Chapter 8
Chapter 8 Lilys Sicht
Zwei rehbraune Augen durchbohrten mich. Sie zogen mich in einem magischen Bann, wo niemand entkommen konnte. Es lag so vieles hinter seinen braunen Augen, was dafür sorgen ließ, dass ich all seine Geheimnisse wissen möchte. Ich hatte keine Ahnung was das war aber Potter schaffte es mich zu ändern. Er gab mir Kraft. Hoffnung. Stärke. Er gab mir alles was mir fehlte wenn ich alleine war. Ich kannte das Gefühl tief in meinem inneren nicht. Ich wusste die Bedeutung nicht aber es machte mir Angst. Es fühlte sich fremd an aber gleichzeitig ließ es mich auch unglaublich gut fühlen. Ich hatte nie zuvor solche Gefühle gehabt und ich möchte wissen was sie zu bedeuten hatten.
,,Was machst du hier?", hauchte ich kaum hörbar als ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Ich wollte seine Stimme hören. Sein schiefes Lächeln sehen, welches seine Augen erreichte. Es fühlte sich an wie ein Traum, dass James mir so nah war, dass er mich direkt anschaute. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, ich wollte seinen Duft einatmen und alles vergessen. Ich wollte all meine Probleme und Sorgen vergessen, nur für einen Moment.
„Ich war auf dem Weg zur großen Halle.", beantwortete er meine Frage. Ich zuckte zusammen.
„Wie viel hast du von dem mit bekommen was Severus gesagt hat?", erkundigte ich mich bei ihm ohne den Blickkontakt zu beenden. Vielleicht konnten wir uns endlich aussprechen. Vielleicht konnten wir da zurück, wo wir gewesen sind.
„Ach du meinst, dass wo er behauptet hat dass wir gefährlich sind? Er ist selber schuld, wenn er seine lange Nase in fremde Angelegenheiten rein steckt."
„Was ist passiert?" Ich hatte so viele Fragen in meinen Kopf, auf die ich eine Antwort haben möchte. Vielleicht konnte ich James so besser verstehen, vielleicht konnte ich sein Handeln und sein Verhalten nachvollziehen. Ich wollte ihn doch nur besser kennenlernen und ihm eine Chance geben.
„Wieso fragt du? Glaubst du ihm etwa was er dir erzählt hat? Ich habe dich nicht für so naiv und dumm gehalten.", zischte er wütend. Ich zuckte merklich zusammen als hätte er mich mit seinen Wörtern geschlagen.
„Wieso sollte ich ihm glauben? Ich möchte nur wissen wieso ihr einen Hass auf ihn hegt.", erwiderte ich in einem ruhigen Ton. Ich möchte James nicht provozieren. Ich möchte ihn nicht weiter verärgern als er es bereits ist. Ich wollt ihm nah sein und für ihn da sein sowie er es auch für mich da gewesen war. Warum konnte ich spüren, dass James noch so viel vor mir verbarg. Er hatte so viele Geheimnisse, wovon ich nur einen Bruchteil kannte. Ich folgte seiner Bewegung als er sich durch sein schwarzes Haar fuhr und seine Augen für einen Moment abwandte.
„Wieso fragst du nicht deinen kleinen Freund?", fragte er on einem spöttischen Ton, dabei konnte ich jede Verachtung erkennen.
„Wir sind keine Freunde mehr James, das weißt du genau. Du warst an dem Tag dabei gewesen als Severus mich als Schlammblut beschimpft hat."
„Du denkst noch immer über diesen Tag nach?" Irgendetwas hatte sich in seiner Stimme verändert. Sie klang nicht mehr so distanziert und kalt wie vorhin. Es lag eine angenehme wärme darin, die ich vermisst hatte.
„Manchmal.", gab ich ehrlich zu, gleichzeitig zuckte ich ahnungslos mit meinen Schultern: „Aber das ist jetzt auch nicht relevant. Warum hegst du einen Groll gegen Severus?" Wieder einmal fuhr James durch sein schwarzes Haar aber dieses Mal wandte er seine Augen nicht von mir ab.
„Ich werde dir es dir irgendwann erzählen aber nicht jetzt, okay?" Ein schwaches Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, welches ich ohne zu zögern erwiderte.
„Es tut mir leid.", entschuldigte ich mich bei ihm: „Als ich dir diese Dinge am Kopf geworfen habe. Ich wollte dich nicht verschrecken."
„Du hast mich nicht verschreck. Ich war nur etwas überrumpelt. Ich versuche seit zwei Jahren mit dir auf ein Date zu gehen und jedes Mal gibst du mir einen Korb und dann sagst du mir plötzlich, dass ich dich durcheinander mache." Ich starrte ihn sprachlos an. Ich hatte mich verhört oder? Ich hatte James Potter, der Mädchenschwarm von ganz Hogwarts, überrumpelt. Ich hatte das Gefühl, dass jeder wusste, dass James mit mir auf ein Daten möchte und dass ich immer und immer wieder Nein gesagt hatte. Aber ich hatte niemals mitbekommen, dass er überrumpelt war.
