Chapter 23
Chapter 23 Jackys Sicht
,,Ich kann nicht glauben, dass meine beste Freundin mit James Potter zusammen ist.", flüsterte ich als die Stunden vorbei waren und wir den Raum verlieren.
,,Das erwähntest du bereits und dass drei mal.", flüsterte Lily genauso leise, dabei konnte sie ein Lächeln nicht unterdrücken.
,,Hast du Black gebeichtet, dass du doch an alles erinnerst?", erkundigte sie sich bei mir. Lily achtete ganz genau darauf, dass weder die Slytherin noch die Rumtreiber uns hören konnten.
,,Spinnst du? Ich will ihn noch etwas an die Nase herumführen. Irgendwie macht es Spaß." Ich kicherte. Black hatte sich in den letzten Tagen Mühe gegeben. Keine dummen Sprüche. Er flirtete nicht Mädchen, sondern gab sich Mühe, dass ich mich erinnern konnte. Mein Lachen erstarb als Regulus Black, der kleine Bruder des Sirius, vor der großen Halle stand. Ich blieb ruckartig stehen, was Lily mir gleichtat. Das Einzige was ich meiner besten Freundin verschwiegen hatte, war der Grund, warum ich mich erinnern konnte.
,,Geh du schon mal vor. Ich muss noch was klären." Ohne auf eine Antwort von Lily zu warten, ging ich in Richtung Ausgang des Schlosses, wo um diese Uhrzeit keine Schüler sein durften. Ich drehte mich nicht um. Ich versicherte mich nicht, ob Regulus mir folgte. Ich musste mir einfach sicher gehen, dass er seinem Bruder kein Wort verliert, dass ich dank ihm mich an alles erinnerte. Ich drehte mich um. Regulus hatte ein schiefes Lächeln im Gesicht, während ich ihn eindringlich musterte.
,,Hast du mit deinem Bruder gesprochen?", fragte ich, gleichzeitig verschränkte ich meine Arme vor der Brust.
,,Natürlich nicht.", antwortete er, was mich erleichtert aufatmen ließ. Eine Sorge weniger.
,,Du wirst ihm nichts erzählen, oder?", wollte ich von ihm wissen. Ich ließ den jüngeren Schüler keine Sekunde aus Augen, dafür hatte ich zu große Angst, dass etwas passieren würde, was mir ganz und gar nicht gefiel.
,,Was soll er nicht erzählt haben?", unterbrach eine tiefe Stimme unser Gespräch. Ich zuckte merklich zusammen. Jegliche Farbe wich aus meinem Gesicht als Sirius neben seinen Bruder auftauchte und er mich mit einem kalten Blick musterte. Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals runter. Ich bin zu unfähig ein Wort zu sagen oder einen Schritt auf Sirius zu zugehen.
,,Geh dann mal besser.", warf Regulus ein: „Wir sehen uns nachher."
,,Ich rate dir, dass ihr euch nachher nicht seht.", knurrte Sirius gefährlich, ohne seine Augen von mir abzuwenden. Regulus schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, drehte sich um und rannte davon. Ich schaute von dem kleinen Bruder zu dem großen Bruder. Seine Körperhaltung war angespannt. Seine Stirn hatte er wütend zusammengezogen während es schien, als wären seine grauen Augen dunkler geworden.
,,Es ist nicht sowie du denkst Sirius.", platzte, das erste Beste was mir einfiel, aus meinem Mund.
,,Und was denke ich? Du solltest lieber eine gute Erklärung haben, Andrews." Ich zuckte wieder einmal zusammen als er meinen Nachnamen voller Wut und Verachtung aussprach. Es ist so lange her, dass er mich bei meinem Nachnamen angesprochen hatte, und es gefiel mir ganz und gar nicht.
,,Ich kann es dir erklären, aber du musst mir versprechen, dass du nicht sauer wirst.", meine Stimme war leise und ängstlich. Ich hatte Sirius schon öfters wütend gesehen, aber nie hatte seine Wut gegen mich gerichtet. Umso mehr Angst hatte ich was als nächstes passieren wird. Er trat einen gefährlichen Schritt näher, welchen ich geschickt auswich. Seine grauen Augen durchbohrten meine. Sie zogen mich in einem Bann, der anders war als die anderen. Er wirkte nicht magisch oder verzaubernd, sondern so als würde Sirius innerlich vor Wut toben. Ich keuchte erschrocken auf als ich plötzlich eine Wand an meinem Rücken spürte und ich nicht weiter zurück wichen konnte. Sirius blieb dicht vor mir stehen und stützte sich rechts und links von mir ab sodass ich keine Möglichkeit hatte zu entkommen. Ich starrte auf seine Brust. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Ich wollte seinen wütenden Blick nicht sehen und dass ich daran schuld bin, tat mir weh. Ich hätte besser nachdenken sollen und ihn lieber die Wahrheit sagen sollen. Dann wäre ich nicht in so einer Situation gekommen.
