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23. Kapitel

Ein lautes, heulendes Geräusch riss mich ruckartig aus meinen Albträumen. Noch schlaftrunken richtete ich mich auf und sah irritiert durch mein Schlafzimmer, nur um den Bruchteil einer Sekunde später den Verursacher dieses Lärms zu entdecken: Mein Handy, das auf dem Nachttisch lag, und mit großen roten Buchstaben und der Sirene einen Einbrecher ankündigte.

Augenblicklich war ich hellwach. Ich hätte einfach mit Chad mitgehen sollen; dies war mein erster Gedanke. Mein zweiter Gedanke: Ich musste hier sofort weg! Er dominierte alle anderen Dinge, die sich in diesem kurzen Moment in meinem Kopf abspielten, betäubte alle weiteren Empfindungen. Das Einzige, was ich spürte, war, wie sich mein Herzschlag verzehnfachte.

Dann hörte ich auch schon die Schritte, die sich meinem Schlafzimmer näherten. In der einen Sekunde vernahm ich jedes einzelne Geräusch, mit dem er mir näher kam, deutlich. In der nächsten hörte ich nur noch ein undurchdringliches Rauschen, das es mir unmöglich machte, die Entfernung einzuschätzen. Zum Glück hatte ich vor dem Schlafengehen die Zimmertür abgeschlossen – es würde mir lebenswichtige Augenblicke schenken und ihm welche kosten. Doch wie zur Hölle sollte ich hier rauskommen, wenn nicht durch diese verfluchte Tür?

Ich schlug meine Bettdecke weg, sprang aus meinem Bett und blickte mich um, während mein Herzschlag sich noch weiter beschleunigte. Mein Atem ging stoßweise und alles, was ich in der Dunkelheit sah, war mein toter Körper auf dem Boden. – Aber noch war ich am Leben und ich würde kämpfen, um es zu behalten.

Da er dank der Alarmanlage ohnehin schon wusste, wo ich mich befand, knipste ich die sternenförmige Lampe über mir an. Zeitgleich verschwand das Rauschen genau so lange, dass ich hören konnte, wie er sich an dem Schlafzimmerschloss zu schaffen machte. Ich musste jetzt sofort verschwinden.

Mein Blick fiel auf das Fenster und mit einem Mal wurden meine Gedanken ganz klar. Die Feuertreppe! Barfuß rannte ich auf das Schlafzimmerfenster zu, öffnete es mit zitternden Fingern und trat hinaus auf die Feuertreppe. Das kalte Metall grub sich in meine Füße, verursachte einen stumpfen Schmerz, den ich jedoch einen Wimpernschlag später nicht mehr spürte.

Ich warf einen letzten Blick in mein Schlafzimmer, genau in dem Moment, als er die Tür öffnete. Dank des Deckenlichtes erkannte ich die genauen Umrisse von Peter Jones, der seinen maßgeschneiderten Anzug gegen schwarze Klamotten getauscht hatte. Für einen winzigen Moment spürte ich das Gefühl unendlichen Triumphes in mir aufkommen. Es war tatsächlich der Personalchef Peter Jones! Ich hatte den Mörder gefunden.

Dann fiel mein Blick auf die Waffe in seiner Hand, die mich offensichtlich zum Schweigen bringen sollte, und mein Fluchtinstinkt verdrängte abermals alles andere.

Mehr Informationen brauchte ich nicht – er würde jeden Moment das offene Fenster und dann auch mich in der Dunkelheit entdecken.

Ohne noch mehr Zeit zu vergeuden, klammerte ich mich mit zittrigen Händen an dem nassen Geländer fest und sprang eine Treppenstufe nach der nächsten herunter. Ich konnte in der Dunkelheit kaum was erkennen, lediglich die Umrisse der metallenen Lebensretter waren für mich ersichtlich. Doch ich konnte mir keine Gedanken darum machen, was passieren würde, wenn ich daneben trat. Denn meine Gedanken drehten sich nur um den Mann, der den Geräuschen zu urteilen ebenfalls auf die Treppe getreten war.

Ich hatte ungefähr die Hälfte auf dem Weg zum Boden erreicht als ein Schuss die nächtliche Stille zerriss. Danach ein Brüllen. „Bleib stehen, du Miststück! Ich bekomme dich sowieso!" Ein weiterer Schuss ertönte, surrte nur wenige Meter an mir vorbei. Zum ersten Mal verstand ich, warum Feuertreppen so verwinkelt waren.

Warum wurde niemand auf die Schüsse aufmerksam? Warum half mir niemand?

Vermutlich hatte schon längst jemand die Polizei gerufen, doch die brachte mir gerade überhaupt nichts! Bis die hier waren, würde ich tot auf dem Boden liegen. Also half nur eins; ich musste weiterlaufen. Mein Körper befolgte die Befehle, die mein Gehirn ihm gab, begann, zwei Stufen auf einmal zu nehmen.

Das Poltern hinter mir wurde lauter.

Plötzlich war ich am Ende der Treppe angelangt, musste sofort entscheiden, in welche Richtung meine größte Überlebenschance lag. Ich entschied mich für links und betete, diese Entscheidung nicht zu bereuen. Hastig war ich von der letzten Stufe gesprungen, mitten in eine eiskalte Pfütze, die vom gnadenlosen Regen immer tiefer wurde. Zum ersten Mal wurde ich mir der unendlichen Kälte bewusst, die sich durch meinen dünnen Schlafanzug fraß.