,,Also meidest du mich nicht mehr? Und würdest du mir vielleicht wieder Nachhilfe geben?" Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals runter. In diesem Augenblick hatte ich solch eine Angst auf seine Antwort. Was ist wenn er nein sagen würde? Was ist wenn er mich aus lachen würde und es seinen Freunden erzählt? Ich würde es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht verkraften.
,,Ich bin doch nicht lebensmüde und lass dich mit den ganzen Schulsprecheraufgaben alleine." Endlich erschien sein typisches schiefes Grinsen im Gesicht, was ich vermisst hatte. Ich erwiderte sein Lächeln.
,,Lils?" James trat einen vorsichtigen Schritt näher. Ich konnte seinen Duft in meiner Nase spüren trotzdem war noch genug Platz zwischen uns. Mein Herz schlug einen Takt schneller.
,,Wenn ich damals dein Tagebuch nicht laut vorgelesen hätte wären wir dann jetzt Freunde?"
,,Wer weiß Potter. Niemand kann dir sagen was passiert wäre wenn du dich anders entschieden hättest."
,,Sind wir wieder Freunde?"
,,Du bist so ein Idiot.", lachte ich, gleichzeitig schüttelte ich meinen Kopf. Ich lief an ihm vorbei um endlich den furchtbaren Tag ausklingen zu lassen. Dabei konnte Potter nicht sehen wie ich lächelte und auch wenn er es sehen würde wäre es mir egal. In diesem Moment war mir alles egal, dafür ging es mir viel zu gut. Ich fühlte mich aufgeladen. Eine angenehme Wärme hatte sich in meinen Körper ausgebreitet wodurch mein Grinsen noch größer wurde. Ich betrat den Gemeinschaftsraum, der um diese Uhrzeit gut gefüllt ist. Ich schlenderte zu dem Gemeinschaftsraum der Schulsprecher, wo bereits meine besten Freundinnen und die Rumtreiber warteten.
,,Lils!", schrie Jacky erfreut auf als sie mich endlich erblickte: ,,Gut das du da bist! Black hört nicht auf mit seinem Gerede und seine dummen Sprüche."
,,Hast du ihn geschlagen?", fragte ich nach und ließ mich auf dem Sofa fallen.
,,Nein."
,,Dann hast du alles falsch gemacht wenn er dich noch immer nervt.", lächelte ich meine beste Freundin an, die ihre Augen von mir auf Black richtete. Es ist seit Wochen her, seit Jacky aus aufgewacht war und es gab noch immer keine Fortschritte, dass sie sich an irgendwas erinnert. Sie wusste wer ich bin, sie kannte die Rumtreiber und sie erinnerte sich an all unsere Schuljahre. Auch an dieses aber sie erinnerte sich nicht, dass Rumtreiber Zeit mit uns verbracht hätten, dass sie für uns da gewesen sind und dass sie und Black sich näher gekommen sind. Jeden Moment, den sie mit Black hatte und auch die Verlobung mit Dean hatte sie vergessen. Pomfrey meinte Jacky würde ihre Zeit brauchen bis ihr Erinnerungsvermögen wieder kam. Bis sie wieder die Alte ist aber bis jetzt hatte sich nichts verändert. Sie konnte sich noch immer nicht erinnern und auch wenn ich eine Lösung für dieses Problem hätte würde es einige Nebenwirkungen geben. Ich wollte meiner besten Freundin nicht noch mehr Schaden zufügen als sie bereits hatte also hatte ich das Buch wieder zu geklappt und hatte die Bibliothek verlassen. Ich schaute zu Black rüber, welcher grimmig Jacky anschaute und gleichzeitig seine Arme vor der Brust verschränkt hatte.
,,Was schaust du so dämlich, Black.", fuhr ihn Jacky genervt an: ,,Hast du noch nie ein Mädchen gesehen, die deinem Charme nicht verfallen ist."
,,Gib es zu du bist nur eifersüchtig." Innerlich schlug ich mir gegen den Kopf. Glaubte er wirklich er würde ihr helfen, wenn er sie wieder provozierte? Manchmal fragte ich mich wirklich ob er überhaupt ein Gehirn besaß.
,,Ich bin nicht eifersüchtig.", fauchte Jacky: ,,Ich frage mich nur ob du dich nicht schämst das Thema Nummer eins auf dem Mädchenklo zu sein." Als hätte Jacky ihn geschlagen zuckte er merklich zusammen. Seine Haltung verspannte sich noch mehr als sie es bereits war.
,,Potter jetzt unternimm was.", fauchte ich James leise an. Ich konnte mir keine weitere Sekunde mit anschauen wie sie sich gegenseitig Wörter an den Kopf warfen. Bevor einer noch was sagen würde was er am Ende bereut, musste dieses Theater beendet werden.
,,Was soll ich nach deiner Meinung nach tun?", fragte er mich ahnungslos. Anscheinend ist Black nicht der einzige, der heute nicht nach dachte.
,,Was weiß ich. Er ist dein Freund." James stöhnte gequält auf. Ich konnte mir das Schauspiel von den Beiden nicht länger ertragen und bevor die ersten Flüche fielen wollte ich die Situation so schnell wie möglich entschärfen.
