Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

26. Kapitel: Angie

Als ich das nächste Mal meine Augen öffne, liege ich in meinem Bett, umhüllt von meiner Decke. Neben meinem Bett erkenne ich schemenhaft einen Stuhl mit einer, der Figur nach zu urteilen, weiblichen Person. Langsam drehe ich meinen Kopf in Richtung des Stuhls. Tatsächlich, es ist Lucia. Was ist denn überhaupt passiert? Meine Werte waren in Ordnung, ich war auf dem Laufband. Das Laufband! Ich bin umgekippt und Lucia hat mich gefunden. Lucia scheint gemerkt zu haben, dass ich aufgewacht bin, denn sie lächelt mich vorsichtig an. "Jagen Sie mir bitte nie mehr so einen Schrecken ein!", sagt sie gespielt streng und grinst. "Sie sind nicht sauer oder so?", frage ich verwundert nach. Ich habe ja wohl eindeutig gegen die Regeln verstoßen und Lucia macht Witze darüber? Wie sauer ist wohl Monsieur Bouvier? Als hätte sie meine Gedanken gelesen meint Lucia:" Ich habe Monsieur Bouvier nicht über den kleinen Zwischenfall informiert." Wie bitte? "Verstößt das nicht gegen Ihren Vertrag? Müssen Sie nicht alles weiterleiten?", frage ich verblüfft nach. Lucia überlegt. "Ja, eigentlich schon. Ich gebe ihm aber ungern die Möglichkeit, sich zu extrem um die Patienten zu kümmern. Medizinisch ist er sicherlich top, er ist ein guter Arzt, keine Operation ist ihm zu schwer und seine Kollegen schätzen ihn sehr, aber als Mensch? Ich war mir noch nie sicher, ob er auf dieser Station die beste Wahl ist. Als Mensch ist er etwas kompliziert, wenn Sie verstehen, was ich meine?" Ich nicke. Dann empfinde ich es also nicht als Einzige so. In manchen Momenten kommt es mir so vor, als seien ihm seine Patienten lästig. "Ich habe Ihnen einen Tee gemacht, Sie müssen bestimmt durstig sein", weist mich Lucia auf die dampfende Tasse auf meinem Nachttisch hin. Wieder einmal hat sie Recht. "Vielen Dank", bedanke ich mich und nehme die angenehm warme Tasse in die Hand. Früchtetee dem Geruch nach zu urteilen. Lucia steht auf und macht Anstalten zu gehen. Eine Frage schießt mir durch den Kopf und ich möchte sie unbedingt loswerden. "Lucia?", rufe ich. Sie dreht sich um. "Sind Sie eigentlich speziell für mich zuständig oder haben Sie noch mehr Patienten um die Sie sich kümmern?", frage ich. "Sie sind meins, Mademoiselle Carrara", antwortet sie mir. "Nennen Sie mich doch bitte Angie, Mademoiselle klingt so formell", bitte ich meine Schwester. Diese lächelt mich von Herzen an. "Gerne, Angie. Wir sehen uns später", verabschiedet sie sich. 

Nachdenklich nippe ich an meinem Tee. Ich habe mich mit meiner Tasse an den Schreibtisch gesetzt, vor mir liegt ein Stück Papier, der Stift oben drauf. In meinen Fingern juckt es regelrecht, alles schreit danach den heutigen Tag auf dem Papier festzuhalten, doch mir fallen keine passenden Worte ein. Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich schließe meine Augen. Vor meinem inneren Auge sehe ich die Bühne des Studios, darauf steht die gesamte Schülerschaft und singt Algo se enciende. Mein Song, komponiert über meine Gefühle zu Jeremias. Was bin ich nur für ein Idiot. Ich öffne den Stift und setze ihn an. 

