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Die Begegnung


Das Anwesen der Rids hatte einen Hauptbereich. Von dem Bereich spalten sich auf jeder Seite zwei weitere Flügel ab. Mara erkannte beim Verlassen des Zimmers, dass sie sich auf der Ostseite des Anwesens befanden. Dieser Bereich war der Wohnbereich der Familie. Im Westflügel befanden sich die Räumlichkeiten für die Forschung und die Heilpraxis von Herrn Rid.

Chrisi führte sie langsam zum Hauptbereich, bis sie zur Eingangshalle kamen. Die Halle war nach oben hin offen, sodass Mara erkennen konnte, dass sie sich im zweiten Stockwerk befanden.

Das Anwesen schien wie ausgestorben zu sein. Doch Mara wusste, dass der Schein trübte. Die Familie Rid beschäftigte ein paar Angestellte, die das Anwesen pflegten und die Familie versorgten.

Chrisi kam aus einer reichen Familie mit hohem Ansehen. Früher hatte sich Mara immer gefragt, warum sich ihre Freundin mit einer Normalbürgerin wie sie abgab. Doch bald schon hat Mara begriffen, dass Chrisis Herz aus Gold war und ihr völlig egal, aus welcher Schicht der Gesellschaft sie kam. Relativ früh lernte sie Chrisi Familie kennen und stellte überrascht fest, dass alle Mitglieder der Familie ebenso dachten wie Chrisi.

Chrisi Mutter war Schauspielerin und selten zu Hause. Ihr älterer Bruder studiert Tiermedizin und wird eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten. Zudem wohnen in dem großen Haus die Eltern von Chriris Vater und ein alleinerziehender Onkel mit seinen beiden jüngeren Kindern. Die Heilpraxis war das Herz der Familie, und alle halfen beim Familiengeschäft mit.

Über den Aufzug kamen die Frauen ins Erdgeschoss. Chrisi führte Mara in den westlichen Teil des Anwesens. Nach ein paar Schritten kam ihnen ein Angestellter entgegen.

Dieser blieb mit einer fließenden Verbeugung stehen. „Guten Tag, die Damen Christine und Mara. Kann ich Ihnen behilflich sein?" Mara schmunzelte, als sie den vollen Namen ihrer Freundin hörte. Nur die Angestellten nannten sie bei ihrem vollständigen Namen.

Chrisi kicherte leise. „Ich danke dir, Thomas, aber ich denke, wir kommen zurecht."

Thomas war ein älterer Herr mit kurzen, braunen Haaren. Er war von mittlerer Größe und schon länger bei der Familie Rid angestellt.

Thomas nickte eifrig. „Ich verstehe. Ihr wollt zu Eurem Vater?" Chrisi bejahte seine Frage. „Gut, dann bringe ich Ihnen einen Rollstuhl hinterher. Nur für den Fall, dass es Mara auf dem Rückweg etwas bequemer haben möchte." Mit einem Zwinkern verabschiedete sich Thomas und die beiden Frauen gingen ihren Weg weiter Richtung Westflügel des Hauses. Vor einer großen Glastüre blieben sie stehen. Chrisi öffnete diese und sie traten in den dahinterliegenden Gang. Kaum hatten die Frauen den Gang betreten, kamen die verschiedensten Geräusche an ihre Ohren. Mara wusste, dass diese Geräusche von den unterschiedlichsten Wesen und den verschiedensten Gerätschaften in der Praxis kamen. Der Gang erstreckte sich weiter nach vorne und auf jeder Seite befanden sich mehrere Türen. Einige waren geschlossen und andere wiederum geöffnet.

Zwischen den Türen eilten weitere Angestellte umher, die sie kaum beachteten.

„War immer schon so viel in eurer Praxis los?", fragte Mara verwirrt.

Chrisi schüttelte ihren Kopf, sodass sich ihre schwarze Haarsträhne hinter dem Ohr löste und in ihr Gesicht fiel. „Die Erdbeben, die die Stadt plagen, werden immer schlimmer. Dabei verletzten sich sehr viele Tiere. Wir haben alle Hände voll zu tun."