„Weglaufen bringt dich auch nicht weiter!"

Peter Jones Stimme vertrieb das Kälteempfinden und wieder war das nur ein Gefühl, ein Bedürfnis, ein Reflex: Flucht. Obwohl meine Beine zitterten, begann ich durch die Gasse zu laufen. Jeder Schritt tat weh, doch auch das war in diesem Moment unwichtig. Ich musste nur noch überleben, ich musste Hilfe finden.

Mein Brustkorb zog sich zusammen, die Luft ging mir aus und ich spürte, wie mir nicht nur Regen, sondern auch Tränen übers Gesicht flossen. Die Dunkelheit der Stadt erschwerte meine Sicht, doch die Tränen schränkten mein Sichtfeld noch weiter ein. Dennoch gelang es mir nicht, sie zu vertreiben, denn ich war zu beschäftigt damit, einen Fuß vor der anderen zu setzen.

Das Ende der kleinen Gasse war in Sicht und ich erkannte sogar ein Auto, das gerade über die Straße fuhr. Ich spürte, dass das mein sicherer Hafen war, den ich erreichen musste, zu welchem er mir nicht folgen würde.

Noch 400 Meter.

Meine Beine waren mittlerweile schwer wie Blei und doch war kein Muskel in meinem Körper bereit, den Dienst zu quittieren. Ich rannte trotz  Brennen in meiner Lungen, betete zu irgendwem, lebend aus dieser Situation herauszukommen.

Noch 300 Meter.

Ein weiterer Knall durchbrach die Stille. Ich spürte, wie sich etwas in meiner Schulter grub, doch achtete ich nicht weiter drauf. Überleben war alles, was in diesem Augenblick zählte.

Noch 200 Meter.

Abermals wurde die Stille durchbrochen, dieses Mal durch einen schmerzerfüllten Schrei. Mein Schrei. Aber ich lief weiter durch den Regen, durch die Dunkelheit und durch die Schmerzen, die sich von meiner Schulter aus im ganzen Körper verteilten.

Noch 100 Meter.

Blut lief über meinen nackten Arm und meine Sicht verschwamm immer weiter, doch ich hörte keine Schritte mehr hinter mir. Hatte er die Verfolgung aufgegeben? Ich wagte es nicht, mich umzudrehen und so langsamer zu laufen.

Dann hatte ich die Gasse hinter mir gelassen, war abrupt von unzähligen Straßenlaternen umgeben, die die Nacht zum Tag machen wollten. Das Licht würde ihm die Anonymität, die ihm offenbar so wichtig war, nehmen. Hier war ich sicher, doch ich traute mich noch immer nicht, stehen zu bleiben.

Ich rannte und ich rannte und ich rannte.

Bis ich nicht mehr konnte und in einiger Entfernung zu der Gasse hinter meiner Wohnung zusammenbrach. Mir gelang es nicht, meinen Sturz abzufedern und so landete ich mit dem Gesicht voran auf dem harten Asphalt. Meine Nase knackte und ich spürte schon beim nächsten Atemzug, wie sich Blut in meinem Gesicht ausbreitete. Sie vermischten sich mit den Tränen in meinem Gesicht und dem Schweiß.

Gierig sog ich die Luft ein, während mein Herzschlag sich schleichend beruhigte. Umso ruhiger ich wurde, desto mehr spürte ich die Schmerzen in meiner Schulter. Sie waren unerträglich und ein lautloser Schrei verließ meine Kehle, während schwarze Punkte in meinem Sichtfeld tanzten.

Mit einem Mal trat ein Schatten in mein Sichtfeld. Hastig begab ich mich in eine sitzende Position, mekne Schmerzen explodierten hierbei förmlich und ließen mich abermals aufschreien. Überlebe! Mit meinen Händen stützte ich mich auf dem Asphalt ab, kroch so zurück vor dem Schatten, den ich nicht eindeutig identifizieren konnte. War es Peter Jones? War er mir doch hinterher gerannt?

„Miss, bitte beruhigen Sie sich! Die Polizei ist schon auf dem Weg!" Der Schatten stellte sich als weibliche Stimme heraus. Fast schon erleichternd sank ich in mir zusammen, was eine neue Welle der lodernden, alles zerfressenden Schmerzen durch meinen Körper jagte.

Ich hatte es geschafft; ich hatte überlebt.

„Die Polizei ist jeden Moment hier. Halten Sie durch", forderte mich die weibliche Stimme auf und ich nickte nur. Trotz meiner Zusicherung konnte ich nicht verhindern, dass meine Augen immer wieder zufielen. Jedes Mal riss ich sie wieder auf, hoffte, sie würden einfach offen bleiben.

Es kam mir vor wie Stunden, Stunden voller qualvoller Schmerzen, mit Sicherheit waren es allerdings nur wenige Minuten, bis ich die Sirene hörte. Die Polizei schien in unmittelbarer Nähe zu sein, sie würden mich retten.

Mit dieser Erkenntnis verlor ich den Kampf gegen die Schmerzen und gab mich der absoluten Schwärze hin. 

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