Antiheld
Antiheld - Paperblossom (Soundtrack zu TubeClash, Video an der Seite)
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Der schwarze Ritter zog seinen Helm auf und schloss das Visier. Er durfte nicht erkannt werden. Niemals. Noch einmal holte er tief Luft und betrat dann den Eispalast. Seine schweren Schritte hallten weit in der Gletscherhöhle wieder. Er lief immer tiefer hinein, es wurde immer dunkler. Die Wände enger, die Wege verzweigter. Es schien, als würden das Eis die letzte Wärme aus seinem Körper hinauspressen wollen. Doch wollte Fred nicht umkehren. Es gab kein Zurück mehr, er musste sich der Eiskönigin stellen.
Unruhe machte sich in ihm breit, als er bemerkte, dass er das erste Mal wirklich vor einem Kampf nervös war. Noch ein letztes Mal schienen sich die Wände auf ihn stürzen wollen, bis er endlich das Licht am Ende des Ganges sah. Der große Saal des Eispalastes schien ihm einladend entgegen. Keiner war da, es schien wie ausgestorben. Nur ein einzelner Mann stand in der Mitte des Saals. Eine Axt in der Hand, ein Schild in der anderen. Keine Rüstung war an seinem Körper zu sehen. Nur ein Mantel, der ihn vor der Kälte schützte. Das würde einfach werden, dachte sich der dunkle Ritter und fing an schneller zu laufen. Auch der Mann im Mantel machte sich bereit. Er ging in Angriffsposition und funkelte seinen Gegner wütend an, der urplötzlich die Beine in den Boden rammte und überrascht stehen blieb. Tausend Gedanken wirbelten durch den Kopf des berüchtigten Schergen. Das konnte er nicht tun. Nicht nach allem, was passiert ist. Der Hüne in der Mitte fing an, schallend zu lachen, was die drückende Stille in der Halle löste. Das Echo dieser Laute klang aus allen Ecken und traf den Bösen mitten ins Herz. Es war so vertraut, so bekannt. „Was ist? Hast du etwa Angst?", rief der braungelockte Mann und blickte direkt in die Augen seines Gegners. Unter dem Helm konnte er ihn nicht erkennen, das wusste der Schwarze. „Ludo...", murmelte er nur, kaum hörbar. „Was? Hast du etwas gesagt?", amüsierte sich der Angesprochene weiter und schwang locker seine Axt in der Hand. „Lass es uns einfach zu Ende bringen, ja? Seit Jahren verunsicherst du schon das gesamte Volk und jetzt hat der berüchtigte schwarze Ritter nicht einmal den Mumm, mich anzugreifen? Mich, ein einfacher, schwacher Mann.", höhnte Ludovic weiter. Der schwarze Ritter ließ sich auf den Boden sinken. Er konnte es nicht. Er konnte nicht gegen ihn antreten.
Genieße den Moment.
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