Chapter 43 James Sicht
Chapter 43 James Sicht
Zwei hellblaue Augen starrten in meine Augen. Sein Blick war streng und versuchte mich zu durchbohren als würde er hoffen, dass ich irgendetwas sagen würde. Dass ich die ganze Situation erklären würde aber ich tat es nicht. Ich presste meine Lippen fest zusammen während ich seinen Blick standhaft erwiderte. Ich würde die ganze Situation erklären. Einfach alles. Aber dann würde ich meine Freunde verraten und sowas würde ich niemals tun. Nicht früher, nicht jetzt und auch nicht in der Zukunft. Ich griff instinktiv nach Lilys Hand, welche neben mir stand, und verschränkte meine Finger mit ihre. Ich streichelte mit meinem Daumen über ihren Handrücken in der Hoffnung ich könnte sie etwas beruhigen. Nicht viel aber wenigstens etwas. Dumbledore stand von seinem Holzstuhl auf und lief mit langsamen Schritten um seinen Schreibtisch als er schließlich als erstes die angespannte Stille im Raum unterbrach: ,,Ich habe Ihnen deutlich gesagt, dass jeder nach Hause fährt. Ich habe nicht von Umwege oder Übernachtungen bei Freunden gesprochen. Was war der Grund für Ihre Missachtung von meinen Anweisungen?"
,,Wir wollten alle bei Lily sein, wenn die Angreifer bei ihr Zuhause aufgetaucht wäre.", erklärte Jacky als erste von uns ohne eine Sekunde lang zu zögern.
,,Was wäre wenn sie nicht zu Ms. Evans gekommen wären sondern zu Ihren Familien."
,,Professor. Unsere Familien können sich besser verteidigen als Lilys Familie. Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Angriffe gegen Muggelabstämmige sind. Für den Notfall wollen wir alle zusammen sein.", antwortete ich. Ich presste meine Lippen fest aufeinander während ich in die hellblauen Augen des Schulleiters schaute.
,,Also gut.", sagte er schließlich, gleichzeitig setzte er seine Brille ab: ,,Dieses eine Mal lass kommen Sie ohne Konsequenzen davon. Und jetzt ab ins Bett ohne irgendwelche Umwege." Dumbledore wandte sich von uns ab und ging seine Arbeit nach. Es schien so als würde er uns ignorieren, denn wir standen noch immer an Ort und Stelle. Ich starrte den alten Mann sprachlos an. Das konnte doch nicht alles sein? Wo ist die Strafarbeit? Werden uns keine Punkte abgezogen? Gar nichts? Für ihn war das Thema tatsächlich beendet. Er behandelte uns wie Luft. Als stünden wir nicht in seinem Büro. Ich wurde aus meiner Starre gerissen als jemand an meiner Hand zog. Ich schaute von dem alten Mann zu Lily. Sie deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür des Büros. Ich schaute von ihr zu unseren Freunde, welche bereits die Flucht ergriffen hatten in dem Glaube Dumbledore würde seine Meinung noch ändern. Ich schüttelte meinen Kopf uns folgte ihnen. Während wir die Mamortreppe runter gingen und auch als wir bei unseren Freunde angekommen waren ließ ich ihre Hand nicht los. Lily befreite sich nicht aus dem Griff. Sie zog nicht ihre Hand weg. Sie behielt ihre Hand bei meiner und es fiel mir alles andere als leicht ein Grinsen zu verstecken.
,,Und jetzt?", wollte Sirius wissen als wir uns auf dem Weg zu unserem Gemeinschaftsraum machten.
,,Jetzt suchen wir uns einen Ort, wo wir ungestört trainieren können.", beantwortete ich seine Frage.