Tja, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Ich war heute auf dem Laufband, Sport machen. Von seinen Problemen weglaufen, gar nicht so einfach wenn einen der Schwindel packt und dazu zwingt aufzuhören. Wobei das in diesem Fall eher Lucia war. Oder eben die Schwerkraft, die mich auf den Boden geholt hat. Eigentlich war es ein tolles Gefühl wieder zu laufen. Der Rhythmus der gleichmäßigen Schritte, auf irgendeine Art und Weise auch Musik. Wenn meine Werte doch so normal sind, warum ist mir dann andauernd schwindlig? Liegt das etwa an meinem Herz? Aber das müsste das EKG erkannt haben und dem war nun mal nicht so... Was wohl German gerade macht? Wickelt er eines seiner internationalen Geschäfte ab, isst etwas von Olgas Kuchen oder sitzt eventuell sogar am Klavier und spielt? Ich wünsche mir die Zeit zurück, in der noch alles gut war. Die Zeit in der German noch gelächelt hat. Das Lächeln stand ihm gut. Der traurige Blick, der ihn seit neuestem begleitet, schmerzt mir in der Seele. Das Schlimmste jedoch ist und bleibt, zu wissen, dass man selbst schuld daran ist. Hätte ich nicht so egoistisch reagiert, wäre German glücklich mit Esmeralda verheiratet und die beiden und Violetta wären eine glückliche, kleine Familie. Vielleicht hätte Violetta ja noch Geschwisterchen bekommen? Aber nein, ich habe das Glück meines Schwagers mit eigenen Händen zerstört. Ich tauche auf und sein Leben geht in die Brüche. Wäre er noch in Paris, ich weiß nicht, was ich tun würde. Ihn anschreien oder ihm um den Hals fallen? Tränen oder Freudentränen weinen? Auf ihn zugehen oder weglaufen? Reden oder schreien? Ich weiß es nicht, ich weiß einfach keine Antwort.

Mit einem Ruck leere ich den Tee hinunter. Ich zittere regelrecht vor Adrenalin. Nervös stehe ich auf und laufe zu meinem Fenster. Es ist nicht einmal richtig sonnig draußen, die Sonne ist von einer dicken grauen Wolke verhüllt und kommt nicht gegen sie an. Und doch weiß jeder, die Sonne ist da. Gibt es eine solche Sonne auch für mich? Bin ich für jemanden eine Sonne?

Die Tür öffnet sich vorsichtig und Schwester Lucia kommt mir entgegen. "Angie, meine Kollegin hat mir gerade diesen Brief in die Hand gedrückt. Ich habe keine Ahnung, von wem er ist, aber er scheint wichtig zu sein", sagt sie und drückt mir einen zusammengefalteten Zettel in die Hand. "Danke", flüstere ich schon halb abwesend. Lucia verlässt das Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Angeles Carrara, steht auf dem Brief. Diese Schrift würde ich unter hunderten wiedererkennen. Ich kenne nur einen Mensch, der so ordentlich schreibt. Und dieser Mensch sollte eigentlich mit seiner Tochter in Buenos Aires sein und so wenig wie möglich an mich denken, anstatt mir Zettel zu überbringen. Was will er nur von mir? Mit zitternden Händen und einem mulmigen Gefühl öffne ich den Zettel und fange an zu lesen. Violetta ist bei ihren Freunden, sehr gut. Leon wird sich freuen, seine Vilu wieder zuhaben. Ich bin ihm wichtig und ich bin eine Überraschung. Süß, aber wie kann er das ernst meinen. Natürlich, dass keiner ohne Fehler ist, sieht man ja wohl an mir. Er wird daran kaputt gehen, wenn er versucht mein Leben zu verändern, warum sieht er das nicht ein? Es kann doch nicht sein, dass er sich für mich aufopfert und sich mehr um mich kümmert als um seine Tochter! Was hier passiert ist einfach falsch, es darf nicht sein! Panisch drehe ich den Brief um. Mehr hat er nicht geschrieben. Violetta ist in Buenos Aires und er ist hier? Er wird mich sehen wollen, er wird mich zur Rede stellen. Violetta braucht aber ihren Vater bei sich und ich brauche meine Ruhe. Es wird einfach nicht gut gehen, es hat gar keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. "Du hast Besuch von einem ziemlich gut aussehendem Mann", sagt Lucia, die plötzlich und ohne Ankündigung neben mir steht. Mir bleibt beinahe das Herz stehen. German? Das Chaos ist wohl vorprogrammiert. Er wird mich sehen wollen und das wird er vermutlich auch erreichen. Keiner kann einen German Castillo abhalten. Was soll ich nur tun? 


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro