Chapter 2 Lily Sicht
Chapter 2 Lily Sicht
,,Jacky, jetzt beeil dich. Ich möchte wegen dir nicht den Zug verpassen." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, gleichzeitig beobachtete ich meine beste Freundin wie sie ihre letzten Sachen zusammen packt.
,,Du könntest mir auch helfen.", schnaubte sie abfällig.
,,Wieso? Weil du verschlafen hast und den Wecker nicht gehört hast."
,,Genau."
Ich schwank meinen Zauberstab und die restlichen Sachen landeten ordentlich in Jackys Koffer, welcher sich schloss und hinstellte. Ich verstand es nicht. Sie gehörte zu den Reinblütigsten und angesehnsten Familien in der Zaubererwelt und manchmal vergisst sie, dass sie auserhalb der Schule zaubern darf.
,,Danke.", atmete diese erleichtert auf und stellte sich aufrecht hin: ,,Was würde ich nur ohne dich tun?"
,,Verschlafen. Zu spät kommen und den Zug verpassen."
,,Stimmt." Mit einer Hand ergriff ich meinen Koffer und mit der anderen Hand nahm ich Jackys. Ich schloss meine Augen und im nächsten Moment standen wir auf dem Bahnhof Kings Cross. Die Uhr zeigte fünf Minuten vor elf. Wir mussten uns wirklich beeilen! Wir quetschten uns zusammen durch die Menschenmenge hindurch in der Hoffnung wir kriegen den Zug. Mit jeder Sekunde, die verstrich und wir nicht in diesem Zug waren stieg die Panik in mir immer weiter. Ich möchte mir nicht ausmalen was passieren würde wenn wir ihn verpassen. Werde ich dann noch Schulsprecherin sein oder werden wir sogar von der Schule verwiesen? Ich möchte es wirklich nicht wissen. Wir erreichten in der letzten Sekunde den Zug, hievten unsere Koffer rein und stiegen ein. Es dauerte keine weitere Minute als die Tür hinter uns zu fiel und wir los fuhren. Wir hatten es gerade so geschafft. Ich funkelte meine beste Freundin wütend an, welche mich schief angrinste.
,,Du bist mir was schuldig." Ich zog meinen Koffer hinter mir her und suchte nach einem freien Abtiel. Eine zeitlang liefen wir schweigend durch den Zug. Jedes einzelne Abteil war besetzt. Schüler lachten und erzählten von ihren Sommerferien oder Erstklässer, die ganz verschränkt waren. Sowie ich. Vor einem Abteil mit einem Mädchen drin blieb ich stehen. Sie starrte geistesabwesend aus dem Fenster während die Landschaft an uns vorbei zog. Sie erinnerte mich an mich. Ich war auch ganz allein. Ich hatte niemanden an meiner Seite als sich mein Leben auf den Kopf stellte. Niemand, der mir sagte, dass alles gut wird und dass ich keine Angst haben brauch. Während die anderen Abteile laut waren und gelacht hatten saß ich alleine und hatte mein Buch gerade beendet. Es war mein erstes Jahr in Hogwarts gewesen und die ersten Wochen wie ich durch das Schloss lief und alles mit großen Augen verfolgt hatte schoss in meinem Kopf.
,,Geht es dir gut?", riss mich eine sanfte Stimme aus meinen Gedanken. Ich zuckte vor Schreck zusammen.
,,Alles gut.", presste ich zwischen meinen Lippen hervor und setzte den Weg fort. Wir waren fast an letzten Wagen angekommen als wir Alice und Frank in einem Abteil entdecken.
,,Ich werde mich zu ihnen setzten. Kommst du später vorbei?" Jacky öffnete die Tür, wodurch wir ihre Aufmerksamkeit bekamen.
