Ice Dance - Paul Reeves

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Sie läuft mit eiligen Schritten durch die große Halle. Ihre weiß-blauen, langen Haare wehen hinter ihr her wie ein gefrorener Fluss. Feine Eiskristalle lösen sich immer wieder daraus und legen sich wie Silberstaub über den vereisten Boden. Das Echo ihrer Schritte hallt weit in der Gletscherhöhle wieder. Sie mag die Kälte und obwohl sie nur ein weißes, ärmelloses Kleid trägt, friert sie nicht. Ihre bleiche Haut scheint die Sonne nie gesehen zu haben und die funkelnden Strasssteinchen auf ihrem Kleid verleihen ihr das Aussehen einer Schneeflocke. Sie ist die Kälte in Person.

Es ist tiefster Winter. Die Jahreszeit, die sie am Liebsten hat. Nach einer Weile kommt sie schließlich in dem Saal an, in dem ein hochgewachsener Mann mit braunen Locken auf sie wartet. Er trägt einen dunklen Mantel und unter dem dicken Stoff zeichnet sich die Silhouette eines Schwertes ab. Seine braunen Augen treffen auf ihre dunkelblauen und angestrengt versucht die Königin sich zu erinnern. 

Es ist Ludovic, eigentlich ein Ritter, der aber als freier Mann im gesamten Königreich unterwegs ist und überall Bekanntschaften pflegt. Er ist ein guter Freund zu der Eiskönigin und sie muss ein wenig lächeln, als sie ihn sieht. Wie immer verzieht er keine Miene. Nur das kurze, freudige Funkeln in seinen Augen, verrät, dass er sich ebenfalls freut. Mit einer kurzen Verbeugung begrüßt der Mann nun seine bevorzugte Königin. Er ist kein Freund von dem Sonnenkönig und so hatte er sich irgendwann  der Eiskönigin angeschlossen.

"Darf ich den Grund erfahren, warum Ihr mich sprechen wolltet?", fragt sie nun und lässt sich auf ihrem Thron nieder. Nun zucken seine Mundwinkel doch und er überreicht ihr wortlos ein kleines Päckchen, dass er aus seinem Mantel zieht. Fragend öffnet seine Herrscherin es. In dem braunen Papier befindet sich nur ein Schlüssel, doch als sie ihn erkennt, weiten sich ihre Augen vor Überraschung. "Endlich...", flüstert sie nur und lehnt sich erleichtert in dem Eis zurück.

Jetzt hatten sie fast gewonnen.

Genieße den Moment.

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