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52. Kapitel: German

Ich kann mich nicht beruhigen. Angie alleine zu lassen, in ihrem Zustand, mit diesen Entscheidungen, die sie treffen muss. Ich bin furchtbar nervös, zum Zerreisen gespannt. Würde mich jemand ansprechen, ich würde ihn vermutlich anschreien. Ich habe mich einfach nicht im Griff. Ich habe meine Emotionen nicht unter Kontrolle. Geht es Angie genauso? Ist es das, was sie meint? Ich stehe vor der Wohnung und krame meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche. Wie sehr selbst meine Finger zittern, wird mir erst bewusst, als ich mehr Mals das Schloss verfehle. Einige zittrige Sekunden und Versuche später stehe ich in der Wohnung und beginne prompt hin und her zu tigern. Ich sollte jetzt bei ihr sein, ihr gut zu reden und sie beruhigen. Aber ich kann nicht, sie würde mich nicht anhören. Wenn Angie sagt, dass sie alleine sein will, dann muss sie einen Grund haben. Wie gerne würde ich wissen, was sie denkt. Es würde alles so viel leichter machen! 

Aus lauter Verzweiflung schlage ich mit meiner Handfläche gegen die Wand. Der dumpfe Knall zwingt mich zum Stehenbleiben. So kann es nicht weitergehen. Mit diesem dämlichen Herumlaufen erreiche ich gar nichts. Ich gehe in die Küche um mir einen Kaffee zu machen, vielleicht hilft mir das Koffein klarer zu denken. Gerade als ich mir etwas einschenken möchte, klingelt es an der Tür? Angie? Hoffnungsvoll stürme ich zur Tür und öffne sie. Doch es ist nicht Angie, die geklingelt hat, sondern Lucia. "Auch so schrecklich nervös?", erkundigt sie sich. Ich nicke. "Kaffee?", frage ich sie und bitte sie herein. Lucia nickt. "Ich bin gerade einfach nur ratlos. Ich muss etwas tun, ich kann nicht hier sitzen und spekulieren, was Angie gerade macht!", ereifert sie Lucia mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand. "Geht mir genauso. Ich muss doch etwas tun können", stimme ich ihr zu. Einen Moment lang herrscht Stille, wir trinken unseren Kaffee und hängen unseren Gedanken nach. Ich habe keine Möglichkeit Angie zu kontaktieren, das würde sie nicht wollen. Zu arbeiten habe ich momentan auch nichts und sonst wüsste ich nicht, was ich tun könnte. "Ich würde zu gerne wissen, was Angie sich dabei gedacht hat", murmele ich halblaut. "Ganz sicher nicht: Na los, ich werde magersüchtig", gibt Lucia ironisch zurück. "Du weiß genau, was ich meine", antworte ich ihr. "Ja, aber ich kann es dir nicht erklären, so gerne ich es auch könnte. Psychosomatik. Der Körper erlebt, was der Geist denkt. Und niemand kann wissen, was andere Menschen denken", meint sie ernster. Ich seufze. Gedanken sind so eine Sache. Sie begleiten uns, auch wenn wir es gar nicht bewusst wahrnehmen. Gedanken kann man nicht ausschalten, sie sind der Grund und die Ursache für unsere eigene Meinung, dort entstehen Ideen, bevor wir in der Lage sind sie umzusetzen und zu verwenden. Wir sind dafür verantwortlich, was wir denken und doch können wir unsere Gedanken nicht steuern und nicht abschalten. Ich kenne diesen Ausdruck in Angies Gesicht, wenn sie aussieht, als wäre sie in weiter Ferne, wenn die Emotionen aus ihrem Gesicht verschwinden, bis Schmerz durch ihre Gedanken zuckt und sie ihr Gesicht verzieht oder sie an etwas Schönes denkt und sich ihre Mundwinkel leicht heben. Wenn Angie wieder zu ihrer Maske greift und niemanden an sich heran lässt. "Ich habe eine Idee, die vielleicht merkwürdig klingt, aber vielleicht eine Möglichkeit wäre, die Ursachen für Angies Erkrankung zu finden", durchbricht Lucia die Stille. Ich bin ganz Ohr. "Als Angie eingeliefert wurde, habe ich den Schlüssel zu ihrer Wohnung bekommen. Ich habe ihn immer noch. Wenn du willst, gebe ich ihn dir und du kannst dich dort etwas umsehen. Es ist sicherlich kein Hausfriedensbruch und wer weiß, vielleicht findest du etwas, was dir und Angie hilft", erläutert sie ihre Idee. "Und du?", frage ich. Sie hat nur von mir gesprochen. "Das ist etwas sehr Persönliches, du solltest das alleine machen. Ich werde nach Hause gehen und mich etwas ablenken, außerdem sollte ich meine Koffer packen, lange bin ich nicht mehr hier", antwortet sie bedacht. "In Ordnung", stimme ich ohne große Überlegungen zu. 

