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Isalie (3)

»Er war wie ein tobender Sturm.«

Unter enormer Anspannung meines gesamten Körpers beobachtete ich den Fremden neugierig. Wie er genüsslich an seiner Zigarette zog und den Rauch anschließend elegant in die Luft über sich pustete. Es wunderte mich, wie gelassen er trotz seiner Verletzung wirkte, doch ich kam ja schon zu dem Entschluss, dass es sicher nicht seine Erste war.

Immer wieder trafen seine dunklen Augen auf meine, jedoch wich ich seinem intensiven Blick verlegen aus. Ich wollte keinesfalls erneut seine Dominanz in Frage stellen. Das wäre sicher ein Fehler gewesen, also inspizierte ich lieber die vielen Tattoos seines Oberkörpers, die alle willkürlich gewählt schienen. Einige waren düster wie der Rabe unter seinem Herz.  Andere zeigten, dass er wohl geliebte Menschen hatte, denn ich erkannte den Namen Mira auf einer Stelle zwischen seinen Rippen und dem Raben.

Als ich schließlich bemerkte, dass er mich dabei erwischte, wie ich ihn musterte, wandte ich meinen Blick sofort wieder zu Boden und wartete weiter ab.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, in der ich an meiner Wand gelehnt verharrte. Im Grunde genommen wartete ich nur darauf, dass irgendetwas passieren würde.

Mir kam in den Sinn, dass er sich vielleicht wirklich anziehen und für immer verschwinden würde, aber da war noch die Panik, dass Zeugen immer beseitigt wurden.

Als er dann plötzlich mit der Zigarette in der Hand hinter sich zum Fenster lief und dieses öffnete, fiel mir die Waffe auf dem Tisch ins Auge. Ganz kurz, für eine Millisekunde, wollte ich sie ergreifen und auf ihn richten. Doch was, wenn er noch eine Zweite hatte? Dann wäre ich erledigt.

Die andere Frage, die ich mir stellte, war, ob ich überhaupt im Stande gewesen wäre, abzudrücken. Die Antwort darauf war ziemlich einfach ... 

Nein.

"Zwei Sachen", ertönte seine dunkle Stimme. Sie erfüllte den ganzen Raum, sodass ich ihn aufmerksam und unter angehaltenem Atem anstarrte. Er schnipste die Zigarette aus dem Fenster und schloss dieses wieder, um mit langsamen Schritten, um den Schreibtisch herum auf seine alte Position zu finden. 

"Zwei Sachen?", fragte ich mit zitternder Stimme. Als würde er es verächtlich finden, dass ich überhaupt nachfragte, legte er einen skeptischen Blick auf sein markantes Gesicht und starrte mich einfach nur nachdenklich an.

Ohne mir eine Antwort zu geben, löste er seinen kalten Blick dann zum Glück wieder von mir. Er griff sein weißes, blutbeflecktes Hemd, das er versuchte, sich anzuziehen.

Es klappte mit dem einen Arm auch ganz gut. Ich wollte einfach nur noch, dass er sich beeilen und verschwinden würde, doch er stöhnte wegen seines verletzten, blutenden Arms auf. Er bekam das Hemd nicht an, was mich mehr und mehr nervös machte.

"Darf ich dir helfen?", wollte ich leise wissen und verfluchte mich im selben Augenblick. Wie bescheuert war ich eigentlich? Sollte ich nicht den Mund halten und beten?

"Du kannst mir nicht helfen."

Seine Worte klangen ehrlich, doch ich wusste anhand seines ausdruckslosen Blickes, der auf mich gerichtet war, dass er nicht von seinem Hemd sprach, was mir mehr Fragen als Antworten in den Kopf warf.

Ich ließ es aber gut sein, starrte wieder schweigend zu Boden und hörte ihn schwer atmen. Als ich nach kurzer Zeit aufsah, hatte er sein Hemd und selbst den schwarzen Mantel an und steckte gerade seine Waffe ein.

"Zwei Sachen", wiederholte er sich und kam dabei langsam auf mich zu, sodass mein Herz fester und schneller gegen meine Rippen schlug.