Ohne weiter nachzufragen, gingen die Frauen langsam den Gang entlang. „Mein Vater möchte, dass du, bevor du zu deinem Pflegegast gehst, zu ihm gehst."

Am Ende des Ganges angekommen, blieb Chrisi vor einer roten Türe stehen. Sie klopfte und als ein leises „Herein" zu vernehmen war, öffnete sie die Tür. Die Frauen traten in einen großen, hellen Raum. Herr Rid befand sich an einem Schreibtisch, der parallel zur Tür stand. Eine große Fensterfront ließ die Sonnenstrahlen durch die Scheiben eindringen.

Chrisi begrüßte ihren Vater, der daraufhin von seinen Unterlagen aufblickte. „Ihr kommt früher als erwartet. Wie geht es dir Mara? Bist du den ganzen Weg hierhergelaufen?" Der Mann stand von seinem Schreibtisch auf. Herr Rid hatte die gleiche Haarfarbe wie seine Tochter, die er relativ kurz geschnitten hielt. Seine Statur war schlank und er war von mittlerer Größe.

Herr Rid deutete auf eine kleine Sitzgruppe in einer Ecke des Raumes. Dort ließ sich Mara vorsichtig in einen Sessel sinken. Ihre Rippen schmerzten bei der Bewegung und lies sie nach Luft schnappen.

„Mara wollte unbedingt den weiten Weg selbst laufen. Ich habe ihr einen Rollstuhl angeboten, den sie abgelehnt hatte", erklärte Chrisi ihren Vater.

„Solange du dich nicht überanstrengst, ist Bewegung eine gute Medizin", sagte Herr Rid an Mara gewandt. Chrisi und Herr Rid setzten sich ebenfalls in zwei Sessel. Chrisi Vater reichte Mara ein Glas mit frischem Wasser, dass sie dankbar entgegennahm und vorsichtig daraus trank.

„Den Umständen entsprechend geht es mir gut. Ich habe, so wie es aussieht, erst mal kein Zuhause mehr, aber wenigstens noch zwei gesunde Beine", erklärte Mara in der Hoffnung nicht zu deprimiert zu klingen.

Herr Rid ergriff erneut das Wort. „Ich habe mit Chrisi bereits über deine Situation gesprochen. Du darfst gern bei uns wohnen. Das Haus ist groß genug."

Dankend nahm Mara das Angebot an. „Ich möchte nicht umsonst hier wohnen und Ihnen zur Last fallen."

Herr Rid lächelte die Braunhaarige an. „Das musst du auch nicht. Ich nehme gern deine Hilfe in Anspruch und würde mich freuen, wenn du uns in der Praxis so oft es geht aushelfen könntest. Damit würdest du auch deine Behandlungskosten von deinem kleinen Freund begleichen. Obwohl ich sagen muss, dass es schon Belohnung genug ist, das kleine Wesen behandeln zu dürfen."

Verwirrt blickte Mara zu Herrn Rid. Dieser bemerkte ihren fragenden Gesichtsausdruck. „Dieses Geschöpf ist äußerst selten. Ich wundere mich, dass sich ein Exemplar in unserer Stadt befindet. Sie gelten als fast ausgestorben und kommen nur noch in einem kleinen Teil unseres Landes vor, das im Norden liegt. Wie hast du es denn gefunden?"

Mara begann, die ganze Geschichte von ihrem gestrigen Unfall zu schildern. Sie versuchte, sich an jedes Detail zu erinnern. Herr Rid unterbrach sie nicht in ihrem Redefluss. Als Mara von den Geräuschen in den anderen Wohnungen erzählte, legte sich seine Stirn nachdenklich in Falten. Am Ende ihrer Erzählung nahm Mara einen erneuten Schluck aus dem Glas. Die Stille breitete sich in dem Raum aus, die Herr Rid nach kurzer Zeit durchbrach. „Ich vermute, dass das kleine Wesen sich in deinem Wohnhaus befunden hatte und durch die Explosion nach draußen geschleudert wurde. Wie das Geschöpf in das Wohnhaus kam, bleibt vorerst ein Rätsel."

Die Neugier packte Mara. „Wissen Sie denn, was das kleine Wesen sein könnte?"