Eine halbe Stunde später stehe ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und einem silbernen Schlüssel in der Hand vor Angies Wohnung. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Wenn ich da jetzt hinein gehe und mich umsehe, ist das so ziemlich das Intimste, was ich machen kann. Angie hat ihre Geheimnisse wie jeder andere und diese ohne ihre Zustimmung zu lüften, bereitet mir Bauchschmerzen. Wie von selbst stecke ich den Schlüssel ins Schloss. Und als ich nach dem Klicken die Tür aufstoße und einen Schritt in die Wohnung mache, muss ich erst einmal tief durchatmen. Die Sonne bricht sich in einem Spiegel auf der einen Seite des Zimmers und erleuchtet den gesamten Raum. Angies Duft liegt in jedem Molekül, das sich hier befindet. Diese Erkenntnis treibt mir Tränen in die Augen. Bedächtig nehme ich auf dem Klavierhocker platz und sauge den Duft ein. Angie, egal wohin ich auch schaue. Näher könnte ich ihr in diesem Moment nicht sein. Ein Stapel Noten liegen auf dem Deckel des Flügels und ich ergreife das oberste Blatt. Das Lied scheint von Angie selbst komponiert zu sein. Sanft lege ich meine Finger auf die Tasten und beginne zu spielen. In jeder Note steckt Angie. Ich kann förmlich ihre Gedanken hören, sehen, wie sie hier saß und eine Melodie erfand, die wiederspiegelt, was sie fühlt und denkt. Wie viel Mensch in einer Melodie stecken kann, ist nahezu unheimlich. Als die Musik endet, bleibe ich noch einige Momente benommen auf dem Klavierhocker sitzen. Eine Träne löst sich aus meinem Auge und tropft auf die blanken Klaviertasten. Ich möchte wissen, wie es Angie geht, ihr durch das weiche Haar streichen können und sichergehen, dass sie nichts Unüberlegtes tut. Ich möchte bei ihr sein und sie wissen lassen, dass ich immer für sie da bin, wann immer sie mich auch braucht. Eine weitere Träne tropft auf das Klavier. Sind Tränen ein Zeichen für Schwäche? Oder einfach ein Zeichen dafür, dass man lebt und fühlt? Eine sanfte Melodie bildet sich in meinem Kopf und ich beginne zu spielen. So muss sich Angie gefühlt haben, als sie hier komponierte. Nasse Wangen, wirre Gedanken, alleine, nur erfüllt durch die Musik. Ich breche ab. Ich kann das hier nicht, es geht mir zu nahe. "Hör nicht auf zu spielen", meint da jemand. Erschrocken fahre ich herum. Ich blinzle meine Tränen weg, sie versperren mir nur meine Sicht. "Ich wusste, dass ich dich hier finden werde", murmelt Angie blass aber lächelnd, während sie sich am Türrahmen festhält. Sie sieht aus wie ein Gespenst; blass, versunken in den ihr zu weiten Klamotten, mit tiefen dunklen Augenringen und einem ständigen Zittern, das sie dazu zwingt, sich Halt zu suchen. Und dennoch kann ich die Gefühle, die mich in diesem Moment überfluten, nicht in Worte fassen. Was bedeutet dieser Augenblick für Angie? Was bedeutet dieser Moment für uns? Ich kann nicht mehr denken.

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