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Vito's Rückkehr

Caribbean Blue -  Enya

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So lange hatte ich jetzt schon ohne ihn ausgehalten. Zwei Wochen war er nun schon weg. Die Hoffnung war gestorben und ich war ein absolutes Wrack.

Marion hatte mich schon nach drei Tagen "gezwungen" weiterzuleben. Aber ich wollte nicht. Ich hatte einen Fehler begangen und jetzt musste ich auch dafür zahlen. Die Arena, der Ort, an dem ich früher so gerne war, war nun nicht mehr, als ein trister, grauer Ort. Ich sah die Farben nicht mehr, die Farben die mir früher so bunt und fröhlich erschienen waren. Jovito hatte sie mitgenommen. Eigentlich wollte ich gar nicht hier sitzen, hier auf meiner Bank, doch es war wieder Vollmond und ich musste mich wohl oder übel schonen. Jetzt, wo ich mich nicht ablenken konnte, hatte mein Gehirn Zeit zum Nachdenken.

Seit er nun schon nicht mehr da war, lenkte ich mich mit harter Arbeit ab. Wenn es keine Arbeit gab, ging ich joggen oder trieb andersweitig Sport. Sodass die Zeit schneller verging und ich abends so müde war, dass ich völlig fertig ins Bett fiel und keine Kraft mehr für Gedanken hatte. Gedanken, die mein Pferd betrafen. Was würde Mario wohl sagen, wenn ich ihm erzählen würde, dass das Pferd verschwunden war? Er würde mich feuern, mich für unfähig erklären. Missmutig biss ich mir auf die Unterlippe. Warum bin ich nur so dumm gewesen?, fragte ich mich und starrte weiter ins Leere.

Jede Nacht hatte ich Albträume, die Albträume von einem blutüberströmten Falben. Jede Nacht wachte ich schweißgebadet auf, um kurz darauf wieder in einen tiefen Schlaf zu sinken. Die Erschöpfung durch die Arbeit forderte immer ihren Tribut. Warum ließen sich Gefühle nicht einfach ausschalten? Es war zum Verzweifeln.

Wenig später am Abend war nur noch Marion da, trotz, dass ich ein Zombie war, wollte sie mich wieder als Pferd erleben. Dadurch, dass ich viel arbeitete, mir aber wenig Zeit zum Essen nahm, war ich ein bisschen abgemagert. Klar, meine Armmuskeln konnten sich mittlerweile sehen lassen, aber was war ein muskulöser Körper, an dem man jede Rippe sehen konnte? Jede Zeit, in der ich mich nicht beschäftigte, gewannen meine Gedanken wieder oberhand. Und Essen war auch nicht wirklich eine Beschäftigung. Ich tat es nur ungern.

Inzwischen war die Sonne endgültig untergegangen und eine schöne, angenehme Kühle legte sich über den Platz. Schwankend stand ich auf und ging hinein, zu den Boxen. Marion war bei Thorgal und verwöhnte ihn mit Möhren und Streicheleinheiten. Als sie meine Schritte hörte, drehte sie sich um und blickte mich direkt an. "Oh, hallo, Hanna.", murmelte sie. Ich konnte mir denken, was sie sah. Ein ausgemergeltes Mädchen mit tiefen Augenringen und einem bleichen Teint. "Hi.", antworte ich knapp, mit schwacher Stimme.

"Ach Hanna, du musst auch lernen, vergessen zu können. Du kannst nicht für den Rest deines Lebens ihm hinterhertrauern. Fang doch endlich wieder an zu leben!", sagte sie und ihre Stimme klang dabei schneidend scharf. "Wie denn?", fragte ich leise zurück, "Mario hält mich doch jetzt komplett für einen Versager. Das war die Chance, die ich von ihm bekommen habe und ich habe es versaut! Ich bekomme keine zweite Chance. Eines seiner Pferde ist weg, einfach so weg. Ohne Grund!". Marion kam zu mir und nahm mich leicht in den Arm. "Außerdem. Irgendwann findet ihn bestimmt jemand. Die Welt ist nicht so groß, als dass ein Pferd frei leben kann. Oder zumindest nicht groß genug für Wildpferde und Menschen. Und schon gar nicht hier, in Europa!", versuchte sie mich zu beruhigen, doch ich glaubte ihr nicht. Vielleicht war er auch einfach nur tot. Der Gedanke stach wie ein Messer in mein Herz.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Es waren genug Tränen für Jovito vergossen worden. Marion hatte Recht, er hatte es nicht mehr verdient. Die Chance war vorbei.