„Ich erinnere mich.", sagte ich mit einer leisen Stimme, ohne ihn anzuschauen. Seine Brust war interessant. Es war faszinierend mitanzuschauen, wie sie sich langsam hob und senkte, auch wenn er mehr als wütend war.
„Was?", presste er zwischen seine Lippen hervor, die mir eine Gänsehaut verlieh. Seine Wörter waren eiskalt und versetzten mir einen Stich in der Brust.
Ich schaute auf als ich meinen Satz wiederholte: „Ich erinnere mich, Sirius. An alles. Ich erinnere mich seit Wochen."
„Und du hast mir gar nichts gesagt? Wieso? Hattest du deinen Spaß mich an der Nase herumzuführen?"
„Nein.", seufzte ich gequält auf: „Als ich im Krankenflügel aufgewacht bin konnte ich mich wirklich nicht erinnern, dass musst du mir glauben. Ich kam gerade vom Fliegen als ich Regulus im Astronomieturm traf. Er wusste von dem Angriff auf mir und er kannte auch den Fluch. Er hat mir einen Trank geben, aber ich wollte ihn zuerst nicht nehmen."
„Wieso nicht?", erkundigte er sich kaum hörbar. Ich atmete zittrig aus als ich vorsichtig weitersprach: „Ich wollte dich wirklich vergessen, Sirius. Ich bin schon so lange in dich verliebt und es tat jedes Mal weh, wenn ich dich mit einem anderen Mädchen gesehen habe. Als du mich dann endlich gesehen hast und angefangen hast mit mir zu reden war ich überglücklich gewesen. Wir kamen uns näher, aber du hast gesagt, dass es besser wäre, wenn wir Freunde sind. Ich war so verletzt, dass ich den Schmerz nicht mehr aushielt. Ich wollte den Vergesslichkeitstrank brauen, um dich zu vergessen und endlich voran im Leben zu kommen. Natürlich kam wieder alles anders als erwartet. Als ich gehört habe, dass du bewusstlos im Krankenflügel lagst und ich dich gesehen habe, bin ich geblieben. Die ganze Zeit über war ich bei dir und ich habe beschlossen den Trank von Regulus zu trinken. Ich wusste nicht, ob er vergiftet war oder ob ich irgendwelche Schäden davontragen werde, aber ich wusste, dass ich mich erinnern musste. Ich wollte dir davon erzählen aber als du dann noch immer so süß zu mir gewesen bist und dich wirklich angestrengt hast dich zu ändern konnte ich es dir einfach nicht sagen. Ich habe die Zeit genossen und auch die Aufmerksamkeit, die du mir geschenkt hast. Ich wollte von dir nur einmal gesehen werden. Ich wollte doch nur einmal von dir gehört werden." Tränen flossen über meine Wangen und verschleierten mir die Sicht. Ich hatte meine Gedanken ausgesprochen, die ich nur für behalten hatte. Ich hatte meine Ängste, meine Gefühle ausgesprochen und sie fühlten sich realistischer an als ich es jemals zugeben wollte.
„Ich habe dich schon immer geliebt, Sirius. Seit der zweiten Klasse konnte ich dich nicht vergessen und egal was ich getan habe du gingst mir nicht aus dem Kopf.", schniefte ich. Ich wandte meinen Kopf von ihm ab. Ich konnte ihm gerade nicht in die Augen sehen. Es war kein warmer Blick, den er mir schenkte und seinen kalten Gesichtsausdruck sollte sich nicht in meinem Gedächtnis einbrennen.
„Du wolltest mich wirklich vergessen?", hauchte er und trat einen Schritt zurück: „Du hast die ganze Zeit nur mit mir gespielt, Andrews?" Ich schüttelte meinen Kopf und trat einen Schritt auf ihn zu.
„Ich wollte dich vergessen, aber ich habe nie mit dir gespielt, Sirius. Du warst kein Zeitvertreiben sondern eine Traum, der endlich in Erfüllung ging." Er schüttelte unglaubwürdig seinen Kopf.
„Weißt du was? Du hättest mich besser vergessen sollen.", sagte er schließlich mit einer eiskalten Stimme: „Ich dachte ich würde dich kennen. Ich dachte du wärst anders als die anderen Mädchen, aber du bist genau wie sie!"
„Ich bin anders, Sirius!", schrie ich genauso laut, wie er es getan hatte: „Ich habe meine Verlobung gecancelt, weil ich dich liebe. Ich habe keinen Jungen gedatet, weil sie nicht du waren. Ich will niemanden außer dich!" Er schüttelte wieder seinen Kopf und trat weitere Schritte zurück.
