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29. Kapitel: German

Seufzend lasse ich mich auf einen der Stühle in der Wohnung fallen. Vielleicht hätte ich beharrlicher sein sollen, vielleicht hätte mir Angie dann mehr erzählt. Auch wenn sie nach unserem kurzen Gespräch vollkommen in sich gekehrt war, es war ein kleiner Erfolg. Es ist, als würden momentan zwei Angies existieren, die eine härtere, die keinen an sich heran lässt und die Andere, die verletzliche Angie, die ich einen Moment gesehen habe. Eine Maske, unter der ein wahrer Sturm tobt, der anders als alles ist, was ich mir vorstellen kann. Was hätte Maria getan, wenn sie noch leben würde? Wie hätte sie ihre Schwester getröstet? Wie hätte sie Angie dazu aufgemuntert, nie aufzugeben und an sich zu glauben? All das, Fragen, die für immer unbeantwortet bleiben werden. 

Ich habe das Gefühl, als würden mich die Wände einengen, mir den Platz zum Atmen nehmen. Ein Spaziergang durch Paris, das ist das Einzige, was mir jetzt gut tut. Ich schnappe meine Jacke und mache mich auf den Weg. Unbewusst nehme ich den Weg, der von der Klinik wegführt, als hätte mein Gehirn meinen Beine gesagt, dass ich einen Moment ohne Angie brauche. Ich laufe einfach immer geradeaus, an Straßen, die sich gabeln, laufe ich immer links, immer weiter, bis sich eine große Hecke vor mir aufmacht. In der Hecke ist ein grünes Gartentor, kaum zu erkennen, außer man steht selbst davor. Ich drücke die Klinke hinunter und dahinter erwartet mich eine große Grünfläche, umzäunt von meterhohen Bäumen. Nur wenige Leute sind hier und unterhalten sich mit gedämpften Stimmen. Jeder hier scheint die besondere Stimmung zu fühlen. Ich lasse mich im Schatten eines Baumes nieder und lehne meinen Kopf an die raue Rinde. Die milde Luft, das leise Rascheln der Blätter, das Wispern der Leute und der zarte Wind beruhigen mich. Seit langem habe ich mich nicht mehr so entspannt gefühlt. Ich schließe meine Augen und döse ein.

"German!", höre ich eine Stimme schreien. Ich fahre herum. Es ist Angie, die mit aufgerissenen Augen auf mich zu gerannt kommt. Sie rennt und rennt, doch kommt nicht näher an mich heran. Sie entfernt sich von mir, doch ich erkenne sie deutlicher. Etwas läuft ihre Wangen entlang, schneidet ihr das Gesicht auf und zerfällt klirrend auf dem Boden. Ich brauche einen Moment um es zu verstehen. Es ist Porzellan. Angie weint Porzellan. Plötzlich erkenne ich, dass nicht nur ihre Tränen aus Porzellan bestehen. Ihr Kopf, ihre Arme, ihre Beine, ihr Oberkörper. Alles ist aus feinstem Porzellan. "German!", ruft sie noch einmal. Dann stolpert sie und ich kann nicht wegschauen: Als sie auf dem Boden aufschlägt, zerbricht sie in unendliche, goldene Scherben. 

Mit einem unterdrücktem Schrei fahre ich hoch. Ein Traum, es war alles nur ein Traum. Angie ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, sie kann nicht einfach zerbrechen. Oder doch? War das eine Warnung an mich selbst? Zerbricht Angie nach und nach an dem, was sie sich aufgeladen hat? Aber kann ich ihr denn tatsächlich nicht helfen? Es gibt immer einen Weg. Für Violetta, für Maria, für Angie und für mich. Ich werde ihn suchen. 

