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57. Kapitel: German

Endlich schläft Angie, der Schlaf wird ihr gut tun und die Reste der Narkose aus ihrem Körper vertreiben. Ich kann kaum sitzen, ich bin total aufgewühlt, die letzten Minuten, Worte, die schon längst hätten ausgesprochen werden. Liebe. Mein Herz schlägt wie verrückt, wenn ich daran denke. Angie und ich. Ein wunderschöner Traum, der jetzt seine Chance hat, Realität zu werden. Jeder wird seinen Teil dazu beitragen müssen, aber ich denke, es besteht eine enorm starke Bindung zwischen uns, die anders ist, als die meisten. Ich werde Angie mit all meiner Kraft beschützen. Angie ist stark, ohne Zweifel, aber ich es wird noch einiges auf sie zukommen und dann ist es wichtig, dass sie jemanden an ihrer Seite hat, auf den sie sich verlassen kann. 

Eine Schwester öffnet vorsichtig die Tür. "Monsieur? Wir würden Mademoiselle Carrara wieder auf ihr Zimmer verlegen", meint sie und schiebt auf mein Nicken hin das Bett aus dem Aufwachraum. Ich folge der kurzen Prozession hin zu Angies altem Zimmer. Die Schwester schließt die Tür leise hinter mir und ich setze mich an Angies Bettkante. Sie hat sich sehr verändert, nicht nur das schmale Gesicht mit den eingefallenen Wangen, die stumpfen Haare und der blasse Teint, auch ist ihr ganzes Auftreten weniger ausgelassen, die Qualen der letzten Jahre sind unübersehbar. Es tut mir weh, sie so entblößt zu sehen, der Schlaf enthüllt jedes Geheimnis. 

Ich mache mich auf die Suche nach einem Taschentuch, meine Nase läuft und irgendwo wird Angie solche aufbewahren. Ich schaue mich in dem Raum um. Vielleicht in der Schublade? Vorsichtig öffne ich die diese. Keine Taschentücher in Sicht, lediglich eine Menge Zettel. Moment, steht da etwa mein Name? Sind die Zettel von Angie, hat sie Tagebuch geführt? Ich nehme mir den kompletten Stapel heraus und setze mich wieder an die Bettkante. Tatsächlich, diese Schrift gehört zu Angie und sie scheint so gut wie jeden Tag etwas notiert zu haben. Ich beginne zu lesen und bin wenige Sätze später total vertieft:

Ich bin verwirrt. Alles ist so verzwickt, ich komme nicht vorwärts, aber ich komme auch nicht zurück. Ich stecke fest. Ich habe Angst, was noch alles passiert, ich habe Angst vor der Zukunft. Ich habe Angst vor meinem Verhalten, ich habe Angst vor mir selbst. Vielleicht ist das am schlimmsten, ich komme mit mir nicht klar. Ich würde gerne einfach weg von meinem Körper, weg von meiner Seele, ein neues Leben haben, eine neue Identität, ich würde gerne alles hinter mir lassen und vergessen. Es ist zum verrückt werden. Eventuell bin ich das schon längst, gestört, psychisch ausgelastet, eine Gefahr für die Welt. Manche Leute ändern sich eben nie.

Einige Tränen haben sic unbemerkt von meinen Augenwinkeln gelöst und tropfen auf das dünne Papier, es wird durchsichtig. Ich blättere den Stapel durch, lese einen Eintrag von ihren ersten Tagen.

Ich kann nicht. Ich bin schwach. Ich bin ein Versager. Esmeralda hat mit allem so Recht, vielleicht sollte ich ihr dankbar sein, sie ist die Erste, die mir eiskalt die Wahrheit gesagt hat. So wie ich bin. Der Schandfleck. Das Problem. Das Anhängsel, das Beziehungen zerstört. Ich sollte mich vergraben, dafür sorgen, dass niemand mehr ein Problem mit mir haben muss. Würde ich der Menschheit einen Gefallen tun, wenn ich verschwinden würde? Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende. Ein Wrack. Ich bin schlecht, mir sollte es schlecht gehen, ich habe es verdient zu leiden. Bis nichts mehr geht. Vielleicht wird dann alles wieder gut. 

Ich schlucke schwer. Wie, wie kann Angie nur so etwas gedacht haben, das ist furchtbar. Ich lege die Blätter zurück und fahre mir über die Augen. Ich schäme mich nicht für meine Tränen, aber sie sollten nicht das Erste sein, was Angie sieht, wenn sie wieder wach wird. Auch ich bin müde, aber ich will nicht gehen. Ich werde hier bleiben. Ich bekomme noch mit, dass ich mich halb auf Angies Bett liege, ehe der Schlaf mich überwältigt.

