20) 'Dein Albtraum' und eine Spur
Angie POV:
"Natürlich Angie, Entschuldigung angenommen", sagte Pablo grinsend. "Kaffee?", fragte ich Pablo, der immer noch dastand und mich amüsiert beobachtete. Er nickte und ich füllte zwei Tassen. "Danke", sagte er, als ich ihm seine in die Hand drückte. Ich wollte gerade einen Schluck trinken, als mein Handy klingelte. Wenn ich Glück hätte, könnte es die Polizei sein. Also drückte ich Pablo meine Tasse in die Hand und kramte in meiner Tasche nach meinem Handy. "Auf dem Tisch", meinte Pablo. Ich drehte mich um und tatsächlich, mein Handy lag auf dem Tisch. Eine unbekannte Nummer, vielleicht die private Handynummer von einem der Polizisten? "Angeles Carrara", meldete ich mich. "Das wissen wir", antwortete die Stimme am, anderen Ende der Leitung. Es war eine männliche Stimme, diese klang jedoch merkwürdig blechern. "Wer sind Sie?", fragte ich nervös. Was sollte das denn werden? "Wir sind so etwas wie dein Albtraum! Wenn man nicht auf uns hört, werden wir ziemlich ungemütlich. Und da du meine liebe Angie, so widerspenstig bist, bin ich schon sehr sehr unangenehm. Nimm dich in Acht, ich bin immer da wo du bist, lauere dir auf um dich zu packen und dein Leben zu ruinieren!", erklärte die blecherne Stimme. Das war jetzt wirklich gruselig. Der Mann legte auf und ich ließ vor Schreck mein Handy fallen. Pablo war nur wenige Sekunden später bei mir und nahm mich in den Arm. "Angie?", fragte er vorsichtig. "Was ist hier los?", erkundigte sich eine Stimme von der Tür aus. Es war Violetta. "Deine Tante hat gerade einen Anruf bekommen, der sie ziemlich erschreckt hat", klärte Pablo Violetta auf. So kann man es auch sagen. Aber was wollte dieser Mann oder diese Männer, wenn man das 'Wir' bedacht eigentlich von mir? "Am Telefon war ein Mann, der mir erklärt hat, dass ich ihm zu widerspenstig bin und er mir deshalb mein Leben ruinieren will", antwortete ich knapp. Violettas forschender Blick wandelte sich in pure Ratlosigkeit. "Okay, das ist komisch", stallte sie fest und runzelte die Stirn. Auch Pablo dachte nach. Die Stimme kannte ich nicht, vielleicht war das Blecherne ja ein Zeichen für die Falschheit der Stimme? Heutzutage kann man ja vieles machen... "Sollen wir erst einmal nach Hause fahren? Wenn wir gegessen haben fällt uns bestimmt etwas ein", schlug Violetta zu. Ich nickte. Pablo nickt um seine Zustimmung zu zeigen. "Sag mir Bescheid, wenn du etwas Neues weißt, versprochen?", forderte er mich auf. "Natürlich Pablo", versprach ich ihm und machte mich mit Violetta auf den Nachhauseweg. Wer wollte denn die ganze Zeit etwas von mir?
German POV:
Ich saß bereits am Esstisch, als Violetta und Angie kamen. Die Stimmung war anders als sonst, nicht so fröhlich, sondern getrübt. Auch Angies blasse Gesicht sprach Bände. Olga servierte das Essen, es gab Kalbsfleisch mit Pfeffersoße und Kartoffeln und ich stellte die Frage, die mir auf der Seele brannte:" Angie, Violetta, ist etwas geschehen? Ihr seid so ruhig?" Violetta schaute Angie fragend an und als diese nickte erzählte mir Violetta:" Angie hat eine Art Drohanruf bekommen. Irgendein Mann hat erzählt, das Angie sich nicht an etwas hält und das er ihr das Leben schwer machen will." Ich zog scharf die Luft ein und Olga ließ vor Schreck ihre Gabel fallen. Jetzt verstand ich auch die Stimmung, das war wirklich heftig. Der Unfall, der Brief, der Anruf. Und was kommt als Nächstes? Es herrschte Stille am Tisch, Angie stocherte in ihrem Essen herum und schob die Kartoffeln mit gesenktem Blick von links nach rechts. "Hast du keinen Hunger?", erkundigte sich Ramallo. Angie schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid Olgita, der Appetit ist mir vergangen. Ich gehe auf mein Zimmer", erklärte sie und schob ihren Stuhl zurück. "Die arme Angeles", seufzte Olga.
