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Der Geist

Thomas fuhr mit dem Automobil über das Grundstück und passierte das Tor. Während der Fahrt erkundete sich der Diener über den Gesundheitszustand von Mara. Sie berichtete ihm, was der Arzt ihr gesagt hatte.

„Ich hoffe, dass deine Genesung weiterhin so schnell voranschreitet", sagte Thomas und fuhr über eine Kreuzung. Sie waren nur noch wenige Abbiegungen von der Bibliothek entfernt, als der Verkehr dichter wurde und überall auf den Straßen Kutschen mit Pferden und Automobilen, wie das der Familie Rid, standen. Bald schon stockte der Verkehr und Thomas hielt an.

Was ist passiert?", wollte Kuro wissen, der neugierig seinen Kopf aus dem Rucksack gesteckt hatte.

„Wir halten an", erklärte Mara ihm. „Der Verkehr ist zu dicht und wir kommen mit dem Automobil nicht weiter."

Müssen wir mit diesem Gefährt zur Bibliothek kommen?"

Mara überlegte kurz. „Ich denke, zu Fuß ist es nicht mehr weiter. Wenn du willst, können wir die Entfernung gehen."

Kuronirokiani gab Mara seine Zustimmung. Sie berichtete Thomas von ihrem Plan. Dieser gab widerwillig sein Einverständnis, aber nicht ohne sein Versprechen zu geben, dass er sie an der Bibliothek abholen kommt.

Kuro verschwand im Rucksack, bevor Mara aus dem Automobil ausstieg. Von dort bahnte sie sich einen Weg zum nächsten Gehsteig. Sofort fiel ihr auf, dass viele Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Überall drängten sich die Menschen und gingen eilig ihre Wege. Die Frau wand sich Richtung Bibliothek und versuchte von der Hauptstraße herunterzukommen und somit dem Menschenstrom zu entfliehen. In einer Nebengasse angekommen, atmete Mara tief durch. Es waren ungewöhnlich viele Menschen unterwegs.

So viele Menschen? Was ist passiert?", wollte die Geisterschwinge wissen. Bevor Mara antworten konnte, ertönte aus der Ferne ein lautes Geräusch. Das Geräusch schwoll an und nahm wieder ab. Der Rhythmus wiederholte sich. Kuros verwirrte Gedanken erreichten Mara.

„Das sind die Sirenen. Es gibt einen Geisterangriff", erklärte Mara und schritt die Gasse entlang.

Ein Geisterangriff? Wie kann das sein? Die Stadt ist doch sicher."

Mara seufzte. „Ab und zu geschieht es, dass ein Geist in die Stadt kommt. Nicht jeder Geist ist uns Menschen freundlich gesinnt. Ich vermute, so wie die Schmuggler aus der Stadt kommen, so kommen die Geister in sie hinein. Bald kommen die Wächter und werden den Geist vertreiben. Mach dir keine Gedanken."

Mara versuchte, ihren kleinen Freund zu beruhigen. Dies gelang ihr nicht wirklich, da auch eine gewisse Unruhe von ihr Besitz ergriffen hatte. Sobald die Wächter bei einem Geisterangriff eingeschaltet werden, waren die Bewohner der Stadt sicher. Dennoch passiert es jedes Mal, dass bei einem Angriff Menschen ums Leben kamen. Die Geister wüteten und verwüsten alles um sich herum. Aufgrund der unterschiedlichen Geisterarten sind die Verwüstungen immer unterschiedlich.

Mara beschleunigte ihren Schritt und bald schon nahm der Menschenstrom in der Gasse zu. Die Menschen rannten in unterschiedliche Richtungen und machten es Mara unmöglich, einen geeigneten Weg zu finden.

Bald schon ertönte ein erneutes Geräusch, das selbst die Sirenen leise klingen ließ. Erschrocken blickte sich Mara um. Der Geist war näher, als sie gedacht hatte. Zum Geschrei des Geistes kamen laute Schüsse und über Mara flogen die ersten Flugzeuge dahin.

„Die Wächter. Sie sind eingetroffen."

Was sind die Wächter?", wollte Kuro von ihr wissen. Da die Menschen um sie herum mit sich selbst beschäftigt waren, fiel es nicht auf, dass Mara mehr oder weniger Selbstgespräche führte.

„Die Wächter sind unsere Beschützer der Stadt. Sie sind spezialisiert in der Geisterjagd. Sozusagen die Elite bei der Bekämpfung der Geister. Der Weg, um ein Wächter zu werden, ist sehr hart und nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Ich hoffe, sie schaffen es, den Geist zu vertreiben."

Kuro ließ Mara ein bitteres Gefühl spüren. „Was ist, wenn der Geist gar nicht böse ist?"

Die Frau ließ die Frage von Kuro unbeantwortet und ihre Beine trugen sie immer weiter die Straße entlang. Bald schon begannen die Menschen um sie zu rennen, und ein wildes Gedränge entstand. Damit Mara sich auf den Beinen halten konnte, hielt sie sich an einer Hauswand aufrecht.

Die Menschen drehen völlig durch", bemerkte Kuro und wurde immer unruhiger. Mara ihr Herz begann wie wild zu schlagen und schon bald schmerzten ihre Rippen. Sie schlang einen Arm um ihren Oberkörper und versuchte den Schmerz wegzudrücken. Leider hatte diese Maßnahme wenig Erfolg.

Geht es dir gut?"

Mara keuchte und beobachtete, wie die Straße immer leerer wurde. Ihre schnellen Schritte wurden langsamer und ein fürchterlicher Stich durchzuckte sie. Mit einem Stöhnen ging sie in die Knie.

Mara!", rief Kuro in ihren Gedanken. Die Panik der Geisterschwinge schwang zu ihr und sie spürte, wie Kuro sich im Rucksack drehte. Erneut erklang das Brüllen des Geistes. Erschrocken fuhr Maras Kopf nach oben. Der Geist war nähergekommen. Zudem nahm die Lautstärke der Kanonenschüsse stetig zu. Mara bemerkte, dass der Menschenstrom abgenommen hatte und sie mittlerweile allein auf der Straße war.

Du musst weiterlaufen", rief die Geisterschwinge in ihren Gedanken. Mara wusste, dass Kuro recht hatte, doch ihr Oberkörper brannte wie Feuer. Die gebrochenen Rippen schmerzten aufgrund der ungewohnten Bewegung. Sie wusste, wenn sie hierblieb, würde der Geist auftauchen. Die Frau atmete zweimal tief ein und stand mit zitternden Knien auf.

Mara bemerkte, dass die Sonne bereits unterging und den Himmel in einem sanften Orange färbte.

Mit zitternden Knien tat Mara einen Schritt nach dem anderen. Sie spürte, wie um sie herum die Luft deutlich kühler wurde. Ein erneuter Knall ließ ihren Kopf nach oben schnellen. Das Geräusch war wenige Meter über ihr erklungen. Die Flugzeuge schwirrten über die Häuserdächer und mittlerweile konnte sie die Wächter und ihre Rufe hören. Die Kanonenschüsse nahmen zu und der Geist schrie vor Schmerz auf. Danach wurde es still um sie herum.

Mara atmete erleichtert aus. Der Geist war bezwungen.

Als Mara weiterging, brach das Dach an einem Haus, bei dem sie vor wenigen Schritten noch gestanden hatte, ab. Ein großer blau schimmernder Körper fiel vom Dach und landete mit dem Rücken auf der Straße. Maras Herz hörte auf zu schlagen und sie starrte das Wesen an.

Der Geist hatte eine echsenartige Statur und war mit seinem Schwanz mindestens acht Meter lang. Der Kopf war umrahmt mit vielen Hörnern, die gefährlich spitz nach vorne zuliefen. Das Wesen rollte sich auf seine vier Beine und stand auf. Erneut brüllte der Geist und entblößte eine Reihe spitzer Zähne.

