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Ende

Listen to your heart -  Miglo

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~Moondancer Teil 3 Epilog~

62 Jahre hatte ich jetzt schon hinter mir. 62 Jahre, in denen ich mich kaum verändert hatte. Keine einzige graue Strähne war in meinem braunen Haar zu sehen. Keine Falte durchzog mein Gesicht. Ich war nicht gealtert. Kein Stückchen. Es kam mir vor wie gestern, als ich mit Vito zum ersten Mal über die Wiesen galoppiert war. Doch die Arena gab es schon lange nicht mehr. Man hatte den Platz für die neuste Achterbahn gebraucht. Die Arena war veraltet gewesen. Nach über 50 Jahren war sie einfach überflüssig geworden. Der Glanz früherer Zeiten war verschwunden und Familie Mack war sich der Pferdeshow überdrüssig geworden.

Marco hatte nach dem Tod Marios den Betrieb fortgeführt und im Moment bildete er den Sohn von Lucio, seinem großen Bruder, der nie im Rampenlicht hatte stehen wollen, als Nachfolger aus. Ich hatte mich weiterhin auf die Pferdedressur spezialisiert, half traumatisierten Pferden und arbeitete nebenbei noch als Tierärztin. Zu irgendetwas musste meine Gabe ja nützlich sein. Ich saß auf dem Koppelzaun und sah hinunter auf die große Weide, auf der Vito nun seinen Lebensabend verbrachte. Er plagte sich nun auch schon mit über 40 Jahren durch das Leben. Für ein Pferd ein ungewöhnlich hohes Alter. Der vergangene Glanz war ihm komplett vom Leib gewichen. Seine ehemals so nachtschwarze Mähne war nun von grauen Strähnen durchzogen, ausgedünnt und kraftlos. Sein goldglänzendes Fell war nun ungleichmäßig dick, was ihm einen verstrubbelten Eindruck verlieh. Es hatte ebenfalls an Farbe verloren und war nur noch mattgold. Von seiner kräftigen Ausstrahlung war nicht mehr viel geblieben. Er wirkte nun alt und zerbrechlich. Seine Reaktionen waren merklich abgeschwächt und er lebte einfach nur noch ohne wirklich etwas mitzubekommen.

Mittlerweile hatte er auch mich entdeckt und langsam kam er in meine Richtung geschlurft. Ich erinnerte mich noch an die Zeiten, als er wie ein Donner über die Wiese galoppiert war, sobald er mich erblickt hatte. Später war es nur noch Trab gewesen und mittlerweile schlurfte er im Schritt heran. Nach einigen Minuten hatte er mich schließlich erreicht und legte seinen Kopf auf meine Knie. „Was soll ich bloß ohne dich machen?“, fragte ich irgendwann leise und kraulte ihm sanft die Stirn. „Weiterleben, den Hof hier schmeißen und wenn du dein zweites Leben hinter dich gebracht hast, kommst du zu mir.“, murmelte er und blickte mich an. In seinen Augen war so viel Lebenserfahrung zu sehen, wie ich sie selten gesehen hatte. Mittlerweile sprachen wir wirklich nur noch von meinem zweiten Leben. Meinem Leben als Mensch. „Ob ich dann auch noch mit euch reden kann…“, überlegte ich und fuhr sanft über die ergrauten Haare in seinem Fell. „Bestimmt. Du konntest ja auch vor deiner Verwandlung mit uns reden.“, mutmaßte er. „Ich hoffe du hast Recht. Aber was soll ich bloß ohne dich und Marco machen? Ihr werdet mich beide verlassen. Du eher als Marco.“, seufzte ich. „Komm ja nicht auf blöde Gedanken. Die Pferde brauchen dich! Lebe weiter und behalte uns in Erinnerung. Sorge für meine Nachfolger gut.“, meinte er.

Da Vito so viel Potenzial besaß, hatten wir ihm ein paar Stuten gegeben und mittlerweile hatten wir einige gute Nachfolger von ihm. Nur zwei davon waren ebenfalls Falben, so wie er. Eigentlich hat Mario nie gezüchtet, doch ich wollte das Potenzial meines Pferdes nicht vergeuden. „Weißt du eigentlich was von Marion?“, fragte er schließlich weiter. Schlagartig veränderte sich mein Gesichtsausdruck. „Deswegen bin ich hier bei dir.“, murmelte ich trocken. Meine langjährige Freundin Marion war vorgestern gestorben. Sie war eigentlich noch zu jung, aber infolge einer schweren Krankheit war es dann doch viel zu früh passiert.