„Komm Pad.", unterbrach James endlich die zwei Streitenden: „Lass uns etwas die Beine vertreten."
„Kommt jetzt nicht in Frage Prongs.", wehrte er sich.
„Glaubst du machst die ganze Sache besser? Jeder leidet darunter nicht nur du und es würde dir gut tun wenn du dich etwas abregst, Black." Ich schaute zwischen den Freunden hin und her. Ich hatte noch nie gehört, dass James seinen besten Freund mit seinem Nachnamen ansprach. Er nuschelte noch was vor sich hin, stand auf und folgte seinem besten Freund. Ich schaute ihm hinter her. Ich hatte gehofft wir könnten uns endlich aussprechen. Ich wollte die Dinge aus der Welt schaffen, die noch zwischen uns standen aber jetzt ist auch nicht der richtige Zeitpunkt. Ich wandte meine Aufmerksamkeit auf meine beste Freundin, welche wütend von der Couch aufgestanden war und wütend durch den Raum lief.
„Er ist so ein arrogantes Arschloch!", schrie sie wütend durch den Raum: „Was bildete er sich ein? Dass ich mit ihm ins Bett steige und er mich dann links liegen lassen kann? Typisch Black. Er kann nur mit seinem kleinen Freund denken mehr auch nicht! Was ist so anziehend an Black? Gar nichts! Er sieht nur gut aus und mehr auch nicht! Er hat weder ein Gehirn noch Verstand!" Ich presste meine Lippen fest aufeinander. Ich hatte Jacky schon lange nicht mehr so aufgebracht erlebt. Ich wusste nicht was für Wörter gefallen waren aber anscheinend hatte Black wirklich nicht nachgedacht. Ich hörte sie nur selten schimpfen besonders wenn es über ihn geht. In all den Jahren hatte ich ihr es immer und immer wieder gesagt, wie er wirklich ist aber sie hatte nie auf mich gehört. Und nun wo Jacky ihre Erinnerungen verloren hatte, musste es ihr auffallen. Ich konnte es leider nicht verhindern, dass er mir leid tat. Ich hatte ihm vieles gewünscht aber sowas nicht. Selbst er hatte es nicht verdient aber er musste verstehen dass sie nichts dafür konnte. Es war Bellatrix Schuld und von niemand anderem.
„Warum lernst du ihn nicht besser kennen?", fragte ich vorsichtig nach: „Vielleicht ist das nur eine Masche von ihm. Du weißt doch, harte Schale, weicher Kern."
„Black hat keinen weichen Kern.", wiedersprach mir meine beste Freundin sofort. Ich schaute hilfesuchend zu Remus, welcher bis jetzt kein einziges Wort gesagt hatte. Als hätte er meinen stummen Hilfeschrei gehört, klappte er sein Buch zu und schaute auf. Auch wenn er meisten so tat als würde er bestimmte Gesprächsthemen nicht mitbekommen, wusste ich genau dass er mit beiden Ohren zu hörte. Ich tat es manchmal auch, damit die anderen mich daraus hielten.
„Ich denke Lily hat recht.", sprach endlich seine Gedanken aus: „Sirius ist wirklich nicht so. Er ist für seine Freunde da. Er würde sie niemals im Stich lassen und er hält immer sein Wort."
„Das sagst du nur weil er dein bester Freund ist.", keifte Jacky, gleichzeitig lief sie noch immer wie eine verrückte durch den Gemeinschaftsraum.
„Auch wenn er mein bester Freund ist kann Sirius schnell über die Stränge schlägt aber du hast schon immer mehr gesehen als die anderen, Jacky. Du weißt innerlich, dass er nicht wirklich so ist wie er es jeden zeigt. In den letzten Monaten seid ihr euch näher gekommen und auch wenn du es leugnen solltest wirst du dich irgendwann daran erinnern."
„Ich werde mich definitiv nicht an Black erinnern."
„Doch das wirst du und weißt du auch warum? Du liebst Sirius. Du hast ihn schon immer geliebt." Jacky drehte sich ruckartig zu Remus um und starrte ihn mit großen Augen an. Er war sonst immer der ruhigere und zurückhaltende Rumtreiber gewesen, der manchmal die Tatsachen vorsichtig beschrieben hatte. Umso mehr überraschte er mich das er so direkt ist und dass auch noch zu Jacky. Er wusste genau, dass sie sich nicht erinnern konnte. Dass sie nicht wusste, was in den letzten Monaten passiert war.
„Gib ihm wenigstens eine Chance. Auch wenn du dich nicht erinnern solltest hast du es wenigstens versucht. Es ist noch immer hin besser als zu sagen, dass du es bereust, weil du ihm keine Chance gegeben hast.", sagte er dieses Mal in einem etwas sanfteren Tonfall und verließ den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher. Peter folgte ihn mit eiligen Schritten und zurück blieben Jacky und ich. Jacky setzte sich schweigend auf die Couch und starrte gedankenverloren in das Kaminfeuer. Ich setzte mich vorsichtig neben ihr und tat das was ich schon lange nicht mehr getan hatte. Ich nahm meine beste Freundin in meinem Arm.
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