,,Dumbledore hat uns eine zweite Chance gegeben, es wäre dumm diese zu riskieren.", sagte Lily neben mir und befreite somit ihre Hand von meiner. Schade. Es hatte sich gut angefüllt. Es hatte sich richtig angefühlt. Ihre Hand hatte perfekt in meine gepasst. Ihre Wärme, die von ihr ausging, verließ mich und eine unangenehmes Kälte machte sich in mir breit. Ich durfte nicht enttäuscht wirken. Ich konnte froh sein, dass sie in den letzten Tagen viel Nähe zu gelassen hatte, dass ich sie berühren konnte, dass ich mit ihr offen sprechen konnte. Sie hatte sich nicht viel geöffnet aber etwas. Und damit konnte ich zufrieden sein. Ich konnte glücklich über diesen kleinen Fortschritt sein und ich durfte nicht wieder alles zu vermasseln.
,,Es fällt überhaupt nicht auf, dass eine Gruppe von Schülern nicht im Schloss zu finden sind? Also wenn ihr das glaubt seit ihr ganz schön naiv.", riss mich ihre strenge Stimme aus meinen Gedanken. Da war sie widder. Die strenge Schulsprecherin. Die perfekte Schülerin, die sich an die Regeln hielt.
,,Lily es ist eine super Idee. Wieso sich nicht auf das vorbereiten was uns nach der Schule erwartet.", versuchte ihre beste Freundin sie von der Idee zu überzeugen.
,,Das können wir auch im Unterricht lernen. Die theoretische Prüfung finden nach den Frühlingsferien statt.", erinnerte sie uns. Alice stöhnte gequält auf. Genau wie ich mich innerlich fühlte. Ich möchte nicht an die Prüfungen denken. Ich möchte mir nicht Vorstellen, dass unser letztes Schuljahr schneller vorbei geht als wir alle denken.
,,Was hat deine Meinung geändert?", fragte Megan vorsichtig nach. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Jeder war gespannt auf ihre Antwort. Für mich ist eines klar. Lily ist schon lange nicht mehr die unschuldige Schülerin, die sie uns zu zeigen gab.
,,Ich habe meine Meinung nicht geändert. Ich sehe es einfach nur logisch. Dumbledore hat uns eine Verwarnung gegeben und wenn wir erwischt werden, werden wir mit Sicherheit von der Schule verwiesen. Dann waren die letzten Jahren umsonst gewesen." , antwortete sie, gleichzeitig strich sie ihr rotes Haar hinter ihrem Ohr. Ich seufzte leise auf.
,,Bitte überlege es dir noch mal, ja.", bat Alice ihre Freundin dabei lächelte sie aufmunternd.
,,Ich glaube nicht, dass ich meine Ansicht ändern werde.", antwortete Lily und betrat den Gemeinschaftsraum der Gryffindor.
,,Ist was passiert?", fragte Megan in der Runde.
,,Eigentlich nicht.", nuschelte Jacky vor sich hin. Ich riss meine Augen weit auf. Natürlich. Wie konnte ich so blind sein? Wie hätte ich dass alles übersehen können? Ich war blind. Ich habe dass nicht gesehen was so offensichtlich war.
,,Ich kümmere mich darum.", informierte ich meine Freunde, doch bevor sie genauere Fragen stellen konnten folgte ich Lily mit eiligen Schritten in den Gemeinschaftsraum. Es war der erste Abend, wo wir alle wieder zusammen waren. Wo wir unsere Freunde wiedersehen und auch wenn es bereits spät war, war der Gemeinschaftsraum gut gefüllt. Ich rannte förmlich durch den Raum und fand Lily schließlich im Gemeinschaftsraum der Schulsprecher wieder. Als ich sie schließlich eingeholt hatte griff ich nach ihrem Handgelenk und drehte sie zu mir um. Ich musste mir ein schmunzeln verkneifen. Jedes mal wenn sie ihren Kopf in den Nacken legen musste sah es einfach bezaubernd aus. Einfach süß. Doch als ich in ihre Augen schaute wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie wirkten kalt und irgendwie traurig. Irgendetwas bedrückte sie. Sie machte sich Gedanken.