„Bitte Sirius. Gib mir noch eine Chance. Es tut mir so unfassbar leid.", flehte ich den Jungen an, doch das Einzige was er tat war sein Kopf zu schütteln. Meine Tränen hörten nicht auf über meine Wangen zu fließen. Sie wollten nicht weniger werden und ich war machtlos sie aufzuhalten. Ich schaute in seine grauen Augen, die mich immer wieder aufs Neue verzaubert hatten. Doch jetzt fand ich eine einzige leere. Ich fiel auf mein Knien als er sich umdrehte und die Treppen hinauf ging. Ich schlang meine Arme um mich herum, als würde ich in der nächsten Sekunde. Mein Herz zerbrach in tausend Teile und ich hatte keine Kraft die Scherben aufzuheben. Ich wollte sie liegen lassen in der Hoffnung sie würden verschwinden. Was hatte ich nur getan? Ich hatte die Person verjagt, die ich am meisten liebte und ich hatte ihm auch noch meine Liebe gestanden. Er war nicht weiter drauf eingegangen, er hatte meine Gefühle nicht erwidern, was ich gut nachvollziehen konnte. Wenn ich in Sirius Situation wäre, würde ich die Gefühle von jemand anderen auch nicht erwidern. Aber wie kam er darauf, dass ich genauso bin wie die anderen Mädchen. Ich wollte ihm doch zeigen, dass ich anders bin. Aber diese Chance hatte ich mir jetzt verspielt. Ich hatte alles verloren was mir wichtig war. Ich hatte meine Liebe verloren und es gab nichts im Leben was mehr schmerzte als dieser Verlust. Zwei warme Arme legten sich plötzlich um mich. Ich wusste nicht wer es war und woher die Person kam, aber ich legte meinen Kopf gegen die Brust und schloss meine Augen. Ich genoss die Wärme und das Gefühl nicht allein zu sein. Eine beruhigende Hand streichelte meinen Kopf, als würde sie hoffen ich würde mich beruhigen. Es machte die ganze Situation nicht besser.
„Gib ihm etwas Zeit sich abzuregen.", flüsterte eine sanfte Stimme. Ich schaute auf. Zwei graue Augen, die fast genauso aussahen wie die von Sirius, schauten mich an. Regulus Augen huschten zwischen meine hin und her.
„Wie viel hast du mitgehört?", wollte ich von dem Slytherin wissen.
„Alles.", antwortete er ehrlich und drückte mich wieder an seine Brust. Ich krallte mich an seinem Umhang, aus Angst er würde mich allein zurücklassen. Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte, aber Regulus war für mich immer da gewesen, wenn es mir nicht gut ging. Er war jedes Mal auf meine Seite gewesen, obwohl wir in zwei verschiedene Häuser sind. Plötzlich wurde ich hochgehoben. Ich hinterfrage seine Handlung nicht. Ich beschwerte mich nicht, dafür war ich zu schwach. Ich wollte nur noch in mein Bett und nie wieder aufstehen.
„Ich bring dich in den Krankenflügel.", erklärte er mir als er sich in Bewegung setzte: „Pomfrey kann dir zwar nicht helfen mit deinem Herzschmerz helfen, aber du brauchst erstmal ruhe." Ich wollte ihm widersprechen. Ich wollte ihn fragen, warum er so nett zu mir ist. Warum er mir half, aber kein einziges Wort kam aus meinem Mund. Ich fühlte mich schwach und unglaublich verletzlich und dass uns jemand sah, interessierte mich gerade am wenigsten. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust und lauschte seinen ruhigen Herzschlag.
„Jacky!", kreischte plötzlich eine besorgte Stimme durch den Gang: „Was ist passiert? Hast du was damit zu tun Regulus?" Ich erkannte eine verschwommene rothaarige Hexe, welche sich als meine beste Freundin herausstellte.
„Ich habe sie so gefunden.", erklärte er ihr, wofür ich ihm unglaublich dankbar bin: „Ich weiß nicht was ihr fehlt und ich war gerade dabei sie in den Krankenflügel zu bringen."
„Dann lass uns beeilen, bevor uns jemand sieht. Die Slytherin werden es dir nicht gutheißen, wenn du ein Gryffindor durch die Flure von Hogwarts trägst.", erklang wieder die besorgte Stimme meiner besten Freundin. Ich konnte sie in diesem Moment nicht anschauen, aber dass sie keine Fragen stellte und ohne zu zögern für mich da ist bedeutet mir in diesem Moment sehr viel. Ich werde bestimmt eine Predigt bekommen, wenn ich ihr alles erzählt hatte aber ich hatte nichts anderes verdient.
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