Ein Schauer durchlief Mara und ihre Beine versagten ihr den Dienst.

MARA!", rief Kuronirokiani erneut. „LAUF. Oh, bitte LAUF."

Die Verzweiflung von Kuro war deutlich zu spüren. Doch Mara blieb wie erstarrt stehen, unfähig, sich zu bewegen. Der Geist drehte sich um und erblickte die Frau. Ein erstickter Schrei blieb in Maras Kehle hängen. Pure Furcht durchfuhr ihren Körper und lähmte sie.

Mara bemerkte nicht, wie die Flugzeuge über ihr verschwanden. Für die Wächter war es in den Gassen zu eng, um in den Flugzeugen gegen den Geist zu kämpfen. Die Wächter suchten eine passende Landemöglichkeit, um am Boden den Kampf fortzusetzen. Doch in diesem Moment war Mara allein mit dem Geist. Mit langsamen Schritten kam das blaue Wesen auf sie zu. Es öffnete das Maul und zischte bedrohlich.

Mara!", ertönte weiterhin Kuros Schreie und dann geschah alles gleichzeitig. Der Geist spannte sich an und sprang auf Mara zu. Der Rucksack auf Maras Rücken öffnete sich und Kuro sprang über Maras Schulter seinerseits auf den Geist zu. Wie in Zeitlupe beobachtete Mara, wie Kuro seine Flügel spannte. Eine Welle der Wut ging von der Geisterschwinge aus und plötzlich wurde Kuro von einer Finsternis gepackt, die schlagartig anwuchs. Die geballte Finsternis prallte gegen den Geist und drückte sie zu Boden.

Ein erschrockenes Jammern stieg aus der Kehle des Geistes und versuchte sich vergeblich gegen seinen Widersacher zur Wehr zu setzen.

Über den Geist gebeugt war eine große Gestalt, deutlich länger als der Geist selbst. Die Gestalt hatte die Formen einer Geisterschwinge, doch sie sah bei weitem bedrohlicher aus. Anstelle des braunen Fells hatte das Wesen schwarzes Fell. Die blau schillernden Flügel leuchteten in einem dunklen Blau.

Die Augen leuchteten in der gleichen Farbe und aus dem Maul des schwarzen Wesens drang ein drohendes Knurren.

FASS SIE NICHT AN!", schallte es laut in Maras Gedanken. Mara erkannte eindeutig Kuros Stimme, doch diese klang gefährlich und bedrohlich. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper. Da wurde Mara klar, dass das schwarze Wesen Kuronirokiani war.

Eine große schwarze Pranke drückte den Geist zu Boden. Die Geisterschwinge senkte sein Maul und knurrte den Geist erneut an.

Der Geist hatte seine anfängliche Überraschung überwunden und begann wie wild um sich zu schlagen. Kuro hatte Mühen, den Geist festzuhalten und bald wand er sich aus seinem Griff. Mit einer Körperdrehung schlug der Geist seinen langen, dünnen Schwanz gegen Kuro. Die Geisterschwinge knallte daraufhin gegen eine Hauswand und sank in sich zusammen. Ein Schmerz durchzuckte Maras Gedanken. Der Schmerz von Kuro löste ihre Starre und wie von selbst begannen sich ihre Beine in Bewegung zu setzen. Der Schmerz in ihren Rippen war für sie vergessen. Doch anstatt von der Gefahr wegzulaufen, führten ihre Schritte sie zu Kuro.

„Kuro!", rief Mara und Tränen traten in ihre Augen. Sie vergaß den Geist und sah nur aus dem Augenwinkel, wie sich dieser ihr zuwandte.

Wenige Meter vor der Geisterschwinge schob sich etwas Schwarzes in ihren Weg und stoppte ihren Lauf. Erschrocken und mit geweiteten Augen blickte sie die schwarze Gestalt an. Eisblaue Augen bohrten sich in Maras Blick und ließen ihren Atem stocken. Der Fremde aus der Bibliothek stand direkt vor ihr. Sein schwarzer Umgang bauschte sich auf und berührte ihren Arm.