,,Was ist los?", fragte ich vorsichtig ohne ihr zu nah zu treten: ,,Ist es wegen der Vollmondnacht?"
,,Nein.", antwortete sie und wich meinen Blick aus. Ich trat einen Schritt näher.
,,Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht anlügen sollst.", knurrte ich wütend. Ich kannte Lily mittlerweile gut genug um zu wissen wann die log und wann nicht. Sie schaute einem dann nicht in die Augen. Sie schaute auf irgendeinen Punkt aber nicht zu mir.
,,Du hast recht, okay?", fuhr sie mich wütend an: ,,Du und Black seit Animagi! Wenn das jemand erfährt könnt ihr dafür richtig Ärger bekommen!"
,,Wenn uns jemand verrät."
,,Willst du mir was sagen?!" Ruckartig befreite sich Lily aus meinem Griff und trat einen großen Schritt zurück um mich aus Abstand zu bringen.
,,Nein natürlich nicht."
,,Wieso habe ich dann das Gefühl, dass du mir nicht Vertraust?" Um ihre Aussage deutlicher zu unterstreichen verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.
,,Ich vertrau dir Lily. Wirklich aber wir leben jeden Tag mit dem Riskio erwischt zu werden. Wir haben uns nicht beim Ministerium gemeldet. Es ist illegal ein Animagus zu sein ohne sich zu melden. Weißt du was passiert wenn sie es herausfinden oder es die Runde in der Schule macht? Ich will es nicht wissen."
,,Warum habt ihr dann sowas dummes gemacht wenn ihr die Konsequenzen kennt?"
,,Für Remus!", schrie ich wütend: ,,Er ist unser bester Freund! Wir würden ihn niemals im Stich lassen!"
,,Denkst du dass weiß ich nicht?!", schrie Lily genauso laut zurück: ,,Ich sehe euch seit Jahren wie ihr zusammen hängt! Ich möchte dass du mir Vertraust!" Für einen kurzen Moment starrte ich die rothaarige Hexe mit großen Augen an. Was hatte sie gesagt? Hatte ich mich verhört? Hatte ich Lily falsch verstanden? Ich schüttelte meinen Kopf, um das durcheinander in meinem Kopf halbwegs zu sortieren.
,,Wieso?", flüsterte ich als ich mich wieder eingefangen hatte.
,,Weil du mich durcheinander machst, James Potter!", beantwortete Lily meine Frage viel zu schnell und mit einer etwas lauten Stimme. Ich starrte das Mädchen sprachlos an. Mein Mund wurde mit einem Schlag trocken und mein Herz drohte aus meiner Brust raus zu springen. Ich machte sie durcheinander? Lily Evans, die mich zuvor nie leiden konnte, die mir jedes Mal einen Korb gegeben hatte, war jetzt wegen mir durcheinander? Ich verstand es nicht. Ich verstand kein Wort was sie gesagt hatte. Ich hatte mir nichts sehnlicheres gewünscht mit ihr auszugehen. Mich ihr zu nähern ohne, dass sie mich von sich stieß. Und jetzt? Jetzt machte ich sie durcheinander.
,,Vergiss es Potter.", zischte sie wütend und bevor ich es überhaupt verhindern konnte rannte Lily die Treppen zu ihren Zimmer hoch und knallte hinter sich die Tür zu. Ich starrte auf sie verschlossene Tür, gleichzeitig fuhr ich mit meiner Hand durch mein schwarzes Haar. Sie hatte mich tatsächlich sprachlos gemacht aber ihre Wörter waren wie ein Schatz für mich, welchen ich beschützen werde. Ich konnte meine Gefühle nicht in Worte fassen. Ich konnte nicht sagen wie sehr ich mich freue. Der ganze Kampf, der ganze Schmerz hatte sich also doch gelohnt. Ich hatte es geschafft zu ihr durch zu dringen.
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