"Erstens: Ich war nie hier", erklärte er mit Nachdruck in der Stimme. Er blieb genau vor mir stehen, sodass ich unkontrolliert anfing zu zittern und mit leicht geöffnetem Mund zu ihm aufsah.

Der Geruch von Sonnencreme haftete an ihm, doch auch Parfum und Zigaretten konnte ich wahrnehmen, während ich ihm tief in seine finsteren Augen sah und mich beinahe in ihnen verlor.

Gefährlich und doch so faszinierend ... Es war eine Mischung, die einem das Leben kosten konnte, so viel stand fest.

"Und zweitens?", flüsterte ich leichtsinnig und erschrak, als er plötzlich seine Hand an meine Wange legte und sanft mit dem Daumen über meine erhitzte Haut fuhr.

"Mach nie wieder jemandem nachts die Tür auf. Es gibt zu viele Männer mit bösen Absichten."

Er hauchte diese Worte an meine Lippen. Erreichte damit, dass mein Körper auf ihn reagierte. Ich war gut genug in meinem Job, um zu wissen, dass er ein Spiel mit mir spielte.

Mir war klar, dass er sich seiner Macht über mich sicher war. Doch ich war mir auch über etwas sicher, und zwar, dass er mir nichts antun würde.

Hätte er es vorgehabt, wäre ich bereits tot. Er würde sich kaum die Mühe machen, mich vor so etwas zu warnen.

"Also dann. Entschuldigung wegen des Chaos", kam es noch flüsternd von ihm. Mir fiel auf, dass er auf meine Lippen herabsah. Sein Blick verharrte eine Weile, ehe er meine Wange losließ und mir den Rücken zukehrte.

Ich atmete erleichtert durch und lehnte mich vorsichtig von der Wand ab, um mich anschließend, mit dem Blick auf seinen Rücken gerichtet, wieder ihm zuzuwenden.

"Und du bist jemand mit guten Absichten?", wollte ich wissen, so neugierig und dämlich wie ich war. Er hielt kurz in seiner Bewegung inne, um dann, ohne etwas zu erwidern, die Haustür zu öffnen und in die Nacht zu verschwinden.

Die Tür fiel ins Schloss. Ich stand eine ganze Weile mit meinem Blick auf die Haustür gerichtet, einfach nur da. Es war, als wäre das alles nie passiert. Als wäre er nie da gewesen und doch zitterten meine Hände noch leicht und gaben mir damit die Gewissheit, dass es ihn doch gab.

Eigentlich wäre mein nächster Instinkt gewesen, die Tür so schnell es geht abzuschließen und die Polizei zu rufen, doch ich tat beides nicht. Stattdessen lief ich wie in einer Trance gefangen in mein Schlafzimmer. Hektisch suchte ich nach meinem Handy, um mit zitternden Fingern die Nummer meiner besten Freundin Anja zu wählen.

"Hey Süße", ertönte ihre fröhliche Stimme auch gleich am Telefon. Ich wollte etwas sagen, jedoch verschluckte ich meine eigenen Worte vor lauter Chaos.

"Ist alles okay, Isa?" 

Ihre besorgte Stimme drang durch den Hörer, doch ich nahm mir noch einen Augenblick Zeit. Ich ließ mich, mit dem Blick auf das kleine Fenster gerichtet, auf der Kante meines Bettes nieder, um tief durchzuatmen.

"Ja, es ist alles in Ordnung", beruhigte ich sie und ließ mich dabei nach hinten fallen, sodass ich auf meinem weichen Bett lag und hoch zur Decke starrte. Ich zwang mich, ihr nichts von dem Unbekannten zu erzählen und entschied mich stattdessen dazu, dass sie mich ablenken sollte.

Und das konnte sie wirklich gut.

"Wie läuft es mit Josh?", fragte ich also und erreichte damit, dass sie stundenlang von ihrem Traumprinzen erzählte. Mir fielen die Augen zu, sodass ich mit ihrer vertrauten Stimme in den Ohren friedlich in den Schlaf fand.

In dieser Nacht besuchte der Fremde mich nicht nur in meiner Wohnung ... Nein, er drang auch in meine Träume ein, doch nicht um mir Angst zu machen ...

Eher um mich verrückt zu machen.

Absurd oder?

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