Schlacht in der Kriegsgeschichte, in der ein Flugzeugträger mit ihren Geschützen gegen feindliche Kriegsschiffe kämpfte. Ausserdem ist es die einzige Schlacht, in der ein Flottenträger seine Geschütze gegen feindliche Schiffe einsetzte, da es bei Samar nur kleine Geleitträger waren und es ist das einzige Mal, dass ein Flugzeugträger in einer Schlachtlinie kämpfte.



Mögen die Gefallenen in Frieden ruhen

28.03.21

Wenn es ein Ort gibt, bei dem man sich keinesfalls befinden sollte, dann auf einem Schiff, dass auf nur 3km Entfernung von mehreren Schlachtschiffen beschossen wird. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es auf den Schiffen ausgesehen haben muss. Das muss der absolute Horror gewesen sein. Zara und Fiume kombiniert hatten, glaube ich, nur ungefähr 100 Überlebende oder so.

Was lernen wir daraus? Nie Berichte ignorieren, nach denen feindliche Schlachtschiffe in der Gegend sind. Halsey hätte etwas aus dieser Schlacht lernen können. Iachino hatte denselben Fehler gemacht, den er später machen würde, nur dass es hier mit einem desaströseren Ergebnis endete.

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