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Prelude to the Afternoon of a Faun

Leise fiel die Tür der Asservatenkammer hinter  Milo ins Schloss. Der Privatdetektiv wusste, dass er eigentlich alles Recht hatte Indizien und Beweise zu inspizieren, dennoch - wenn man ihn erwischen sollte - würde das zweifelsohne verdächtig wirken. Gerade weil Jones ihn nach ihrer kleinen Auseinandersetzung vermutlich sowieso auf dem Kicker hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihm an die Kehle fiel.
Der Dunkelhaarige sah sich in dem fast schon saalgroßen Raum um. Es war furchtbar dunkel, sodass Milo die Buchstaben auf den deckenhohen Regalen, die sich durch den gesamten Raum zogen, beinahe wie riesengroße Domino-Steine, nur mit Mühe lesen konnte. Milo durchschritt den Raum so leise wie möglich, bis er endlich bei dem Regal angekommen war, dass von dem Buchstaben „M" geziert wurde. Er arbeitete sich voran, bis er endlich eine beinahe leere Kiste erreichte, auf die mit einem dunklen Filzstift  das simple Wort „Maskenmörder" geschrieben wurde. Milo verzog das Gesicht zu einer stummen Grimasse. Nicht sehr einfallsreich, andererseits hatten sie ja auch noch keinen Namen und meistens wurden die Fälle einfach nach den Spitznamen, die die Presse und die Bürger entschieden, benannt. Das war vielleicht etwas makaber, aber dafür umso eingängiger. Milo holte die Kiste hervor. Die Akte, die sich darin befand, war bereits beeindruckend dick, obwohl man die Indizien vermutlich an zwei Händen hätte abzählen können, doch die Bürokratie veranlasste die Polizeibehörde, jede einzelne Handlung in einem Fall haargenau niederzuschreiben. Milo machte sich also an die Arbeit die Akte zu durchblättern, als urplötzlich das Licht anging.

Das Meeting fand ein relativ schnelles Ende, doch das war eigentlich auch abzusehen, wenn man die kurzgliedrige Kette an Beweismaterial betrachtete. Eigentlich war Jones kein Fan von großen Versammlungen und dem ständigen Teilen von Informationen. Sie ermittelte lieber auf eigene Hand, machte Verbrecher am liebsten selbst dingfest. Sicher dies konnte man durchaus als egoistisch bezeichnen, das war ihr auch schmerzlich bewusst. Es war eine Schwäche, die schon immer in ihrem Charakter gehaust hatte und der sie nur mit Mühe entgegen wirken konnte. Sie wusste, dass Scotland Yard - wie jede Polizeibehörde - von Teamarbeit lebte. Und sie tat ihr bestes dies nach ihren Möglichkeiten auch zu verwirklichen. Nicht zuletzt, weil es Weddington von ihr erwartete. Er hatte entgegen all den Gegensprüchen vom Kollegium, ihr den größten Fall in der Geschichte Scotland Yards - seit 1964 – zugeteilt, und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Wenn sie den Maskenmörder schnappte - und zweifelsohne würde sie das - dann würde sie als erste weibliche Inspektorin in die Geschichte Scotland Yards eingehen. Ach was! In die Geschichte ganz Englands, der ganzen Welt! Schon jetzt berichtete die Presse auf der ganzen Welt über die kuriosen Mordfälle. War es makaber, dass sie diese Aufmerksamkeit freute? Dass ihr Herz bei jedem Mord höher schlug. Nicht weil sie der Tod erfreute, nein, viel eher weil die Herausforderung größer und größer wurde. Der Nervenkitzel zerfraß sie förmlich von innen. Sie arbeitete Tag und Nacht, konnte es kaum erwarten endlich den schlagenden Beweis in den Händen zu halten. Es würde sich nur noch um Tage handeln, wenn nicht sogar Stunden, bis sie den Täter endlich überführen würde. Dessen war sie sich hundertprozentig sicher. Sie würde ihn schnappen und wenn es das Letzte war, was sie tat.
Nachdem das Meeting ein zügiges Ende gefunden hatte, verließ Jones den Konferenzraum mit schnellen Schritten. Die Stimmung war erkältet und sie hatte kein Interesse sich weiteren Vorwürfen des höheren Kollegiums zu stellen. Außerdem interessierte sie es blendend, wohin genau Chester verschwunden war. Sein Interesse an ihrem Beweismaterial war brennend und auffällig. Irgendwas hatte er vor. Konnte er es nicht ertragen, dass einmal nicht ihm der Erfolg eines Falles zu Teil wurde, sondern ihr? Sicher, er war zielstrebiger als alle anderen ihrer Kollegen, doch man konnte es dennoch übertreiben. Kopfschüttelnd schlug Jones den Weg zur Asservatenkammer ein. Dabei hatte sie ihr Verhältnis mit Chester immer als ziemlich gut eingeschätzt. Neben Weddington schien er sie als einzige richtig zu respektieren. Andererseits hatten sie bisher auch nur an getrennten Fällen gearbeitet und waren sich so nie ins Gehege gekommen. Vermutlich waren sie beide nicht wirklich gute Teamplayer.

Die Asservatenkammer schien wie ausgestorben, doch das hatte ein unbelebter Raum nun mal auch an sich. Skeptisch schaltete sie also das Licht an. Leere, naja etwas anderes war auch nicht wirklich zu erwarten gewesen, oder? Doch irgendein sechster Sinn riet ihr dazu, die Sache nicht allzu schnell abzuharken. Irgendwas fühlte sich faul an. Jones schritt die Regale eins nach dem Anderen ab. Doch nichts. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, doch irgendwie beschlich sie das Gefühl der Enttäuschung.