Auch wenn ich tief im Inneren nicht so dachte, es tat gut, das Gefühl der Wut über das Gefühl der Trauer zu legen. Es half mir, stark zu bleiben. Stark für die Verwandlung. Ich brauchte die Kraft, sonst würde es so qualvoll werden. Schon jetzt hielt ich es kaum aus.

Schließlich war es soweit und ich lag auf dem Boden der Stallgasse. Die Kühle des Steinbodens fuhr in mich hinein, sodass ich mich einfach nur noch darauf einließ. Ich blendete alle Gefühle um mich herum aus, schob die Gedanken an Jovito in den Hintergrund. Meine Knochen wurden länger, meine Sehnen strafften sich und ich begann die Konturen eines Pferdes anzunehmen. Es tat so gut, kein Mensch mehr zu sein. Denn als Pferd hatte ich Jovtio noch nie gesehen. Deshalb fiel es mir leicher, auszuschalten. Die Gefühle, die mich als Mensch innerlich zerstört hatten, einfach ausblenden. Vergessen.

Es tat so gut.

Wenig später lag ich vollständig als weiße Stute am Boden. Doch etwas war anders, als die letzten Male. Es war das Gefühl von Demotivation. Das Gefühl, nichts machen zu wollen. Nicht wie sonst wollte ich rennen. Am liebsten wäre ich am Boden liegen geblieben, doch Marion meinte etwas anderes: "Komm schon, Hanna. Du bist nur einmal im Monat ein Pferd. Jetzt bewege dich ein bisschen und genieße es!"

Seufzend stand ich auf, sie hatte Recht. Müde schlurfte ich in Richtung Ausgang. Doch dann hielt ich inne. "Können wir nicht hierbleiben?", fragte ich leise. "Nein. Du musste endlich wieder anfangen zu leben. Also los, gehen wir!", meinte sie und klang dabei streng. Ihre Stimme duldete keinen Widerstand, also folgte ich ihr, sah ihr zu, wie sie Thorgal holte und sich auf seinen Rücken schwang. Dann ritt sie vom Hof und ich folgte ihr vorsichtig. Erst als ich merkte, in welche Richtung sie ritt, rammte ich die Beine in den Boden.

"Nein, Marion. Ich kann das nicht.", murmelte ich mit unglaublich schwacher Stimme. Ihr Weg führte zu der Stelle, die Stelle an der ich das Pferd freigelassen hatte. "Komm jetzt.", meinte sie nur streng und ritt weiter. Seufzend schloss ich kurz die Augen, atmete einmal tief durch und folgte ihr.

Die alten Wunden, von denen ich fälscherweise gedacht hatte, sie wären verschwunden, sprangen wieder auf. Alles in mir schrie danach, meine Fähigkeit zum Weglaufen zu nutzen. Doch ich konnte nicht. Wie gebannt sah ich die Stelle an und war wie gelähmt. Es war, als ob die Energieströme mir zuflüsterten, Vito war hier. Vor meinem Augen nahmen die Ströme eine Form von einem Pferd an und ich sah fasziniert zu, wie das kleine Pferd nun in Richtung Wald galoppierte. Seit wann war das denn möglich? Die Ströme zeigen dir, was du sehen willst, flüsterte eine Stimme in mir. Ich glaubte ihr nicht. Es war so... unrealistisch.

Trotzdem folgte ich dem blau leuchtendenen Umrissen des Pferdes. Es war vielleicht nur ein Meter groß, aber trotzdem strahlte es die Macht aus, die die Ströme mit sich brachten. Thorgals Stimme nahm ich nur am Rande meines Bewusstseins war. "Wo willst du hin?", rief er und ich hörte ihn hinter mir galoppieren. Doch ich war wie gefesselt von dem blauen Pferd, dass ich ihn nicht beachtete. Stattdessen nahm ich nun Tempo auf und jagte im wilden Galopp hinter dem blauen Pferd her, dessen meine Geschwindigkeit nichts auszumachen schien. Stattdessen blieb es immer im genau gleichen Abstand vor mir und passte sich meiner Geschwindigkeit an.