,,Natürlich. Ich möchte schließlich meine letzte Fahrt nach Hogwarts mit meinen Freunden verbringen." Ich drückte Jacky für einen kurzen Moment und betrat das Schulsprecherabteil. Es war ruhiger als der restliche Zug und die Luft war eindeutig angenehmer. Die Sitze waren alle in rot und gold sowie mein Hauswappen. Ich lächelte vor mich hin. Ab jetzt begann wohl das letzte Jahr in Hogwarts. Ein letztes Abenteuer. Eine letzte gemeinsame Reise bevor wir alle auseinander gehen werden. Vielleicht. Mein Blick blieb an einer wuschelfrisur Hängen. Es war definitief ein Junge. Mein Schulsprecherpartner. Da ich ihn nur von hinten saß setzte ich meine freundlichste Stimme auf und sagte: ,, Ich bin Lily Evans, die neue Schulsprecherin. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit." Mein Lächeln erstarb so schnell wie es gekommen war. Es war niemand anderes als James Potter, welcher mich schief anlächelte.
,,Was machst du hier? Wo ist Remus?" Ich bin sichtlich geschockt und ich versuche es erst gar nicht zu verbergen.
,,Wieso sollte Remus hier sein?", stellte Potter eine Gegenfrage anstatt meine zu bentworten.
,,Er sollte eigentlich mein Partner sein also wo ist er?"
,,Ich bin der zweite Schulsprecher.", sagte Potter, stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Das ist doch wohl ein Scherz oder? Wieso sollte ausgerechnet Dumbledor dich zum Schulsprecher machen? Du machst doch nichts als blödsinn!"
,,Mir gefällt es genauso wenig wie dir aber wir müssen uns wohl damit abfinden." Ich kniff genervt meine Augen zusammen. Jetzt bloß nicht ausrasten. Bleib cool und zeig ihm, dass es dich am geringsten stört. Er wird dich wahrscheinlich mit dummen Sprüchen beladen und dich um Dates bitten aber diese kannst du dankend ablehenen. Also keine Panik. Als ich meine Augen geöffnet hatte und mit meine Selbsttherapie aufgehört hatte bekam ich gerade noch mit wie Potter meinen Koffer hoch hebte.
,,Also.", sagte ich schließlich um die angespannte Situation etwas zu lockern: ,,Was sind unsere Aufgaben? McGonagall hat geschrieben, dass wir weitere Anweisungen in unserem Abteil finden."
,,Ich hab sie mir schon angeschaut. Wir müssen die Vertrauensschüler in Gruppen einteilen, welche den Rundgang machen und an zwei Tagen sollen wir sie persönlich machen. Außerdem habe ich schon die ganzen Passwörter aufgeschrieben außer deins."
,,Und wie heißt das Passwort zum Schulsprecherraum?"
,,Ich hab an Quidditch gedacht, wenn es in Ordnung ist?" Hatte Potter mich gerade gefragt ob es in Ordnung ist? Was stimmte mit ihm nicht? Wo sind seine Anmachsprüche oder seine dummen Kommentare? Seit wann ist er so bescheiden und vernünftig?
,,Ähm ja klar..." Ich spürte wie ich rot anlief. Die Situation gefiel mir ganz und gar nicht. Ich ließ mich vorsichtig auf einer der Nieschen nieder und starrte auf den Brief. Ich überflog ihn und er hatte Recht. Mit allem was er gesagt hatte, hatte er die Wahrheit gesagt. Ich schaute ihn unglaubwürdig an. Ich wollte ihn vergleichen zu den letzten Jahren. Es lag immer ein kindischer und verspielter Funken in seiner Augen und genau jetzt konnte ich es nicht sehen. Er schien reifer und erwachsener geworden sein.
,,Wir müssen nach dem Abendessen zu Dumbledore aber worum es gehen soll steht in dem Brief nicht drin."
,,Potter?", fragte ich vorsichtig und zögernd zugleich: ,,Stimmt was mit dir nicht? Du bist so anders?"
