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22. Kapitel

Ungeduldig lief ich in meinem Wohnzimmer umher und dachte fieberhaft über mein weiteres Vorgehen nach. Vorgestern hatte ich endlich den Mörder von Alejandra Gonzalez ausfindig machen können; zumindest war ich mir fast sicher, dass Peter Jones schuldig war. Dennoch war ich noch sehr weit davon entfernt, seine Schuld tatsächlich und wasserdicht nachweisen zu können. Obwohl ich in letzter Zeit gelernt hatte, mich als Einzelkämpferin durchzuschlagen, war ich abermals auf Hilfe angewiesen.

Wie aufs Stichwort durchdrang die schrille Klingel die Wohnung. Halb stolpernd begab ich mich zu meiner Wohnungstür und betätigte hastig den Summer. Zeitgleich gab ich den Deaktivierungscode der Alarmanlage ein, die ich mir gestern aufgrund der Umstände zugelegt hatte. Es war ein günstiges Modell gewesen, schließlich war ich diesen Monat aufgrund von Jasons Diensten mehr als nur bankrott. Doch ich hatte einige gute Bewertungen über die Alarmanlage gelesen, sodass ich auf ihre Zweckmäßigkeit vertrauen konnte. Am besten wäre natürlich noch immer, wenn ich sie niemals austesten müsste, doch ich war weder dumm noch naiv. Ich hatte den Mörder – Peter Jones – auf mich und auf mein Wissen aufmerksam gemacht. Mit Sicherheit war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er hier auftauchen würde und versuchen würde, mich zu beseitigen. Daher war ich nun auf Hilfe angewiesen; ich musste Peter Jones fangen, bevor er mich fing.

Ich hörte, wie jemand eilig die Stufen hinaufpolterte, was mir definitiv Ärger mit den Nachbarn einbringen würde, und öffnete schon einmal die Tür. Nur wenige Sekunden später stand Chad vor mir, der aufgrund seines Sprints im Treppenhaus völlig außer Atem war. Warum rannte er so? Wurde er verfolgt? Forschend warf ich einen kurzen Blick hinter Chad, doch konnte weder jemanden entdecken noch ein anderes Geräusch hören. Es war so weit: Offenbar wurde ich paranoid.

Dennoch wollte ich meine Wohnungstür nicht länger als unbedingt notwendig geöffnet lassen und trat einladend einen Schritt beiseite, damit mein langersehnter Helfer eintreten konnte. Chad kam dieser stillen Aufforderung sofort nach und betrat, noch immer schnaufend, die Wohnung. Ordentlich wie er war, zog er sich seine Lackschuhe aus, ehe er mich mit seinen dunklen Augen durchbohrte.

„Du hast gesagt, es ist ein Notfall? Immerhin atmest du noch, also ist es weniger schlimm, als ich angenommen hatte." – „Wenn du tatsächlich dachtest, ich würde nicht mehr atmen, warum hast du dann geklingelt?", überging ich seine Frage zunächst schmunzelnd und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, mir in mein Wohnzimmer zu folgen. Wahrscheinlich war das mit dem Notfall ein wenig übertrieben, doch genau genommen brauchte ich dringend Hilfe, was laut Google die Definition eines Notfalls war.

„Setz dich ruhig hin", schlug ich ihm vor und deutete auf das dunkelgrüne Sofa, während ich selbst mitten im Wohnzimmer stehen blieb. Das Letzte, was ich gerade wollte und vermutlich auch das Letzte, was ich gerade konnte, war es, mich hinzusetzen. Chad hingegen schien von meiner Nervosität nicht viel mitzubekommen, streifte sich die grau-karierte Anzugjacke elegant von den Schultern und setzte sich fast schon anmutig auf mein Sofa. Seine dunklen Hände fuhren einmal über den weichen Bezug, was mir fast ein Lachen entlockte. Hatte mein Chef eine Vorliebe für Sofas?

Allerdings blieb mir das Lachen im Halse stecken, als ich mich daran erinnerte, warum ich ihn hierher bestellt hatte. „Deine Inneneinrichtung ist fabelhaft", murmelte Chad und erfüllte damit zum ersten Mal seit ich ihn kannte, eines der absoluten Klischees von schwulen Männern. Jedoch wollte ich nun nicht über meine Inneneinrichtung sprechen, noch eine Grundsatzdiskussion über stereotypisches Verhalten anfangen – und entschied mich so, einfach die Fakten auszusprechen.