„Bevor ihr beide gekommen seid, habe ich meine Vermutung nachrecherchiert", sagte Herr Rid und strich sich mit einer Hand durch das Haar. „Es handelt sich bei dem kleinen Wesen um eine Geisterschwinge. Wie ich bereits erwähnt habe, eine äußerst seltene Art. Meine Recherchen haben zudem ergeben, dass es nur noch einen Ort gibt, an dem die Geisterschwingen vorkommen. Dieser Ort wird von einer Gruppe spiritueller Personen geschützt, die mit diesen Wesen zusammenleben."

Erstaunt über die Worte von Herrn Rid, rutschte Mara auf ihrem Sessel weiter nach vorne.

„Wie kommt eine Geisterschwinge in unsere Stadt? Die Stadt ist so gut geschützt?", fragte Chrisi, die ihre braunen Augen auf ihren Vater gerichtet hatte.

Herr Rid schüttelte den Kopf. „Wenn ich das nur wüsste, meine Liebe."

Mara seufzte. „Ich denke, das werden wir nicht so schnell herausfinden. Darf ich die Geisterschwinge besuchen?"

Herr Rid lächelte sie an. „Natürlich darfst du das. Dafür, dass die Geisterschwinge so verletzt war, hat es sich erstaunlich gut erholt. Ich habe das Wesen in einem Zimmer weiter oben untergebracht."

Herr Rid stand auf und öffnete die Türe. Vor der Türe stand bereits der angekündigte Rollstuhl. „Ich denke, du bist heute genug zu Fuß gelaufen", sagte Herr Rid und schob den Rollstuhl neben den Sessel, in dem Mara saß.

Dankbar setzte sie sich, mit vor Schmerz verzogenem Gesicht, in das Gefährt. Herr Rid steuerte den Rollstuhl zurück auf den Gang. Von dort aus ging es mit dem nächstgelegenen Aufzug in das erste Stockwerk. Chrisi folgte ihrem Vater schweigend. Im ersten Stock angekommen, blieben sie vor einer Tür stehen. Mit einem Schlüssel öffnete Herr Rid die Tür und trat mit Mara in den Raum. Chrisi schloss hinter sich die Türe und stellte sich zu ihrem Vater.

In der Mitte des Raumes war ein großer toter Baum. Zudem befanden sich ein kleiner Tisch und ein Bett in einer Ecke. Mara bemerkte, dass das Bett leer war.

Fragend blickte sie Herrn Rid an.

„Kaum, dass die Geisterschwinge wieder fliegen konnte, hat es sich vor uns versteckt. Dies macht eine Untersuchung etwas schwierig."

„Dann ist das Wesen gar nicht hier?", fragte Mara mit enttäuschter Stimme.

Oh doch", erklang eine ihr bekannte Stimme. Mara fuhr erschrocken hoch. Sofort schoss ein weiterer Schmerz in ihren Brustkorb. Chiris hatte Maras Bewegung bemerkt. „Ist alles in Ordnung?"

„Hast du die Stimme nicht gehört?", fragte Mara, woraufhin ihre Freundin den Kopf schüttelte.

Du bist endlich gekommen. Hast dir ganz schön Zeit gelassen!", rief erneut die Stimme. Dieses Mal konnte Mara die Stimme lokalisieren. Ihr Blick wandert zum toten Baum. Auf einem Zweig lag die Geisterschwinge und blickte sie aus blauen Augen an. Als das Wesen ihren Blick bemerkte, stand es auf, breitete seine glitzernden Schwingen aus und ließ sich vom Baum fallen. In kreisenden Bewegungen glitt die Geisterschwinge auf Mara zu. Bevor das Wesen landen konnte, knallte es mit dem Kopf unbeholfen gegen ihre Brust.

Das muss ich noch üben", klagte die seltsame Stimme. Nun war sich Mara sicher. Die Geisterschwinge sprach zu ihr. Die Stimme klang eindeutig männlich.

Bevor Mara etwas erwidern konnte, trat Herr Rid in ihr Blickfeld, um das kleine Wesen zu betrachten. „Das ist erstaunlich. Die Geisterschwinge hat dich sofort wiedererkannt. Seit sie sich bewegen konnte, kam sie von dem Baum nicht mehr herunter."

