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Halloween-Special: Mysteria

Was passiert war, wusste eigentlich keiner mehr.

Es gab Geschichten, aber ob die, die Wahrheit erzählten oder nur wirklich Geschichten waren, wer wollte das entscheiden?

Die Realität war hart genug.

Aber man hatte sich ja gut eingerichtet, rund um die 18. Straße. Diese Straße, die die Grenze bildete zwischen den verfeindeten Gangs der Gredion Fire und den Motion Cyders.

Jeder der Gangs hatte natürlich ihre eigenen Gesetze und Rithen, nach denen sie lebten.

Aber ein unumstößliches Gesetz galt sowohl für die Gredion Fire als auch für die Motion Cyders.

Niemals und auf gar keinen Fall habe Mitleid mit einem von denen!

*

Ich rannte über die Straße. Meine nackten Füße wirbelten über den Asphalt, als gäbe es kein Morgen mehr. Das tat es auch nicht, nicht, wenn ich jetzt nicht um mein Leben rannte. Hinter mir waren zwei der Motions her. Sie hatten mich gesehen, wie ich, eine Fire, in der Nähe ihres Lagers war.

Ich musste über die Straße, die staubige Straße, die die Grenze bildete. Erst dann war ich in Sicherheit.

Da, da vorne war sie. 100 Meter. Mir ging die Kraft aus.

80 Meter. Meine Füße wurden immer schwerer.

40 Meter. Noch einmal die letzten Kräfte.

10 Meter. Zwei Schritte noch und ich betrat endlich das neutrale Terrain.

Der kühle Asphalt berührte meine wund gelaufenen Solen. Erleichtert verlangsamte ich das Tempo und bog in die Seitenstraße, auf unserer Seite, ein. Aus den Augenwinkeln konnte ich die Motions sehen, wie sie drohend die Fäuste hoben.

"Noch einmal, junges Mädchen!", schrien sie drohend, doch ich ignorierte sie. Hierher würden sie sich nicht trauen. Zu zweit waren sie in der Unterzahl.

Als ich tiefer in die Straße hineinging, spürte ich immer mehr die Augenpaare, die mich von allen Seiten beobachteten. Sie hatten sich zurückgezogen, die anderen Mitglieder der Fire. Wir waren scheu, ja. Aber auch nur, weil wir Verstoßene sind. Verstoßene aus der normalen Gesellschaft. Und jetzt lebten wir hier, im schmutzigen, verlassenen Viertel dieser dreckigen Stadt. Fast alle Lagerhallen, Fabrikhallen und sonstige Gebäude, die es hier gab, standen leer. Glück für uns, denn wir waren Kinder der Straße. Ausgeschlossen, nicht beachtet und trotzdem da.

Ich blieb stehen und sah mich nach den Mitgliedern um. Allmählich krochen sie hervor. Sahen mich von den Dächer, den Fenstern, den Hauseingängen an. Normalerweise versammelten sie sich selten. Doch heute taten sie es. Wegen mir.

Unerlaubt war ich drüben gewesen. Bei den Motions. Das größte Gesetz hatte ich missachtet. Nichts, absolut nichts, durfte ich mit ihnen zu tun haben. Doch dort drüben war Sam. Sam, der Motion mit den schwarzen Haaren, grünen Augen und dem muskulösen Körper.

Immer und immer wieder trafen wir uns heimlich, doch heute wurde ich erwischt, wie ich gerade wieder auf dem Heimweg war. Deswegen musste ich so rennen und deswegen kam gerade Champ auf mich zu. Jimi, den eigentlich alle nur Champion oder Champ nannten. Er war der Boss, der Große, auf den alle hörten. Sein Gesicht war wutverzerrt und ehe ich mich versah, landete seine flache Hand auf meiner Wange.

"Was hast du dort zu suchen?", zischte er. "Nichts.", murmelte ich ausweichend und strich eine Strähne meines blutroten Haares aus der verschwitzten Stirn. "Lüg mich nicht an!", fuhr der Champion mich an. Meine Wut steigerte sich schnell ins Unermessliche, ich war leicht reizbar und das wusste er nur zu gut. Immerhin war ich für ein halbes Jahr mit ihm zusammen gewesen.

"Lass mich in Ruhe!", fauchte ich und drehte auf dem Absatz um. "Caroline!!!", rief Champ nocheinmal. Ich schauderte. Er wusste, wie sehr ich diesen Namen hasste. Normalerweise wurde ich Raven gerufen. Rabe. Fragt mich nicht, wie sie auf diesen Namen gekommen waren, aber er war besser als Caroline. Mein alter Name, der Name, der der Vergangenheit angehörte...

Durch den Ausspruch meines alten Namen hatte ich innegehalten. Champ hatte mich am Arm gepackt und mich zu sich herum gewirbelt. "Wenn ich dich nocheinmal drüben erwische, dann ist es viel schlimmer als das.", meinte er und schlug mir nocheinmal heftig gegen die Wange. Mein Kopf flog von der Wucht zurück und ich schmeckte Blut. "Hau jetzt ab, Raven. Ich will dich die nächsten paar Tage nicht mehr sehen!" Damit stieß er mich von sich und ich stolperte in einen Hauseingang.