„Verschwinde von hier", erklang eine kalte Stimme. Verwirrt trat Mara zwei Schritte zurück. „Du bist in Gefahr", sagte der Fremde erneut, doch dieses Mal war sein Ton sanfter.

Aus dem Augenwinkel sah Mara, wie sich der Geist zu Kuronirokiani umdrehte und auf die zerstörte Hauswand blickte. Das schwarze Wesen war verschwunden und stattdessen lag Kuro in seiner kleinen Gestalt auf einem Stein.

Die Frau ignorierte ihre Angst und rannte an dem Fremden vorbei, der daraufhin laut fluchte.

Bei Kuro angekommen, nahm sie die Geisterschwinge vorsichtig in ihren Arm. Sie spürte seinen Herzschlag. „Kuro!", rief Mara und sie spürte, wie sich die Geisterschwinge in ihren Armen bewegte.

Mara? Geht es dir gut?"

Bevor Mara antworten konnte, ertönte ein Schrei neben ihr. Erschrocken blickte Mara in die Richtung und sah den Geist, wie er erneut seinen Schwanz zum Angriff hob, um Kuro anzugreifen. Aus dem Augenwinkel sah Mara, wie der fremde Mann auf sie zu rannte, um ihr zu helfen. Doch Mara wusste, dass es vergeblich war. Der Angriff des Geistes würde sie zuerst treffen.

Plötzlich blieb der Mann stehen, stemmte seine Beine in den Boden und riss beide Arme in ihre Richtung. Mit einer fließenden Bewegung zog er seine Arme zurück an seinen Körper. Mara spürte, wie der Boden unter ihr zu beben begann. Wie von selbst bewegte sich die Erde unter ihren Beinen und katapultierte sie durch die Luft. Mara hielt Kuro fest in ihren Armen. Sie konnte während ihres Fluges erkennen, dass der Schwanz des Geistes auf die Stelle traf, an der sie gerade noch gestanden war.

Ihr Körper prallte auf etwas Weiches. Maras Blick fuhr nach oben und traf auf die blauen, vor Schmerz verzerrten Augen des Fremden. Dieser hatte ihren Fall mit seinem Körper gebremst. Schnell setzte er Mara auf dem Boden ab und trat schützend vor ihr. Der Geist hatte bemerkt, dass sein Angriff ins Leere ging und wendete seinen Kopf zu den Menschen.

„Geh! Lauf weg!", rief der Fremde ihr zu. Die Macht der Worte traf ihre Gedanken und wie von selbst drehte sich Mara um und rannte von der Gefahr davon. Sie blickte sich kein einziges Mal um, doch konnte sie mehrmals die schmerzverzerrten Schreie des Geistes, gemischt mit dem Zerbersten von Gestein, hören.

Erst als sie sicher war, dass der Geist ihr nicht folgte, holte sie den Rucksack von ihrem Rücken und legte Kuro hinein. „Geht es dir gut?"

So gut es mir in so einer Situation gehen kann", antwortete Kuro ihr benommen.

„Du warst plötzlich riesengroß und hast dich auf den Geist gestürzt! Wusstest du, dass du das kannst?"

Nein, das wusste ich nicht. Ich war so wütend und wollte dich beschützen. Da überkam mich der Drang, dass ich dir helfen muss. Wir sollten uns beeilen und zu Matheo gehen. Vielleicht kennt er eine Antwort."

Mara stimmte ihm zu und verschloss den Rucksack. Mit einer fließenden Bewegung schulterte sie ihn und blickte ein letztes Mal in die Richtung, aus der sie soeben gekommen war. Die Wächter waren mittlerweile eingetroffen und schon bald verstummten die Schreie des Geistes. Sie hoffte, dass es dem Fremden gut geht. Ein seltsames Gefühl beschlich sie, als Mara daran dachte, wie sich die Erde unter ihr bewegt hatte.

Mara drehte sich um und lief, den Schmerz in ihrem Oberkörper ignorierend, zur Bibliothek.

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