Mit zitternden Händen und weichen Knien laufe ich den Weg zurück, doch diesmal laufe ich in die Klinik. Ich will zu Angie, wieder mit ihr reden, sie wachrütteln. Das Stockwerk und die Zimmernummer habe ich mir gemerkt und ich steige gleich in den Aufzug. Es scheint keine Schwester und kein Patient unterwegs zu sein, keiner kommt mir entgegen. Ich klopfe an Angies Zimmertür. Keine Antwort- wie zu erwarten. Vorsichtig drücke ich die Klinke hinunter. Mein Blick fällt auf das Bett, keine Angie, nur eine zerwühlte Bettdecke. Da bemerke ich eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Dort liegt jemand auf dem Fußboden! Mit einem Satz bin ich neben ihr. Es ist tatsächlich Angie, die ein Telefon in der Hand hält und über deren Wange ein feines Rinnsal Blut läuft. Ich sprinte zu Angies Bett und drücke auf das Notknöpfchen, dann nehme ich ihr vorsichtig das Telefon aus der Hand. Die Nummer, die zuletzt gewählt worden war, kenne ich. Es ist die Nummer von Angelica. Ich wende mich wieder Angie zu und streiche ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre eingefallenen Wangen lassen sie älter erscheinen und das Blut auf ihrer Wange sieht aus, als würde sie Blut weinen. Die Tränen schneiden in ihr Gesicht. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, dann stürmt Monsieur Bouvier gefolgt von einer entsetzten Lucia in das Zimmer. "Was ist hier passiert?", fragt Monsieur Bouvier mich, als sein Blick auf Angie fällt. "Ich weiß nicht, ich wollte sie besuchen und habe sie auf dem Boden gefunden", stottere ich. Monsieur Bouvier tastet Angie sorgfältig ab und untersucht die Wunde auf ihrer Stirn."Äußerlich alles okay, die Wunde werde ich zwar nähen müssen, aber wie es aussieht, liegt der Grund für ihren an ihrem Herzen. Ich muss etwas Bedeutendes übersehen haben. Oder Mademoiselle Carrara hat etwas Unüberlegtes gemacht", erläutert er. Ich werfe Lucia einen besorgten Blick zu, diese lächelt vorsichtig. "Er weiß, was er tut", wispert sie mir zu. Angies Lider beginnen zu flackern und wenige Sekunden später sehe ich in ihre die erschrockenen blauen Augen. "German", formt sie mit ihren Lippen. Vorsichtig lächle ich sie an und als sie dieses erwidert, geht bei mir die Sonne auf. Das ist die Angie ohne Maske, die Angie, die ich kennengelernt habe, die Angie, die alle lieb gewonnen haben. Monsieur Bouvier setzt Angie in einen Rollstuhl und fährt sie in ein anderes Zimmer. Lucia bittet mich, ihr zu folgen.  Ich folge ihr in das Büro von Monsieur Bouvier, welcher wenige Minuten später zu uns stößt. "Haben Sie eine Idee, was zu diesem Aussetzer geführt haben könnte?", fragt mich Lucia. "Sie hat mit ihrer Mama telefoniert, vielleicht hat sie das aufgewühlt", antworte ich wahrheitsgemäß. "Ich sagte, kein Telefon", zischt der Arzt und rauscht mit einem bösem Blick aus dem Zimmer.

"Es ist nicht Ihre Schuld", unterbreche ich die Stille. "Aber auch nicht die Ihre", antwortet Lucia. Sie sieht nachdenklich aus. "Wissen Sie Senior Castillo, Angie braucht Sie. Sie sollten mit ihrer Mama sprechen und sie aufklären, über das, was geschehen ist. Wenn Angie fertig ist, reden Sie mit ihr. Sie ist anders, als es gerade den Schein hat", rät mir Lucia und verlässt ebenfalls das Zimmer. Anders. Das trifft zu. Lucia scheint mir sympathisch, sie weiß was sie sagen muss um mich zum Nachdenken zu bringen. Porzellan. Wunderschön und so zerbrechlich. Worte, die Angie momentan besser beschreiben als alles andere. Ich werde einen Weg finden ihr zu helfen. Auch wenn ich dafür alles opfern muss. Angie ist es wert.


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