„Ich weiß, wer Alejandra Gonzalez getötet hat."

Schlagartig änderte sich Chads Ausdruck. Wo ich eben noch Begeisterung für meine Möbel erkannt hatte, war nun ein Ausdruck absoluter Fassungslosigkeit. Seine Augen waren weit aufgerissen, seine Mundwinkel zuckten (fast so, als würde er mich jeden Moment anschreien wollen) und er hatte seine Augenbrauen zusammengezogen. Mit der linken Hand fuhr er sich über seine Glatze, während er die rechte Hand zu einer Faust ballte. Er würde mich doch nicht wirklich anschreien, oder?

„Was?"

Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und jagte mir mehr Angst ein, als ein Brüllen es jemals gekonnt hätte. Aber auch diese beängstigende Ruhe des Mannes vor mir konnte mich nicht mehr von irgendetwas abhalten, sodass ich lediglich tief durchatmete und meine Worte langsam und verständlich wiederholte.

„Das habe ich verstanden, Sophia. Was ich nicht verstehe ist, warum du entgegen meiner Anweisungen weitergeforscht hast und wie genau du das eigentlich angestellt hast", stellte er mir mit dieser bedrohlichen Ruhe zwei Fragen, die ich wirklich nicht beantworten wollte. Doch ich wusste, dass meine einzige, winzige Chance auf seine Hilfe die Wahrheit war.

„Es hat mir aber keine Ruhe gelassen, Chad! Ich habe diese Frau gefunden, ich habe in ihrem Blut gelegen und ich bin diejenige, die seit genau elf Tagen nicht mehr geschlafen hat, ohne ihre Leiche zu sehen", beantwortete ich seine Frage in einem ziemlich lauten Ton, während ich spürte, wie mir die Tränen kamen. Mir tat es gut, all das endlich mal auszusprechen; wie sehr mich dieser Anblick und das Schicksal dieser jungen Frau verfolgten. Auch sein Blick wurde etwas weicher und ich vermutete, er würde mir aufmunternde Worte schenken. Jedoch wollte ich die nicht hören, sondern bloß seine Hilfe. Daher begann ich schleunigst mit der Beantwortung seiner zweiten Frage.

„Ich habe da einen Freund, naja besser gesagt einen Exfreund, der wirklich gut darin ist, gewisse Informationen aus Datenbanken herauszufiltern. Du erinnerst dich an diesen 15-Jährigen? Er hat mir genug Hinweise auf das Kennzeichen und den Wohnort des Mörders gegeben, dass mein Exfreund zwei Namen in Erfahrung bringen konnten: Justin Clearwater und Peter Jones. Ich habe sie gegoogelt, herausgefunden, wo sie arbeiten und ihnen einen Besuch abgestattet. Die Reaktion von Peter Jones hat-", ratterte ich emotionslos die vergangenen Ereignisse herunter, wurde jedoch vor dem Präsentieren der endgültigen Lösung von einem aufspringenden Chad unterbrochen.

„Du hast den Mörder gefunden, weil du ihn mit deinen Vorwürfen konfrontiert hast?" Seine Stimme zitterte und er begann, an der Krawatte zu spielen. Seine unruhige Art färbte auf mich ab und so gelang es mir nicht mehr, stillzustehen. Wie schon zuvor lief ich Spuren in meinen Teppich, ohne Chad aus den Augen zu lassen.

„Ja", antwortete ich nach einer halben Ewigkeit bloß kleinlaut, da ich nicht wirklich wusste, was ich sonst darauf antworten sollte. Natürlich wusste ich, dass das keine clevere Idee gewesen war, doch war es die einzige gewesen. Nun galt es nur schneller als der Mörder zu sein, was mit ein wenig Hilfe nicht allzu schwer werden dürfte. Tatsächlich hatte ich gestern auf der Arbeit eine unschlagbare Strategie entwickelt, die mit Hilfe meines Chefs ein Kinderspiel war.

Chad fuhr sich abermals über seine Glatze und wieder zuckten seine Mundwinkel. Ich konnte sehen, wie er tief einatmete und bereitete mich auf das Schlimmste vor. „Das war unfassbar dämlich, Sophia! Erst gehst du auf den Strich, lässt dir deine Schultern von so einem zwielichtigen Typen auskugeln – und wer weiß, was passiert wäre, wenn Hayden und ihr Polizistenfreund nicht aufgetaucht wären –, dann fährst du in der Dunkelheit zu einem Treffen mit einem noch zwielichtigeren Teenager und jetzt besuchst du den Mörder, damit er weiß, wer du bist und was du weißt? Soll ich dich gleich aus dem Fenster schubsen, um deinen Todeswunsch zu erfüllen?"