Das Erste, das ich wahrnehme, als ich aufwache, ist ein Schmerz. Ich muss ziemlich unbequem eingeschlafen sein und nun beschwert sich mein Rücken mit stechenden Schmerzen. Ich strecke mich unter Schmerzen einmal, dann geht es etwas besser. Ein Satz kommt mir in den Sinn. Pass auf, dass sie es schafft. Sie vertraut dir. Ich muss wohl etwas geträumt haben, doch an einen Inhalt kann ich mich nicht erinnern. "German?", meldet sich neben mir eine leise Stimme. "Gute Morgen, Angie", begrüße ich sie lächelnd. Die tiefen Schatten unter ihren Ringen lassen mich an das denken, was ich gestern gelesen habe. "Was hast du?", fragt mich Angie sofort, sie scheint jede Regung in meinem Gesicht wahrzunehmen. "Mach dir keine Sorgen, es ist alles in Ordnung", wiegele ich schnell ab. Angie scheint sich mit meiner Antwort zufrieden zu geben, zumindest hakt sie nicht weiter nach. "Ich wollte mich für deine Worte gestern bedanken, German. Sie bedeuten mir unglaublich viel. Du hast mich unsagbar glücklich gemacht, dafür wollte ich dir noch einmal danken. Die Liebe als Symbiose zu sehen, ein toller Vergleich", meint sie mit sanftem Lächeln. Ich ergreife Angies weiche Hand und streichle sie sanft. "Nicht dafür, Angie. Das ist die Wahrheit, und sie hat viel zu lange im Verborgenen gelebt, es war Zeit sie frei zulassen.  Sie braucht Platz, um sich zu entfalten", erwidere ich. Angie scheint noch etwas sagen zu wollen, doch ihre Worte gehen in einem zarten, liebevollen Kuss unter. Meine Lippen kribbeln vor lauter Emotionen, vor unausgesprochenen Worten, vor Liebe. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Angie in meinem Arm zuhalten. Lächelnd lösen wir uns wieder voneinander. "Ich sollte mit Mama telefonieren", meint Angie plötzlich. "Gemach, gemach, lass dir noch etwas Zeit", bremse ich sie vorsichtig. Ich möchte nicht, dass Angies schmaler Pfad der Besserung zerbricht. 

Da öffnet sich die Tür und Monsieur Bouvier stürmt herein. "Wie geht es Ihnen?", erkundigt er sich bei Angie. "Ganz gut, ich fühle mich ziemlich entspannt", antwortet sie und zwinkert mir zu. "Ich werde Ihnen noch etwas Blut abnehmen und anschließend wird Ihnen eine Schwester etwas zum Essen bringen. Ihr Körper ist geschwächt und braucht einige Nährstoffe", meint er zur Erklärung und nimmt Angie wie gesagt Blut ab. "Ich habe eine gute und eine schlechte Neuigkeit", beginnt er unheilsvoll. "Die gute zuerst", fordere ich ihn auf. "Ich habe einige langwierige Gespräche geführt, meine Kontakte spielen lassen und schließlich arrangieren können, dass Schwester Lucia nach Buenos Aires verlegt wird. Sie werden die Klinik bald verlassen können und so kann ich sicher sein, dass Sie jemanden haben, der sich um Sie kümmert und Sie bestens kennt", erklärt er. Super, das passt wirklich perfekt! "Und die schlechte Nachricht?", fragt Angie nervös. "Die schlechte Nachricht betrifft ihre Gesundheit. Ihr Immunsystem und ihr Herz haben infolge der Essstörung stärkere Schäden erlitten, als angenommen. Ihre Bewusstlosigkeit und die Operation haben uns vor Augen geführt, wie es um sie wirklich steht. Ihr Herz leidet an einer Herzinsuffizienz, also eine Herzmuskelschwäche. Eine OP kommt nicht in Frage, das würde ihr Körper nicht überstehen. Es gibt Medikamente, die die Symptome lindern, heilbar ist es in ihrem Fall nicht. Sie werden mit dem Risiko leben müssen, jederzeit bewusstlos werden zu können. Es ist wichtig, dass Sie nie alleine sind, Herzinsuffizienz kann auch zu einem plötzlichen Herztod oder weiteren Komplikationen führen. In so einem Fall, muss sofort gehandelt werden. Es tut mir furchtbar Leid, ich wünschte, ich könnte Ihnen dieses Leid ersparen, das haben Sie nicht verdient", überbringt er uns die Botschaft und lässt uns alleine. Die Worte, die Angie als erstes sagt, werden wohl darüber entscheiden, wie es ihr gehen wird, wie sehr sie kämpfen will. Wieso das auch noch, hätte der Rest nicht gereicht? Wieso muss meine Angie so viel Last auf ihren schmalen Schultern tragen? Ich wünsche, ich könnte ihr etwas abnehmen. 

"German, es steht wohl ein Kampf bevor. Mach dich bereit, wir werden siegen!" 

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