5) Rose
German POV:
Olga rief zum Essen und ich setzte mich an den Tisch. "Wo ist den Angie?", erkundigte sich Olga. Sie hatte Recht, Angie müsste eigentlich schon da sein. "Ich schaue nach", antwortete ich und machte die Haustür auf. Und da saß sie, ihre Beine fest an ihren Oberkörper gepresst und hatte Tränen in den Augen. "Was ist denn los?", fragte ich sie vorsichtig. Angie schaute mich traurig an und deutete auf einen Briefumschlag, der an sie adressiert war. "Darf ich?", fragte ich und Angie nickte. Liebe ist wie eine Blume, zuerst strahlend und frisch, später welk und raun. Gebt Acht. Verdammt, schon wieder? Ich drehte das Foto um. Das Foto musste gestern geschossen worden sein, als Angie und ich uns das Beet angeschaut haben. Vorsichtig setzte ich mich neben Angie und nahm sie in den Arm. "Das ist kein Scherz mehr", wimmerte sie leise. Ich schüttelte den Kopf. "Wenn wir nicht darauf eingehen, wird er oder sie es bald lassen", versuchte ich Angie zu beschwichtigen. Sie schaute mich fragend an. "Sicher?", fragte sie. Ich nickte. Ich rappelte mich auf und half Angie hoch. "Hunger?", fragte ich sie. Sie lächelte und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
"Vilu kommt gleich, am besten wir erzählen ihr nichts von dem Foto, oder?", fragte ich German. Er nickte. "Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht", bestätigte er meine Aussage. Kurze Zeit später traf Violetta ein. "Vilu, hast du Lust auf ein Eis?", fragte German plötzlich. Ich schaute ihn verwundert an. "Natürlich Papa", rief meine Nichte glücklich. "Aber nachher hast du noch Unterricht, denk nicht, dass du dich drücken kannst", sagte ich zwinkernd. Violetta zwinkerte mir nur zu. Wir gingen in eine kleine Eisdiele mitten in Buenos Aires. Wir bestellten unser Eis und fingen an zu plaudern. "Was macht das Studio so?", fragte German Violetta. Violetta strahlte und erzählte:" YouMix plant eine neue Show mit uns, Marotti hat es uns heute gesagt!" "Super", freute sich German. Unser Eis wurde gebracht. "Und wie läuft es mit Leon?", fragte ich sie zwinkernd. Violetta errötete. "Eigentlich ganz gut, er hat mich zum Abendessen eingeladen", antwortete sie. German verschluckte sich an seinem Eis und fing fürchterlich an zu husten. Violetta und ich brachen in Gelächter aus, wie er sich wegen Leon benahm war einfach nur komisch. Wir plauderten noch eine Weile und aßen unser mittlerweile fast geschmolzenes Eis auf. Dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause.
German POV:
Konnte nicht einfach jeder Tag so wunderschön laufen? Ein Tag mit meiner kleinen, perfekten Familie. Ramallo passte mich vor meinem Büro ab. "Die Japaner, es ist sehr wichtig", erklärte er kurz und ich verstand. Ich hatte einen wichtigen Vertrag mit den Japanern in Aussicht, da durfte ich mir keinen Patzer erlauben. Angie fing an, Violetta etwas über die Atomspaltung beizubringen und verschwand in meinem Büro. Wenig später war alles geklärt, den Japanern gefiel mein Konzept, wie es aussah hatte ich bald ein neues Projekt. Auch das Abendessen verlief gut, Violetta erzählte Olga und Ramallo glücklich über die baldige Show und Angie lächelte mir fast ununterbrochen zu. Nach dem Essen verschwand meine Tochter auf ihrem Zimmer und ich setzte mich mit Angie auf die Couch. "Du machst das toll", meinte Angie. "Was?", fragte ich. "Du hast dich geändert, du bist ein guter Vater", sagte sie stolz. Ich lächelte gerührt, wenn Angie so etwas sagte, war auch etwas dran. "Mama hat sich vorher bei mir gemeldet, sie ist bald wieder für kurze Zeit in Buenos Aires", erzählte mir Angie. "Vilu freut sich bestimmt Angelica zu sehen", antwortete ich. "Das denke ich auch. Mama ist im Restaurant ziemlich gefordert, hat sie gesagt", erzählte sie mir. "Das ist doch gut, dann läuft das Geschäft auch gut", antwortete ich. "Sag mal, Pablo hat mich heute auf etwas angesprochen", fing Angie an. "Ja?", fragte ich neugierig. "Die Show von der Vilu erzählt hat, Pablo hat mich gefragt, ob du eventuell Lust hättest, Klavier dabei zu spielen?", erzählte sie. "Natürlich!", antwortete ich. Angie strahlte. "Ich sage morgen im Studio gleich Pablo Bescheid, das wird ihn freuen!" Da fing Angie wieder an zu gähnen. "Müde?", fragte ich. Sie nickte. "Dann ab ins Bett mit dir", flüsterte ich. Kaum im Bett angekommen, schlief Angie auch schon ein. Ihre gleichmäßigen Atemzüge beruhigten mich und es dauerte nicht lange, da hatte mich der Schlaf auch schon gepackt.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Angie schon angezogen. Guten Morgen", sagte sie grinsend. "Pablo wird sich freuen", meinte Angie. "Soll ich gleich mitkommen?", fragte ich. "Meine Termine sind erst heute Mittag und den Schreibkram kann ich auch später noch erledigen", schlug ich vor. Plötzlich hörten wir einen Schrei. Er kam eindeutig von Olga, entweder jemand hatte sie erschreckt oder das Essen war angebrannt. Nichtsahnend liefen wir die Treppe hinunter und schauten in der Küche nach Olga. Außer ihr war aber niemand da und es qualmte auch nicht. "Olga?", fragte ich vorsichtig. "Da", sagte sie und deutete auf die Küchentür. Ich wechselte einen langen Blick mit Angie und gemeinsam öffneten wir diese. Angie ergriff meine Hand, ihre war furchtbar kalt und auch ich merkte, das ich ihre Nähe brauchte. Vor der Tür lag eine Rose mit Dornen. Doch der Kopf der Rose fehlte. Nur ein einzelnes Blütenblatt, dass sich in den Doren verfangen hatte, zeigte, dass es einmal eine rote Rose gewesen sein musste. Ein Zettel war um den langen Stängel geschlungen. Mit zitternden Fingern löste Angie ihn und hielt ihn mir hin. Liebt nicht kopflos, sonst schmilzt eure Liebe so schnell wie euer Eis. Eine Gänsehaut kroch meine Arme hinauf. Angie stützte sich auf meinem Arm ab. Wer tut so etwas nur? Wir hatten ein Problem.
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Hey :D
Ich bin ab Freitag im Urlaub und habe dort kaum Internet. Ein neues Kapitel gibt es deshalb erst frühestens ab dem 14.09. :(
Danke fürs Lesen :)
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