Kurz vor acht stand Milo wie verabredet vor der mit Birkenholz verkleideten Wohnungstür Sutcliffes. Missmutig klopfte er erneut an. Wieso brauchte Raymond so lange? Er hatte doch bereits die Haustür im Foyer per Knopfdruck geöffnet, also wusste er doch, dass Milo jetzt vor der Wohnungstür wartete. Milo hatte bereits die Hand zum erneuten Klopfen gehoben - er hasste nichts mehr als Warten - als die Tür endlich aufschwang. Raymond trug eine weiße Schürze um die Hüften, sein weißes Hemd war offen und die dunklen Haare auf anbetungswürdige Weise zerzaust. Als er den Privatdetektiv erblickte schlich sich sofort ein breites Lächeln auf sein Gesicht und er legte den Arm um die Hüfte des Kleineren, um ihn anschließend zu sich zu ziehen und sanft einen Kuss auf dessen Lippen zu hauchen.
Verlegen grinste Milo und schritt an Raymond vorbei in die Wohnung.
„Wofür war der denn?", fragte er, während er bereits den Weg zur Wendeltreppe einschlug, die in den Wohnbereich führte.
„Für deine einzigartigen Schauspielkünste heute. Ich muss schon sagen, es macht mich irgendwie an, wenn du so kratzbürstig bist.", erwiderte Raymond spielerisch.
Milo zog eine Grimasse, die Raymond allerdings gar nicht vernahm, weil er hinter ihm lief.
„Was riecht denn hier so gut?", wollte Milo wissen und ignorierte die Bemerkung seines Freundes damit geflissentlich.
„Ich habe für dich gekocht."
Jetzt drehte sich Milo doch zu dem Anderen um und lächelte breit.
„Rieche ich da Blaubeerpfannkuchen?"
„Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich in meinen teuren 'le creuset' Pfannen, Pfannkuchen mache.", bemerkte Raymond amüsiert. Er holte den Anderen am Treppenaufgang ein und legte ihm einen Arm um die Schultern.
„Aber Milo Chesters Lieblingsessen würde ich immer wieder machen."
Milo hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Wange und durchquerte dann das Wohnzimmer, um in die großräumige Küche zu kommen.
„Dein Auftritt heute war aber auch nicht schlecht.", kommentierte er das empörte Verhalten des Psychiaters, während des Meetings. „Du kannst ja richtig streng sein, wenn du möchtest."
Raymond nahm die noch immer auf dem Gasherd stehende Pfanne von der Flamme und bugsierte den letzten Pfannkuchen auf den Teller, dann schritt er zu Milo, welcher bereits an der Kücheninsel saß und begeistert sein Leibgericht musterte.
„Als ob du das nicht bisher ausreichend erfahren hättest.", meinte der Psychiater amüsiert, woraufhin Milo mit den Augen rollte.
„Ich meinte jetzt mal ausnahmsweise außerhalb des Schlafzimmers."
Raymond legte dem Jüngeren einen Pfannkuchen auf den Teller.
„Hast du die Laborergebnisse aus der Asservatenkammer?"
Milo nickte während er sich bereits auf das Essen stürzte. „Jones hat allerdings irgendwas gerochen, sie ist mir doch tatsächlich gefolgt.", als er den geschockten Blick seines Partners sah, winkte er ab, „Keine Sorge, sie hat mich nicht bemerkt. Und das Fehlen dieses Schätzchens...", er zog eine Kopie der Laborwerte aus seiner Jackeninnentasche hervor, „...auch nicht."
Raymond grinste begeistert. „Sie fressen uns aus der Hand."
„Unsere kleine Auseinandersetzung sollte gereicht haben, um die Vermutungen, dass wir irgendein weitreichendes Verhältnis außerhalb des beruflichen haben, im Keim zu ersticken. Und die Hautschuppen, die wir der Maske untergejubelt haben, erfüllen nach diesem Bericht zu folge genau ihren Sinn. Die DNA ist entgegen meiner Befürchtung zum Glück nicht beschädigt und einwandfrei erhalten. Sie wird Scotland Yard meilenweit von unserer Verdächtigung weg führen.", erwiderte Milo grinsend. „Stark war des Maskenmörders größtes Werk, nachdem der arme Wurm O'Kelly für die Vergehen des Maskenmörders angeklagt wurde und im Todestrakt sitzt, ziehen wir dich aus dem Verkehr. Ich kläre den größten Mordfall Londons auf und der Maskenmörder wird unter dem Namen O'Kelly in die Geschichte eingehen."
„Du bist ein Genie.", erklärte Raymond strahlend und beugte sich über die Kücheninsel um seinen Freund sanft zu küssen.
„Was würde ich nur ohne dich tun? Es tut mir leid, dass ich dich in die ganze Sache so ungefragt reingezogen habe. Du wärst ohne mich so viel besser dran."
Entschieden schüttelte Milo den Kopf, sodass seine wilden Locken in alle Richtungen flogen. Er nahm die Hand des Größeren und streichelte zärtlich mit dem Daumen über den Handrücken.
„Aber ich will niemand anderen, außer dir. Ich will noch nicht mal jemand anderen außer dir wollen."
Raymond lächelte berührt.
„Ich liebe dich über alles, Milo Chester."

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