Dort wurde ich von irgendjemand aufgefangen und in das Haus gezerrt. "Raven! Ist alles ok mir dir?", fragte eine Stimme, dir mir sehr bekannt vorkam. Es war Leyla, die mich nun sanft auf ein Sofa legte. Sie war meine Mitbewohnerin und zusammen wohnten wir in den verlassenem Haus, indem es nur ein möbiliertes Zimmer gab. Indem lag eine alte Matratze, ein mehr oder weniger kaputtes Sofa, das wir mal auf dem Sperrmüll gefunden hatten und ein Tisch aus alten Kartons. Sonst nichts. Nichteinmal Stühle hatten wir.

"Ja, es ist alles ok.", murmelte ich nur ausweichend.

"Ist es nicht, Raven. Ich kenne dich mittlerweile gut genug... Was hast du drüben gesucht?", fragte Leyla mich. Demonstrativ drehte ich mich von ihr weg und blickte die Konturen des Sofas an. "Raven! Ich kann Champ auch sagen, dass du regelmäßig dort bist!"

Für einen kurzen Moment erstarrte ich. Doch ich drehte mich nicht um. An das Sofa gewandt antwortete ich schließlich: "Woher weißt du das?" Meine Stimme klang teilnahmelos, doch es interessierte mich wirklich. Wenn man so lange hier draußen gewohnt hatte, ohne Arbeit, Geld und im täglichen Kampf um das Überleben, lernte man irgendwann, die Gefühle abzuschalten. Einfach so. Schalter umlegen und zack: Gefühle aus.

"Meinst du, ich bin etwa blöd? Ich merke doch, wie du dich jede Nacht hinausschleichst!", fuhr sie mich an. "Es geht dich trotzdem nichts an.", gab ich trocken zurück.

"Raven! Ist es wegen einem Kerl?", fragte Leyla mich nun direkt. "Das kann dir doch egal sein."

Sie stöhnte auf. "Na super. Das ist jetzt nicht dein Ernst. Das sind unsere Feine. F E I N D E! Verstehst du?". Leyla war jetzt also auch sauer. "Das weiß ich selber! Meinst du es ist leicht für mich, das zu tun? Wir haben beide versucht, voneinander fern zu bleiben. Doch es hilft nichts! Keiner kann ohne den Anderen.", jammerte ich und drehte mich nun doch wieder um, um sie anzusehen.

Leyla sah mich nun etwas sanfter an. "Wer ist es denn überhaupt?" "Sam.", nuschelte ich in den Bezug, in der Hoffnung, sie würde es nicht verstehen. Doch sie tat es. "Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?". Meine Freundin schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Unter allen Jungs auf dieser Welt musst du dir ausgerechnet den Bruder des Anführers unserer Gegner aussuchen? Raven, du bist schlimmer, als ich dachte.", seufzte die braunhaarige junge Frau. "Kann ich doch nichts dafür...", stellte ich mich stur.

"Du musst aufhören, dich mit ihm zu treffen.", meinte Leyla nur bestimmt. "Wenn ich dich das nächste Mal erwische, sage ich es wirklich Champ. Das kannst du nämlich echt nicht bringen." "Mach doch, dann bleibe ich halt drüben.", meine Laune war am untersten Tiefpunkt. "Genau, mit den typischen roten Haare einer stolzen Fire." "Weißt du was? Fick dich.", fauchte ich, sprang auf und stürmte aus dem Haus. Beinahe wäre ich wieder mit Champ zusammengestoßen, doch das war mir jetzt egal. "Wir werden dich ganz sicher nicht beschützen. Wenn du draufgehst, ist das deine Schuld!", rief er mir noch hinterher. Statt einer Antwort streckte ich ihm nur den Mittelfinger entgegen.

Mein Weg führte zur Straße an der Grenze. Traurig trottete ich neben dem Asphalt auf unserer Seite über den Staub. Warum war es nur so unmöglich? Warum waren wir an die Regeln gebunden? Und warum hassten sich unsere Gangs überhaupt?

Plötzlich hörte ich Schritte auf der anderen Seite der Straße. "Raven?", fragte eine bekannte Stimme. Allein seine Gegewart ließ mich innerlich aufseufzen. "Hmm?", gab ich zurück, ohne den hübschen Motion anzuschauen. "Was ist los?" "Und das fragst du noch? Hast du denn keinen Ärger bekommen?", antwortete ich Sam. "Nein, ich habe in ihren Augen ja kein Verbrechen begangen. Sie halten dich nur für einen Spion, mehr nicht." "Gott sei Dank, dann kann wenigstens einer von uns in Ruhe weiterleben.", murmelte ich. "Jetzt hör schon auf und komm endlich rüber. Oder soll ich zu dir kommen?" Seine dunkle Stimme jagte mir, wie immer, einen Schauer über den Rücken. Also änderte ich meine Richtung und setzte meinen Weg auf der Straße fort. Er lief mir entgegen.

In der Mitte trafen wir uns und nachdem mir der gutaussehnde Kerl erst einen Kuss auf den Mund verpasst hatte, zog er mich in eine enge Umarmung. "Warum muss es nur so kompliziert sein?", fragte ich leise an und lehnte meine Stirn an seine Schulter. Sam stützte sein Kinn auf meinen Kopf. "Keine Ahnung.", gab er schließlich von sich. "Aber lass uns doch den Moment genießen, solange wir uns haben." Ein leichtes Lächeln erschien auf meinen Lippen. "Du hast Recht. Genieße den Moment."

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