Angie POV:

Ich hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Doch sobald ich mich aufsetzte, kamen die Ereignisse des letzten Tages mit voller Wucht wieder. Ich drängte meine Tränen zurück, zog mich an und ging zum Frühstück in das Wohnzimmer. "Guten Morgen", sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. "Guten Morgen", sagten auch German und Violetta. Violetta musste ins Studio und ich ging wieder nach Hause. Violetta wollte unbedingt, dass ich heute Abend wiederkommen würde, also versprach ich es ihr. Zuhause ließ ich mich erstmal auf mein Sofa sinken. Was war nur in Pablo gefahren? Klar, mir war ja selber auch aufgefallen, dass seid ich aus Paris wieder zurück bin, unser Verhältnis sich geändert hatte, aber ich hätte nie gedacht, dass er mich suspendieren würde. Ich dachte, er wüsste wie wichtig mir meine Arbeit war. Über mein Grübeln hinweg verging der Mittag und ich machte mich auf, um zu Violetta zu gehen. Sie war allerdings noch nicht da, da sie etwas mit Francesca zu besprechen hatte. Olga machte ir einen Tee und ich setzte mich an den Tisch. Da kam auch schon German. "Guten Tag Angie", sagte er und setzte sich gegenüber von mir. Ich spürte, dass er mich beobachtete, während ich meinen Tee trank, doch weder er noch ich sagten irgendetwas. Schließlich brach er das Schweigen und fragte mich:" Geht es dir gut Angie?" Ich schaute ihn an. "Ja, ja mir geht es gut. Alles super!", versuchte ich ihn zu überzeugen. Er wollte gerade etwas erwiedern, als ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Violetta war nach Hause gekommen. Sogleich gab es Abendessen. Der Anfang verlief schweigend, doch dann platzte Violetta heraus:" Francesca, Camilla und ich haben heute einen Song geschrieben. Pablo hat uns heute gesagt, dass es bald ein Konzert geben würde, es sei schon alles fast fertig und ihm hat das Lied so gut gefallen, dass es die Eröffnungsnummer werden soll!" Ich schaute sie fassungslos an. Pablo hat eine Show geplant und ich wusste nichts davon? Was hatte er alles sonst noch ohne mich geplant? Wortlos stand ich auf und rannte in mein Zimmer. Ich lief die ganze Zeit auf und ab, doch das machte mich nur noch nervöser, deshalb setzte mich auf das Bett. Was hatte Pablo denn noch für Geheimnisse vor mir? War ich es nicht mehr wert, eingeweiht zu werden? Vollkommen enttäuscht fing ich an zu schluchzen, erst nur vorsichtig, dann immer heftiger. Es kam mir vor als würde mit meinen Tränen ein Teil des Schmezes aus mir herausgespült werden. Da hörte ich Schritte.

German POV:

Ich dachte mir, dass es Angie nicht sonderlich gut gehen kann und füllte ein Glas Wasser, welches ich mit in ihr Zimmer nahm. Und tatsächlich: Zusammengesunken lag sie auf ihrem Bett und schluchzte. Vorsichtig setzte ich mich neben sie und legte ihr eine Hand auf ihren Rücken. "Angie, er ist es nicht wert, dass du über ihn weinst. Er hat dich verletzt, das verstehe ich, aber..." Weiter kam ich nicht, denn sie schüttelte meine Hand ab und setzte sich auf:" Das verstehst du nicht German! Nicht nur Pablo hat mich belogen, auch Antonio und Beto müssen Bescheid gewusst haben und nicht einmal sie habn mir etwas davon erzählt! Dazu wurde ich noch von meinem ehemals besten Freund suspendiert!" Sie sank wieder zurück auf ihr Kissen. Ich stellte das Glas mit dem Wasser neben sie und verließ ihr Zimmer. Vor der Tür stand Violetta. Sie schaute mich fragend an und ich zuckte mit den Schultern. Sie öffnete die Tür und trat ein.

Angie POV:

Die Schritte, die ich jetzt hörte, waren anders, also nahm ich an, dass sie von Violetta kamen. "Es tut mir Leid, Angie. Ich wollte dich nicht verletzten, niemals. Ich dachte du wüsstest Bescheid und dürftest nur nichts sagen. Entschuldige mich", sagte sie. Sie trat auf mich zu und ich schloss sie in meine Arme. "Du kannst doch nichts dafür! Mach dir keine Gedanke um mich, okay?" Ich war wütend und enttäuscht zugleich. Doch das wollte ich vor Violetta nicht so zeigen und deshalb befreite ich mich aus ihrer Umarmung und sagte: "Vilu, ich komme später wieder zu euch. Ich mache mich noch etwas frisch, in Ordung?" 

German POV:

Ich hatte Angie bisher nur einmal so am Ende gesehen und das war, als sie vor mir geflüchtet war. Also beschloss ich mal mit Pablo zu reden. ich fuhr ins Studio, wo ich ihm auch prompt über den Weg lief. "German, was machen Sie denn hier? Violetta ist nicht da", sagte er verwundert. "Ich bin nicht wegen ihr da, sonder weil ich Sie sprechen muss. Es ist wichtig und es geht um Angie", sagte ich ihm und er führte mich in sein Büro. "Was ist los mit ihr?", fragte er mich toternst. Ich musste mich beherrschen, um ihn nicht anzuschreien. "Was los ist?! Sie haben sie suspendiert und jetzt ist vollkommen fertig, vorallem seit Vilu ihr von der Show erzählt hat!", sagte ich und wurde jetzt doch wütend. Doch Pablo schlug die Hände vor sein Gesicht. "Oh nein, German, so war das nicht geplant! Ich wusste nicht, dass sie das so mitnehemen würde, und dass sich Vilu verplappert, war auch nicht geplant!", murmelte er leise. "Entschuldigung, aber ich verstehe gar nichts mehr!", sagte ich vollkommen verwirrt. Er räusperte sich und erzählte: "Seitdem klar war, dass Angie länger bleibt und dass sie hier wieder arbeitet, hatten Beto und ich eine Überraschung geplant. Zusammen mit Antonio und einigen Schülern bereiteten wir eine kleine Show vor um sie zu überraschen. Sie sollte nächste Woche stattfinden, doch da Angie jetzt sauer auf mich ist, muss ich wohl absagen." "Moment, das alles war nur gut gemeint? Ich finde das eine ziemlich gute Idee! Ich glaube, ich sollte mit ihr sprechen, denn im Moment geht es ihr wirklich schlecht. Ich rede mit ihr und melde mich dann, okay?". Er lächelte mich dankbar an und ich machte mich auf den Weg um mit Angie zu reden. Ich platzte auch sogleich in ihr Zimmer. "Angie, hör mir zu: Ich war gerade bei Pablo und es ist alles anders als du denkst! Sie wollten dich überraschen und dich für eine kleine Zeit aus dem Weg haben, damit sie in Ruhe alles vorbereiten können. Pablo möchte dir alles erklären. Er hat gesagt, du sollst ihn später anrufen." Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand. "Aber jetzt, gehen wir einen Kaffee trinken, und danach rufst du ihn an, einverstanden?", fügte ich hinzu. "Einverstanden!", sagte Angie und lächelte vorsichtig. Zaghaft umschloss ihre Hand meine und wir standen auf um uns auf den Weg ins Cafe zu machen.