Nach dem Essen machte ich mich sofort auf den Weg zu Angies Zimmer. Leise öffnete ich die Tür, Angie stand am Fenster und starrte hinaus. "Hey", begrüßte ich sie leise. Angie zuckte zusammen und drehte sich um. "Ach German, was habe ich nur gemacht, dass mich jemand auf solche Art hassen kann?", flüsterte sie. "Du hast nichts gemacht, deshalb verstehe ich das alles nicht. Du bist der freundlichste Mensch den ich kenne. Aber warte, was stand in dem Brief, der vor Jackies Haus gelegen hat?", versuchte ich sie zu beruhigen. "Halte dich aus den Polizei-Spielchen heraus und etwas von wegen ich bin dein Schatten", antwortete sie matt. Verständlich, die Sache nahm sie noch mehr mit als mich. "Genau, und was hast du gemacht? Du hast Joaquin angerufen. Du hast also weitergeforscht. Das heißt der Verfasser des Briefes und der Anrufer sind identisch!", verkündigte ich meine Überlegung. Angie schaute mich überrascht an. "Ja, das müsste so sein, allerdings war der Anrufer ein Mann und der Verfasser eine Frau", gab sie zu bedenken. "Aber das würde doch zu dem 'Wir' passen, oder?", stellte ich fest. Ein Lächeln huschte über Angies Gesicht. "Klasse! So muss es sein!", rief sie aus und umarmte mich herzlich. "Das muss ich nur noch der Polizei mitteilen!", erklärte die freudig und telefonierte. Wenige Minuten später kam sie zurück. "Senior Diaz war stocksauer, das ich ihn nicht sofort benachrichtigt habe. Er meinte, ich soll ihm die Handynummer schicken und sie ermitteln dann den Besitzer", berichtete sie mir. Na endlich eine gute Nachricht. Angie und ich sendeten die Nachricht, wünschten Violetta Gute Nacht und warteten auf eine Nachricht.
Als schließlich Angies Handy klingelte hechtete Angie dorthin, stellte ihr Handy auf laut und meldete sich:"Angeles Carrara?" "Hallo, hier ist Senior Diaz, wir haben die Nummer zurückverfolgt. Wollen sie zuerst die Gute oder die Schlechte Neuigkeit hören?", fragt er. "Die Schlechte", antwortete Angie. "In Ordnung. Die Handynummer gibt es nicht in echt. Also natürlich schon, aber es ist eine Art Einmalhandy, diese bekommt man für wenig Geld in bestimmten Märkten. Man kann damit 60 Minuten telefonieren, dann ist das Handy nutzlos. Von so einem Handy wurden Sie angerufen", erzählte Senior Diaz. "Und die Gute?", fragte Angie. "Die Gute Nachricht ist, dass es diese Handys über einen bestimmten Händler in Buenos Aires verscherbelt werden. Er verkauft sie in Argentinien und gehört auch zu den erfolgreichsten in Europa. Wir können in ausfindig machen, er hat eine Liste der Handys inklusive Nummern, das könnte uns helfen. Aber nur vielleicht", beendete er. "Okay, versuchen Sie ihr Glück",meinte Angie und legte auf. "Endlich gibt es eine Spur!", freute sie sich. Aber konnte es denn tatsächlich so einfach sein?
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