Irgendwann schien es sein Ende gefunden zu haben und verblasste langsam, bis es schließlich wie zu Staub zu verfallen schien und die blauen Energiefunken sich wieder mit den Strömen verbanden. Es ließ mich allein im nächtlichen Wald. Fragend sah ich mich um und konnte sogar Thorgal nicht mehr entdecken. Auf was wollte es hinaus?, fragte ich mich und sah mich um. Schien hier nicht in der Nähe die Lichtung zu sein, an der Marion und mich mal waren? Suchend sah ich mich um und trottete etwas weiter in den Wald hinein. Bald hatte ich die alte Trauerweide wieder gefunden und ein mächtiger Hirsch stand davor. Er stand dort wie ein alter Wächter der Magie.

Als ich vorsichtig näher trat, ging er respektvoll zur Seite und ich schob mit der Nase die Äste der Weide zur Seite. Die Glühwürmchen schienen auch heute wieder an jedem Grashalm, auf jedem Tier, zu sitzen. Und in der Mitte der Lichtung sah ich ihn. Die schwarze Mähne glänzte wie die Nacht und das blonde, hellgoldene Fell schien mit den Glühwürmchen jetzt wie pures Gold. Neben ihm stand ein anderes blondes Pferd, Thorgal.

Marion konnte ich ebenfalls am Rande der Lichtung sehen. Sie spielte mit zwei jungen Kaninchen und konnte ihr Glück kaum fassen, wieder hier zu sein. Das Reh, das uns letztes Mal hierher geführt hatte, stand wartend neben ihr. Ich hielt mich im Hintergrund. Noch immer stand ich im Schatten der Trauerweide und mein weißes Fell verschmolz mit den ganzen Glühwürmchen, die in der Luft tanzten und die auf den Ästen der Weide saßen.

Jovito lebte. Und er sah nachdenklich aus. Thorgal unterhielt sich leise mit ihm, aber was er sagte, konnte ich nicht verstehen. Mir kam Vitus in den Sinn, der lateinische Ausdruck für Leben. Vito...

Das war ein passender Name für mein Pferd: Vito. Leise wollte ich mich wieder zurückziehen, doch der Hirsch trat an meine Seite. Seine Augen blickten mich bittend an. "Bleib", flüsterte eine mächtige, magische Stimme in meinem Kopf. Der Hirsch war wirklich groß, fast so groß wie ich.

Es dauerte nicht lange und Thorgal entdeckte mich. "Hanna.", sagte er ruhig und da drehte auch Vito seinen Kopf. Der Falbe sah mich lange nachdenklich an und trat dann ein paar Schritte auf mich zu. Wie erstarrt blieb ich stehen und blickte ihn an. Es war so unwirklich, wie er auf mich zukam. Als er bei mir war, streckte er die Nase aus, berührte damit sanft meine Stirn. "Du bist es, Hanna. Du riechst genauso wie sie.", murmelte er und ich sah ihn erstaunt an. "Woher weißt du das?", fragte ich leise. So richtig traute ich mich nicht mit ihm zu reden. Er schien so unreal, wie aus meinen Träumen entsprungen. "Ich habe es mir gemerkt. Du hast mir immer etwas bedeutet. Nur war ich zu blöd, es zu merken.", sagte er sanft und trat näher an mich. "Ich habe dich vermisst, Vito.", meinte ich schließlich legte meine Stirn an seine. "Weiß ich. Ich habe dich beobachtet und viel mit den anderen Pferden geredet.", erklärte er und blickte mir in die Augen.

"Lass uns nach Hause gehen.", flüsterte ich schließlich und drehte mich langsam um. Ohne ein Wort folgte der schöne Hengst mir. Wir gingen extra langsam. Keiner von uns wollte diesen Moment zerstören. Denn sobald wir den Wald verließen, sahen wir wieder die Zivilisation und alles magische verschwand. Aber ich schwor mir, wieder zurückzukommen.

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