Nun wurde Chad doch immer lauter und ich war mir sicher, dass den letzten Satz mit Sicherheit das ganze Haus gehört hatte. Er zählte nicht gerade die Glanzmomente meiner Recherche auf, immerhin hatte er die Erpressung nicht erwähnt, und sorgte mit seinen Worten dafür, dass mein Herz sich noch weiter zusammenzog.

Im nächsten Augenblick spürte ich nur noch, wie Wut in mir aufstieg. Ja, all das waren eventuell kopflose Aktionen, doch hatten sie mich zum Ziel geführt. Das war kein komplexer, absolut herausfordernden Fall, der unmöglich zu lösen war; mit den Mitteln der Polizei hätte ich ihn wahrscheinlich in 48 Stunden gelöst. Und was machte die Polizei? Nichts! Sie krümmten keinen Finger, da Alejandra nur eine illegale Immigrantin war, eine Prostituierte, wertlos. Also begab ich mich in Gefahr, versuchte, den Mörder zu finden, brauchte nun beim finalen Schritt ein letztes Mal Hilfe und bekam stattdessen nur Vorwürfe.

„Weißt du wer keinen Todeswunsch hatte, Chad? Alejandra Gonzalez! Und dennoch hat Peter Jones sie umgebracht und niemanden schert es!", brach es frustriert aus mir raus und ich ging auf Chad zu, der mich aus zusammengekniffenen Augen genaustens beobachtete. Als ich unmittelbar vor ihm stand, tippte ich mit dem Zeigefinger gegen seine Brust und bemühte mich, das lodernde Feuer auf meine Mimik zu übertragen, um es meinen Gegenüber spüren zu lassen.

„Und du wirst mir dabei helfen, ihn sein restliches Leben hinter Gitter zu bringen. Wir laden Peter Jones in die Redaktion ein, kommen so an eine DNA-Probe, die wir nach New York schicken und haben dann schwarz auf weiß, dass er-", führte ich meine Lösung aus, wurde jedoch abermals von ihm unterbrochen.

„Keine Chance. Du packst nun ein paar Klamotten ein und wirst dann mit zu Eric und mir kommen. Wir gehen gleich morgen früh zur Polizei, denen du die Lösung präsentieren kannst. Und dann bleibst du so lange in unserem Gästezimmer bis die Polizei den Mörder gefunden hat!"

Versuchte er wirklich gerade, mich zu bevormunden? Für wen hielt er sich? Ich war eine erwachsene Frau und durchaus in der Lage, ein Risiko einzuschätzen. Mein Weg war der bessere, denn der von Chad setzte wieder voraus, dass die Polizei einen Handschlag tun würde. Und das würde sie nicht.

Ein bitteres Lachen brach aus mir heraus, ehe ich zu einer Antwort ansetzte. „Ja na klar, warum bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, zur Polizei zu gehen? Ach ja, da war ich ja schon. Zwei Mal, direkt vor all diesen Aktionen." Ich ließ meine Worte einigen Sekunden wirken, zeitgleich entfernte ich mich von Chad und deutete in Richtung meiner Wohnungstür.

„Wenn du mir nicht helfen willst, schön. Ich schaffe das auch irgendwie allein. Aber dann verlass bitte meine Wohnung und führ dich nicht auf, als wärst du mein Vater. Ich habe nämlich schon einen."

Zu meiner Überraschung rauschte Chad ohne ein weiteres Wort an mir vorbei. Ich konnte hören, wie er seine Schuhe anzog und rechnete damit, jeden Moment das Knallen der Tür zu vernehmen. Stattdessen kam Chad, mit Schuhen, noch einmal ins Wohnzimmer zurück.

„Sophia, sei vernünftig. Komm mit und morgen, wenn die Gemüter sich beruhigt haben, überlegen wir die weiteren Schritte." – „Ich brauche deine Besorgnis nicht, denn ich habe jetzt eine Alarmanlage."

Mein Chef, mutmaßlich eher mein ehemaliger Chef, seufzte lautstark auf, ehe er ohne eine weitere Reaktion meine Wohnung verließ.

Dann würde ich das eben alleine durchziehen. 

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