,,Was soll das den jetzt heißen?", fuhr er mich wütend an: ,,Es ist egal was ich mache du wirst nie zufrieden sein, stimmts? Du hast immer was zu meckern aber du selbst nicht perfekt." Seine Körperhaltung war angespannt während seine Lippen zu einer schmalen Linie gezogen war. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich alles falsch mache? Ich wollte doch nur wissen wieso er so anders ist als frühr. Vielleict hatte Petunia recht. Vielleicht bin ich ein freak und keiner will mich jemals haben. Ich starrte aus dem Fenster. Draußen wurde es langsam dunkel, was bedeutet, dass die Fahrt vielleicht noch zwei oder drei Stunden gehen sollte. Ich sollte mich eigentlich den neuen Vertrauensschüler vorstellen aber dazu fehlte mir jegliche Kraft. Ich bin müde und erschöpft. Ich schaute von der Landschaft zu Potter. Er hatte das Abteil verlassen. Wahrscheinlich ist er zu seinen Freunden oder zu den Vertrauensschülern gegangen. Mir ist es egal. Sollte er machen was er wollte. Da ich nicht länger sitzen bleiben konnte verließ ich ebenfalls das Abteil und machte mich auf dem Weg zu meinen Freunden. Ich lief an zwei Abteile vorbei und schaute in das Abteil, wo Jacky mit Alice und Frank saß. Sie waren tief in einem Gespräch versunken und das Gefühl, dass fehl am Platz wäre machte sich in mir breit. Hatte Petunia recht? Stimmte es, dass niemand mit mir befreundet sein wollte oder so tat? Ich schüttelte meinen Kopf. Petunia hatte unrecht. Jacky würde mich niemals so hintergehen. Sie ist wie eine Schwester für mich, die immer für mich da gewesen ist. Ich sollte Petunia vergessen und mein letztes Jahr in Hogwarts genießen. Ich atmete noch einmal tief ein und aus bevor ich die Tür aufriss und somit die Aufmerksamkeit sich auf mich richtet.
,,Wer ist der zweite Schulsprecher? Wie ist es gelaufen? Du musst uns alles erzählen.", platzte Alice die Bombe als ich mich neben meiner besten Freundin hinsetzte.
,,Es ist niemand anderes als James Potter.", seufzte ich: ,,Ich habe das Gefühl, dass ich am Anfang an alles versaut habe."
,,Wieso?", wollte Jacky wissen.
,,Weil er wütend gegangen ist, obwohl ich ihn eine Frage gestellt habe.", beichtete ich. Ich fühlte mich noch schrecklicher als vorher. Na ganz toll. Potter konnte einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Frank lachte laut auf. Er ist der einzige, der lachte und ich verstand nicht wieso. Was war an der ganzen Situation so lustig? Ich legte fragend meinen Kopf schief, doch anstatt eine Antwort zu bekommen schüttelte er seinen Kopf. Ich verstand ihn wirklich nicht. Konnten Jungs nicht einfach ihren Mund aufmachen und sagen was in ihrem Kopf durchgeht? Und dann wurden wir als Mädchen kompliziert betrachtet. Ich verstand die Männerlogik nun wirklich nicht.
,,Wirst du Potter eine Chance geben?", unterbrach Alice meine Gedanken. Ich richtige meine Aufmerksamkeit auf die Brünette.
,,Sollte ich?", sprach ich meine Gedanken laut aus: ,,Potter benimmt sich unmöglich und seine dummen Sprüche."
,,Wir sind jetzt im letzten Jahr, Lily. Du musst ihn weder lieben noch heiraten aber du kannst versuchen nett zu ihm zu sein." Moll betrat zusammen mit Arthur das Abteil und setzte sich zu uns. Ich beobachte die rothaarige Frau, welche zu meinen engsten Freunden gehört.
,,Ich versuch es.", gab ich schließlich nach. Nett zu Potter? Es gab bessere Dinge im Leben. Aber wenn wir uns jetzt einen Gemeinschaftsraum teilen mussten und er neben mir wohnt blieb mir wohl keine andere Wahl oder? Ich hoffe meine Freunde hatten Recht und ich kann mich auf ihnen verlassen.
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