Vito deutete meinen Gesichtsausdruck richtig. „Oh, tut mir Leid. Ich wollte das nicht.“, sagte er tröstend. „Passt schon. Umso früher ich lerne damit umzugehen, desto leichter fällt es mir nachher bei euch.“, meinte ich nur und blickte nachdenklich in die Ferne. Auf der Koppel von Vito standen auch zwei seiner Söhne. Einer war der eine Falbe, genauso prächtig wie sein Vater einst war und ein Rapphengst, der die Geschmeidigkeit seiner Mutter geerbt hatte. Langsam liefen mir ein paar Tränen über die Wange, als ich daran dachte, was ich alles zurücklassen musste. Zusammen mit dem Neubeginn meines zweiten Lebens, wollte ich auch den Hof verlassen. Noch wusste keiner davon, aber ich wusste, es war besser für uns alle. Marco würde vielleicht mitkommen, ich wusste es noch nicht. Noch hatte ich ihn nicht gefragt. Aber sobald das Pferd in mir gestorben war und Vito ebenfalls tot war, wollte ich weg von hier. Mein Körper sah noch jung aus, ich konnte ein neues Leben anfangen. Meine alte Identität als Hanna ablegen und eine Ranch irgendwo in den Tiefen der USA unter einem anderen Namen aufmachen.

Länger konnte ich nicht hierbleiben. Schon jetzt fiel es uns schwer, zu vertuschen, dass ich nicht alterte. Momentan war meine Haarfarbe dunkelblond und ich trug eine Brille, allerdings ohne Gläser. Meine Sicht war immer noch die eines Pferdes. Auch wenn sie merklich schwächer wurde und ich immer mehr zum Mensch wurde. Das Pferd in mir war alt, des Lebens müde und der alte Glanz war längst verschwunden. Jetzt, wo mir bewusst wurde, dass ich bald anfing wieder zu altern, seufzte ich leise.

Vito stupste mich liebevoll an und pustete die Tränen von meiner Wange. Doch, ich musste irgendwann gehen. Und ich wusste nicht, ob Marco dazu bereit war. Wir hatten hier so viel aufgebaut. Unter seiner Führung hatte die Legende des Pferdemeisters Mario Luraschi ihren Glanz behalten und war regelrecht aufgeblüht. Kaum ein Stuntreiter Europas war nicht durch unsere Hände gegangen. Kaum ein Stuntpferd kannte uns noch nicht. Hier begann die Ausbildung des berittenen Stuntgeschäfts. Nein, Marco würde nicht mitgehen. Das würde ich auch nicht zulassen.

Den Rest meines neuen Lebens würde ich irgendwo allein verbringen und darauf warten, dass ich zu Marco zurückkam und unsere Seelen wieder das wurden, was sie eigentlich schon immer waren. Eins. Vielleicht würde ich noch weiter Pferde ausbilden, aber ich würde alles im Geheimen machen, Versteckt bleiben. Ja, das war die richtige Entscheidung.

Plötzlich spürte ich zwei, schwere, kräftige Arme um meine Hüfte. Marco’s Duft fuhr mir in die Nase. „An was denkst du?“, fragte er leise und lehnte sich neben mich an den Zaun. „An mein zweites Leben und daran, dass ich so viel älter werde als ihr.“, seufzte ich, während ich ihm eine graue Strähne aus der Stirn strich. Ich konnte jeden Typen haben, den ich wollte. Ich konnte wieder eine Jugend anfangen, kurz bevor es ernst wurde und meine Sterblichkeit anfing. Und doch blieb ich hier. Bei Marco und meinen Pferden. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, meine Gefühle für meinen Mann waren nur noch schwach.

Die Leidenschaft und der Schmerz, der damit verbunden war, waren schon lange nicht mehr da. Marco wusste das und er respektierte es. Sein Leben war erfüllt gewesen. Er hatte alles, was er wollte. Eine, für ihn, ewig junge, Frau, einen Platz in der französischen Geschichte und alles was er jemals erreichen wollte. Vielleicht sogar noch mehr. Ich sah mich um. Mein Blick glitt über unser Anwesen. Eigentlich sollte ich stolz sein, auf das, was wir zusammen geschaffen hatten. Doch ich war es nicht. Denn ich gehörte nicht in diese Welt. Als ich damals Ajax getroffen hatte und er mir angeboten hatte, ob ich nicht während meiner Zeit als Pferd, bei ihnen leben wollte. Damals hatte ich abgelehnt. Dabei hatte ich an Jovito und Marco gedacht.

Mittlerweile begann ich diese Entscheidung zu bereuen.  Es war so schwer, richtig glücklich zu sein, wenn man wusste, seine ganze Familie mit eigenen Augen sterben zu sehen. Vito stupste mich plötzlich auffordernd an. „Komm Hanna, wir gehen ein Stück. Sonst versinkst du hier noch total in Melancholie.“, meinte er und ich rutschte vom Zaun. Langsam liefen wir nebeinander in Richtung Wald. Die letzten Strahlen der Abendsonne erwärmten unsere Rücken. Ich sah nicht mehr zurück.

 Genieße den Moment.

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Das hatte ich schon länger geschrieben und wollte das zuerst auch gar nicht veröffentlichen. Aber vielleicht versteht man Hanna so besser. Eigentlich ist es der Epilog zum dritten Teil. Aber ich vermute, ich werde das gar nicht reinbringen. Wie auch immer...

Es ist nie zu früh, über den Tod nachzudenken. Also wundert euch bitte nicht über meine bizarren Gedanken über den Tod. Auch wenn es eigentlich Hanna's Gedanken sind. Doch sie ist eine Person, die ich erfunden habe, also sind es doch auch meine Gedanken :D

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