Die Geisterschwinge richtete sich auf Maras Beinen auf und blickte sie mit großen runden Augen an. Mara betrachtete das Wesen. Dieses schien etwas größer als ihre Hand zu sein. Zudem hat die Geisterschwinge einen länglichen Körper, der mit braunem Fell bestückt war. Seine Flügel hingen schlaff an seiner Seite herunter. Die Flügelfinger waren ebenfalls mit braunem Fell bedeckt. Zwischen den Flügelfingern glitzerte die Membran in einem leuchtenden Blau. Zudem besaß das Wesen zwei runde Ohren und eine braun-weiße Schnauze. Der Bauch der Geisterschwinge war in einem strahlenden Weiß.

„Die Geisterschwinge ist so hübsch", sagte Chrisi, die sich zu Mara heruntergebeugt hatte.

Sag deiner Freundin vielen Dank für das Kompliment", erklang die seltsame Stimme.

Mara spannte sich innerlich an. „Ich soll bitte was machen?", fragte sie ungläubig. Sie konnte es nicht fassen, dass das kleine Wesen sprechen konnte.

„Was ist los, Mara?", fragte Herr Rid besorgt.

Mara blickte zu Herrn Rid. „Können Sie das nicht hören? Die Geisterschwinge spricht!"

Ein genervtes Schnauben war zu hören. „Nun hör mal. Natürlich spreche ich. Aber nur du kannst mich hören und ich habe übrigens einen Namen", erklang die empörte Stimme der Geisterschwinge.

Herr Rid schien die Situation richtig zu deuten. „Die Geisterschwinge spricht zu dir?", fragte er Mara. Diese nickte bestätigend. „Das muss ich nochmal nachrecherchieren. Ich hatte etwas gelesen, dass die kleinen Wesen sprechen können. Dies tun sie aber nur bestimmten Personen gegenüber. Wenn ihr mich entschuldigen würdet, prüfe ich das mit einer anderen Quelle. Ich komme euch wieder abholen."

Daraufhin drehte er um und verließ den Raum.

„Seine Forscherlust", sagte Chrisi, als die Tür ins Schloss fiel. Maras Freundin schien die Situation nicht seltsam zu finden. Mara sprach Chrisi auf ihre Gelassenheit an. Diese kicherte. „Ich glaube dir, Mara. Die Geisterschwinge scheint mit dir zu reden. An seinen intelligenten Augen erkenne ich, dass das möglich ist."

Erleichtert atmete Mara auf. Ihre Freundin hielt sie nicht für verrückt.

„Ich müsste ein paar Sachen erledigen", sagte Chrisi anschließend. „In dieser Zeit könnt ihr euch gern kennenlernen."

Mit diesen Worten trat Chrisi aus dem Zimmer und ließ Mara mit der Geisterschwinge allein. Die Geisterschwinge hatte es sich mittlerweile auf ihren Beinen gemütlich gemacht. Mara fiel auf, dass das Wesen kleine Pfoten besaß. Die rechte Hinterpfote sah unförmig und eingedrückt aus.

Leider habe ich bei dem Unfall von gestern, einen Teil meiner Pfote eingebüßt", erklang die seltsame Stimme. „Dennoch, wenn du mich nicht gefunden hättest, wäre ich nicht mehr am Leben. Ich möchte dir dafür danken, dass du dein Leben für mich riskiert hast. Du scheinst selbst Verletzungen davongetragen zu haben."

„Das tut mir leid, mit deiner Pfote", erwiderte Mara. Sie kam sich seltsam vor, mit einem Tier zu reden.

Das muss es nicht. Solange ich am Leben bin, ist alles gut."

Mara lächelte sanft, blieb aber still.

Du heißt also Mara?" Die Frau nickte zustimmend. „Mein Name ist Kuronirokiani. Aber du kannst mich gern Kuro nennen, falls dir das leichter fällt."

Da musste Mara laut auflachen. „Was für ein komplizierter Name. Schön dich kennenzulernen Kuro."

Kuro schien über Maras Lachanfall nicht böse zu sein. 

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